Lanxess – Wikipedia

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Die LANXESS Aktiengesellschaft mit Sitz in Köln ist ein Spezialchemie-Konzern.[2] Der Konzern entstand 2004 durch Ausgliederung der Chemie- und von Teilen der Polymersparte der Bayer AG. Das Kerngeschäft von Lanxess bilden Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von chemischen Zwischenprodukten, Additiven, Spezialchemikalien und Kunststoffen. Lanxess wird in den Nachhaltigkeitsindizes Dow Jones Sustainability Index und FTSE4Good geführt.[3] Am Umsatz gemessen war Lanxess im Jahr 2017 der fünftgrößte Chemiekonzern in Deutschland. Die Aktien des Unternehmens notieren an der Frankfurter Wertpapierbörse und sind Bestandteil des MDAX.

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1863 zurück, dem Gründungsjahr der Bayer AG. Im November 2003 entschied der Bayer-Konzern im Rahmen einer großen Umstrukturierung weite Teile seiner Chemieaktivitäten und etwa ein Drittel des Polymergeschäfts in ein selbständiges Unternehmen auszugliedern.[4] Am 1. Juli 2004 stellte sich Lanxess intern in den neuen Strukturen auf. Im November 2004 fand die außerordentliche Hauptversammlung der Bayer AG in Essen statt. Über 99 Prozent des anwesenden Kapitals stimmte für eine Abspaltung von Lanxess von Bayer.

Bei der Ausgliederung erhielten alle Bayer-Aktionäre pro zehn Bayer-Aktien kostenfrei eine neue Lanxess-Aktie. Vorstandsvorsitzender wurde Axel Heitmann.

Der Kunstname LANXESS setzt sich aus dem französischen Wort lancer (in Gang bringen, lancieren) und dem englischen Wort success (Erfolg) zusammen.[5]

Lanxess befand sich in seiner Ausgliederungs- und Gründungsphase wirtschaftlich in einer schwierigen Situation. Eine Vier-Phasen-Unternehmensstrategie konsolidierte das Unternehmen jedoch.

Am 2. November 2005 gab Lanxess die Ausgliederung des Geschäfts mit Feinchemikalien in die Saltigo GmbH bekannt. Seit April 2006 agiert das Tochterunternehmen selbständig.
Das Dorlastan-Geschäft wurde 2006 an das japanische Unternehmen Asahi Kasei Fibers verkauft.
Die ISL-Chemie aus Kürten, die Pigmentpräparationen und Speziallacke herstellt, wurde für 20 Millionen Euro an die Schweizer Berlac AG aus Sissach veräußert.
Der Geschäftsbereich Paper wurde im Jahr 2006 für 88 Millionen Euro vom finnischen Chemiekonzern Kemira aus Helsinki übernommen.
2006 verkaufte Lanxess für 54 Millionen Euro die Business Unit Textile Processing Chemicals (ohne Nordamerika) an den niederländischen Investor Egeria. Das Nordamerika-Geschäft wurde an das Unternehmen StarChem abgegeben.
2007 ging aus dem ehemaligen Bereich der technischen Dienste die 100-prozentige Tochter Aliseca GmbH hervor.
Das Tochterunternehmen Borchers GmbH, das Additive für Lacke, Dispersions- und Druckfarben herstellt, wurde an die amerikanische OM Group verkauft.
Im Juni desselben Jahres brachte Lanxess seine Tochtergesellschaft Lustran in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem britischen Chemiekonzern Ineos Ltd. ein. Im September 2009 übernahm Ineos den Lanxess-Anteil vollständig.
Im Jahr 2014 veräußerte der Konzern sein 100-prozentiges Tochterunternehmen Perlon-Monofil an die Serafin Unternehmensgruppe mit Sitz in München.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 legte LANXESS verschiedene Geschäftsbereiche zusammen und reduziert die Zahl der Geschäftsbereiche von 14 auf 10.[6]

In Phase 4 der Restrukturierungsmaßnahmen ging es um Akquisitionen. Der Konzern verstärkte sein Engagement in Asien und den Schwellenländern. Mit gezielten Investitionen und Übernahmen gelang es Lanxess, sich in wichtigen Geschäftsfeldern neu aufzustellen bzw. seine Position zu stärken.

