[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki30\/2022\/01\/12\/klein-gorigk-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki30\/2022\/01\/12\/klein-gorigk-wikipedia\/","headline":"Klein G\u00f6rigk \u2013 Wikipedia","name":"Klein G\u00f6rigk \u2013 Wikipedia","description":"Klein G\u00f6rigk, niedersorbisch Psowe G\u00f3rki,[1] war ein Dorf in der brandenburgischen Niederlausitz s\u00fcdlich von Drebkau und nord\u00f6stlich von Welzow am","datePublished":"2022-01-12","dateModified":"2022-01-12","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki30\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki30\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/de\/thumb\/3\/38\/Kausche_Chusej_-_Ausschnitt_Me%C3%9Ftischblatt_Drebkau.jpg\/500px-Kausche_Chusej_-_Ausschnitt_Me%C3%9Ftischblatt_Drebkau.jpg","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/de\/thumb\/3\/38\/Kausche_Chusej_-_Ausschnitt_Me%C3%9Ftischblatt_Drebkau.jpg\/500px-Kausche_Chusej_-_Ausschnitt_Me%C3%9Ftischblatt_Drebkau.jpg","height":"238","width":"500"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki30\/2022\/01\/12\/klein-gorigk-wikipedia\/","wordCount":1435,"articleBody":"Klein G\u00f6rigk, niedersorbisch Psowe G\u00f3rki,[1] war ein Dorf in der brandenburgischen Niederlausitz s\u00fcdlich von Drebkau und nord\u00f6stlich von Welzow am S\u00fcdrand des Lausitzer Landr\u00fcckens. Es wurde 1995\/96 f\u00fcr den heranr\u00fcckenden Tagebau Welzow-S\u00fcd entsiedelt und abgebrochen. Die arch\u00e4ologischen Ausgrabungen im Ort zeigten, dass dieser im Zuge des deutschen Landesausbaus im 13. Jahrhundert gegr\u00fcndet wurde. Die Funde weisen einen sp\u00e4tslawischen Fundniederschlag, sowie fr\u00fche blaugraue deutsche Ware auf. Klein G\u00f6rigk ist das (nach Horno und Kausche) dritte vollst\u00e4ndig ausgegrabene Dorf im Braunkohlegebiet der Niederlausitz. Der sorbische Ortsname bedeutet so viel wie \u201eHundeh\u00fcgel\u201c.Der \u00e4lteste Beleg der Besiedlung der Region sind zwei mittelbronzezeitliche Bestattungspl\u00e4tze bei Klein G\u00f6rigk. Zahlreiche Scherben von T\u00f6pfen und K\u00fcmpfen in der Verf\u00fcllung zweier Grubenmeiler, die zu drei Ofenbatterien bei Klein G\u00f6rigk geh\u00f6rten, datieren in die sp\u00e4te R\u00f6mische Kaiserzeit (3.\/4. Jahrhundert) und weisen auf eisenzeitliche Aktivit\u00e4ten der Germanen.Zwischen 2004 und 2006 wurde das Dorf im Zuge der Erschlie\u00dfung des Tagebaus Welzow-S\u00fcd, auf einer Fl\u00e4che von neun Hektar untersucht. Dabei wurden 6.701 Befunde gemacht. Das mittelalterliche Dorf stellte sich bei seiner Gr\u00fcndung als Einzelhof oder als zwei im ausgehenden 12. und fr\u00fchen 13.\u00a0Jahrhundert kurz nacheinander entstandene Geh\u00f6fte dar. Ein Kastenbrunnen konnte dendrochronologisch auf das Jahr 1199 datiert werden. Die Gef\u00e4\u00dfe aus dem Brunnen haben ein typisch sp\u00e4tslawisches Wellenbanddekor, aber auch Kleeblattm\u00fcndungen, die eine typisch deutsche Randform darstellen. Das Stilgemisch datiert ins 13.\u00a0Jahrhundert. Da die Gef\u00e4\u00dfe mit Standb\u00f6den versehen sind, ist zu vermuten, dass die Siedler aus dem s\u00fcddeutschen Raum kamen, wo Standb\u00f6den \u00fcblich waren.Der zweit\u00e4lteste Kastenbrunnen aus Buchenholz wurde auf 1209 datiert. Von den insgesamt 30 Brunnen sind diejenigen des sp\u00e4ten 12. und fr\u00fchen 13.