[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki38\/2021\/12\/30\/taurus-marschflugkorper-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki38\/2021\/12\/30\/taurus-marschflugkorper-wikipedia\/","headline":"Taurus (Marschflugk\u00f6rper) \u2013 Wikipedia","name":"Taurus (Marschflugk\u00f6rper) \u2013 Wikipedia","description":"Taurus KEPD-350 Allgemeine Angaben Typ Marschflugk\u00f6rper Hersteller Taurus Systems GmbH Entwicklung 1998\u20132004 Indienststellung 2005 St\u00fcckpreis 950.000 \u20ac Technische Daten L\u00e4nge","datePublished":"2021-12-30","dateModified":"2021-12-30","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki38\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki38\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/8\/83\/Taurus_ILA2006.JPG\/295px-Taurus_ILA2006.JPG","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/8\/83\/Taurus_ILA2006.JPG\/295px-Taurus_ILA2006.JPG","height":"221","width":"295"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki38\/2021\/12\/30\/taurus-marschflugkorper-wikipedia\/","wordCount":5742,"articleBody":"Taurus KEPD-350Allgemeine AngabenTypMarschflugk\u00f6rperHerstellerTaurus Systems GmbHEntwicklung1998\u20132004Indienststellung2005St\u00fcckpreis950.000 \u20acTechnische DatenL\u00e4nge5100 mmDurchmesser1080 mmGefechtsgewicht1360 kgSpannweite2064 mmAntriebTurbofan Williams P8300-15GeschwindigkeitMach 0,6\u20130,95Reichweite>500 kmAusstattungZielortungabbildendes InfrarotGefechtskopf\u201eMephisto\u201c 495 kg, davon 113 kg ExplosivstoffWaffenplattformen\u2022 Panavia Tornado\u2022 F-15K\u2022 F\/A-18 Hornet\u2022 Eurofighter (geplant)\u2022 Saab 39 Gripen (geplant)Listen zum ThemaDer Taurus ist ein moderner Luft-Boden-Marschflugk\u00f6rper f\u00fcr gro\u00dfe Distanzen. Der Name ist eine Abk\u00fcrzung f\u00fcr Target Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System. Er wurde als Modulare Abstandswaffe (MAW) f\u00fcr verschiedene Nutzlasten und Missionen entwickelt. Der Marschflugk\u00f6rper ist das deutsch-schwedische Gegenst\u00fcck zur parallel entwickelten britisch-franz\u00f6sischen Storm Shadow.W\u00e4hrend des Kalten Krieges wollte die Bundesrepublik urspr\u00fcnglich die franz\u00f6sische Apache beschaffen, um im Kriegsfall Start- und Landebahnen des Warschauer Paktes zerst\u00f6ren zu k\u00f6nnen. Mit dem Fall der Mauer \u00e4nderten sich die Priorit\u00e4ten, die nun auf der Bek\u00e4mpfung von gepanzerten Punktzielen lagen. Die andauernden Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich \u00fcber eine Weiterentwicklung der Apache scheiterten letztlich an Frankreich. Die K\u00fcrzung der Apache-Bestellungen und das Hinausz\u00f6gern der Entwicklung einer Punktzielwaffe h\u00e4tten f\u00fcr die Bundesrepublik eine Kostensteigerung bedeutet, weshalb sie sich aus der Apache-Entwicklung zur\u00fcckzog.[1]Im Bundeswehrplan 1997 wurde die Entwicklung einer Familie modularer Abstandwaffen (MAW) f\u00fcr den Panavia Tornado ausgewiesen. Geplant war die Beschaffung von insgesamt 1200 Waffen f\u00fcr unterschiedliche Aufgabenstellungen zur Bek\u00e4mpfung von Bodenzielen. Nach den Bed\u00fcrfnissen der Luftwaffe sollte die Waffensystemfamilie ein breites Spektrum an Punkt- oder Fl\u00e4chenzielen wirksam bek\u00e4mpfen k\u00f6nnen. Zur selben Zeit entwickelten DASA und Bofors den Gleitdispenser DWS-24, der sp\u00e4ter als DWS-39 bezeichnet wurde, um die N\u00e4he zur Saab 39 zu verdeutlichen. Auf dessen Basis schlugen beide Firmen eine Version mit Turbojet und Einzel- oder Tandemgefechtskopf vor, die als Kinetic Energy Penetrator and Destroyer (KEPD) 350 bezeichnet wurde. 