Ende 2006 übernahm Lanxess einen 50-prozentigen Anteil von Dow Chemical an deren Chromchemikalien-Geschäft in Südafrika, Chrome International South Africa (CISA) in Newcastle.

Im Dezember 2007 erfolgte die Übernahme des brasilianischen Chemiekonzerns Petroflex S. A., einem Kautschukproduzenten.

Anfang 2008 weitete das Unternehmen sein Engagement in den USA aus und übernahm die Laboratorien der ICOS Corporation.
Am 16. Februar 2009 wurde Petroflex in Lanxess Elastomeros do Brasil umbenannt.
Mit dem Kauf zweier Produktionsanlagen für Eisenoxidpigmente des chinesischen Kooperationspartners Jinzhou Chemicals Company Ltd im Juni 2008 baute das Unternehmen sein Asiengeschäft für anorganische Pigmente aus.

Am 10. März 2009 eröffnete Lanxess eine Vertriebsgesellschaft in Moskau zur Steuerung der Geschäfte in Russland und anderen Staaten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.
Für 82,4 Millionen Euro kaufte Lanxess am 8. Juni 2009 das indische Unternehmen Gwalior Chemical Industries Ltd und erwarb außerdem die Produktionsanlagen und Geschäfte der Jiangsu Polyols Chemical Co Ltd (China).
Zur Stärkung des Produktportfolios übernahm Lanxess 2010 eine Produktlinie von Clariant sowie Teile des Primärbeschleuniger-Geschäfts von Flexsys.

Mitte Dezember 2010 kaufte Lanxess von der niederländischen DSM das Geschäftsfeld DSM Elastomers für 310 Millionen Euro. Die Übernahme wurde am 1. Mai 2011 abgeschlossen.[7]

2011 kaufte die Business Unit Rhein Chemie die argentinische Darmex S. A.[8] und das Reifentrennmittelgeschäft der Wacker Chemie AG.[9]
Im gleichen Jahr Kauf des Materialschutzgeschäfts der Schweizer Syngenta, um das globale Produktionsnetzwerk für Biozide zu erweitern, übernahm der Spezialchemiekonzern das amerikanische Unternehmen Verichem.[10]
Außerdem übernahm Lanxess 2011 zur Stärkung des Produktportfolios für phthalatfreie Weichmacher das amerikanische Unternehmen Unitex Chemical Corporation.[11]

Am 1. April 2016 gründete Lanxess mit Saudi Aramco ein 50:50 Gemeinschaftsunternehmen für synthetischen Kautschuk unter dem Namen ARLANXEO.[12] Anfang August 2018 wurde bekannt, dass Lanxess früher als ursprünglich geplant aus diesem Gemeinschaftsunternehmen aussteigen möchte und seinen Anteil an den bisherigen Partner Saudi Aramco verkauft. Vorbehaltlich der Genehmigung der Kartellbehörden soll dies bis Ende 2018 geschehen. Den Erlös von etwa 1,4 Milliarden Euro möchte Lanxess zur Schuldentilgung nutzen.[13]

Zum 31. August 2016 schloss Lanxess die Akquisition des „Clean and Disinfect“-Geschäfts vom US-amerikanischen Chemiekonzern Chemours ab und erweiterte dadurch sein Portfolio im Geschäftsbereich Materialschutzprodukte.[14]

Im September 2016 unterzeichnete Lanxess einen Vertrag zur Übernahme von Chemtura. Die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens wurde am 21. April 2017 abgeschlossen. Damit baute Lanxess sein Portfolio im Bereich der Flammschutz- und Schmierstoff-Additive aus und erwarb darüber hinaus die Geschäfte mit Urethanen und Organometallen.[15]

