[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki36\/2021\/12\/11\/christian-borchert-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki36\/2021\/12\/11\/christian-borchert-wikipedia\/","headline":"Christian Borchert \u2013 Wikipedia","name":"Christian Borchert \u2013 Wikipedia","description":"Selbstbildnis des Fotografen Christian Borchert mit Kamera, 1970\/1980, SLUB Dresden\/Deutsche Fotothek Christian Borchert (* 1. 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Februar 1942 in Dresden; \u2020 15. Juli 2000 in Berlin bei einem Badeunfall verungl\u00fcckt) war ein deutscher Fotograf. Borchert wuchs als Sohn eines Sattlers[1] in einem Mietshaus an der R\u00fcckertstra\u00dfe in Dresden-Trachenberge auf.[2]Nach seinem Abitur an der EOS Pestalozzi studierte er Kopierwerktechnik an der Ingenieurschule f\u00fcr Filmtechnik in Potsdam-Babelsberg. Darauf folgten Arbeitsstellen als G\u00fcteingenieur und Verwaltungsangestellter in Wolfen, Babelsberg sowie Berlin. Im Jahr 1967 schloss Borchert seine Ausbildung als Fotograf ab. Ab 1970 arbeitete er f\u00fcr f\u00fcnf Jahre als Bildreporter f\u00fcr die Neue Berliner Illustrierte. Nebenher absolvierte er von 1971 bis 1974 ein Fernstudium der Fotografie an der Hochschule f\u00fcr Grafik und Buchkunst in Leipzig. Ab 1975 war er als freischaffender Fotograf t\u00e4tig. Borchert war Teil der Gruppe Jugendfoto Berlin[3] und mit Uwe Steinberg befreundet.[4]Borchert bekam 1954 eine Rheinmetall Perfekta, eine Bakelit-Amateurkamera, mit dem Format 6×6 geschenkt.[5] In seinen ersten Aufnahmen erkennt man bereits thematische Systematisierungen, beispielsweise Kirchen oder Br\u00fccken.[5] Im Jahr 1983 sagte Borchert in einem Gespr\u00e4ch mit Heinz Czechowski, er begreife diese Bilder, \u201eals ein Bem\u00fchen, die Stadt [\u2026] als eine Landschaft zu begreifen\u201c.[5] Die Lekt\u00fcre August Sanders \u201eMenschen ohne Maske\u201c (1971 postum herausgegeben) erweckte in ihm den Wunsch \u201eetwas eigenes zu wollen\u201c und das Verlangen nach Abstand zu seinem Beruf und den \u201elachenden Titelblattgesichtern\u201c.[6] Bei seiner 1972\/73 unternommenen Ungarn-Reise standen ihm die Bildkompositionen seines Vorbilds \u201evor Augen\u201c.[6] Sanders Einfluss ist augenscheinlich bei Borcherts K\u00fcnstler- und Schriftstellerportr\u00e4ts, zum Beispiel von Heiner M\u00fcller, welche \u201edie Kritiker und Fachkollegen auf Borchert aufmerksam machten.\u201c[6] Borchert begeisterte die Detailf\u00fclle der Bilder Paul Strands, denn er fand, dass nur ein Bild, das man sich immer wieder ansehen kann, ein gutes Bild sei.[6]Eines der wichtigsten Fotoprojekte Borcherts war die Dokumentation des Wiederaufbaus der Semperoper in Dresden. Hierbei sind in sieben Jahren etwa 10.000 Fotos entstanden. Borchert betrachtete diese Dokumentation als einen \u201einneren Auftrag\u201c und sah sich \u201ein erster Linie als Chronist\u201c.[7] Das Projekt erforderte ein stetiges Pendeln zwischen Berlin, seinem Wohnort, und Dresden. Zur Vorbereitung hatte Borchert sich Bilder des unbesch\u00e4digten Opernbaus angesehen.[7] Durch die dargestellten Wettersituationen hat der Fotograf den Zeitablauf und den Langmut dieser Arbeiten in seinen Fotos kenntlich gemacht.[8] Heinz Czechowski sieht Borchert aufgrund der Sachlichkeit[8] in seinen Aufnahmen in einer Kontinuit\u00e4tslinie mit den Dresdner Fotografen Hermann Krone und Richard Peter sen.[9]Borchert, der oft Szenen aus dem DDR-Alltag von Berlin und Dresden festhielt, fertigte auch zwei Serien von Familienportr\u00e4ts an, die nicht nur aus fotografischer Hinsicht interessant sind. Die erste Serie entstand Anfang der 1980er-Jahre und umfasst auch Portr\u00e4ts unkonventioneller Familien. Die Mehrzahl der Familien portr\u00e4tierte er dann nach der Wiedervereinigung im Laufe der 1990er-Jahre ein zweites Mal, sodass es m\u00f6glich ist, gekoppelt mit den kargen Angaben zum Aufnahmeort und Beruf der Abgebildeten, Familienbiographien in den Neuen Bundesl\u00e4ndern nachzuvollziehen.Borcherts Arbeitsweise war sehr bedacht; so hat er seine Kleinbildkameras nicht ausl\u00f6sebereit gehalten, \u201edamit jeder Griff zu einer Kamera \u00fcberlegenswert\u201c wird.[2] In den Aussagen zu seiner eigenen Arbeit verwendet Borchert wiederholt der Begriff Distanz: \u201eDistanz erm\u00f6glicht Deutlichkeit. Selbstbetrug aber kann einsetzen, wenn man eine Sache von weitem betrachtet und als Fotograf glaubt, man s\u00e4he dadurch klarer.\u201c[10] oder aber: \u201eEs w\u00e4re furchtbar, wenn alles Verbr\u00fcderung w\u00e4re; Distanzlosigkeit w\u00fcrde Flachheit bedeuten. Distanz hei\u00dft nicht Fremdheit, sondern W\u00fcrde.