[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2021\/12\/30\/lateran-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2021\/12\/30\/lateran-wikipedia\/","headline":"Lateran \u2013 Wikipedia","name":"Lateran \u2013 Wikipedia","description":"Inschrift auf der Portals\u00e4ule von St.\u00a0Johannes im Lateran Enthauptung Johannes\u2019 des T\u00e4ufers in einer Reliefdarstellung am Hauptportal der Lateranbasilika Der","datePublished":"2021-12-30","dateModified":"2021-12-30","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/7\/75\/Piranesi-16014.jpg\/340px-Piranesi-16014.jpg","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/7\/75\/Piranesi-16014.jpg\/340px-Piranesi-16014.jpg","height":"236","width":"340"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2021\/12\/30\/lateran-wikipedia\/","wordCount":6026,"articleBody":" Inschrift auf der Portals\u00e4ule von St.\u00a0Johannes im Lateran Enthauptung Johannes\u2019 des T\u00e4ufers in einer Reliefdarstellung am Hauptportal der LateranbasilikaDer Lateran ist ein Bereich im Stadtteil Monti im Zentrum Roms und seit der Zeit Konstantins I. der offizielle Sitz der P\u00e4pste. Er befindet sich etwa f\u00fcnf Kilometer s\u00fcd\u00f6stlich des Vatikans auf der linken Seite des Tiber. Zum Lateran geh\u00f6ren die antike p\u00e4pstliche Erzbasilika St. Johannes im Lateran (auch Lateranbasilika genannt), das dazugeh\u00f6rige antike Baptisterium, der Lateranpalast aus dem 16. Jahrhundert und der gr\u00f6\u00dfte Obelisk Roms sowie die Reste des mittelalterlichen Papstpalastes mit der Scala Santa, der Papstkapelle Sancta Sanctorum und dem Leonischen Triclinium.Die Lateranbasilika ist die Kathedrale des Bistums Rom und eine der sieben Pilgerkirchen.Vorchristliche Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Grundst\u00fcck wurde benannt nach den urspr\u00fcnglichen Eigent\u00fcmern, der r\u00f6mischen Familie der Plautii Laterani. Es wurde offenbar 65 von Nero aufgrund der Beteiligung des Plautius Lateranus an der Pisonischen Verschw\u00f6rung konfisziert. Im Jahr 161 baute Marcus Aurelius dort einen Palast. Kaiser Septimius Severus gab Ende des 2. Jahrhunderts einen Teil der Besitzungen an Titus Sextius Magius Lateranus zur\u00fcck.Entwicklung unter Kaiser Konstantin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Erhalten gebliebene S\u00e4ule aus der Basilika KonstantinsAnfang des 4. Jahrhunderts war dort, an der Aurelianischen Mauer, das Quartier der Elitetruppen, der Equites singulares des Kaisers Maxentius. Nachdem Konstantin Maxentius 312 besiegt hatte, befahl er, die Kasernen der Reiter im Zuge einer damnatio memoriae schleifen zu lassen, und lie\u00df an dieser Stelle eine Monumentalbasilika f\u00fcr die christliche Gemeinde und ein dazugeh\u00f6riges Baptisterium bauen. Fausta, Konstantins Frau und Schwester des Maxentius, \u00fcbergab bereits 313 ihr Haus auf dem Grundst\u00fcck dem Bischof von Rom, Miltiades, f\u00fcr ein Bischofskonzil; dieses Privathaus war allerdings nicht Teil des sp\u00e4teren Palastes.Von welchem Zeitpunkt an der Lateran die Residenz der r\u00f6mischen Bisch\u00f6fe war, ist in der Forschung bis heute umstritten. Er lag gleich neben dem im 3. Jahrhundert errichteten Kaiserpalast Sessorium, Wohnsitz von Helena (Mutter Konstantins des Gro\u00dfen), der in Teilen in der Kirche Santa Croce in Gerusalemme weiterexistiert. Von den drei konstantinischen Gro\u00dfkirchen lag die Lateranbasilika innerhalb der Stadtmauern und diente somit als Kathedrale. Die Petersbasilika und Sankt Paul vor den Mauern befanden sich \u00fcber den Gr\u00e4bern der