1996 wurden weitere Versionen angeboten, eine leichtere KEPD 150 und eine Version mit Submunitionen MAW PDWS 2000. Am 31.\u00a0M\u00e4rz 1998 verk\u00fcndete das Bundesministerium der Verteidigung die Finanzierung der Entwicklung sowie den Bau von 28 Prototypen. Dabei sollte eine Version mit Submunition entwickelt werden (Taurus 350A), eine andere mit Penetrationsgefechtskopf (Taurus 350P). Die Waffe sollte auch die Anforderungen der Briten an eine Conventionally Armed Stand Off Missile (CASOM) erf\u00fcllen, dabei wurde die Waffe als TAURUS beworben.[1] Auch nachdem sich die Briten f\u00fcr die Storm Shadow auf Apache-Basis entschieden, wurde der Name beibehalten und die Entwicklungsfirma Taurus Systems GmbH danach benannt. Diese Firma wurde von der damaligen LFK-Lenkflugk\u00f6rpersysteme GmbH (seit Mai 2012 MBDA Deutschland GmbH) und Saab Bofors Dynamics AB eigens f\u00fcr die Realisierung des Taurus KEPD-350 sowie eventueller weiterer Varianten gegr\u00fcndet.[2]Die Entwicklungsarbeiten verliefen danach recht schnell: Da bereits 1996, zwei Jahre vor Vertragsabschluss, Tragversuche an einer Panavia Tornado der Luftwaffe stattgefunden hatten, konnte der Erstflug des Systems schon am 4.\u00a0Oktober 1999 im schwedischen Testgebiet Vidsel stattfinden.[2] Im September 2000 wurde das System in mehreren Fl\u00fcgen in S\u00fcdafrika erprobt, dabei konnte die Funktion der Navigationssysteme unter Beweis gestellt werden. Parallel dazu wurde der Gefechtskopf \u201eMEPHISTO\u201c gegen Betonziele getestet. Am 8.\u00a0August 2002 erteilte das Bundesamt f\u00fcr Wehrtechnik und Beschaffung der Taurus Systems GmbH den Auftrag zur Serienvorbereitung der Flugk\u00f6rper. Die Verifikation f\u00fcr die deutsche Luftwaffe wurde von der Wehrtechnischen Dienststelle 61 (WTD 61) durchgef\u00fchrt und fand am 15. und 18.\u00a0M\u00e4rz 2004 in der Overberg Test Range in S\u00fcdafrika statt. Die neuen Versionen des Waffensystems Taurus wurden auf der Pariser Luftfahrtschau 2005 enth\u00fcllt. Die urspr\u00fcngliche A- und P-Bezeichnung wird praktisch nicht mehr verwendet.2005 bestellte die Bundeswehr 600 Flugk\u00f6rper zum Gesamtpreis von 570 Millionen Euro. Die Lieferung an die Luftwaffe begann offiziell mit der \u00dcbergabe des ersten Flugk\u00f6rpers an das Jagdbombergeschwader 33 in B\u00fcchel am 21.\u00a0Dezember 2005 und wurde im November 2010 abgeschlossen.[3][4] Die Tragetests mit der Saab 39 Gripen fanden im Mai 2008 statt, im Februar 2009 und Januar 2014 folgten die Tragetests am Eurofighter beim Jagdgeschwader 74.