[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2022\/01\/03\/uran-anreicherung-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2022\/01\/03\/uran-anreicherung-wikipedia\/","headline":"Uran-Anreicherung \u2013 Wikipedia","name":"Uran-Anreicherung \u2013 Wikipedia","description":"Uran-Anreicherung bezeichnet die verschiedenen Verfahren, den Anteil des Isotops 235U im Uran zu erh\u00f6hen. 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Natururan besteht zu etwa 99,27\u00a0% aus 238U und zu 0,72\u00a0% aus 235U. Verschieden hoch an 235U angereichertes Uran dient als Kernbrennstoff f\u00fcr Kernreaktoren und Kernwaffen. Die Anreicherung ist ein Zweig der Uranwirtschaft.In einer Urananreicherungsanlage wird Natururan (\u201eFeed\u201c) in zwei Fraktionen getrennt, von denen die eine (\u201eProduct\u201c) gegen\u00fcber dem Ausgangsstoff einen h\u00f6heren, die andere (\u201eTails\u201c) einen niedrigeren Anteil an 235U besitzt. Die von einer Trenneinrichtung verrichtete Arbeit wird in Kilogramm Urantrennarbeit (kg\u00a0UTA) bzw. Tonnen Urantrennarbeit (t\u00a0UTA) ausgedr\u00fcckt. In der englischen Fachliteratur wird diese Einheit als SWU (Separative Work Unit) bezeichnet.Die g\u00e4ngigen industriellen Verfahren setzen als Verfahrensmedium Uranhexafluorid (UF6) ein, die einzige chemische Verbindung des Urans, die bei Raumtemperatur eine f\u00fcr den Trennvorgang ausreichende Fl\u00fcchtigkeit hat (etwa 100\u00a0mbar Dampfdruck bei Raumtemperatur). Zun\u00e4chst wird aus dem Uranerz durch Laugung Yellowcake gewonnen, ein Gemisch verschiedener Uranverbindungen, \u00fcberwiegend Oxide. Aus dem Yellowcake wird Uranhexafluorid hergestellt (Urankonversion) und nach dem Gasdiffusionsverfahren oder mittels Gaszentrifugen verarbeitet.Uranhexafluorid ist auch deshalb so gut f\u00fcr den Anreicherungsprozess geeignet, weil Fluor in der Natur nur als Reinelement (Isotop Fluor-19) vorkommt. Die Masse der UF6-Molek\u00fcle variiert daher nur durch die unterschiedlichen Massen der Uranisotope. Wegen der kleinen Masse des Fluoratoms betr\u00e4gt der relative Massenunterschied zwischen den UF6-Molek\u00fclen noch rund 0,85\u00a0% im Vergleich zu etwa 1,3\u00a0% relativem Masseunterschied zwischen den Uranisotopen selbst:1\u22126\u22c519\u00a0u+235\u00a0u6\u22c519\u00a0u+238\u00a0u\u22480,0085=0,85\u00a0%.{displaystyle 1-{frac {6cdot 19 mathrm {u} +235 mathrm {u} }{6cdot 19 mathrm {u} +238 mathrm {u} }}approx 0{,}0085=0{,}85 %,.}235U ist \u2013 wie einige andere Nuklide mit ungerader Neutronenzahl \u2013 durch thermische Neutronen relativ gut spaltbar und das einzige bekannte nat\u00fcrlich vorkommende Nuklid, das zu einer Kernspaltungs-Kettenreaktion f\u00e4hig ist. W\u00e4hrend f\u00fcr Schwerwasser- und Graphit-moderierte Reaktoren auch Natururan zum Einsatz kommen kann, m\u00fcssen die g\u00e4ngigeren Leichtwasserreaktoren mit Uran beschickt werden, dessen 235U-Gehalt auf mindestens etwa 3\u00a0% \u2013 in der Praxis bis zu 5\u00a0% \u2013 erh\u00f6ht wurde. Als hochangereichertes Uran (\u201eHEU\u201c von englisch highly enriched uranium) wird Uran mit 20\u00a0% oder mehr 235U bezeichnet. F\u00fcr Kernwaffen ist eine sehr hohe Anreicherung erforderlich (typischerweise mindestens 85\u00a0%).Als Nebenprodukt der Anreicherung entsteht abgereichertes Uran. Je Tonne f\u00fcr zivile Zwecke angereichertem Kernbrennstoff fallen etwa 5,5 Tonnen abgereichertes Uran mit einem 