Apostel au\u00dferhalb der Stadt. Darum ist die Kirche noch immer die Bischofskirche des Papstes und tr\u00e4gt als solche den Ehrentitel Omnium urbis et orbis ecclesiarum mater et caput (\u201eMutter und Haupt aller Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises\u201c), weswegen sie die rangh\u00f6chste Patriarchalbasilika ist. Die Lateranbasilika wurde urspr\u00fcnglich Christus, dem Erl\u00f6ser (lateinisch Salvator), geweiht und sp\u00e4ter zus\u00e4tzlich dem Patronat des heiligen Johannes des T\u00e4ufers (italienisch San Giovanni) unterstellt.Mittelalter und Fr\u00fche Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 5. Jahrhundert wurden die Geb\u00e4ude auf dem Lateran wiederholt von Germanen gepl\u00fcndert, 896 durch ein Erdbeben schwer besch\u00e4digt, jedoch immer wieder instand gesetzt. 897 fand hier die so genannte Leichensynode statt, bei der Papst Stephan VI. seinen Vorg\u00e4nger Formosus postum aburteilen, die Leiche sch\u00e4nden und schlie\u00dflich in den Tiber werfen lie\u00df.Folgende Konzile fanden im Lateran statt:Neben der Kirche befand sich bis 1309 der Papstpalast, dessen Reste in der Kapelle Sancta Sanctorum und der Heiligen Treppe, der Scala Santa, fortbestehen.Zwischen den Klerikern beider Kirchen am Vatikan und am Lateran entspann sich bereits fr\u00fch ein Konkurrenzkampf, in dem beide Seiten behaupteten, dieselben Reliquien zu besitzen oder schon von alters her den Vorrang vor der jeweils anderen zu besitzen. Die vatikanische Seite scheute sich auch nicht, die lateranischen Kleriker als \u201eungl\u00e4ubige Juden\u201c zu beschimpfen. Hauptort der Verehrung war aber meist der Vatikan mit dem Petrusgrab; der Lateran konnte nichts Gleichwertiges aufbieten und bot deswegen eine unglaubliche Anzahl an Reliquien.Solange die P\u00e4pste sich haupts\u00e4chlich als r\u00f6mische Bisch\u00f6fe und Herren der Stadt darstellen wollten, diente ihnen der auf kaiserlichem Grund erbaute lateranische Komplex als Kulisse, so in komprimiertem Ma\u00dfe bei ihrer Weihe und Kr\u00f6nung. Mit der Universalisierung des Papsttums trat aber immer mehr der Vatikan in den Vordergrund, auch wenn der Konkurrenzkampf zwischen beiden sich sicherlich erst mit dem Jubeljahr 1300 definitiv zugunsten des Vatikan als entschieden zeigte.1377, bei der R\u00fcckkehr der P\u00e4pste aus dem Exil in Avignon, wurde bereits der Palast am Vatikan zum Aufenthaltsort des Papstes; dieses lag aber nicht unbedingt am baulichen Zustand des lateranischen Palastes, sondern eher am Wunsch der P\u00e4pste, \u00fcber die N\u00e4he zum Petrusgrab ihren universellen F\u00fchrungsanspruch wieder deutlicher hervorzuheben.Auf dem Lateranplatz stand im Mittelalter das Reiterstandbild des Marc Aurel, das damals f\u00fcr ein Bildnis Konstantins oder eine Statue Theoderichs gehalten wurde, weshalb es als einziges seiner Art die Wirren der Geschichte \u00fcberlebte. Der sogenannte caballus Constantini war Herrschaftsmonument und Gerichtsort in einem: So lie\u00df Papst Johannes XIII. dort einen rebellischen Stadtpr\u00e4fekten an dessen Haaren an der Statue aufh\u00e4ngen.Das Standbild war aber nur ein Teil eines umfangreichen Figurenprogrammes, zu denen auch die r\u00f6mische W\u00f6lfin geh\u00f6rte, deren Original heute in den Kapitolinischen Museen zu bewundern ist.1586 wurde der heutige an die Kirche angebaute Lateranpalast als p\u00e4pstliche Sommerresidenz wiedererrichtet. Inneres der Basilika San Giovanni in LateranoDie bauf\u00e4llig gewordene antike Kirche wurde ab 1646 von Francesco Borromini f\u00fcr das Heilige Jahr 1650 stabilisiert und barockisiert. Dabei hat er unter anderem den Innenraum umgestaltet, indem er die urspr\u00fcnglich 14 Arkaden des Mittelschiffs auf 5 pro Seite reduzierte. In die vermauerten Nischen lie\u00df er riesige Statuen der zw\u00f6lf Apostel stellen. Diese wurden unter anderen von Sch\u00fclern Gian Lorenzo Berninis angefertigt.Die Hauptfassade war schmucklos und wurde deshalb f\u00fcr besondere Festlichkeiten mit einer ephemeren Schaustaffage verkleidet.