Anfang 2018 kauft Lanxess das Phosphoradditiv-Geschäft vom belgischen Chemiekonzern Solvay.[16] Zum Jahresende 2018 hat Lanxess den Verkauf seines verbliebenen 50-Prozent-Anteils am Kautschukunternehmen Arlanxeo an Saudi Aramco abgeschlossen.[17]

Anfang des Jahres 2020 schließt Lanxess den Verkauf seines Geschäfts mit Chromchemikalien an Brother Enterprises, einem chinesischen Hersteller für Lederchemikalien, ab.[18] Außerdem übernimmt Lanxess 2020 den brasilianischen Biozidhersteller IPEL (Itibanyl Produtos Especiais Ltda.).[19]

Zu Beginn des Jahres 2021 trennt sich der Konzern vom Geschäft mit Umkehrosmose-Membranen. Käufer ist das französische Unternehmen Suez.[20] Im Februar 2021 übernimmt Lanxess den Biozid-Spezialisten Intace mit Sitz in Paris. Es handelt sich um einen Hersteller von Spezial-Fungiziden für die Verpackungsindustrie.[21]

Im August 2021 Übernahme des amerikanischen Spezialchemikalien-Herstellers Emerald Kalama Chemical.[22]

2006 eröffnet Lanxess im chinesischen Wuxi ein neues Werk für Hightech-Kunststoffe. Auch in Indien wurde kurz darauf eine erweiterte Produktionsanlage für Kautschukadditive in Betrieb genommen.

2007: Eröffnung eines Entwicklungszentrums für Hightech-Kunststoffe in Wuxi. Für rund 30 Millionen Euro errichtet der Konzern im gleichen Jahr in der Region Gujarat in Indien ein Werk zur Produktion von Ionenaustauscherharzen zur Wasseraufbereitung.

2008: Investition von rund 400 Millionen Euro in eine Produktionsanlage für synthetischen Kautschuk in Singapur, die den asiatischen Raum bedienen soll.
Ebenfalls 2008 erfolgte der Bau einer zweiten Anlage zur Reduzierung von klimaschädlichem Lachgas in Krefeld-Uerdingen. Einweihung im März 2009.

2010 gründen Lanxess und die taiwanische TSRC Corporation in der Region Greater China ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von technischen Kautschuken.
Eröffnung des modernsten Werks Asiens für die Produktion von Ionenaustauschern zur Wasseraufbereitung am indischen Standort Jhagadia. Investition in den Bau einer Produktionsanlage für Lederchemikalien im chinesischen Guangzhou.[23]

2011: Eröffnung einer Produktionsanlage für Wasseraufbereitungstechnologie in Bitterfeld.[24]
Anfang Oktober 2011 kündigt der Konzern umfangreiche Investitionen in Brasilien an, um vom dortigen Boom der Autowirtschaft zu profitieren. Zu den neuen Projekten gehören der Bau von zwei Werken für Kunststoffe und Kautschukadditive am Standort Porto Feliz (Bundesstaat São Paulo). Zum einen sollen ab Mitte 2013 dort die Kunststoffe Durethan (Polyamid) und Pocan (PBT) produziert werden. Zum anderen entsteht ein neues Werk für Heizbälge, die in der Reifenindustrie zum Einsatz kommen, sowie für Kautschukadditive. Insgesamt sollen 30 Millionen Euro investiert werden.
Zur Erweiterung des globalen Produktionsnetzwerks für anorganische Pigmente wird bis 2015 eine Anlage für Eisenoxidrot-Pigmente im chinesischen Ningbo errichtet.[25]

2012: Das Werk im indischen Jhagadia wird um drei neue Produktionsanlagen erweitert. Am Standort Lipezk beginnt die Business Unit Rhein Chemie Additives den Bau einer Anlage für die Produktion von Kautschukadditiven und Trennmitteln für die Märkte in Russland und der GUS, vor allem für die Automobil- und Reifenindustrie. Die Anlage wurde im Sommer 2012 eröffnet.
Baubeginn der weltweit größten Anlage für EPDM-Kautschuke in China.
Der Grundstein für die weltweit größte Nd-PBR-Anlage wird in Singapur gelegt.