235U-Gehalt von ca. 0,3\u00a0% an. Es wird wegen seiner hohen Dichte unter anderem in Ausgleichsgewichten f\u00fcr Flugzeugtragfl\u00e4chen und Renn-Yachten sowie milit\u00e4risch in Uranmunition verwendet. F\u00fcr solche Zwecke werden aber bisher nur etwa 5\u00a0% des anfallenden abgereicherten Urans genutzt, der Rest wird eingelagert. Das Hauptinteresse an diesem Material, besonders von Seiten Russlands, besteht in der Verwendung als Mischmaterial (\u201eBlender-Material\u201c) f\u00fcr die R\u00fcckumwandlung hochangereicherten (milit\u00e4rischen) Urans in schwachangereichertes (ziviles) Uran f\u00fcr den Einsatz in Leichtwasserreaktoren. Hier sei besonders die Abr\u00fcstungsaktion nach dem START-II-Abkommen genannt: \u201eMegatonnen zu Megawatt\u201c. Laut dem Atomgesetz der Bundesrepublik Deutschland gilt abgereichertes Uran als Wertstoff. Beheizte Gaszentrifuge:235UF6 hellblau,238UF6 dunkelblau Kaskade von Gaszentrifugen zur UrananreicherungHinsichtlich der Effizienz ist die Anreicherung durch Gaszentrifugen der Diffusionsmethode etwa um den Faktor 10 \u00fcberlegen, die Laseranreicherung etwa um den Faktor 2 bis 20.[1][2]Table of ContentsAnreicherung durch Gaszentrifugen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diffusionsmethoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Elektromagnetische Anreicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laserverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trennd\u00fcsenverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutung der Urananreicherung f\u00fcr den Bau von Kernwaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anreicherung durch Gaszentrifugen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gaszentrifugenverfahren ist im internationalen Bereich heute das g\u00e4ngigere Verfahren zur Urananreicherung und hat die Gasdiffusion in ihrer Bedeutung inzwischen \u00fcberholt[3]. Die wichtigsten Gr\u00fcnde daf\u00fcr sind der erheblich geringere Energieverbrauch (rund 50\u00a0kWh pro\u00a0kg\u00a0UTA; zum Vergleich: Diffusionstrennung bis 2500\u00a0kWh pro\u00a0kg\u00a0UTA) sowie eine gr\u00f6\u00dfere Flexibilit\u00e4t in der Kapazit\u00e4tsplanung. Im Gaszentrifugenverfahren wird gasf\u00f6rmiges Uranhexafluorid (UF6) in das Innere eines senkrecht stehenden, sehr schnell (>60.000\/min) rotierenden Zylinders geleitet. Unter dem Einfluss der hohen Geschwindigkeit und der dadurch bedingten massenabh\u00e4ngigen Zentrifugalkraft reichern sich die schwereren 238UF6-Molek\u00fcle an der Innenwand des zylindrischen Rotors an und die leichteren 235UF6-Molek\u00fcle nahe der Rotorachse, so dass die Isotope getrennt entnommen werden k\u00f6nnen.Die Trennwirkung wird in modernen Zentrifugen verst\u00e4rkt, indem durch Beheizen des unteren und K\u00fchlen des oberen Teils der Zentrifuge eine axiale W\u00e4rmeumlaufstr\u00f6mung erzeugt wird. Solche Zentrifugen werden auch als Gegenstromzentrifugen bezeichnet. Der gr\u00f6\u00dfte Massenunterschied zwischen mit 235U an- und abgereichertem Massenstrom besteht in diesen dann nicht mehr zwischen Achse und Rotorwand, sondern zwischen den Enden der Zentrifuge. Die angereicherte, leichte Fraktion (\u201eProduct\u201c) wird am oberen (kalten) Ende, die abgereicherte, schwerere Fraktion (\u201eTails\u201c) am unteren (warmen) Ende der Zentrifuge entnommen.Die Entnahmer\u00f6hrchen f\u00fcr die an- und abgereicherte Fraktion ragen in den Bereich des