[1] 1736 wurde die Hauptfassade mit ihren bis zu sieben Meter hohen Kolossalfiguren von Alessandro Galilei errichtet. In der Mitte ist Jesus zu sehen, links steht Johannes der T\u00e4ufer, rechts ist eine Statue des Evangelisten Johannes, daneben sind Statuen der bedeutendsten Kirchenlehrer angebracht.Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noch bis zum 19. Jahrhundert wurden die P\u00e4pste im Lateran gekr\u00f6nt. 1929 sicherten die Lateranvertr\u00e4ge der Vatikanstadt die Staatlichkeit, und u.\u00a0a. dem Lateran und der Papstresidenz in Castel Gandolfo den Status einer exterritorialen Besitzung des Heiligen Stuhls.Am 28. Juli 1993 wurden der Seiteneingang und Teile der Palastfront durch eine Autobombe schwer besch\u00e4digt, au\u00dferdem wurden vierzehn Menschen verletzt. Obwohl sogar die Statik der Fassade gef\u00e4hrdet war, konnten die Sch\u00e4den z\u00fcgig wieder behoben werden. Das Attentat wurde als Warnung an Papst Johannes Paul II. verstanden, der bei einer Eucharistiefeier im \u201eTal der Tempel\u201c in Agrigent auf Sizilien am 9. Mai 1993 leidenschaftlich gegen die Mafia gepredigt hatte. Basilika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lateranbasilika ist die Bischofskirche von Rom und die rangh\u00f6chste der vier Papstbasiliken Roms. Ihre vollst\u00e4ndige Bezeichnung ist Archibasilica Sanctissimi Salvatoris et Sanctorum Iohannis Baptistae et Evangelistae in Laterano, (\u201eErzbasilika des allerheiligsten Erl\u00f6sers, des heiligen Johannes des T\u00e4ufers und des heiligen Johannes des Evangelisten im Lateran\u201c).[2] Gegenw\u00e4rtiger Erzpriester ist Kardinal Agostino Vallini. San Giovanni im Lateran ist die eigentliche Kathedrale von Rom, weil die Kirche der Sitz des Bischofs von Rom (also des Papstes) ist. Baptisterium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Baptisterium des Lateran, Au\u00dfenansichtDas heute achteckige Baptisterium des Lateran ist wohl das \u00e4lteste der Christenheit und gilt als \u201ePrototyp aller Baptisterien\u201c. Es wurde um das Jahr 315 von Konstantin vermutlich urspr\u00fcnglich rund errichtet und in den Jahren 432 bis 440 unter Sixtus III. zu einem Oktogon umgebaut.Lateranpalast [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alter Lateranpalast[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der im Jahr 1308 durch einen Brand besch\u00e4digte mittelalterliche Lateranpalast stellte ein Konglomerat der verschiedensten Geb\u00e4ude dar: Neben Wohn- und Repr\u00e4sentationsr\u00e4umen gab es mehrere Kapellen, mehrere Speises\u00e4le (Triclinien), Kreuzg\u00e4nge, Aulen und eine weitere Vielzahl an R\u00e4umen, deren Funktion bis heute noch nicht gekl\u00e4rt werden konnte, deren Existenz jedoch aufgrund von Pl\u00e4nen oder Bilddarstellungen bekannt ist. Er war die \u201ebis um 1200 bedeutendste Herrscherresidenz Europas\u201c[3] und hatte Vorbildfunktion f\u00fcr viele fr\u00fchmittelalterliche Pal\u00e4ste des Westens.Mit dem Umzug der P\u00e4pste nach Avignon im Jahre 1309 war das Schicksal dieses Palastbaus besiegelt: Trotz zahlreicher Renovierungsarbeiten, f\u00fcr die aus Avignon die Anweisungen