Großer Preis von China 2007 – Wikipedia

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Der Große Preis von China 2007 (offiziell IV Chinese Grand Prix) fand am 7. Oktober auf dem Shanghai International Circuit in Shanghai statt und war das sechzehnte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2007. Kimi Räikkönen (Ferrari) gewann vor Fernando Alonso (McLaren-Mercedes) und Felipe Massa (Ferrari).

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Japan führte Lewis Hamilton die Fahrerwertung mit zwölf Punkten Vorsprung auf Alonso und 17 Punkten Vorsprung auf Räikkönen an. Ferrari, die nach dem Großen Preis von Belgien bereits als Weltmeister feststanden, führte in der Konstrukteurswertung mit 82 Punkten Vorsprung auf BMW Sauber und 119 Punkten Vorsprung auf Renault.

Mit Alonso und Rubens Barrichello (beide jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Freien Training fuhr Räikkönen mit 1:37,024 Minuten die schnellste Runde vor Alonso und Massa. Kazuki Nakajima ersetzte Alexander Wurz im ersten Freien Training.[2]

Am Nachmittag fuhr Räikkönen mit 1:36,607 Minuten wiederum Bestzeit vor Alonso und Massa.

Im letzten Freien Training wurde Räikkönen mit 1:36,100 Minuten erneut Erster, diesmal vor Alonso und Hamilton.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Qualifikationsabschnitt fuhr Räikkönen mit 1:35,692 Minuten die beste Rundenzeit. Die beiden Spyker, Takuma Sato, Wurz, Giancarlo Fisichella und Barrichello schieden aus.

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Im zweiten Qualifikationsabschnitt war Räikkönen mit 1:35,381 Minuten erneut Schnellster. Die beiden Toro Rosso, Nico Rosberg, Anthony Davidson, Heikki Kovalainen und Jarno Trulli schieden aus.

Im letzten Qualifikationsabschnitt fuhr Hamilton mit 1:35,908 Minuten die schnellste Runde. Zweiter wurde Räikkönen vor Massa.[3]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sebastian Vettel, dessen Startplatzstrafe aus dem Großen Preis von Japan zuvor wieder aufgehoben worden war, musste trotzdem von Platz 17 starten, da er wegen Behinderung eines Konkurrenten im Qualifying um fünf Startplätze zurückversetzt worden war.

Ein vor dem Rennen befürchteter Taifun blieb aus, jedoch war die Strecke nass, so dass alle Fahrer auf Intermediates starteten.

Hamilton konnte am Start seine Führung verteidigen. Alonso versuchte Räikkönen und Massa zu überholen, was ihm jedoch nicht gelang. Ansonsten verlief der Start weitgehend glatt, bis auf Ralf Schumacher, der nach Kurve eins weit zurückgefallen war. Den einzigen Unfall der Anfangsphase gab es, als Barrichello und Davidson zusammenstießen. Davidson musste in Runde neun aufgeben, Barrichello konnte das Rennen fortsetzen.

Zwischen Rosberg, Wurz und Ralf Schumacher kam es zum Kampf um die Positionen. Kovalainen, der Probleme mit seinem Auto hatte, hielt mehrere schnellere Fahrer hinter sich auf. Vorn setzte sich Hamilton ab, sein Vorsprung lag nach sieben Runden bereits bei fünf Sekunden. Vitantonio Liuzzi gelang es mit mehreren Überholmanövern bis auf Platz fünf vorzufahren.

Trockener werdende Streckenverhältnisse führten zu stark abgefahrenen Intermediates und dazu, dass Hamilton (Runde 15), Massa (17), Alonso (18) und Räikkönen (19) zum Reifenwechsel an die Box kommen mussten. Webber wechselte als erster auf Trockenreifen. Wurz konnte auf Trockenreifen mehrere schnellste Runden fahren.

Zuvor kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Schumacher und Liuzzi. Schumacher konnte sein Rennen fortsetzen, musste es jedoch in Runde 25 nach einem Dreher beenden, als der Regen kurzzeitig wieder stärker wurde. Adrian Sutil schied in Runde 24 nach einem schweren Unfall aus, bei dem er jedoch unverletzt blieb.

Kurzzeitig setzte starker Regen ein. Da dieser aber nicht lange anhielt, blieben die Fahrer auf Trockenreifen. Die Topfahrer zögerten mit ihrem zweiten Boxenstopp. Alonso konnte an Massa vorbeigehen, Räikkönen kam Hamilton nahe.