[5] Die Integration in die spanischen McDonnell Douglas F\/A-18 wurde im Juni 2009 erfolgreich beendet. Eine TacTom in Begleitung einer TomcatMarschflugk\u00f6rper (engl. cruise missiles) besitzen gegen\u00fcber bemannten Flugger\u00e4ten Vorteile: Sie m\u00fcssen die Distanz zum Ziel nur einfach zur\u00fccklegen und sind klein, was das Entdecken und Abfangen erschwert. Zus\u00e4tzlich wird durch das Unterfliegen des Radars die Bek\u00e4mpfung weiter erschwert. Da Marschflugk\u00f6rper fr\u00fcher sehr teuer und relativ ungenau waren, wurden sie in der Regel mit Nuklearsprengk\u00f6pfen best\u00fcckt. Die AGM-28 Hound Dog besa\u00df beispielsweise einen Streukreisradius (CEP) von 3,7\u00a0km. Dies besserte sich im Laufe der Entwicklung, die ersten BGM-109 Tomahawk-Flugk\u00f6rper von 1980 hatten beispielsweise einen CEP von 80\u00a0m, was immer noch einen nuklearen Sprengkopf erforderte. Erst in den 1990er-Jahren konnte die Technik soweit verbessert werden, dass auch konventionell best\u00fcckte Marschflugk\u00f6rper mit gen\u00fcgend Pr\u00e4zision und vertretbaren Kosten in gro\u00dfen St\u00fcckzahlen gebaut werden konnten.Marschflugk\u00f6rper werden dabei gegen strategische Einrichtungen des Gegners wie Flugpl\u00e4tze, Gefechtsst\u00e4nde, Industrieanlagen und H\u00e4fen eingesetzt. Diese Ziele sind im Kriegsfall zwar stark verteidigt, aber station\u00e4r. Um die Einsatzm\u00f6glichkeiten zu erweitern, wird versucht, Marschflugk\u00f6rper auch zur Bek\u00e4mpfung von mobilen Zielen wie Schiffen oder Panzerverb\u00e4nden \u00fcber sehr gro\u00dfe Entfernungen einzusetzen. Des Weiteren macht die zunehmende Mobilit\u00e4t der gegnerischen Luftverteidigung, zum Beispiel durch Tor-Systeme (Nato Code: SA-15 Gauntlet), zu schaffen. W\u00e4hrend fr\u00fcher spezialisierte Marschflugk\u00f6rper wie die AGM-136 Tacit Rainbow dagegen entwickelt wurden, werden modernste Flugk\u00f6rper wie die Tactical Tomahawk mit einer 2-Wege-Satellitenverbindung ausgestattet, um Zielupdates und Kurskorrekturen vornehmen zu k\u00f6nnen. Der Datenlink erm\u00f6glicht es dabei, von der Aufkl\u00e4rung entdeckte Flugabwehrstellungen zu umfliegen, ein mobiles Ziel anzugreifen, auf Alternativziele auszuweichen oder durch das Senden des letzten Sucherbildes eine Trefferanalyse durchzuf\u00fchren.Mit der zunehmenden Verbreitung von Antisatellitenraketen (oder der F\u00e4higkeit, diese zu entwickeln) und leistungsstarken GPS-St\u00f6rsendern r\u00fcckt auch die F\u00e4higkeit in den Focus, \u00fcber weite Strecken eine pr\u00e4zise Navigation ohne globales Navigationssatellitensystem zu erm\u00f6glichen. Dies war nicht nur bei der Taurus, sondern ist auch bei der Long Range Anti-Ship Missile ein Schwerpunkt der Entwicklung. Taurus im TransportgestellDer Taurus ist ein modularer Marschflugk\u00f6rper, der mit verschiedenen Nutzlasten ausgeliefert werden kann. Die Grundform wurde dabei vom Munitionsdispenser DWS-39 \u00fcbernommen. Der etwa 5 Meter lange Rumpf besteht dabei aus Aluminiumfeinguss und ist rechteckig aufgebaut. Auf der Oberseite sind zwei ausklappbare Tragfl\u00e4chen angebracht, zur Steuerung befindet sich ein X-Leitwerk am Heck. Die Pitoteinl\u00e4ufe des Triebwerkes sind starr links und rechts des Rumpfes angebracht.Der vordere Bereich enth\u00e4lt wie bei jedem Marschflugk\u00f6rper das Navigationssystem, das einen autonomen Tiefflug durch gegnerisches Gebiet erm\u00f6glicht. Das f\u00fcr den Taurus entwickelte Navigationssystem besteht aus einem GPS-Empf\u00e4nger, einem Tr\u00e4gheitsnavigationssystem (engl. inertial navigation system, INS), einer Gel\u00e4ndereferenznavigation (engl. Terrain Reference Navigation, TRN) und einem bildverarbeitenden Navigationssystem (engl. Image Based Navigation, IBN). Der zw\u00f6lfkanalige, mit P-Code arbeitende GPS-Empf\u00e4nger wurde gegen St\u00f6rversuche abgeschirmt (engl. anti-jamming, AJ) und wird im Regelfall zur Navigation eingesetzt.