rotierenden Gases an der Innenwand der Zentrifuge und nutzen so den Staudruck zum Transport des Gases innerhalb der Anlage. Der Trennprozess erfolgt bei Unterdruck, daher m\u00fcssen \u201eProduct\u201c und \u201eTails\u201c mit Hilfe von Verdichtern und Sublimatoren\/Desublimatoren auf Normaldruck gebracht werden, bevor sie in Transport- oder Lagerbeh\u00e4lter abgef\u00fcllt werden k\u00f6nnen.Die Gaszentrifugen werden \u00fcblicherweise zu Kaskaden mit mehreren hundert Einzelzentrifugen verbunden, da jede Zentrifuge nur einen begrenzten Durchsatz und eine begrenzte Anreicherung erreichen kann. Parallelschaltung der Zentrifugen f\u00fchrt dabei zur Erh\u00f6hung des Durchsatzes, w\u00e4hrend die Anreicherung durch Serienschaltung erh\u00f6ht wird. Die Effizienz der Zentrifugen kann durch Vergr\u00f6\u00dferung der Rohrl\u00e4nge und insbesondere der Umlaufgeschwindigkeit gesteigert werden, sie besitzen deshalb eine l\u00e4ngliche, walzenartige Form. Mit Aluminiumlegierungen werden 400\u00a0m\/s, mit hochfesten St\u00e4hlen 500\u00a0m\/s und mit faserverst\u00e4rkten Werkstoffen \u00fcber 700\u00a0m\/s erreicht. Die Trennleistung wird durch die Materialeigenschaften des schnell umlaufenden Rotors sowie durch technisch bedingte Einschr\u00e4nkungen der Rotorl\u00e4nge (Auftreten von unerw\u00fcnschten Eigenschwingungen) praktisch begrenzt. Diffusionsmethoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Gasdiffusionsmethode l\u00e4sst man gasf\u00f6rmiges Uranhexafluorid (UF6) durch eine por\u00f6se Membran diffundieren. Die treibende Kraft hierbei ist der Druckunterschied auf beiden Seiten der Membran. Molek\u00fcle, die das leichtere 235U-Isotop enthalten, besitzen eine h\u00f6here Diffusionsgeschwindigkeit als schwerere, deshalb sammeln sich die leichten Isotope in der Kammer mit niedrigem Druck. Bei einem Uranisotopengemisch enth\u00e4lt daher der Gasstrom, der durch die Poren in der Wand hindurch diffundiert (\u201eProduct\u201c), einen geringf\u00fcgig h\u00f6heren Anteil des Isotops 235U als der urspr\u00fcngliche Strom (\u201eFeed\u201c). Eine einzelne Trennstufe hat einen geringen Trennfaktor (Konzentrationsverh\u00e4ltnis des 235U in Product und Tails) von maximal 1,0035, aber einen hohen Materialdurchsatz. F\u00fcr einen Anreicherungsgrad, der zum Betrieb von Leichtwasserreaktoren gen\u00fcgt, sind rund 1200 hintereinander geschaltete Stufen erforderlich, die zusammen eine so genannte \u201eKaskade\u201c bilden. Der Energieverbrauch ist hoch und betr\u00e4gt etwa 2300\u20132500\u00a0kWh pro kg\u00a0Urantrennarbeit\u00a0(UTA). Man verwendet Uranhexafluorid, weil es bereits bei 56\u00a0\u00b0C sublimiert und weil Fluor nur aus einem einzigen Isotop besteht. Der Unterschied in der Molek\u00fclmasse h\u00e4ngt somit nur vom Uranisotop ab. Schematische Darstellung der Isotopentrennung per Calutron: 235U-Ionen (dunkelblau) werden im Magnetfeld etwas st\u00e4rker abgelenkt als 238U-Ionen (hellblau), es entsteht ein Konzentrationsgradient quer zum abgelenkten Strahl (hier \u00fcbertrieben dargestellt)Anstelle des Druckunterschiedes kann grunds\u00e4tzlich auch ein Temperaturgef\u00e4lle zur Isotopentrennung mittels Diffusion ausgenutzt werden (siehe Thermodiffusion). F\u00fcr die Urananreicherung spielen diese Verfahren jedoch keine praktische Rolle.Elektromagnetische Anreicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie in einem Massenspektrometer werden bei