kamen, verfiel das Geb\u00e4ude. Als die P\u00e4pste aus Avignon zur\u00fcckkehrten, kehrten sie dem Palast als ideeller Hauptresidenz den R\u00fccken: Mit dem definitiven Umzug in den vatikanischen Palast betonten sie ihre Stellung als universaler Bischof, denn ihre Herrschaft \u00fcber Rom \u2013 f\u00fcr die der Lateran als Symbol galt \u2013 war weitestgehend gesichert. Erst Papst Sixtus V. lie\u00df den Palast abrei\u00dfen \u2013 was ihm die Humanisten seiner Zeit \u00e4u\u00dferst \u00fcbel nahmen \u2013 und lie\u00df als Reste nur die Sancta Sanctorum und ihre Fundamente in einem neuen Bau mit der Scala Santa zusammenfassen. Lateranpalast und Seitenansicht der LateranbasilikaNeuer Lateranpalast[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch der neuere Lateranpalast, der unmittelbar an die Lateranbasilika angrenzt, wurde im Auftrage von Papst Sixtus V. errichtet, stammt also aus dem 16. Jahrhundert. Er ist zum Teil f\u00fcr die \u00d6ffentlichkeit zug\u00e4nglich und beherbergt heute vatikanische Beh\u00f6rden.Am 11. Februar 1929 wurden hier die Lateranvertr\u00e4ge zwischen dem Heiligen Stuhl und dem damaligen K\u00f6nigreich Italien (vertreten durch den faschistischen Ministerpr\u00e4sidenten Benito Mussolini) abgeschlossen.Im M\u00e4rz 2021 beauftragte Papst Franziskus den Kardinalvikar des Bistums Rom, Angelo De Donatis, den Lateranpalast k\u00fcnftig f\u00fcr \u201emuseale und kulturelle Aktivit\u00e4ten\u201c zur Verf\u00fcgung zu stellen.[4]SS. Salvatore della Scala Santa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Seitenansicht der Kirche SS. Salvatore della Scala Santa mit dem Leonischen TricliniumDas Geb\u00e4ude der Kirche SS. Salvatore della Scala Santa liegt schr\u00e4g gegen\u00fcber der Lateranbasilika vor den Resten eines r\u00f6mischen Aqu\u00e4dukts.Sie birgt die \u00e4ltesten, noch erhaltenen Reste des mittelalterlichen Papstpalastes, vornehmlich Teile des ehemaligen Speisesaales, des Tricliniums. Die jetzige Anlage umfasst die sogenannte Heilige Treppe, die Cappella Sancta Sanctorum (urspr\u00fcnglich dem Patronat des heiligen Laurentius geweiht und erst seit dem 12. Jahrhundert unter dem heutigen Namen bezeugt), die Cappella di S. Silvestro und das Leonische Triclinium; Letzteres stand urspr\u00fcnglich etwas weiter von dem Komplex entfernt, wurde aber im 19. Jahrhundert an seinen jetzigen Platz versetzt. Dabei fielen die Mosaiken ab und wurden nach einem Stich des 17. Jahrhunderts erg\u00e4nzt. Dieses Geb\u00e4ude wurde im Auftrage Papst Sixtus\u2019 V. durch den Baumeister Domenico Fontana in den Jahren zwischen 1585 und 1590 gestaltet.Weitere Teile des ehemaligen Palastes sind unsichtbar hinter den Mauern des Passionistenkonvents verborgen: Dort finden sich, in das neue Geb\u00e4ude integriert, Fundament- und Mauerreste sowie zum Teil noch die alten Fresken des Erdgeschosses des Palastes. Ber\u00fchmt ist die \u00e4lteste erhaltene Darstellung des Augustinus in der kleinen Kapelle rechts vom Eingang zum Geb\u00e4ude. Papstkapelle Sancta Sanctorum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Papstkapelle Sancta Sanctorum Altar der Sancta SanctorumDie Papstkapelle Sancta Sanctorum (\u201edie Allerheiligste\u201c) ist einer der \u00e4ltesten Reste des antik-mittelalterlichen Papstpalastes. Legend\u00e4re Erw\u00e4hnungen reichen bis in das 4. Jahrhundert zur\u00fcck, die angeblich dazu zitierten Quellen lassen sich allerdings nicht auffinden; so bleibt als erste sichere Erw\u00e4hnung der Kapelle eine Notiz aus der Vita Gregors IV. im Liber Pontificalis um die Mitte des 9. Jahrhunderts: Dort tr\u00e4gt sie auch noch ihren alten Namen, den einer capella\/basilica sancti Laurentii. Der Name Sancta Sanctorum findet sich erst im 12. Jahrhundert.Die Kapelle befindet sich heute zwischen zwei weiteren Kapellen, von denen eine dem heiligen Laurentius, die andere dem heiligen Silvester geweiht ist. