[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2022\/01\/03\/kiemenbogen-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2022\/01\/03\/kiemenbogen-wikipedia\/","headline":"Kiemenbogen \u2013 Wikipedia","name":"Kiemenbogen \u2013 Wikipedia","description":"Schematischer und unvollst\u00e4ndiger Horizontalschnitt durch die KiemenbogenI-IV Kiemenbogen, 1-4 Schlundtaschen (innen) bzw. 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Kiemenfurchen (au\u00dfen), a Tuberculum laterale, b Tuberculum impar, c Foramen caecum, d Ductus thyreoglossus, e Sinus cervicalis Die Kiemenbogen, auch Branchialbogen (Arcus branchiales), Schlundbogen, Pharyngealbogen oder Viszeralbogen genannt (s\u00fcddeutsch wird als Plural meist ‘B\u00f6gen’ verwendet), sind Bildungen des Kiemendarms bei Wirbeltieren. Der Prozess der Bildung wird als Branchiomerie bezeichnet. Beim S\u00e4ugetierembryo bilden sich sechs solcher Bogen, wobei der f\u00fcnfte und sechste meist nur rudiment\u00e4r angelegt ist.[1]Typisch f\u00fcr die Kiemenb\u00f6gen sind ihr metamerer Aufbau, das hei\u00dft jeder Kiemenbogen ist strukturell gleich konstituiert. So weist jeder Kiemenbogen einen Kern aus Mesoderm, aus der sp\u00e4ter eine Knorpel- und Muskelanlage hervorgeht, einen Kiemenbogennerv aus der Neuralleiste und eine Kiemenbogenarterie auf. Die seriale oder metamere Abfolge der Kiemenbogennerven hat jedoch nichts gemeinsam mit der segmentalen Anordnung der Spinalnerven. Kopf- und Rumpfregion sind unterschiedlich organisiert, anders gesagt, die Branchiomerie der Kiemenbogen und die Metamerie der Leibeswand sind als unabh\u00e4ngig voneinander zu betrachten. Bei den Fischen rei\u00dfen die Membranen zwischen Furche und Tasche ein und es entstehen die definitiven Kiemen. Die Existenz solcher Kiemenbogen und -furchen auch bei Embryonen h\u00f6herer Wirbeltiere wurde erstmals von Martin Rathke beschrieben.Jeder Kiemenbogen besitzt eine Kiemenbogenarterie und -vene, einen Kiemenbogennerv sowie eine Muskel- und eine Knorpelanlage. Aus den Kiemenbogen entwickeln sich bei h\u00f6heren Wirbeltieren viele Organe, die deshalb als branchiogene Organe bezeichnet werden.Table of ContentsErster Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zweiter Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dritter Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vierter Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]F\u00fcnfter Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sechster Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus dem ersten Kiemenbogen (Mandibularbogen) entstehen gro\u00dfe Teile des Gesichts, wie Oberkiefer (Maxilla), Unterkiefer (Mandibula) und Gaumen sowie bei S\u00e4ugetieren die Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen Hammer und Amboss (nicht jedoch der Steigb\u00fcgel). Bei Fischen, Amphibien, Reptilien und V\u00f6geln entstehen statt der Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen die Knochen des prim\u00e4ren Kiefergelenks: Os articulare und Os quadratum. Die Knorpelanlage wird als Meckelscher Knorpel bezeichnet. Aus der Muskelanlage entsteht die Kaumuskulatur, der Venter anterior (vordere Kopf) des Musculus digastricus und der Musculus mylohyoideus. Die Arterie des ersten Kiemenbogens bildet sich weitgehend zur\u00fcck, ist aber zu einem geringen Teil an der Bildung der Arteria carotis externa und Arteria maxillaris beteiligt. Der erste Kiemenbogennerv ist Teil des f\u00fcnften Hirnnervs, des Nervus trigeminus.Zweiter Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der zweite Kiemenbogen wird auch als Zungenbeinbogen (oder Hyoidbogen) bezeichnet. Aus ihm entsteht der obere Teil des Zungenbeins (Cornu minus; kleinerer Teil des Corpus), der Processus styloideus des Schl\u00e4fenbeins und aus dem oberen Knorpelteil auch das Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen Steigb\u00fcgel.Aus der Muskelanlage entstehen die mimische Muskulatur, sowie der Musculus stapedius, der Musculus stylohyoideus und der hintere Anteil des Musculus digastricus. Der zweite Kiemenbogennerv ist der siebte Hirnnerv, der Nervus facialis. Die zugeh\u00f6rige Arterie entwickelt sich zun\u00e4chst zur Arteria stapedia. Diese wiederum bildet sich aber vollst\u00e4ndig zur\u00fcck, so dass lediglich ein gef\u00e4\u00dfloses Loch im Steigb\u00fcgel \u00fcbrig bleibt.Dritter Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der dritte Kiemenbogenknorpel entwickelt sich zum unteren Teil des