der elektromagnetischen Isotopen-Trennung Uranatome zun\u00e4chst ionisiert, dann in einem elektrischen Feld beschleunigt und anschlie\u00dfend in einem magnetischen Feld entsprechend den unterschiedlichen Massenzahlen getrennt. Dieser Aufbau zur Isotopentrennung wurde im Zweiten Weltkrieg f\u00fcr die Herstellung von angereichertem Uran f\u00fcr die ersten Atombomben verwendet; die damals verwendeten Anlagen wurden Calutrone genannt. Wegen des enormen Aufwandes hat dieses Verfahren f\u00fcr die Herstellung von angereichertem Uran heute keine Bedeutung mehr. Es wird jedoch in der Forschung f\u00fcr andere Isotopentrennungen eingesetzt, da sich im Idealfall bereits ein einziges gewonnenes Atom eines Isotops detektieren l\u00e4sst.Laserverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Laserverfahren beruht auf der Isotopieverschiebung der Absorptionsspektren von Atomen und Molek\u00fclen. Sind die spektroskopischen Bedingungen geeignet, d.\u00a0h. \u00fcberlappen die Absorptionslinien der Isotope oder Isotopenverbindungen hinreichend wenig, und steht au\u00dferdem ein Laser geeigneter Wellenl\u00e4nge und Schmalbandigkeit zur Verf\u00fcgung, so ist eine isotopenselektive Anregung m\u00f6glich. F\u00fcr die Trennung wird ausgenutzt, dass sich die angeregte Spezies von der nicht angeregten in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften wesentlich unterscheidet. Laserverfahren zeichnen sich durch eine hohe Selektivit\u00e4t aus.Grunds\u00e4tzlich lassen sich zwei Konzepte unterscheiden: die Photoionisation von Urandampf (atomares Verfahren; AVLIS) und die Photodissoziation von UF6 (molekulares Verfahren; MLIS). Theoretisch erlaubt das Laserverfahren eine Isotopentrennung in einem einzigen Schritt. Praktisch h\u00e4ngt die Zahl der erforderlichen Stufen davon ab, inwieweit sich die idealen Verh\u00e4ltnisse realisieren lassen.Beim atomaren Verfahren werden die Atome eines Isotopengemisches selektiv ionisiert. Nach der Ionisation eines Isotops (235U) kann es leicht von den nicht ionisierten Atomen des anderen Isotops (238U) durch Beschleunigung in einem elektrischen Feld getrennt werden.Beim SILEX-Verfahren, das bereits in den 1970er Jahren entwickelt wurde, sollen die das 235U enthaltenden Molek\u00fcle des gasf\u00f6rmigen Uranhexafluorides selektiv durch einen ersten Laser (zum Beispiel einen frequenzstabilisierten Kohlendioxidlaser[4]) angeregt werden, bevor durch einen zweiten Laser ein Fluor-Atom abgespalten wird. Das entstehende feste 235UF5 kann leicht aus dem Gas gefiltert werden.Nach anf\u00e4nglicher Euphorie \u00fcber die Vorteile dieser Verfahren gegen\u00fcber herk\u00f6mmlichen, etablierten Anreicherungsverfahren[5] wurde man skeptisch hinsichtlich der industriellen Realisierbarkeit. Die meisten L\u00e4nder zogen sich aus dieser Technologie wieder zur\u00fcck, da die technischen Probleme (z.\u00a0B. Korrosion an den Apparaturen) un\u00fcberwindbar schienen.Inzwischen gibt es aber Entwicklungen zur gro\u00dftechnischen Anwendung dieses Verfahrens[6][7] So wird derzeit in der N\u00e4he von Wilmington in North Carolina eine Anlage gebaut, die ab 2013 mittels Laser-Isotopen-Trennung Uran anreichern soll.[8] Kritiker warnen jedoch davor, weil damit die Kernwaffenherstellung erleichtert und weniger kontrollierbar werde.