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche unter Papst Nikolaus III. am Ende des 13. Jahrhunderts: Nikolaus lie\u00df zwei der urspr\u00fcnglich drei vorhandenen Alt\u00e4re abrei\u00dfen, die Kapelle neu ausmalen und mit einem Kosmatenfu\u00dfboden, sowie Marmorplatten an den W\u00e4nden schm\u00fccken. Die Inschrift des Baumeisters Kosmatus findet sich an der linken Seite des Eingangs der Kapelle hinter der so genannten anticamera, dem niedrigen Durchgang, der in die Kapelle hineinf\u00fchrt.Die Fresken an den W\u00e4nden stellen Szenen aus Heiligenviten dar: Abgebildet sind die Heiligen Agnes, Petrus und Paulus, Stephanus, Laurentius sowie Nikolaus als Namenspatron des Stifters Nikolaus III. Orsini. \u00dcber dem Presbyterium ist die Weihe der Kapelle an den thronenden Christus durch den knienden Papst, flankiert von den Aposteln Petrus und Paulus, dargestellt. Der darunterliegende, von gedrehten S\u00e4ulchen eingefasste Heiligenzyklus ist eine \u00dcbermalung des 17. Jahrhunderts; \u00fcber die vorherige Ausmalung kann nur spekuliert werden.Das Presbyterium selbst ist in r\u00f6mischer Art mosaiziert wie die Apsiden der gro\u00dfen Basiliken. Dargestellt sind wiederum die Heiligen des Freskenzyklus, sowie ein gro\u00dfes, von Engeln getragenes Christusmedaillon (clipaeus). Die schwer zug\u00e4ngliche Seite hinter dem Architrav mit der Aufschrift NON EST IN TOTO SANCTIOR ORBE LOCUS (\u201eEs gibt keinen heiligeren Ort auf der ganzen Welt\u201c) zeigt mosaizierte Lampen. \u00dcber das Alter der Mosaiken im Presbyterium herrscht keine letzte Einigkeit: \u00dcberwiegend werden sie allerdings als Arbeit byzantinischer K\u00fcnstler im Pontifikat Honorius\u2019 III. bezeichnet; diese K\u00fcnstler hatten auch das Apsismosaik des Papstes in S. Paolo fuori le mura erstellt.Die Kapelle war die Hauskapelle des Palastes, in der einst die wichtigsten Reliquien in Rom aufbewahrt wurden. So befanden sich auch die Kopfreliquien der Apostel Petrus und Paulus urspr\u00fcnglich hier, bevor sie durch Papst Urban V. in die Lateranbasilika \u00fcberf\u00fchrt wurden. Bedeutende Reliquien waren neben den H\u00e4uptern der Apostel vor allem Reliquien Christi, Mariens, Johannes\u2019 des Evangelisten und Johannes\u2019 des T\u00e4ufers. Untergebracht waren diese Kirchensch\u00e4tze in einer Zypressenholzlade unter dem Hauptaltar hinter zwei massiven Bronzet\u00fcren sowie in zwei Nischen \u00fcber dem Presbyterium. Die Reliquiare wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den \u00f6sterreichischen Jesuiten Hartmann Grisar geborgen und sind heute in den R\u00e4umen der Vatikanischen Bibliothek innerhalb der Vatikanischen Museen zu bewundern; die Reliquien befinden sich jedoch noch immer in der Kapelle, die heute unter der Obhut der Passionisten-Br\u00fcder steht.\u00dcber dem nach der Renovierung einzig zur\u00fcckgebliebenen Altar findet sich ein beinahe lebensgro\u00dfes Bild des thronenden Christus, das eventuell bereits um die Mitte des 5. Jahrhunderts entstanden ist. Das urspr\u00fcngliche Bild wurde \u00fcber die Jahrhunderte durch verschiedene P\u00e4pste mit T\u00fcchern bedeckt, auf die zum Teil auch Kopien des Bildes gemalt wurden. Innozenz III. lie\u00df es mit einer gro\u00dfen Silberplatte bedecken, sodass nur noch das Gesicht zu sehen war. Auch die Silberplatte selbst wurde durch die Jahrhunderte hindurch mit zahlreichen Erg\u00e4nzungen, u.