Zungenbeins (Cornu majus; gr\u00f6\u00dferer Teil des Corpus), die Muskelanlage zum Musculus stylopharyngeus, der entsprechend auch beim Erwachsenen vom dritten Kiemenbogennerv, dem neunten Hirnnerv Nervus glossopharyngeus innerviert wird.Die Arterie des dritten Kiemenbogen entwickelt sich gemeinsam mit der dorsalen Aorta zur Arteria carotis interna.Vierter Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der vierte Kiemenbogen und sein Knorpel bilden sich zum oberen Teil des Kehlkopfes um. Aus der Muskelanlage entsteht die \u00e4u\u00dfere Kehlkopfmuskulatur und ein Teil der Rachenmuskulatur. Der vierte Kiemenbogennerv ist der Nervus laryngeus superior, Ast des Nervus vagus (zehnter Hirnnerv), der die \u00e4u\u00dfere Kehlkopfmuskulatur (M. cricothyroideus) innerviert.Die Arterien des vierten Kiemenbogens entwickeln sich auf beiden Seiten unterschiedlich: Aus der linken Arterie entsteht der Aortenbogen, aus der rechten die Arteria subclavia dextra.F\u00fcnfter Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der f\u00fcnfte Kiemenbogen bildet sich nur rudiment\u00e4r oder gar nicht aus. Es entstehen keine definitiven Strukturen.Sechster Kiemenbogen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der sechste Kiemenbogen und sein Knorpel bildet sich zum unteren Teil des Kehlkopfes um. Die Muskelanlage entwickelt sich dementsprechend auch zur inneren Kehlkopfmuskulatur. Der 6. Kiemenbogennerv ist der Nervus laryngeus recurrens, ein Ast des Nervus vagus (zehnter Hirnnerv), der die innere Kehlkopfmuskulatur mit Ausnahme des M. cricothyroideus innerviert.Auch die Arterien des sechsten Kiemenbogens entwickeln sich auf beiden Seiten verschieden: Links entstehen der Truncus pulmonalis und der Ductus arteriosus, rechts die Arteria pulmonalis.Zwischen den sechs Kiemenbogen entstehen innen f\u00fcnf Schlundtaschen oder Kiemenspalten (Sacci pharyngeales), aus deren Entoderm sich ebenfalls definitive Strukturen entwickeln.Aus der ersten Schlundtasche entsteht der Recessus tubotympanicus, aus dem sich die Paukenh\u00f6hle und die Ohrtrompete (Tuba auditiva) bilden. Au\u00dferdem bildet sich hieraus der entodermale Teil des Trommelfells.[2]Die zweite Schlundtasche bildet die Anlage f\u00fcr die Gaumenmandel.Aus dem Wandmaterial der dritten Schlundtasche entwickeln sich die unteren Nebenschilddr\u00fcsen (Glandula parathyroidea inferior) und der Thymus.Aus der vierten Schlundtasche bilden sich die oberen Nebenschilddr\u00fcsen (Glandula parathyroidea superior) sowie \u2013 au\u00dfer bei S\u00e4ugetieren \u2013 der Ultimobranchialk\u00f6rper.Aus dem Material der f\u00fcnften Schlundtasche entwickeln sich die C-Zellen, die bei S\u00e4ugetieren in die Schilddr\u00fcse einwandern. Zeichnung der Kiemenbogenregion eines menschlichen Embryos am Ende der vierten Woche. \u00c4u\u00dferlich entstehen aus dem Ektoderm vier Schlund- oder Kiemenfurchen (Sulci branchiales oder Ductus branchiales). Dabei geht nur aus der ersten Schlundfurche eine definitive Struktur, n\u00e4mlich der \u00e4u\u00dfere Geh\u00f6rgang und der ektodermale Teil des Trommelfells, hervor. Die erste Schlundfurche und die erste Schlundtasche wachsen so lange aufeinander zu, bis sie nur noch durch eine feine Haut, das Trommelfell, getrennt werden.Durch das starke Wachstum des zweiten Kiemenbogens werden die zweite, dritte und vierte Furche in der Regel zum Sinus cervicalis verschlossen. Dieser obliteriert. Erfolgt dieser Verschluss unvollst\u00e4ndig, k\u00f6nnen sich Halsfisteln und -zysten bilden.Thomas W. Sadler: Medizinische Embryologie. Die normale menschliche Entwicklung und ihre Fehlbildungen. 10. Auflage. Thieme, Stuttgart 2003, ISBN 3-13-446610-4, S.\u00a0322\u2013335 (englisch: Medical embryology. \u00dcbersetzt von Ulrich Drews).\u00a0Ulrike Bommas-Ebert, Philipp Teubner, Rainer Vo\u00df: Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart 2006, ISBN 3-13-135532-8, S.\u00a059\u00a0ff.\u00a0\u2191 Jan Langmann: Medizinische Embryologie. Die normale menschliche Entwicklung und ihre Fehlbildungen. Thieme, Stuttgart \/ New York 1980, ISBN 3-13-446606-6, S. 265.\u2191 Thomas W. Sadler: Taschenlehrbuch Embryologie\u00a0: Die normale menschliche Entwicklung und ihre Fehlbildungen. 12., \u00fcberarb. und erw. Auflage. Thieme, Stuttgart 2014, ISBN 3-13-446612-0.\u00a0"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2022\/01\/03\/kiemenbogen-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Kiemenbogen \u2013 Wikipedia"}}]}]