In Runde 29 konnte Räikkönen dann die Führung übernehmen. Hamiltons rechter Hinterreifen war so abgefahren, dass die Karkasse bereits sichtbar war. McLaren ließ ihn jedoch weiterhin draußen. Erst am Ende von Runde 31 kam Hamilton zum Boxenstopp. An der Boxeneinfahrt rutschte er ins Aus. Herbeigeeilte Streckenposten konnten ihn nicht wieder anschieben, er musste das Rennen aufgeben.

Die späten Reifenwechsel der Führenden führten dazu, dass Kubica nun an der Spitze lag. Ein technischer Defekt führte jedoch in Runde 34 zum Aus. Räikkönen lag wieder in Führung vor Alonso und Massa. Vettel war mit einem fehlerlosen Rennen bis auf Platz vier nach vorn gekommen. Es war das bis dahin beste Ergebnis in seiner noch jungen Formel-1-Karriere und das beste Ergebnis von Toro Rosso seitdem das Team 2006 aus dem ehemaligen Minardi-Team hervorgegangen war. Platz fünf ging an Button, Sechster wurde Liuzzi vor Heidfeld und Coulthard.

Mit Hamilton, Alonso und Räikkönen hatten zum ersten Mal seit 1986 noch mehr als zwei Fahrer vor dem letzten Rennen Chancen auf den Weltmeistertitel.[4]

Anmerkungen
  1. ab Im ersten Freien Training ersetzte Nakajima Wurz. Wurz übernahm das restliche Wochenende.