[6] Wenn dies zu ungenau oder nicht verf\u00fcgbar ist, st\u00fctzt sich die Positionsbestimmung auf das Tri-Tec-Navigationssystem. Das Tr\u00e4gheitsnavigationssystem besteht dabei aus Faserkreiseln und wird von Northrop Grumman LITEF gefertigt. Zur Korrektur der Daten misst ein Radarh\u00f6henmesser im Ku-Band das H\u00f6henprofil des \u00fcberflogenen Gebietes und vergleicht dieses kontinuierlich mit den zuvor eingespeicherten Gel\u00e4ndedaten des Soll-Flugpfades, um daraus eine Kurskorrektur zu berechnen.[6] Da die Gel\u00e4ndereferenznavigation grunds\u00e4tzlich nur \u00fcber ausreichend profiliertem Gel\u00e4nde verwertbare Navigationsdaten liefern kann, verf\u00fcgt der Taurus mit der bildverarbeitenden Navigation \u00fcber ein weiteres System zur Navigationsst\u00fctzung. F\u00fcr den Flugweg werden dabei zwischen f\u00fcnf und zehn Navigations-Aufdatpunkte bestimmt, deren vereinfachte Signaturen im Bordcomputer abgespeichert werden. Beim \u00dcberfliegen der Aufdatpunkte sucht der Infrarotsuchkopf die zuvor eingespeicherten Strukturen und vermisst deren Lage im Raum. Durch eine Vergleichsrechnung zwischen Soll- und vermessener Position wird dann eine Kurskorrektur errechnet.[2]Der Infrarotsucher besteht dabei aus einem Focal Plane Array aus Indiumantimonid mit einer Aufl\u00f6sung von 256 \u00d7 256 Pixeln.[7] Wenn der Flugk\u00f6rper im Zielgebiet ankommt, sucht der IR-Suchkopf das Ziel und schaltet es auf. Wenn mehrere Ziele entdeckt und angegriffen werden sollen, vermisst der Sucher ihre Position im Raum, und der Waffenrechner ermittelt dazu den optimalen Zeitpunkt zum Ausl\u00f6sen der Nutzlast.[2] Diese befindet sich in der Mitte des Rumpfes direkt hinter dem Sucher. Der Bediener kann dabei zwischen f\u00fcnf verschiedenen Angriffsmodi w\u00e4hlen, je nach Ziel und Variante:[6]Pop-Up: Der Flugk\u00f6rper fliegt dabei im Tiefflug an, geht in den Steigflug \u00fcber und f\u00fchrt dann einen senkrechten Sturzflug auf das Ziel aus. Wird beispielsweise gegen Bunker eingesetzt.Low Level Pop-Up: Der Flugk\u00f6rper fliegt im Tiefflug an, geht in den Steigflug \u00fcber und schl\u00e4gt schr\u00e4g von oben im Ziel ein. Wird zum Beispiel gegen Hardened Aircraft Shelter, Br\u00fccken oder Schiffe im Hafen eingesetzt.Dive Attack: Der Taurus fliegt das Zielgebiet in gro\u00dfer H\u00f6he an und geht dann in einen schr\u00e4gen Sturzflug \u00fcber. Gleiches Zielspektrum wie beim Low Level Pop-Up, aber mehr Durchschlagskraft und weniger \u00dcberlebensf\u00e4higkeit.Air Burst: Das Zielgebiet wird im Tiefflug angeflogen. Kurz vor dem Ziel geht der Flugk\u00f6rper auf eine gr\u00f6\u00dfere Marschflugh\u00f6he parallel zum Boden und l\u00f6st die Nutzlast \u00fcber dem Ziel aus. Wird gegen Truppenansammlungen eingesetzt.Horizontal \u201eCave Type\u201c: Der Taurus fliegt das Zielgebiet in geringer H\u00f6he an. Kurz vor dem Ziel geht der Flugk\u00f6rper in einen extremen Tiefflug flach \u00fcber dem Boden und schl\u00e4gt ins Ziel ein. Wird gegen Flugzeugkavernen oder \u00e4hnliches