[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/2022\/01\/04\/abram-fjodorowitsch-joffe-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/2022\/01\/04\/abram-fjodorowitsch-joffe-wikipedia\/","headline":"Abram Fjodorowitsch Joffe \u2013 Wikipedia","name":"Abram Fjodorowitsch Joffe \u2013 Wikipedia","description":"Abram Fjodorowitsch Joffe Abram Fjodorowitsch Joffe (russisch \u0410\u0431\u0440\u0430\u043c \u0424\u0451\u0434\u043e\u0440\u043e\u0432\u0438\u0447 \u0418\u043e\u0444\u0444\u0435), auch Ioffe, oder Joff\u00e9; (* 17.\u00a0Oktoberjul. \/ 29.\u00a0Oktober\u00a01880greg. in Romny,","datePublished":"2022-01-04","dateModified":"2022-01-04","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/f\/f8\/Ioffe_late_years_2.jpg\/220px-Ioffe_late_years_2.jpg","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/f\/f8\/Ioffe_late_years_2.jpg\/220px-Ioffe_late_years_2.jpg","height":"287","width":"220"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/2022\/01\/04\/abram-fjodorowitsch-joffe-wikipedia\/","wordCount":1673,"articleBody":" Abram Fjodorowitsch JoffeAbram Fjodorowitsch Joffe (russisch \u0410\u0431\u0440\u0430\u043c \u0424\u0451\u0434\u043e\u0440\u043e\u0432\u0438\u0447 \u0418\u043e\u0444\u0444\u0435), auch Ioffe, oder Joff\u00e9; (* 17.\u00a0Oktoberjul. \/ 29.\u00a0Oktober\u00a01880greg. in Romny, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich, heute Oblast Sumy, Ukraine; \u2020\u00a014.\u00a0Oktober 1960 in Leningrad) war ein sowjetischer Physiker. Er gilt als einer der Begr\u00fcnder der modernen Physik in Russland. Joffe, der Sohn eines Kaufmanns, studierte ab 1897 am Technologischen Institut in Sankt Petersburg. Nach dem Abschluss 1902 ging er nach Deutschland an die Ludwig-Maximilians-Universit\u00e4t M\u00fcnchen, um bis 1905 bei Wilhelm Conrad R\u00f6ntgen zu studieren. 1905 promovierte er bei R\u00f6ntgen summa cum laude, seine Dissertation trug den Titel Elastische Nachwirkung im kristallinischen Quarz.[1] Er befasste sich auch mit dem photoelektrischen Effekt und der Ablenkung von Kathodenstrahlen (Elektronen) in Magnetfeldern (beides sp\u00e4ter Gegenstand seiner Magisterarbeit). Er war Assistent von R\u00f6ntgen und erhielt von diesem ein Angebot in dessen Labor einzutreten, zog es aber vor, 1906 nach Sankt Petersburg zur\u00fcckzukehren, wo er 1913 seine Magisterarbeit anfertigte[2] und 1915 am Polytechnischen Institut den russischen Doktortitel erwarb (Die elastischen und elektrischen Eigenschaften von Quarz). Er erhielt 1913 eine Professur am Polytechnikum (und 1914 auch an der Staatlichen Universit\u00e4t Sankt Petersburg) und begr\u00fcndete 1916 sein ber\u00fchmtes physikalisches Seminar, an dem Physiker aus ganz Petrograd teilnahmen. 