\u201c[4] Weshalb Borchert die Rolle des Chronisten so bedeutsam ist, hat er folgenderma\u00dfen erl\u00e4utert: \u201eWas mich an der Fotografie interessiert, ist, eine Mitteilung zu machen. Aber die w\u00fcnsche ich mir gerecht, genau und ohne \u00dcbertreibung und Effekte, eben \u203aentsprechend\u2039, so da\u00df andere \u2013 jetzt oder sp\u00e4ter oder an fremden Orten \u2013 sich eine Vorstellung machen k\u00f6nnen von Situationen und Verh\u00e4ltnissen. Es ist Fotografie gegen das Verschwinden.\u201c[10] Diese Aussagen zusammenfassend und interpretierend schreibt Czechowski: \u201eSeine Fotos verraten etwas von der Ambivalenz, mit der er zwischen Qual und Daseinsbejahung seinen Weg bahnt. Manchmal lassen sie etwas von der Einsamkeit ahnen, die der Preis f\u00fcr das Ziel ist dem Borchert nachgeht.\u201c[11]Borcherts fotografischer und schriftlicher Nachlass befindet sich in der S\u00e4chsischen Landesbibliothek. W\u00e4hrend diese etwa 10.000 sogenannte Arbeitsabz\u00fcge aufbewahrt, besitzen die Berlinische Galerie und das Kupferstichkabinett Dresden circa 1.400 beziehungsweise 500 Ausstellungsabz\u00fcge.[12]Semperoper Dresden \u2013 Bilder einer Baulandschaft. Mit Fotografien von Christian Borchert. Verlag der Kunst, Dresden 1985.Christian Borchert: Berliner. Ex pose Verlag, Westberlin 1986.Galerie Nord: Dresden. Bilder aus Dokumentarfilmen 1913\u20131949: Ausstellung Galerie Nord 28. Januar bis 10. M\u00e4rz 1990. Bilder gesammelt, ausgew\u00e4hlt und kopiert von Christian Borchert. Galerie Nord, Dresden 1990.Christian Borchert, Peter Gehrisch: Dresden. Flug in die Vergangenheit: Bilder aus Dokumentarfilmen 1910\u20131949. Verlag der Kunst, Dresden 1993, ISBN 3-364-00251-7.Jens Bove (Hrsg.): Christian Borchert. Fotografien 1960\u20131996. Edition S\u00e4chsische Zeitung, Dresden 2011, ISBN 978-3-938325-92-6.Stadtmuseum Dresden (Hrsg.): Zeitreise. Bilder einer Stadt. Dresden 1954\u20131995. Verlag der Kunst, Dresden 1996, ISBN 3-86530-009-X (= Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Dresden).Christian Borchert (Hrsg.): Victor Klemperer. Ein Leben in Bildern. Aufbau Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-351-02399-5.Irene Runge: Ganz in Familie: Gedanken zu einem vieldiskutierten Thema. Mit 16 Fotografien von Christian Borchert. Dietz, Berlin 1985.Staatliche Kunstsammlung, Neubrandenburg (Hrsg.): Christian Borchert. Fotografien. Staatliche Kunstsammlung Neubrandenburg, Galerie am Pferdemarkt, 29. September\u201315. November 1987, Neubrandenburg 1987.Galerie Mitte (Hrsg.): Christian Borchert. Fotografien. Ausstellung vom 28. Februar bis 11. April 1985, Galerie Mitte, Dresden 1985.Galerie Kunstsammlung Cottbus (Hrsg.): Christian Borchert: Gruppenbilder und K\u00fcnstlerportr\u00e4ts. Ausstellung vom 29. M\u00e4rz bis zum 1. Juni 1980 Galerie Kunstsammlung Cottbus, Cottbus 1980.Joachim Walther (Hrsg.): \u201eMir scheint, der Kerl lasiert\u201c: Dichter \u00fcber Maler. Mit Fotografien von Christian Borchert. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1978.Hansgert Lambers und Jens Bove (Hrsg.): Schattentanz. ex pose verlag Berlin und hesperus print* Verlag Dresden, 2017, ISBN 978-3-925935-77-01980: Galeri Kunstsammlung, Cottbus1985: Galerie Mitte, Berlin1987: Staatliche Kunstsammlung, Neubrandenburg1996: Stadtmuseum Dresden1998: Galerie argus fotokunst, Berlin1999: Galeri Pankow, Berlin2010: Galerie argus fotokunst, Berlin2019\u20132020: Residenzschloss, Kupferstich-Kabinett, Dresden\u2191 Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. In: Semperoper Dresden. Bilder einer Baulandschaft. VEB Verlag der Kunst, Dresden 1985, S. 251.\u2191 ab Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. S. 250.\u2191 \u201eDas Sehen macht die Bilder – rhobeta text & ideentransfer\u201c – Regina B\u00e4rthel, Berlin. Abgerufen am 18.\u00a0Januar 2021.\u00a0\u2191 ab Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. S. 261.\u2191 abc Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. S. 255.\u2191 abcd Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. S. 260.\u2191 ab Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. S. 258.\u2191 ab Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. S. 259.\u2191 Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. S. 262 f.\u2191 ab Detlev L\u00fccke: Protokollist der St\u00e4dte und Familien. In: Freitag. 21. Juli 2000.\u2191 Heinz Czechowski: Mit Dresden leben. Anmerkungen zu Christian Borchert. S. 250 f.\u2191 Annett Schmerler: Zum Nachlass Christian Borchert in der Handschriftensammlung der SLUB auf photo.dresden.de"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki36\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki36\/2021\/12\/11\/christian-borchert-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Christian Borchert \u2013 Wikipedia"}}]}]