eingesetzt.Als Antrieb kommt ein Mantelstromtriebwerk (Turbofan) P8300-15 von Williams International zum Einsatz. Es entwickelt etwa 6,67 kN Schub in Bodenn\u00e4he und beschleunigt den Marschflugk\u00f6rper auf eine Geschwindigkeit von Mach 0,6 bis Mach 0,95. Das Triebwerk entwickelt somit signifikant mehr Schubkraft als das Williams F107-WR-402 der BGM-109 Tomahawk mit 3,1 kN. Das bessere Schub-Gewicht-Verh\u00e4ltnis erm\u00f6glicht einen h\u00e4rteren Konturenflug, da engere Kurven und gr\u00f6\u00dfere Steigwinkel erreicht werden k\u00f6nnen, was das Abfangen erschwert.[2] Die Treibstofftanks befinden sich auf beiden Seiten der Nutzlast zwischen Sucher und Triebwerk. Um die \u00dcberlebensf\u00e4higkeit zu verbessern, k\u00f6nnen optional eine \u201eaktive Selbstverteidigungsf\u00e4higkeit\u201c und ein 2-Wege-Datenlink einger\u00fcstet werden.[8] Durch den 2-Wege-Datenlink k\u00f6nnen auch bewegliche Ziele wie Schiffe oder Panzerverb\u00e4nde bek\u00e4mpft werden, au\u00dferdem kann auch ein Bild des Zieles \u00fcbermittelt werden, um eine Schadensanalyse durchzuf\u00fchren (engl. battle damage indication).[9]Die momentan einzige Serienversion ist die Variante KEPD-350. Auf Basis dieses Modells wurde von der Taurus Systems GmbH eine Familie von Marschflugk\u00f6rpern vorgeschlagen. Die folgenden Versionen wurden auf der Pariser Luftfahrtschau 2005 pr\u00e4sentiert. In einer PDF-Pr\u00e4sentation des Herstellers von 2008 wird zus\u00e4tzlich zwischen der Version \u201eM\u201c und \u201eMP\u201c unterschieden. Ob diese Varianten verwirklicht werden, ist allerdings unklar.Taurus KEPD-350[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die Laserentfernungsmesser \u00fcber dem InfrarotsucherDie Taurus KEPD-350 \u201eKinetic Energy Penetrator and Destroyer\u201c tr\u00e4gt den Gefechtskopf MEPHISTO (Multi-Effect Penetrator High Sophisticated and Target Optimized). Es handelt sich dabei um einen Tandem-Gefechtskopf, bestehend aus einer Vorhohlladung und dem Penetrator mit integriertem intelligentem Z\u00fcnder. Zwei Laserentfernungsmesser messen dabei die Distanz zum Ziel und l\u00f6sen die Vorhohlladung im optimalen Abstand zum Ziel aus. Diese ist etwa 95\u00a0kg schwer, hat einen Durchmesser von fast 0,36\u00a0m und 0,53\u00a0m L\u00e4nge. Der Hohlladungsstachel durchschl\u00e4gt dabei das Ziel, um dem nachfolgenden Penetrator das Eindringen zu erleichtern. Dieser hat etwa denselben Durchmesser wie die Vorhohlladung, eine L\u00e4nge von fast 2,3 Metern und eine Masse von 400 kg.[6] An dessen Heck befindet sich der intelligente Z\u00fcnder PIMPF (Programmable Intelligent Multi Purpose Fuze), der auch in der Naval Strike Missile eingesetzt wird. Er verf\u00fcgt \u00fcber eine Verz\u00f6gerungssensorik, die den Durchgang durch unterschiedlich dichte Medien feststellen kann. Anhand der gemessenen Verz\u00f6gerung kann berechnet werden, an welcher Stelle des Zieles sich der Penetrator gerade befindet. Durch Vorprogrammierung ist es deshalb m\u00f6glich, den Penetrator an der gew\u00fcnschten Position im Ziel, zum Beispiel einem bestimmten Stockwerk explodieren zu lassen. PIMPF wiegt 5\u00a0kg, kann Beschleunigungskr\u00e4ften bis zu 10.000\u00a0g widerstehen und wird \u00fcber einen Lithium-Ionen-Akkumulator mit Energie versorgt.