1919 gr\u00fcndete er die Fakult\u00e4t f\u00fcr Physik und Mechanik am Polytechnischen Institut, deren Dekan er bis 1948 war. Er lehrte auch an anderen Instituten in Petrograd, an denen er teilweise selbst physikalische Abteilungen gr\u00fcndete. Er war an der Gr\u00fcndung des R\u00f6ntgen- und Radiologischen Instituts beteiligt (1918), aus dessen Physik-Abteilung das Physikalisch-Technologische Institut (LPTI) Leningrad hervorging, das sp\u00e4tere Joffe-Institut[3] (so benannt nach seinem Tod). W\u00e4hrend des Zweiten Weltkriegs war er am Aufbau eines Radarsystems um Leningrad beteiligt. Er blieb Direktor des LPTI bis 1950, als er aufgrund der stalinistischen antisemitischen Kampagne aus dem Amt gedr\u00e4ngt wurde: Joffe war 1911 zum Lutheranischen Glauben konvertiert, um seine erste Frau heiraten zu k\u00f6nnen, wurde aber damals wegen seiner internationalen Kontakte des Kosmopolitismus verd\u00e4chtigt[4]. Zu seiner Entlassung trug bei, dass 1949 sein Mitarbeiter G. I. Latyschew den Stalinpreis erhielt f\u00fcr Arbeiten zur Gammastrahlung, die sich hinterher als gef\u00e4lscht herausstellten.[5] Joffe war dann 1952 bis 1954 Direktor des von ihm gegr\u00fcndeten Instituts f\u00fcr Halbleiterphysik der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Auch in anderen St\u00e4dten der Sowjetunion f\u00fchrte seine Initiative zur Gr\u00fcndung Physikalisch-Technischer Institute, in denen Laborarbeit und Lehre Hand in Hand gingen, so in Tomsk, Swerdlowsk, Charkow und Moskau (Institut f\u00fcr Chemische Physik der Akademie der Wissenschaften).Joffes Arbeitsgebiet war die Festk\u00f6rperphysik, vor allem Dielektrika und Physik von Kristallen. Er initiierte aber auch sp\u00e4ter Forschung zu Halbleitern (weswegen er auch als Vater der sowjetischen Halbleiterphysik bezeichnet wird) und in der Kernphysik (ab 1932, wobei er die Leitung der Abteilung Igor Kurtschatow anvertraute). In der experimentellen Festk\u00f6rperphysik war er einer der f\u00fchrenden Wissenschaftler der Sowjetunion. 1924 entdeckte er die Erh\u00f6hung der Plastizit\u00e4t und Festigkeit von Ionenkristallen bei Einwirkung eines L\u00f6sungsmittels \u2013 heute als Joffe-Effekt bezeichnet. 1911 bestimmte er unabh\u00e4ngig von Robert Millikan die Elektronladung, mit einer \u00e4hnlichen experimentellen Methode wie Millikan, die Arbeit wurde aber erst 1913 ver\u00f6ffentlicht. Abram Fjodorowitsch Joffe auf einer Briefmarke der Sowjetunion (1980)Joffe galt Generationen von sowjetischen Physikern als Leitfigur, bekannt als Papa Joffe. Zu den Sch\u00fclern Joffes geh\u00f6ren unter anderem Igor Kurtschatow (Leiter des sowjetischen Atombombenprojektes), Nikolai Nikolajewitsch Semjonow (Nobelpreis f\u00fcr Chemie 1956), Igor Tamm (Nobelpreis f\u00fcr Physik 1958), Isaak Kikoin, Lew Landau (Nobelpreis f\u00fcr Physik 1962), Pjotr Kapiza (Nobelpreis f\u00fcr Physik 1978), Lew Andrejewitsch Arzimowitsch, Juli Chariton, Abram Isaakowitsch Alichanow, Jakow Borissowitsch Seldowitsch, Jakow Frenkel und Schores Alfjorow (Nobelpreis f\u00fcr Physik 2000). Viele seiner Sch\u00fcler waren am Atombomben- und Wasserstoffbombenprojekt in den 1950er Jahren beteiligt. Joffe wurde in den 1940er Jahren gefragt, ob er das Atombombenprojekt leiten wollte, er verzichtete aber aus Altersgr\u00fcnden und verwies auf seinen Sch\u00fcler Kurtschatow.