2013: Eröffnung einer Anlage für Lederchemikalien in Changzhou, China.[26]
Rhein Chemie nimmt ein neues Werk in Porto Feliz/Brasilien in Betrieb.
Die Butyl-Anlage in Singapur nimmt ihren Betrieb auf.[27]
Am Standort Leverkusen wird die Erweiterung seiner Kresol-Produktion fertiggestellt und ein neu errichtetes Reaktionssystem sowie eine zweite, 46 Meter hohe Destillationskolonne in Betrieb genommen. Mit dem Ausbau stehen rund 20 Prozent zusätzliche Kapazität des Zwischenprodukts Kresol für den weltweiten Markt zur Verfügung.[28]

2014: Einweihung einer neuen Anlage für Hightech-Kunststoffe im brasilianischen Porto Feliz. Die Kapazität der Anlage beträgt rund 20.000 Jahrestonnen, die Investitionssumme rund 20 Millionen Euro.
Fertigstellung des Ausbaus der Anlage für Chloropren-Kautschuk der Marke Baypren am Standort Dormagen.
Inbetriebnahme der neue Anlage für Polyamid-Kunststoffe in Antwerpen, Belgien. Die World-Scale-Anlage für Polyamid-Kunststoffe ist für eine Jahreskapazität von rund 90.000 Tonnen ausgelegt. Das Investitionsvolumen beträgt 75 Millionen Euro. Hauptabnehmer für die Leichtbau-Kunststoffe ist die Automobilindustrie.
Erweiterung des Werks für Hightech-Kunststoffe in Gastonia, US-Bundesstaat North Carolina, um eine zweite Produktionsstraße.
Stärkung des Produktionsnetzwerks für Eisenoxid-Pigmenten in China und Erweiterung des noch im Bau befindlichen Pigment-Werks in Ningbo um eine Misch- und Mahlanlage.
In Leverkusen erweitert die Business Unit Liquid Purification Technology die Produktionsanlage für schwach saure Kationenaustauscher und eröffnet zeitgleich eine Anlage zur speziellen Abfüllung und Verpackung von Produkten für Lebensmittelanwendungen.[29]

2015: Eröffnung der neuen Nd-katalysierter-Butadien-Kautschuk-Anlage auf der Halbinsel Jurong im Südwesten von Singapur.[30] Zudem investiert Lanxess 60 Millionen Euro in die Kapazitätserweiterung bei seiner Feinchemie-Tochter Saltigo. Aufgrund der hohen Nachfrage beim Custom Manufacturing entstehen ab Mitte 2016 zwei Mehrzweck-Produktionslinien und ein neues Container-Lager.[31]

2016: Die Produktionskapazitäten für helle Schwefelträger wurden an den Standorten in Mannheim und Kallo bei Antwerpen, Belgien, um rund 20 Prozent erweitert.[32]

2018: Lanxess gründet CheMondis, einen online B2B-Marktplatz für Chemikalien.[33]

Börsengang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Januar 2005 ging Lanxess an die Börse. Die Erstnotiz der Aktie im Handel der Frankfurter Börse erfolgte im Prime Standard. Um den Aktienindex DAX korrekt berechnen zu können, notierte das Unternehmen dabei für einen einzigen Tag im DAX, der damit zum ersten Mal in seiner Geschichte 31 Werte umfasste. Am nächsten Tag wurde dann die Gewichtung des Bayer-Konzerns mit Hilfe des Schlusskurses von Lanxess neu berechnet. Lanxess wurde im Juni 2005 in den MDAX aufgenommen. Von September 2012 bis September 2015 notierte die Aktie der Lanxess AG im DAX, dann stieg sie wieder in den MDAX ab.[34]