[10]Bei Anflug im Air Burst kann die Vorhohlladung zuerst gez\u00fcndet werden, da diese mit einem Splittermantel umgeben ist. Aufgrund seiner Massetr\u00e4gheit fliegt der Penetrator dann noch ein St\u00fcck weiter, bevor er selbst gez\u00fcndet wird. Damit k\u00f6nnen bei Bedarf zwei Luftdetonationen in kurzen Abst\u00e4nden ausgel\u00f6st werden.[6]Von der deutschen Luftwaffe wurde diese TAURUS-Variante unter anderem im Jahr 2017 in der Hochwert\u00fcbung Two Oceans auf der s\u00fcdafrikanischen Overberg Air Base getestet.[11]Taurus KEPD-150[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Variante KEPD-150 wird auch manchmal als Taurus L bezeichnet.[6] Es handelt sich dabei um eine massereduzierte Version der KEPD-350 mit kleinerem Penetrator und weniger Treibstoff.[12] Der Erstflug des Mock-ups fand am 27.\u00a0August 1998 in Link\u00f6ping in Schweden statt.[13]Taurus M[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] SMArt-Auswurf am Beispiel GMLRSDie Taurus M (Multiple Warhead) dient zum Transport von Submunitionen, um gegnerische Flugpl\u00e4tze, Flugabwehrstellungen und Panzerverb\u00e4nde zu zerst\u00f6ren. Eine fr\u00fchere Bezeichnung ist MAW PDWS 2000. Die Zahl der Submunitionen ist unklar, aus schematischen Bildern des Herstellers sollen aber acht St\u00fcck hintereinander im Rumpf Platz finden.[6] Bei zwei Reihen erg\u00e4ben sich damit 16 St\u00fcck. Dabei wurden drei Munitionsarten angedacht:[14]MUSJAS 1\/2: Streumunition (engl. Dual Purpose Improved Conventional Munition, DPICM) gegen leicht- und ungepanzerte Ziele.[14] Da Deutschland dem \u00dcbereinkommen \u00fcber Streumunition beigetreten ist, entf\u00e4llt diese Version.STABO: Anti-Runway-Munition gegen Start- und Landebahnen, ein Projektil soll etwa 16 kg wiegen.[14] Die Submunitionen werden nach unten ausgeworfen, beschleunigen mit einem Raketenmotor auf die Bahn, durchschlagen diese und detonieren darunter. Gegenst\u00fcck zur franz\u00f6sischen Apache.SMArt: Soll Suchz\u00fcnder-Munition f\u00fcr die Artillerie ins Zielgebiet tragen, um Flugabwehrstellungen und Panzerverb\u00e4nde zu bek\u00e4mpfen. Erm\u00f6glicht dann eine wesentlich gr\u00f6\u00dfere Reichweite als GMLRS-SMArt oder die Panzerhaubitze 2000. Die Munition wird nach dem Aussto\u00dfen mit einem Bremsschirm verz\u00f6gert, dann \u00f6ffnet sich der Fallschirm und die Munition beginnt mit ihrer Dreifach-Suchsensorik das Gebiet autonom nach Zielen abzusuchen. Dabei wird Infrarot und aktives wie passives Millimeterwellenradar im Frequenzbereich von 94 GHz eingesetzt, um Gefechtsfahrzeuge zu finden. Deren Zerst\u00f6rung erfolgt \u00fcber eine projektilbildende Ladung aus Tantal.[15][16]Taurus MP[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taurus MP steht f\u00fcr \u201eModular Payload\u201c.[6] Hierzu wurden noch keine n\u00e4heren Angaben gemacht, denkbar ist der Einbau von Systemen zu elektronischen Kampff\u00fchrung in Verbindung mit einem 2-Wege-Datenlink zum Satelliten.Taurus HPM[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Variante Taurus HPM soll Hochleistungs-Mikrowellenstrahlung (engl. High Power Microwave, HPM) zur Zerst\u00f6rung gegnerischer Elektronik einsetzen.