[9]Trennd\u00fcsenverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland wurde bis Ende der 1980er Jahre auch das Trennd\u00fcsenverfahren entwickelt. Hier erfolgt die Entmischung der Uranisotope aufgrund unterschiedlicher Zentrifugalkr\u00e4fte in einer schnellen, gekr\u00fcmmten Str\u00f6mung. 1975 wurde von Brasilien im Rahmen der deutsch-brasilianischen Kernenergievereinbarung dieses Verfahren \u00fcbernommen, um seine gro\u00dfen Uranvorkommen zu verarbeiten; die geplanten Anlagen wurden jedoch nicht realisiert. Als Vorteil des Trennd\u00fcsenverfahrens kam hier u.\u00a0a. zum Tragen, dass es keinen Geheimhaltungsbeschr\u00e4nkungen unterlag. Die Republik S\u00fcdafrika setzte das Trennd\u00fcsenverfahren vor 1990 praktisch ein, da bedingt durch das Embargo gegen das Land nur Techniken zum Tragen kommen konnten, die ohne gro\u00dfe Schwierigkeiten (ohne Geheimhaltungsbeschr\u00e4nkungen durch die Bundesrepublik Deutschland) nutzbar waren. Der hohe Energieverbrauch wurde in Kauf genommen.Den gr\u00f6\u00dften Anteil an der weltweit installierten Gesamtanreicherungskapazit\u00e4t haben immer noch die Diffusionsanlagen. Der Produktionsanteil der Zentrifugenanlagen steigt jedoch in zunehmendem Ma\u00dfe aufgrund der technischen Dominanz der fortschrittlichen Gaszentrifugen. In Frankreich soll demn\u00e4chst die bestehende Gasdiffusionsanlage (Georges Besse I) durch eine moderne Zentrifugenanlage (Georges Besse II) ersetzt werden. Zwei neue Zentrifugenanlagen sind in den USA geplant. Luftbild der Urananreicherungsanlage PaducahDie gesamte Menge hochangereicherten Urans weltweit belief sich 2010 auf ungef\u00e4hr 1580 Tonnen.[10] Gro\u00dfe Anlagen besitzen eine Jahreskapazit\u00e4t in der Gr\u00f6\u00dfenordnung einiger 1000\u00a0t\u00a0UTA.Die nachfolgende Tabelle gibt einen \u00dcberblick \u00fcber die wichtigsten bestehenden Anlagen (mit Kapazit\u00e4ten \u00fcber 100\u00a0t UTA\/a):Bedeutung der Urananreicherung f\u00fcr den Bau von Kernwaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Urananreicherung ist einer von zwei Wegen zum Bau von Kernwaffen. Der andere Weg ist das Erbr\u00fcten von Plutonium in einem Kernreaktor und seine anschlie\u00dfende Abtrennung vom gebrauchten Kernbrennstoff durch Wiederaufarbeitung.Soll die Waffe hohe Sprengkraft erreichen, also von milit\u00e4rstrategischem Interesse sein, dann muss in beiden F\u00e4llen das jeweils wichtige Isotop, 235U bzw. 239Pu, nahezu rein vorliegen. F\u00fcr Kernwaffen geringerer Wirksamkeit, die aber z.\u00a0B. f\u00fcr terroristische Gruppen interessant genug w\u00e4ren, gen\u00fcgt weniger reines 235U bzw. 239Pu.Die zum Z\u00fcnden einer Kernwaffe n\u00f6tige konventionell-chemische Sprengtechnik ist bei Uran weniger anspruchsvoll als bei Plutonium (siehe Kernwaffentechnik). Wegen der geringeren Strahlung ist eine Uranbombe im Vergleich zur Plutoniumbombe auch besser lagerf\u00e4hig und leichter zu handhaben.Eine Anreicherungsanlage erfordert f\u00fcr Bau und Betrieb mindestens ein vergleichbares technologisches Niveau wie eine Wiederaufarbeitungsanlage. F\u00fcr milit\u00e4rische Waffenzwecke muss sie, vereinfacht gesagt, Kilogrammmengen mit hoher Anreicherung liefern, f\u00fcr Reaktoren zur Energieversorgung dagegen Tonnen mit niedriger Anreicherung. Dass eine Anlage nur f\u00fcr den letzteren Zweck verwendet wird, kann im Fall der Gaszentrifugentechnik nur durch st\u00e4ndige oder gen\u00fcgend h\u00e4ufige Inspektionen sichergestellt werden, denn grunds\u00e4tzlich l\u00e4sst sich eine solche Anlage durch \u00c4nderung von