Ehemalige Konzernzentrale in Leverkusen

Produktionsstätte in Krefeld

Aktuelle Konzernstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lanxess umfasst vier operative Segmente, die sich wiederum in verschiedene Geschäftsbereiche (Business Units) aufteilen.[35]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Advanced Intermediates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Segment Advanced Intermediates besteht aus den Geschäftsbereichen Advanced Industrial Intermediates (AII) und Inorganic Pigments (IPG).[36]

Consumer Protection[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Segment Consumer Protection fasst Spezialchemikalien, die Menschen und ihr Umfeld in vielen Lebensbereichen schützen, zusammen. Es gliedert sich in die Geschäftsbereiche Saltigo (SGO), Liquid Purification Technologies (LPT), und Material Protection Products (MPP).[37]

Engineering Materials[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Segment Engineering Materials bündelt die Kunststoffaktivitäten des Konzerns. Der Geschäftsbereich High Performance Materials (HPM) bietet technische Kunststoffcompounds an. Im Geschäftsbereich Urethane Systems (URE) vereint sich das Angebot an Heißgieß-Prepolymeren, speziellen, wässrigen Urethan-Dispersionen sowie Polyester-Polyolen. Dabei handelt es sich um Komponenten für spezielle Polyurethane, die vor allem in der Bau-, Bergbau-, Öl-/Gas-, Sport- und Elektronikindustrie zum Einsatz kommen.[38]

Speciality Additives[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das seit April 2017 bestehende Segment Speciality Additives beinhaltet den Geschäftsbereich Rhein Chemie (RCH), Lubricant Additives Business (LAB) und Polymer Additives (PLA).
Das Geschäft mit Flammschutz-, Schmierstoff- und Farbadditiven ist in den Geschäftsbereichen Lubricant Additives Business und Polymer Additives verankert. Der Geschäftsbereich Rhein Chemie führt die bisherigen Lanxess-Geschäfte mit Kautschukadditiven.[39]

Group Functions[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Business Units werden wiederum von 13 Group Functions unterstützt. Eine Group Function hat beratende Funktion gegenüber den Business Units und ist ein Dienstleister im eigenen Unternehmen. Bei Lanxess sind dies Corporate Accounting (ACC), Corporate Communications (COM), Corporate Controlling (CON), Corporate Development (DEV), dLX, Human Resources (HR), Production, Technology, Safety & Environment (PTSE), Information Technology (IT), Treasury & Investor Relations (TIR), Legal & Compliance (LEX), Mergers & Acquisitions (MA), Global Procurement & Logistics (GPL) und Tax & Trade Compliance (TTC).

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lanxess ist in 33 Ländern weltweit vertreten.[40][3]

Deutsche Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Köln – Unternehmenszentrale der Lanxess AG im Lanxess Tower; 1.000 Mitarbeiter auf 38.500 Quadratmeter
  • Berlin – Verbindungsbüro mit Politik, Medien, Verbände, Botschaften, Gewerkschaften, Forschungsinstitute und NGOs
  • Leverkusen – Größter Produktionsstandort mit über 3.000 Mitarbeitern; Produktion von: Basis-Chemikalien, Pharmazeutikprodukten, Pflanzenschutzmittel, Farb- und Lackrohstoffen, Wasserreinigungsprodukten, Kunststoffzusätzen und Lederchemikalien; ARLANXEO produziert hier Synthesekautschuk
  • Uerdingen – Zweitgrößter Produktionsstandort mit über 1.700 Mitarbeitern; Hauptsitz des Geschäftsbereichs Inorganic Pigments; Produktion von: Farbpigmenten, Kunststoffen und chemischen Zwischenprodukten
  • Dormagen – Drittgrößter Produktionsstandort mit rund 900 Mitarbeitern; Produziert synthetischen Kautschuk
  • Dortmund – Sitz der Tochtergesellschaft IMD Natural Solutions
  • Bitterfeld – Sitz der Tochtergesellschaft IAB Ionenaustauscher GmbH
  • Brilon – Sitz der Tochtergesellschaft Bond-Laminates
  • Mannheim – Hauptsitz der Business Unit Rhein Chemie; Es werden Additive und Spezialchemikalien produziert
  • Brunsbüttel – Produktionsstandort mit etwa 90 Mitarbeitern
  • Hamm-Uentrop – Das Gemeinschaftsunternehmen mit DuPont DuBay Polymer GmbH produziert hier das Polymer Polybutylenterephthalat mit etwa 120 Mitarbeitern
  • Bergkamen – Herstellung organometallische Verbindungen[41]