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Q3 Start
01 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lewis Hamilton Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Mercedes 1:35,798 1:35,898 1:35,908 01
02 FinnlandFinnland Kimi Räikkönen ItalienItalien Ferrari 1:35,692 1:35,381 1:36,044 02
03 BrasilienBrasilien Felipe Massa ItalienItalien Ferrari 1:35,792 1:35,796 1:36,221 03
04 SpanienSpanien Fernando Alonso Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Mercedes 1:35,809 1:35,845 1:36,576 04
05 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Coulthard OsterreichÖsterreich Red Bull-Renault 1:36,930 1:36,252 1:37,619 05
06 DeutschlandDeutschland Ralf Schumacher JapanJapan Toyota 1:37,135 1:36,709 1:38,013 06
07 AustralienAustralien Mark Webber OsterreichÖsterreich Red Bull-Renault 1:37,199 1:36,602 1:38,153 07
08 DeutschlandDeutschland Nick Heidfeld DeutschlandDeutschland BMW Sauber 1:36,737 1:36,217 1:38,455 08
09 PolenPolen Robert Kubica DeutschlandDeutschland BMW Sauber 1:36,309 1:36,116 1:38,472 09
10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jenson Button JapanJapan Honda 1:37,092 1:36,771 1:39,285 10
11 ItalienItalien Vitantonio Liuzzi ItalienItalien Toro Rosso-Ferrari 1:37,047 1:36,862 11
12 DeutschlandDeutschland Sebastian Vettel[A 1][5] ItalienItalien Toro Rosso-Ferrari 1:37,006 1:36,891 17
13 ItalienItalien Jarno Trulli JapanJapan Toyota 1:37,209 1:36,959 12
14 FinnlandFinnland Heikki Kovalainen FrankreichFrankreich Renault 1:37,225 1:36,991 13
15 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony Davidson JapanJapan Super Aguri-Honda 1:37,203 1:37,247 14
16 DeutschlandDeutschland Nico Rosberg Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Williams-Toyota 1:37,144 1:37,483 15
17 BrasilienBrasilien Rubens Barrichello JapanJapan Honda 1:37,251 16
18 ItalienItalien Giancarlo Fisichella FrankreichFrankreich Renault 1:37,290 18
19 OsterreichÖsterreich Alexander Wurz Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Williams-Toyota 1:37,456 19
20 JapanJapan Takuma Sato JapanJapan Super Aguri-Honda 1:38,218 20
21 DeutschlandDeutschland Adrian Sutil NiederlandeNiederlande Spyker F1 1:38,668 21
22 JapanJapan Sakon Yamamoto NiederlandeNiederlande Spyker F1 1:39,336 22
Anmerkungen
  1. Nachdem Vettels Strafe wegen des Auffahrunfalls beim Großen Preis von Japan wieder aufgehoben worden war, wurde er wegen Behinderung eines Konkurrenten im Qualifying um fünf Startplätze zurückversetzt.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 FinnlandFinnland Kimi Räikkönen ItalienItalien Ferrari 56 2 1:37:58,395 02 1:38,285 (52.)
02 SpanienSpanien Fernando Alonso Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Mercedes 56 2 + 9,806 04 1:37,991 (54.)
03 BrasilienBrasilien Felipe Massa ItalienItalien Ferrari 56 2 + 12,891 03 1:37,454 (56.)
04 DeutschlandDeutschland Sebastian Vettel ItalienItalien Toro Rosso-Ferrari 56 1 + 53,509 17 1:39,890 (52.)
05 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jenson Button JapanJapan Honda 56 2 + 1:08,666 10 1:38,913 (39.)
06 ItalienItalien Vitantonio Liuzzi ItalienItalien Toro Rosso-Ferrari 56 2 + 1:13,673 11 1:39,654 (53.)
07 DeutschlandDeutschland Nick Heidfeld DeutschlandDeutschland BMW Sauber 56 2 + 1:14,224 08 1:39,325 (55.)
08 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Coulthard OsterreichÖsterreich Red Bull-Renault 56 2 + 1:20,750 05 1:39,640 (55.)
09 FinnlandFinnland Heikki Kovalainen FrankreichFrankreich Renault 56 1 + 1:21,186 13 1:39,331 (52.)
10 AustralienAustralien Mark Webber OsterreichÖsterreich Red Bull-Renault 56 3 + 1:24,685 07 1:39,371 (55.)
11 ItalienItalien Giancarlo Fisichella FrankreichFrankreich Renault 56 2 + 1:26,683 18 1:38,900 (39.)
12 OsterreichÖsterreich Alexander Wurz Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Williams-Toyota 55 2 + 1 Runde 19 1:39,743 (54.)
13 ItalienItalien Jarno Trulli JapanJapan Toyota 55 1 + 1 Runde 12 1:39,911 (55.)
14 JapanJapan Takuma Sato JapanJapan Super Aguri-Honda 55 1 + 1 Runde 20 1:40,126 (54.)
15 BrasilienBrasilien Rubens Barrichello JapanJapan Honda 55 3 + 1 Runde 16 1:40,516 (54.)
16 DeutschlandDeutschland Nico Rosberg Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Williams-Toyota 54 3 + 2 Runden 15 1:39,233 (54.)
17 JapanJapan Sakon Yamamoto NiederlandeNiederlande Spyker F1 53 4 + 3 Runden 22 1:40,764 (52.)
PolenPolen Robert Kubica DeutschlandDeutschland BMW Sauber 33 1 DNF 09 1:40,926 (32.)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lewis Hamilton Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Mercedes 30 1 DNF 01 1:43,131 (22.)
DeutschlandDeutschland Ralf Schumacher JapanJapan Toyota 25 1 DNF 06 1:44,062 (25.)
DeutschlandDeutschland Adrian Sutil NiederlandeNiederlande Spyker F1 24 2 DNF 21 1:47,603 (22.)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony Davidson JapanJapan Super Aguri Honda 11 1 DNF 14 1:51,765 (09.)

Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen
  1. Aufgrund der Spionageaffäre wurde McLaren-Mercedes im Vorfeld des Großen Preises von Belgien aus der Konstrukteurs-WM ausgeschlossen, zu einer Strafe von 100 Millionen US-$ verurteilt und verlor sämtliche Punkte. Die Fahrer durften ihre Punkte jedoch behalten.
  1. Die hier angegebene Länge von 305,066 km ist um 190 m kürzer als die rechnerische Distanz von 305,256 km. Die Angabe wurde dem Rennüberblick auf Motorsport-Total.com entnommen.
  2. Christian Nimmervoll: Business as usual am Freitagmorgen in Shanghai. 5. Oktober 2007. Auf Motorsport-Total.com (abgerufen 28. November 2020)
  3. Christian Nimmervoll: Qualifying: Hamilton auf Titelkurs! 6. Oktober 2007. Auf Motorsport-Total.com (abgerufen 28. November 2020)
  4. Christian Nimmervoll: https://www.motorsport-total.com/formel-1/news/drama-um-hamilton-raeikkoenen-gewinnt-in-shanghai-07100703 7. Oktober 2007. Auf Motorsport-Total.com (abgerufen 29. November 2020)
  5. Vettel: Nun doch eine Strafe 6. Oktober 2007. Auf Motorsport-Total.com (abgerufen 28. November 2020)
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