[17] Diese Version orientiert sich ebenfalls an der britisch-franz\u00f6sischen Storm Shadow. Die Briten testeten bereits im Juli 2002 erfolgreich einen HPM-Gefechtskopf f\u00fcr diesen Marschflugk\u00f6rper.[18] In neueren Publikationen wird die HPM-Version meist als Variante der Taurus MP abgehandelt.Taurus CL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Variante Taurus CL f\u00fcr \u201eContainer Launched\u201c soll von Schiffen und Lastkraftwagen gestartet werden. Daf\u00fcr wird der Marschflugk\u00f6rper mit einem Tragegestell versehen und in einen Startbeh\u00e4lter gesteckt. Das Tragegestell f\u00fchrt den Flugk\u00f6rper innerhalb des Containers und beschleunigt ihn mit einem Feststoffbooster auf Marschgeschwindigkeit und -h\u00f6he, um danach abgeworfen zu werden.[6]Taurus T[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Version geht auf die Future-Offensive-Air-System-Studie der Royal Air Force zur\u00fcck. Damals wurde untersucht, ob es sinnvoll sei, mit einem Transportflugzeug (A400M oder C-130) Marschflugk\u00f6rper wie die Storm Shadow \u00fcber die Laderampe zu starten. Der Grundgedanke dabei war, dass Unterschallflugzeuge ohne Tarnkappeneigenschaften eine zu geringe \u00dcberlebensf\u00e4higkeit in feindlichem Luftraum besitzen. Bomber wie die Boeing B-52 werden deshalb mit Marschflugk\u00f6rpern bewaffnet, um Abstandsf\u00e4higkeit zu erzielen. Der Start dieser Marschflugk\u00f6rper von einer Transportmaschine aus h\u00e4tte dasselbe Resultat, jedoch zu wesentlich geringeren Kosten. Die Lenkwaffen werden dabei mit einem Bremsschirm aus der Laderampe gezogen, dieser wird danach abgeworfen und die Marschphase beginnt.TAURUS KEPD-350TAURUS KEPD-150TAURUS MTAURUS MPTAURUS HPMTAURUS CLTAURUS TIndienststellung2005NavigationssystemeGPS, Tr\u00e4gheitsnavigation (TRN), bildverarbeitende Navigation (IBN), Gel\u00e4ndereferenznavigation (TRN)SuchkopfAbbildendes Infrarot (IIR)TriebwerkTurbofan Williams International P8300-15Flugleistungennominale Reichweite350+ km150+ kmFluggeschwindigkeitMach 0,6 \u2013 0,95Ma\u00dfe und GewichtL\u00e4nge5100 mmBreite1080 mmH\u00f6he805 mmSpannweite2064 mmGewicht1400 kg1060 kgNutzlastGefechtskopfMEPHISTO:Vorhohlladung undPenetratorMEPHISTO:Vorhohlladung undleichterer PenetratorSTABO:Anti-Runway-MunitionSMArt:SelbstzielsuchendeMunitionUnbekanntHochleistungsmikrowellevermutlich alle Versionenvermutlich alle VersionenGewicht Gefechtskopf495 kgKompatibilit\u00e4tPlattformenPanavia Tornado, F\/A-18 Hornet, McDonnell Douglas F-15, geplant: Saab JAS 39 Gripen, Eurofighter TyphoonLKW oder SchiffTransportflugzeugeKostenSt\u00fcckpreis950.000 \u20ac\u2191 ab typhoon.starstreak.net \u2013 EADS\/Bofors TAURUS (Memento vom 23. Juni 2011 im Internet Archive)\u2191 abcde Europ\u00e4ische Sicherheit \u2013 Modulare Abstandswaffe Taurus (Memento vom 21. Juni 2011 im Internet Archive)\u2191 Webseite der Luftwaffe mit Information zur \u00dcbergabe des Taurus (abgerufen am 25.\u00a0Januar 2009)\u2191 Griephan: MBDA liefert den 600. TAURUS KEPD 350 an Luftwaffe (abgerufen am 14.\u00a0Januar 2011) (Memento vom 21. Juni 2011 im Internet Archive)\u2191 Bericht im Bundeswehr Journal vom 15. Januar 2014.\u2191 abcdefghi Taurus-Systems \u2013 TAURUS KEPD 350 The Modular Stand Stand-off Missile for Precision Strike against HDBT (Memento vom 27. 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