Management[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand[42] Aufsichtsrat[43]
  • Matthias Zachert (Vorstandsvorsitzender)
  • Hubert Fink
  • Michael Pontzen (Finanzvorstand)
  • Stephanie Coßmann (Arbeitsdirektorin)
  • Anno Borkowsky
Vertreter der Anteilseigner
  • Matthias L. Wolfgruber, Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • Friedrich Janssen, Ehem. Vorstandsmitglied der E.ON Ruhrgas AG
  • Lawrence A. Rosen, Mitglied des Vorstands der Deutsche Post
  • Pamela Knapp, Ehem. Finanzvorstand der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) Nürnberg
  • Heike Hanagarth, Unternehmensberaterin
  • Theo H. Walthie, selbstständiger Berater
Arbeitnehmervertreter
  • Werner Czaplik, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats LANXESS
  • Ralf Sikorski, Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand der IG BCE, Hannover
  • Hans-Dieter Gerriets, Betriebsleiter und Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses der leitenden Angestellten der LANXESS AG
  • Thomas Meiers, Bezirksleiter der IG BCE, Köln
  • Manuela Strauch, Vorsitzende des Betriebsrats LANXESS am Standort Uerdingen
  • Birgit Bierther, Vorsitzende des Betriebsrats LANXESS am Standort Köln

Im Mai 2019 wurde bekannt, dass der ehemalige CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler als Bevollmächtigter des Vorstands für nationale und internationale Politikbeziehungen zu Lanxess wechselt.[44]

Kennzahlen, wirtschaftliche Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kennzahlen von Lanxess[45]
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Umsatzerlöse (in Millionen €) 6.773 7.150 6.944 6.608 6.576 5.057 7.100 8.775 9.094 8.300 8.006 7.902 7.699 6.530 7.197 6.802 6.104
EBITDA 447 581 675 719 722 465 918 1.146 1.223 735 808 885 995 925 1.016 910 757
Konzernergebnis −12 −63 197 112 183 40 379 506 514 −159 47 165 192 87 431 205 885
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 14.472 14.475 15.849 16.962 17.430 16.584 16.225 16.721 19.029 15.441 15.479 14.756

2012 stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Sondereinflüssen (Ebitda) lag bei 1,2 Milliarden Euro.[46]

2013 musste Lanxess seine Gewinnziele deutlich senken. Ein Grund waren rückläufige Neuwagen-Verkäufe in Europa.[47] Der Aktienkurs, der im Februar ein Hoch von 68,99 Euro erreicht hatte, sank im Juli 2013 bis auf 43,03 Euro.

Im Januar 2014 wurde Heitmanns Weggang von Lanxess bekanntgegeben. Er wurde am 1. April 2014 durch Matthias Zachert, zuvor Mitglied der Geschäftsleitung und CFO bei der Merck KGaA, ersetzt. Mit der Bekanntgabe von Zacherts Wechsel stieg der Kurs der Lanxess-Aktie um über 8 % an, während der Kurs der ebenfalls im DAX notierten Merck-Aktie um etwa 10 % einbrach.[48]

2015 verbesserte sich durch die Lanxess Neuausrichtung das EBITDA vor Sondereinflüssen um rund zehn Prozent auf 885 Millionen Euro bei einem mit 7,9 Milliarden Euro nahezu stabilem Umsatz.[45]

Vor allem aufgrund der Anpassung der Verkaufspreise an die gesunkenen Rohstoffkosten, gingen die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2016 auf 7,7 Milliarden Euro leicht zurück. Das Lanxess EBITDA sowie das Konzernergebnis stiegen gegenüber dem Vorjahr.[45]