\u00a0Jahrhunderts als Kastenbrunnen in Blockbautechnik aus Spaltbohlen oder Halbst\u00e4mmen errichtet. Die j\u00fcngeren Brunnen sind aus einem tragenden Holzrahmen, das Aufgehende aus Feldsteinen erbaut. Auch dies ist eine in S\u00fcddeutschland verbreitet Bauform. Der Brunnen der Dorfanlage (Hofstelle VII) wurde auf das Jahr 1243 datiert. Die Erstbesiedlung ist anhand von Holzfunden eines \u00dcbergangs \u00fcber die Niederung datiert, der die Geh\u00f6fte von 1189 an das \u00fcbergeordnete Wegesystem anschlie\u00dft. Die beiden alten H\u00f6fe wurden bei der Anlage des Dorfes aufgegeben. Daf\u00fcr entstanden insgesamt 11 neue Hofstellen.Die Hofanlagen der Niederung beiderseits des Baches sind von einem Dorfgraben umgeben. Der Anschluss des Hofes von 1189 \u00fcberbr\u00fcckte die Niederung bereits mittels eines Bohlenweges, denn man nicht erneuerte als das Dorf entstand. Ein Kn\u00fcppeldamm, der bis ins 19. Jahrhundert bestand und dann gepflastert wurde, erschlie\u00dft das Dorf in Richtung des \u00fcbergeordneten Stra\u00dfennetzes. Der Weg quert die Niederung und erschlie\u00dft die H\u00f6fe III-V und XI und XII. Die mittelalterlichen Zuwegungen zu den Hofstellen VI \u2013 X konnten nicht dokumentiert werden.Auskunft \u00fcber die Entwicklung geben neben den f\u00fcr die Datierung ma\u00dfgeblichen Brunnen, 4 Feldsteinkeller. Feldsteinkeller sind eine Erscheinung des 14. Jahrhunderts. Die in dem Bereich des Holzfu\u00dfbodens gefundene Keramik datiert die Keller in diese Zeit. Sie liegen normalerweise unter gr\u00f6\u00dferen Geb\u00e4uden, von denen sich aber in Klein G\u00f6rigk keine Spuren erhielten. Bis zum 14.\u00a0Jahrhundert basierte die Ern\u00e4hrung auf Getreideanbau. Im Sp\u00e4tmittelalter ging man vermehrt zur Fleischproduktion \u00fcber. Dies lag zum einen an einer K\u00e4lteperiode im 13. und 14. Jahrhundert, zum anderen am rasanten Aufstieg der St\u00e4dte, in denen eine gr\u00f6\u00dfere Bev\u00f6lkerung mehr Fleisch konsumierte. Die Steinkeller werden als Lager f\u00fcr noch unger\u00e4ucherte oder ungep\u00f6kelte Fleischprodukte interpretiert, die in ihnen haltbar blieben, bis man sie verarbeitete oder verkaufte. Die oft 40 cm bis 50 cm breiten W\u00e4nde der Steinkeller von Klein G\u00f6rigk sind aus Feldsteinen in Lehm gesetzt und stellenweise noch 60\u00a0cm hoch erhalten. Sie sind 12\u201315\u00a0m\u00b2 gro\u00df und trapezf\u00f6rmig bis rechteckig. Ein Keller weist einen gewinkelten Eingang an der Schmalseite auf. Die anderen Eing\u00e4nge verlaufen gerade. Drei Keller liegen etwa drei bis vier Meter \u00fcber der Niederung, um sie trocken zu halten. Bislang war das Aussehen von Wohnh\u00e4usern in den d\u00f6rflichen Siedlungen zu erschlie\u00dfen (Fundort Diepensee). Aber wie die Speicher oder andere Geb\u00e4ude des 14. Jahrhunderts in der Niederlausitz aussahen, wie gro\u00df sie waren und welche Konstruktionen zur Anwendung kamen, oder wo sie im Hofareal standen war unbekannt.Der Ausgr\u00e4ber P. Sch\u00f6neburg fand im Norden von Klein G\u00f6rigk am Dorfgraben einen dreischiffigen Hausgrundriss als 9,0 \u00d7 6,4 m gro\u00dfen Pfostenbau. Drei Pfostenpaare trugen die Dachkonstruktion. Die Wandpfosten standen in einem