Rohrleitungsverbindungen zwischen den Zentrifugen von dem einen auf den anderen Zweck umstellen.Im August 2005 blickte die Welt\u00f6ffentlichkeit auf den Iran und die umstrittene Wiederinbetriebnahme von dessen \u201eAtomkomplex\u201c in Natans, Provinz Isfahan. Dort wird die Urananreicherung in vergleichsweise geringem Umfang betrieben, der erreichte Anreicherungsgrad ist weit von der Bombentauglichkeit entfernt. Der Iran reklamiert sein Recht zur Anreicherung zu zivilen Energieversorgungszwecken. Die Beherrschung der Gaszentrifugen-Technologie zur Anreicherung stellt jedoch, wie beschrieben, einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zur Atommacht dar. Im Februar 2010 erkl\u00e4rte der damalige Pr\u00e4sident Mahmud Ahmadineschad, dass Uran bis 20\u00a0% angereichert werde.\u2191 Stop laser uranium enrichment (Nature 464, 32-33, 4. M\u00e4rz 2010)\u2191 Presentation to House of Representatives Standing Committee on Industry and Resources (Memento des Originals vom 16. Februar 2011 im Internet Archive) \u00a0Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepr\u00fcft. Bitte pr\u00fcfe Original- und Archivlink gem\u00e4\u00df Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv\/IABot\/www.silex.com.au (pdf, Global SILEX Systems Limited, 9. Februar 2006)\u2191 Uranium Enrichment\u2191 J. W. Eerkens: Spectral Considerations in the Laser Isotope Separation of Uranium Hexafluoride, in: Applied Physics, 10\/1976, S.\u00a015\u201331; doi:10.1007\/BF00929525.\u2191 Billig-Brennstoff f\u00fcr Atomkraftwerke, Die Zeit, 13. Juni 1975, Nr. 25.\u2191 Mit Lasern Uran anreichern \u2013 Eine neue Anlage soll 42 Millionen Haushalte in den USA kompakter, schneller und g\u00fcnstiger mit Strom versorgen. In: Welt am Sonntag. vom 28. August 2011.\u2191 PhysikKonkret Nr. 11, M\u00e4rz 2012: SILEX Risiko Uran-Anreicherung (Memento des Originals vom 24. Juli 2013 im Internet Archive) \u00a0Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepr\u00fcft. Bitte pr\u00fcfe Original- und Archivlink gem\u00e4\u00df Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv\/IABot\/www.dpg-physik.de\u2191 Falsche Lehren aus dem Kalten Krieg. In: Technology Review vom 4. Januar 2012.\u2191 Bericht im australischen Fernsehen vom 1. August 2013, abgerufen am 2. August 2013 (englisch)\u2191 Atomgipfel in Washington, Artikel aus Der Spiegel, 12. April 2010\u2191 Urenco Deutschland | Urenco. Abgerufen am 14.\u00a0Dezember 2019.\u00a0\u2191 Information der \u00d6ffentlichkeit nach der Strahlenschutzverordnung und der St\u00f6rfallverordnung. 6. Wiederholungsinformation. urenco, April 2019, abgerufen am 14.\u00a0Dezember 2019.\u00a0\u2191 Urenco-UK-Capenhurst (Memento des Originals vom 19. Januar 2012 im Internet Archive) \u00a0Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepr\u00fcft. Bitte pr\u00fcfe Original- und Archivlink gem\u00e4\u00df Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv\/IABot\/www.urenco.com\u2191 Urenco NL Almelo (Memento des Originals vom 10. Dezember 2008 im Internet Archive) \u00a0Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepr\u00fcft. Bitte pr\u00fcfe Original- und Archivlink gem\u00e4\u00df Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv\/IABot\/www.urenco.com"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki39\/2022\/01\/03\/uran-anreicherung-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Uran-Anreicherung \u2013 Wikipedia"}}]}]