Die Umsatzentwicklung war 2017 besonders durch den Umsatzbeitrag aus den erworbenen Chemtura-Geschäftsbereichen geprägt. Zudem wirkten sich die rohstoffpreisgetriebene Anpassung der Verkaufspreise sowie der Anstieg der Absatzmengen positiv aus.[45]

Das Kerngeschäft bilden Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Zwischenprodukten, Additiven, Spezialchemikalien und Kunststoffen.[3]

Umsatzanteile nach Branchen (2020)[1]
Chemieindustrie ca. 20 %
Mobilität ca. 20 %
Agrarwirtschaft und Tiergesundheit ca. 15 %
Ernährung, Gesundheit und Konsumgüter ca. 15 %
Energie, natürliche Ressourcen und Industrieanwendungen ca. 15 %
Bauindustrie ca. 15 %

LANXESS-Konzernzentrale in Köln

Für Lanxess gehört das Engagement für Bildung zu den zentralen Themen der Unternehmenspolitik. Lanxess sei für Wachstum auf gut ausgebildete und hoch qualifizierte Mitarbeiter angewiesen. LANXESS hat daher 2008 seine Bildungsinitiative ins Leben gerufen.[49] Damit unterstützt das Unternehmen Schulen an den Produktionsstandorten.

Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen in seiner Umgebung. Die Konzernzentrale zog im September 2013 in das ehemalige Lufthansa-Hochhaus nach Köln-Deutz.[50]

Bereits seit 2008 unterstützt der Kölner Konzern die Kölner Philharmonie. Lanxess ist seit 2010 auch Hauptpartner der lit.Cologne, einem internationalen Literaturfestival, das in Köln stattfindet. Es initiierte ein internationales Philosophiefestival, Phil.Cologne, das auch als kleine Schwester der lit.COLOGNE bezeichnet wird.[51]

Lanxess führte über Jahre Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht ab. Lanxess griff dabei auf ein sogenanntes Scheibenpachtmodell zurück, das eine Gesetzeslücke ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.[52]