\u00a0a. durch Pilger, bedacht. Das Bild selbst galt seit seinem Auftauchen in der Vita Stephans II. im Liber Pontificalis als nicht von Menschenhand (acheiropoieton) angefertigt: Der Evangelist Lukas habe es zwar begonnen, da er sich aber au\u00dferstande sah, es zu vollenden, h\u00e4tten Engel es koloriert, so der Kleriker Maniacutius im 12. Jahrhundert. Es wurde urkundlich nachweisbar bereits von Papst Stefan II. 756 in Prozession durch Rom getragen, um eine Invasion der Langobarden abzuwehren. Auch in sp\u00e4teren Jahrhunderten zogen die P\u00e4pste in einer Prozession an Mari\u00e4 Himmelfahrt mit der Ikone vom Lateran \u00fcber das Forum Romanum nach S. Maria Maggiore.In dem vom niederl\u00e4ndischen Regisseur Jeroen Krabb\u00e9 mit Stephen Fry verfilmten Mulisch-Bestseller Die Entdeckung des Himmels werden die Steintafeln des Mose mit den Zehn Geboten aus der Kapelle gestohlen. Tats\u00e4chlich gelten diese als verloren und geh\u00f6rten somit nie zu den Reliquien, die in der Kapelle verehrt wurden. Scala Santa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Zu der Kapelle Sancta Sanctorum f\u00fchrt die Heilige Treppe oder Heilige Stiege hinauf, die aus dem Palast von Pontius Pilatus stammen und die Jesus bei seinem Prozess betreten haben soll. Sie wurde der \u00dcberlieferung nach schon von der Mutter Konstantins, der heiligen Helena, 326 aus Jerusalem hierher gebracht. Die sp\u00e4tantiken Quellen und die mittelalterlichen Reliquienverzeichnisse erw\u00e4hnen nichts davon; die Legende von der Herkunft aus dem Pilatus-Palast ist erst seit dem 15.\u00a0Jahrhundert nachweisbar.[5] In Erinnerung an die Leiden Christi soll die Treppe nur kniend betreten werden.Die Treppe war urspr\u00fcnglich die Zugangstreppe zum Lateranpalast und stammt wohl aus der Zeit Leos III. (795\u2013816). Beim Neubau des Palasts wurde die bis dahin dreil\u00e4ufige Marmortreppe im Auftrag von Papst Sixtus V. an die heutige Stelle vor die Kapelle Sancta Sanctorum versetzt,[6] durch den Baumeister Domenico Fontana um zwei weitere seitliche Treppenl\u00e4ufe erweitert und mit der jetzigen \u00dcberbauung versehen. Die Fassadeninschrift nennt das Baujahr 1589.Seit 1723 werden die Marmorstufen mit einer Nussbaumholzverkleidung vor Abnutzungen gesch\u00fctzt. An der zweiten, elften und achtundzwanzigsten Stufe wurde jeweils ein Sichtfenster offen gelassen, durch die man auf angebliche Blutspuren Christi blicken kann.Die Kirche gew\u00e4hrt jedem Pilger, der die Stufen auf den Knien erklimmt und auf jeder Stufe ein Vaterunser betet, einmal pro Jahr beziehungsweise zu bestimmten Feiertagen einen Generalablass. Ein Teilablass ist t\u00e4glich m\u00f6glich.Am Fu\u00df der Treppe befinden sich zwei Skulpturen und eine nachtr\u00e4glich weitere hinzugef\u00fcgte, die 1852 von Ignazio Jacometti fertiggestellt wurden. Diese stellen Szenen aus der Passion mit Pilatus und Judas dar.\u201eDies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis\u201c\u201eMit einem Kuss verr\u00e4tst du den Menschensohn\u201c\u201ePilatus lie\u00df Jesus ergreifen und gei\u00dfeln\u201cLeonisches Triclinium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Mosaiken des Leonischen TricliniumsAn der S\u00fcdseite des Geb\u00e4udes der Kirche SS. Salvatore della Scala Santa befindet sich das Leonische Triclinium. Wie der Name verr\u00e4t, handelt es sich hierbei um einen Teil des ehemaligen Speisesaales des Papstpalastes. Datiert wird er in die Zeit Papst Leos III., wobei