Innerbraz – Wikipedia

Pfarrkirche und Gasthof Rössle

Innerbraz ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 1009 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021).

Der Ort Innerbraz liegt im Klostertal am Fluss Alfenz auf 708 Metern Höhe. Die Gemeinde umfasst das Tal zwischen Außerbraz und Dalaas sowie die Hänge nördlich und südlich davon. Im Norden liegt die Masonalpe, begrenzt durch die Pitschiköpfe (2280 m) und den Schafberg (2413 m). Im Süden steigt das Land im Garnilawald auf rund 1800 Meter an. Auffällig ist, dass die Gemeindegrenze nicht am Höhenrücken, sondern etwa bei der Waldgrenze liegt.

Die Größe der Gemeinde ist zwanzig Quadratkilometer. Davon sind 55 Prozent bewaldet, neun Prozent werden landwirtschaftlich genutzt, acht Prozent sind Almen, beinahe ein Viertel hochalpines Gebiet.[1]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Innerbraz.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Innerbraz ist von vier anderen Vorarlberger Gemeinden umgeben, die alle ebenso wie Innerbraz im Bezirk Bludenz liegen.

Es sind dies von Norden beginnend im Uhrzeigersinn die Gemeinden Raggal im Großen Walsertal, Dalaas, die ebenso wie Innerbraz im Klostertal liegt, Bartholomäberg im Montafon sowie die Bezirkshauptstadt Bludenz am Talanfang des Walgaus. Direkte Verkehrsverbindungen von Innerbraz in die Nachbargemeinden bestehen aufgrund der Lage im west-östlich verlaufenden Klostertal nur mit Dalaas, das taleinwärts liegt, und dem Bludenzer Ortsteil Außerbraz, der talauswärts in Richtung Walgau gelegen ist.

Innerbraz ist wahrscheinlich die älteste Siedlung des Klostertales, sie wurde 1282 erstmals urkundlich erwähnt.[2]

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Innerbraz seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Der Name Braz stammt vom lateinischen „prates“ – Wiese ab.

1884 wurde die Arlbergbahn mit den Bahnhöfen Braz und Hintergasse[3] eröffnet.

Der Ort wurde am 11. August 1995 überregional bekannt durch den Eisenbahnunfall von Braz 1995, bei dem drei Menschen ums Leben kamen und 17 Personen schwer verletzt wurden. Das Unglück wurde durch eine Mure ausgelöst, die die Bahnbrücke über den Masonbach eingerissen hatte.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 8,4 Prozent.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche Braz, hl. Nikolaus
  • Magnuskapelle
  • Kapelle hl. Wolfgang
  • Mariahilfkapelle

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerbraz besitzt ein Freibad und bietet im Winter eine Langlaufloipe. Zahlreiche Wanderwege führen zu den umliegenden Bergen des Klostertals.

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 wurden von den 17 landwirtschaftlichen Betrieben drei im Haupt, zehn im Nebenerwerb und vier von juristischen Personen geführt. Diese vier bewirtschafteten 88 Prozent der Flächen. Von den 29 Erwerbstätigen des Produktionssektors arbeiteten dreizehn in der Energieversorgung und jeweils acht im Bereich Herstellung von Waren und in der Bauwirtschaft. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (46), Handel (29) und Beherbergung und Gastronomie (14 Erwerbstätige).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 17 23 5 2
Produktion 7 5 29 17
Dienstleistung 28 30 95 149

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort gibt es (Stand Januar 2003) 267 Schüler. In Innerbraz gibt es zudem einen Kindergarten.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisenbahn: Am nördlichen Hang des Alfenztales verläuft die Arlbergbahn. Der Bahnhof Braz in Ausserbraz wird im Personenverkehr nicht mehr bedient, ebenso der Bahnhof Hintergasse hoch über dem Ortsteil Gatschief. Die nächsten Betriebsbahnhöfe sind außerhalb des Gemeindegebiets Dalaas im Osten und Bludenz im Westen. Die nächsten im Personenverkehr bedienten Bahnhöfe sind Bludenz (Regionalverkehr, Fernverkehr) und Langen am Arlberg (Fernverkehr).
  • Straße: Durch das Gemeindegebiet verläuft die Arlberg Schnellstraße S16.
Gemeindeamt und Feuerwehrhaus.

Die Gemeindevertretung von Innerbraz besteht aus 12 Mitgliedern, die bei der Gemeindevertretungswahl 2020 im Rahmen des besonderen Wahlverfahrens in Ermangelung von Wahlvorschlägen, also per Mehrheitswahl, gewählt wurden. Bürgermeister der Gemeinde ist Hans Peter Pfanner.[8]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alois Dietrich (1860–1938), Landwirt und Politiker, Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag und Gemeindevorsteher von Innerbraz
  • Richard Walser (1897–1945), Politiker (CSP), Landwirt und Gendarm
  • Erwin Hillbrand (1899–1971), Politiker (CSP), Geschäftsführer und Einkaufsleiter
  1. Ein Blick auf die Gemeinde Innerbraz, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 1. April 2021. 
  2. kpa: Inner- und Außerbraz. In: Klostertal – Braz – Dalaas – Wald am Arlberg – Klösterle – Stuben am Arlberg. Abgerufen am 1. April 2021 (deutsch). 
  3. Harald M: Von Stellwerken und anderen Maschinen …: Hintergasse, 1985. In: Von Stellwerken und anderen Maschinen … 30. August 2012, abgerufen am 24. Mai 2021. 
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Innerbraz, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 1. April 2021. 
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Innerbraz, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 1. April 2021. 
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Innerbraz, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 1. April 2021. 
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Innerbraz, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 1. April 2021. 
  8. Jakob Lorenzi: Hans Peter Pfanner ist seit Kurzem Bürgermeister von Innerbraz. In: Vorarlberger Nachrichten. 7. April 2019, abgerufen am 29. April 2019.