  1. abc Geschäftsbericht 2020. Abgerufen am 12. März 2021.
  2. Impressum von lanxess.de
  3. abc Internetauftritt Lanxess: Auf einen Blick. Abgerufen Januar 2018.
  4. Internetauftritt Lanxess: Historie
  5. Aus NewCo wird „LANXESS“
  6. Presseinformation vom 6. August 2014
  7. LANXESS weiter auf Wachstumskurs
  8. Presseinformation vom 12. Januar 2011
  9. Presseinformation vom 8. Juli 2011
  10. Presseinformation vom 1. März 2011
  11. Presseinformation vom 12. Oktober 2011
  12. LANXESS und Saudi Aramco schließen Gründung ihres Gemeinschaftsunternehmens ab. In: chemie.de. 5. April 2016, abgerufen am 5. Januar 2018.
  13. Saudi Aramco übernimmt Kautschukgeschäft von Lanxess Wirtschaftswoche wiwo.de vom 8. August 2018, abgerufen am 14. August 2018
  14. Lanxess: Kauf der Desinfektionssparte von Chemours abgeschlossen. In: chemietechnik.de. 1. September 2016, abgerufen am 5. Januar 2018.
  15. Lanxess schließt Übernahme von Chemtura ab. In: chemietechnik.de. 24. April 2017, abgerufen am 5. Januar 2018.
  16. Lanxess schließt Akquisition des Phosphoradditiv-Geschäfts von Solvay erfolgreich ab. In: Chemanager. 8. Februar 2018, abgerufen am 12. März 2021.
  17. Lanxess schließt Verkauf von Arlanxeo ab. In: Kölnische Rundschau. 2. Januar 2019, abgerufen am 4. Juni 2019.
  18. Lanxess schließt Verkauf von Chromchemikalien-Geschäft an Brother Enterprises ab. In: Chemanager. 10. Januar 2020, abgerufen am 12. März 2021.
  19. Lanxess schließt Akquisition von brasilianischem Biozidhersteller IPEL ab. In: Chemanager. 5. Februar 2020, abgerufen am 12. März 2021.
  20. Wasseraufbereitung: Lanxess trennt sich von Geschäft mit Umkehrosmose-Membranen. In: process.vogel.de. 17. Juli 2020, abgerufen am 12. März 2021.
  21. Lanxess übernimmt Biozid-Spezialisten Intace. In: chemieproduktion-online.de. 18. Januar 2021, abgerufen am 12. März 2021.
  22. Lanxess übernimmt Emerald Kalama Chemical. In: chemietechnik.de. 5. August 2021, abgerufen am 29. August 2021.
  23. Presseinformation vom 9. Dezember 2010 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  24. https://archive.today/2015.01.25-155501/http://lanxess.de/de/corporate/presse/presseinformationen/fachpresse/membranelemente-aus-bitterfeld-ergaenzen-lewatit-ionenaustauscherh/2/?tx_editfiltersystem_pi1%5Bname%5D=&tx_editfiltersystem_pi1%5Bmatrix_segment%5D=0&tx_editfiltersystem_pi1%5Bmatrix_business_unit%5D=21/
  25. Presseinformation vom 26. Oktober 2010
  26. Presseinformation vom 16. April 2013
  27. Presseinformation vom 4. Juni 2013
  28. Presseinformation vom 15. November 2013
  29. Presseinformation vom 26. September 2014
  30. Lanxess eröffnet neue Kautschuk-Anlage in Singapur. In: process.vogel.de. 8. September 2015, abgerufen am 9. Januar 2018.
  31. Lanxess investiert 60 Millionen Euro im Leverkusener Chempark. In: rp-online.de. 6. November 2015, abgerufen am 9. Januar 2018.
  32. Lanxess erweitert Produktionskapazitäten für helle Schwefelträger an zwei Standorten. In: chemie.de. 25. Mai 2016, abgerufen am 9. Januar 2018.
  33. New LANXESS startup: Online marketplace CheMondis launched successfully. Abgerufen am 25. Juli 2019 (englisch).
  34. LANXESS steigt in den deutschen Leitindex DAX auf., Lanxess News, abgerufen am 24. September 2012.
  35. Unternehmensorganisation: Segmente Abgerufen am 23. März 2020
  36. Das Segment Advanced Intermediates auf der Unternehmenswebsite Abgerufen am 23. März 2020
  37. Das Segment Consumer Protection auf der Unternehmenswebsite Abgerufen am 23. März 2020
  38. Das Segment Engineering Materials auf der Unternehmenswebsite Abgerufen am 23. März 2020
  39. Das Segment Specialty Additives auf der Unternehmenswebsite Abgerufen am 23. März 2020
  40. Mehr über LANXESS – LANXESS. Abgerufen am 8. Februar 2019.
  41. Deutsche Standorte. In: lanxess.de. Abgerufen am 25. Mai 2018.
  42. Internetauftritt Lanxess: Corporate Governance – Vorstand
  43. Internetauftritt Lanxess: Corporate Governance – Aufsichtsrat
  44. FOCUS Online: CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler wechselt zu Lanxess. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  45. abcd Lanxess 2004 bis 2019 Abgerufen am 12. März 2021
  46. Presseinformation vom 21. März 2013
  47. Rheinische Post 7. August 2013 (Druckausgabe) / 6. August (online)
  48. Lanxess reißt Steuer herum – Ära Heitmann zu Ende. In: welt.de vom 27. Januar 2014
  49. Bildungsinitiative von Lanxess (Memento vom 6. Februar 2015 im Internet Archive)
  50. Lanxess-Tower in Köln eingeweiht
  51. Internetauftritt von Lanxess zum lokalen Engagement (Memento vom 11. Mai 2015 im Internet Archive)
  52. Frank Dohmen: Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+). In: Der Spiegel. 29. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. November 2021]).

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