[6]Joffe war seit 1918 korrespondierendes und seit 1920 volles Mitglied der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften, deren Vizepr\u00e4sident er 1926 bis 1929 und 1942 bis 1945 war. 1926 wurde er Fellow der American Physical Society.Seit 1928 war Joffe korrespondierendes Mitglied der Preu\u00dfischen Akademie der Wissenschaften, aus der er jedoch nach der Pogromnacht 1938 mit Schreiben vom 15. November 1938 austrat. Ein Treffen mit Robert Rompe f\u00fchrte 1956 zu einer Erneuerung der Mitgliedschaft in der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Er war seit 1958 Mitglied der Leopoldina. 1929 wurde er Ehren-Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, 1958 der National Academy of Sciences of India und 1959 Mitglied der Accademia dei Lincei. Er war Ehrendoktor der University of California (1927), der Universit\u00e4t Paris (1946) und der Universit\u00e4t Bukarest (1948).Ein sowjetisches Forschungsschiff (Akademik Ioffe), der Mondkrater Ioffe, der Asteroid (5222) Ioffe und eine Stra\u00dfe im Forschungs- und Technologiepark WISTA in Berlin-Adlershof sind nach ihm benannt. Ein geplantes deutsch-russisches Forschungsinstitut, an dem unter anderem an Beschleunigertechnologie gearbeitet werden soll, wird nach R\u00f6ntgen und Joffe benannt (2011).[7]Begegnungen mit Physikern. Teubner 1967 (zuerst russisch 1962).Mein Leben und Werk. (russisch, Autobiographie), Moskau, Leningrad 1933.Grundlegende Konzepte der modernen Physik. (russisch), Moskau, Leningrad 1949.Vorlesungen \u00fcber Molekulare Physik. (russisch), Petrograd 1919.Physik Kurs. (russisch), Moskau, Leningrad 1927.Physik der Halbleiter. Akademie Verlag, Berlin 1960 (zuerst russisch 1954, 2. Auflage 1957).Halbleiter in der modernen Physik. (russisch), Moskau, Leningrad 1954.Halbleiter und ihre Anwendung. (russisch), Moskau, Leningrad 1956.Halbleiter-Thermoelemente. Akademie Verlag 1957.The physics of crystals. McGraw Hill 1928.mit R\u00f6ntgen Elektrizit\u00e4tsdurchgang durch Kristalle. Annalen der Physik, 4. Folge, Band 72, 1923, S. 461\u2013500.Sur la distribution spectrale de l\u2019effet photo\u00e9lectriquc dans l\u2019oxyde cuivreux. Paris 1934.Semi-conducteurs electriques. Paris 1935.Horst Kant: Abram Fedorovic Ioffe: Vater der sowjetischen Physik. Leipzig, Teubner 1998, ISBN 3-322-00386-8.Ilse R\u00f6hler, Abram Fjodorowitsch Joffe \u2013 Aus der Wirkungsst\u00e4tte R\u00f6ntgens in M\u00fcnchen zum Wegbereiter f\u00fcr die moderne Physik in der Sowjetunion. In: Russische Spuren in Bayern. Hrsg. Mir e. V., Zentrum russischer Kultur in M\u00fcnchen. M\u00fcnchen 1997, S. 193\u2013204, ISBN 3-9805300-2-7.\u2191 Abram Fjodorowitsch Joffe im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject\/Wartung\/id verwendet\u2191 Erinnerungen an Joffe von L\u00e9on Theremin (Memento vom 11. Mai 2009 im Internet Archive)\u2191 Biographie von Joffe am Joffe Institut\u2191 Biographie von Joffe bei pbs im Rahmen eines Portr\u00e4ts von Kurtschatow\u2191 Paul R. Josephson: Physics and Politics in Revolutionary Russia. University of California Press, Berkeley 1991, ISBN 0-520-07482-3, S.\u00a0321.\u00a0\u2191 Biographie von Joffe bei pbs, loc. cit.\u2191 Zum geplanten R\u00f6ntgen-Joffe Institut (Memento vom 22. Juni 2015 im Internet Archive)"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/2022\/01\/04\/abram-fjodorowitsch-joffe-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Abram Fjodorowitsch Joffe \u2013 Wikipedia"}}]}]