Gr\u00e4bchen und nahmen wenig Dachlast auf. M\u00e4chtige Pfosten im Norden und eine gerundete Form im S\u00fcden erschlossen sich dem Ausgr\u00e4ber als Anzeichen f\u00fcr einen Vollwalm im S\u00fcden und einen Kr\u00fcppelwalm im Norden. Umgesetzt in die Rekonstruktion hei\u00dft das, das Dach war im S\u00fcden weit heruntergezogen, die Wand leicht in den Ecken abgerundet. Richtung Ackerflur, wird ein hochgezogenes Dach rekonstruiert. In den Pfostenl\u00f6chern gefundene Scherben datieren ins 13. und 14. Jahrhundert Damit ist dieses im Grundriss vollst\u00e4ndig erhaltene Geb\u00e4ude als das erste in Pfostenbauweise errichtete Nichtwohngeb\u00e4ude der Niederlausitz aus dem 14. Jahrhundert zu bezeichnen.Klein G\u00f6rigk verzeichnet ausweislich der arch\u00e4ologischen Befunde im Drei\u00dfigj\u00e4hrigen Krieg einen deutlichen Besiedlungsr\u00fcckgang. Ende des 17.\u00a0Jahrhunderts werden dann neue Brunnen gebaut. Dies deutet darauf hin, dass sich das Dorf erholte, als der Krieg in Preu\u00dfen zu Ende ging. In der Schlacht von Fehrbellin gelang es im Nordischen Krieg den Preu\u00dfen unter Generalfeldmarschall Georg von Derfflinger 1675, einfallende Schweden aus der Mark Brandenburg zu vertreiben. Dass der Ausbau Klein G\u00f6rigks mit der Prosperierung des Landes ab 1679 in Zusammenhang steht, darf vermutet werden. Klein G\u00f6rigk blieb weitere 250 Jahre ohne Kirche und ohne einen eigenen Gutshof ein Dorf der Niederlausitz. 1928 entstand unter Einbeziehung der D\u00f6rfer Petershain, Geisendorf und Klein-G\u00f6rigk die Gemeinde Neupetershain.Im Industriegebiet der Stadt Welzow ist eine Freilichtpr\u00e4sentation mit wieder aufgebauten Stra\u00dfenabschnitten, drei Feldsteinkellern und einem Brunnen aufgebaut. Hinzu kommt das Ger\u00fcst eines Nebengeb\u00e4udes, des ersten rekonstruierbaren mittelalterlichen Pfostenbaus der Niederlausitz. Die nach dem arch\u00e4ologischen Befund hierher verbrachten und wieder aufgebauten Originalbefunde aus dem Tagebau Welzow-S\u00fcd sind die letzten Zeugnisse des ab 1995\/96 abgebaggerten Dorfes Klein G\u00f6rigk, dessen 360 Bewohner umgesiedelt wurden.Peter Sch\u00f6neburg: Die Untersuchung der Dorfstelle Klein G\u00f6rigk In: Arch\u00e4ologie in Berlin und Brandenburg, Berlin, 2006\/07Ursula Uhl: Sag mir, wo die H\u00e4user sind. J\u00fcngstbronzezeitliche Siedlung bei Klein G\u00f6rigk, Lkr. Oberspreewald-Lausitz. In: Arch\u00e4ologie Berlin und Brandenburg Berlin 2006\/07, S. 44\u201346.Uwe Gr\u00fcnwald: Am Rande der Steinitzer Alpen. Zwei mittelbronzezeitliche Bestattungspl\u00e4tze bei Klein G\u00f6rigk, Lkr. Spree-Nei\u00dfe In: Arch\u00e4ologie in Berlin und Brandenburg Berlin 2008 S. 36\u201340Frank F\u00f6rster: Verschwundene D\u00f6rfer im Lausitzer Braunkohlenrevier. 3., bearbeitete und erweiterte Auflage, Domowina-Verlag, Bautzen 2014, S. 136\u2013138.\u2191 Arno\u0161t Muka: Pu\u0107owanja po Serbach. Nak\u0142ad Domowiny Budy\u0161in, 1957. S. 6851.60916666666714.196944444444Koordinaten: 51\u00b0\u00a037\u2032\u00a0N, 14\u00b0\u00a012\u2032\u00a0O"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki30\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki30\/2022\/01\/12\/klein-gorigk-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Klein G\u00f6rigk \u2013 Wikipedia"}}]}]