die Angaben \u00fcber die Entstehung zwischen den Jahren 796 und 810 schwanken. Das Mosaik der heutigen Au\u00dfenapsis ist eine Rekonstruktion aus dem 18. Jahrhundert. Dargestellt ist innerhalb der Apsiskalotte die Erteilung des Missionsauftrages an die Apostel durch Jesus. An der Stirnseite des Tricliniums befinden sich zwei weitere Darstellungen rechts und links der Apsis. Das linke Mosaik zeigt die \u00dcbergabe des Schl\u00fcssels an Petrus und des Labarums an Konstantin durch Jesus. Das rechte soll die Verleihung des Palliums an Leo III. und die gleichzeitige \u00dcbergabe der Fahne der Stadt Rom an Karl den Gro\u00dfen durch Petrus darstellen. Eine zuverl\u00e4ssige Deutung wird dadurch erschwert, dass bei den beiden Transporten des gesamten Tricliniums das darauf angebrachte Mosaik abfiel und rekonstruiert werden musste, sodass sein urspr\u00fcnglicher Zustand zumindest umstritten ist. Obelisk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Obelisk auf der Piazza San Giovanni in Laterano vor der Lateranbasilika ist der gr\u00f6\u00dfte und \u00e4lteste bekannte Obelisk Roms \u00fcberhaupt und misst 31 Meter (mit Sockel 47\u00a0m). Im 15. Jahrhundert v. Chr. geschaffen, erinnert er an Pharao Thutmosis III. 357 wurde er unter Kaiser Constantius II. auf einem eigens konstruierten Schiff nach Rom gebracht und auf der Spina des Circus Maximus aufgestellt. Bei einem Erdbeben zerbrach er. 1587 wurde er ausgegraben und an seinem heutigen Standort aufgestellt, wo er durch eine barocke Sichtachse mit der Kirche Santa Maria Maggiore verkn\u00fcpft ist.Peter C. Claussen und Darko Senekovic: S. Giovanni in Laterano. Mit einem Beitrag von Darko Senekovic \u00fcber S. Giovanni in Fonte (Corpus cosmatorum II, 2), Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-515-09073-8.Heinz-Joachim Fischer: Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt. DuMont, K\u00f6ln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 303\u2013307.Anton Henze: Kunstf\u00fchrer Rom. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 178\u2013188.Peter Paul Ausserer: Pilger-F\u00fchrer oder Wegweiser nach Rom und durch die Heiligth\u00fcmer der heiligen Stadt. Kirchheim, Mainz 1873.Walter Buchowiecki: Handbuch der Kirchen Roms. Wien 1967\u20131974 (3 B\u00e4nde)Bettina Burkart: Der Lateran Sixtus V. und sein Architekt Domenico Fontana. Bonn 1989 (Dissertation).Mario Cempanari, Tito Amodei: La Scala Santa. In: Le Chiese di Roma Illustrate. Rom 1989Mario Cempanari, Tito Amodei: Storia Arte Culto del Santuario. In: Scala Santa et Sancta Sanctorum. Rom 1999Bruno Galland: Les authentiques de reliques du Sancta Sanctorum (Studi e Testi 421). Biblioteca apostolica vaticana, Rom 2004Julian Gardner (Hrsg.): Sancta Sanctorum. Electa, Mailand 1996.Hartmann Grisar: Die r\u00f6mische Kapelle Sancta Sanctorum und ihr Schatz. Meine Entdeckungen und Studien in der Palastkapelle der mittelalterlichen P\u00e4pste. Herder, Freiburg 1908. (Volltext)Nadja Horsch: Ad astra gradus. Scala Santa und Sancta Sanctorum in Rom unter Sixtus V. (1585\u20131590). R\u00f6mische Studien der Bibliotheca Hertziana, Bd. 35, Hirmer, M\u00fcnchen 2014, ISBN 978-3-7774-8071-8.Herbert Kessler, Johanna Zacharias: Rome 1300. On the Path of the Pilgrim. Yale University Press, New Haven 2000, ISBN 0-300-08153-7.Philippe Lauer: Le palais de Latran. \u00c9tude historique et arch\u00e9ologique, Paris 1911.Carlo Pietrangeli (Hrsg.): Il palazzo apostolico Lateranense. Nardini, Florenz 1992, ISBN 88-404-1205-0.G. Rohault de Fleury: Le Latran au moyen-age. 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