[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/2022\/01\/04\/synapsiden-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/2022\/01\/04\/synapsiden-wikipedia\/","headline":"Synapsiden \u2013 Wikipedia","name":"Synapsiden \u2013 Wikipedia","description":"Die Synapsiden (Synapsida, \u201esynapsid\u201c \u2013 \u201everschmolzener Bogen\u201c; auch Theromorpha) sind eine der beiden Gro\u00dfgruppen der Amnioten. Namensgebendes Merkmal ist ein","datePublished":"2022-01-04","dateModified":"2022-01-04","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/c\/c0\/Skull_synapsida_1.svg\/220px-Skull_synapsida_1.svg.png","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/c\/c0\/Skull_synapsida_1.svg\/220px-Skull_synapsida_1.svg.png","height":"101","width":"220"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/2022\/01\/04\/synapsiden-wikipedia\/","wordCount":1805,"articleBody":"Die Synapsiden (Synapsida, \u201esynapsid\u201c \u2013 \u201everschmolzener Bogen\u201c; auch Theromorpha) sind eine der beiden Gro\u00dfgruppen der Amnioten. Namensgebendes Merkmal ist ein einzelnes Sch\u00e4delfenster in der hinteren Sch\u00e4delseitenwand (Schl\u00e4fen- oder Temporalfenster). Die Synapsiden entstanden im sp\u00e4ten Karbon und erlebten eine erste Bl\u00fcte in den nachfolgenden Erdzeitaltern Perm und Trias.[1] Nach dem Massenaussterben an der Kreide-Pal\u00e4ogen-Grenze (\u201eAussterben der Dinosaurier\u201c) erlebten sie mit der Radiation der S\u00e4ugetiere ab dem Pal\u00e4oz\u00e4n eine zweite Bl\u00fcte, die bis heute anh\u00e4lt. Die modernen S\u00e4ugetiere repr\u00e4sentieren dabei die einzige Linie der ersten Synapsiden-Bl\u00fcte, die bis heute \u00fcberlebt hat. Nach traditioneller Auffassung sind die Synapsida eine Unterklasse der Reptilien (Reptilia),[2] die die Ordnungen der Pelycosaurier (Pelycosauria) sowie die Therapsiden (Therapsida), Nachfahren der Pelycosaurier und Vorfahren der S\u00e4ugetiere (Mammalia), umfasst. In der modernen, kladistisch basierten Systematik der Landwirbeltiere existiert dieses traditionelle Konzept der Reptilien nicht mehr. Stattdessen werden zwei Amnioten-Hauptentwicklungslinien (Kladen) unterschieden, Synapsiden und Sauropsiden \u2013 zu letzteren geh\u00f6ren die rezenten Vertreter der vormaligen \u201eReptilien\u201c und die verwandtschaftlich tief innerhalb derer stehenden V\u00f6gel. Der urspr\u00fcngliche synapside Sch\u00e4del der Pelycosaurier und fr\u00fchen Therapsiden (schematische Darstellung) hat ein einzelnes Temporalfenster. Sch\u00e4del von Dimetrodon (\u201ePelycosauria\u201c) mit deutlich erkennbarem Schl\u00e4fenfensterNamensgebend f\u00fcr die Gruppe der Synapsiden ist das einzelne Schl\u00e4fenfenster (Temporalfenster), das von den Sch\u00e4delknochen Jugale, Quadratojugale, Squamosum und Postorbitale gerahmt wird. Das Quadratojugale ist aber nur bei den urspr\u00fcnglichsten Pelycosauriern vorhanden. Schon bei den h\u00f6heren Pelycosauriern ist es reduziert und der hintere Teil des Temporalfensters wird komplett vom Squamosum gerahmt. Das Sch\u00e4delfenster bot mehr Platz f\u00fcr die Kiefermuskulatur und verringerte zus\u00e4tzlich das Sch\u00e4delgewicht. Bei den j\u00fcngeren Synapsiden (\u201eh\u00f6here\u201c Therapsiden und S\u00e4ugetiere) ist es durch weitere evolutive Ver\u00e4nderungen des Sch\u00e4delbaus nicht mehr als solches erkennbar. Der Knochensteg aus Squamosum und Jugale, der die untere Begrenzung des Sch\u00e4delfensters der Pelycosaurier bildete, ist jedoch heute noch bei den S\u00e4ugetieren in Form des Jochbogens vorhanden.Die fr\u00fchesten Synapsiden (Pelycosaurier) sahen wie typische Reptilien aus und lebten wahrscheinlich auch so. Sp\u00e4tere Formen (Therapsiden) entwickelten einen schnelleren Stoffwechsel und damit eine konstante innere K\u00f6rpertemperatur (Endothermie), einen sekund\u00e4ren Gaumen, der ihnen das gleichzeitige Fressen und Atmen erm\u00f6glichte, eine dr\u00fcsenreiche, zum Teil behaarte Haut und differenzierte Gebisse mit Schneide-, Eck- und Backenz\u00e4hnen. Au\u00dferdem ver\u00e4nderte sich die K\u00f6rperhaltung: W\u00e4hrend viele rezente Reptilien seitlich weggespreizte Beine haben, standen die der sp\u00e4teren Synapsiden (Therapsiden) etwa ab dem mittleren Perm (vor circa 270 Mio. Jahren) unter dem K\u00f6rper und trugen ihn relativ bodenfern. So konnten sie schneller und ausdauernder laufen.Der Unterkiefer eines fr\u00fchen Synapsiden (Pelycosaurier) besteht aus mehreren zusammengewachsenen Knochenelementen, von denen eines, das Dentale, die Z\u00e4hne tr\u00e4gt. Im Laufe der Evolution nahm der Anteil des Dentale am Unterkiefer stetig zu und die \u00fcbrigen Elemente, die sogenannten postdentalen Knochen, wurden immer kleiner, bis der Unterkiefer bei den echten S\u00e4ugern schlie\u00dflich vollst\u00e4ndig aus dem Dentale bestand. Einer der postdentalen Knochen, das Articulare, ist bei den S\u00e4ugetieren zu einem Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen, dem Hammer (Malleus) umgebildet und liegt im Innenohr. Die fr\u00fchen Synapsiden des Oberkarbon und Unterperm wurden traditionell in der Gruppe Pelycosauria zusammengefasst. Die moderneren Formen des h\u00f6heren Perms und Mesozoikums wurden als Therapsiden bezeichnet, wobei die S\u00e4ugetiere traditionell weder bei den Synapsiden noch bei den Therapsiden mit einbegriffen waren. Nach moderner Auffassung sind die Synapsida, Pelycosauria und Therapsida der traditionellen Systematik paraphyletisch, da sie nicht alle Nachfahren ihres jeweils gemeinsamen Vorfahren umfassen. W\u00e4hrend die Synapsida und Therapsida in der modernen, kladistisch gest\u00fctzten Systematik als Klade neu definiert wurden und nunmehr jeweils auch die S\u00e4ugetiere einschlie\u00dfen, wird der Name \u201ePelycosauria\u201c nur noch informell und nicht als systematische Gruppenbezeichnung f\u00fcr die fr\u00fchesten Synapsiden benutzt, weil er bei Anwendung der Regeln der phylogenetischen Systematik ein Synonym der Synapsida ist, der Name \u201eSynapsida\u201c aber \u00e4lter ist und daher Priorit\u00e4t hat.Vertreter der Pelycosaurier sind beispielsweise Dimetrodon, Sphenacodon und Edaphosaurus. Dimetrodon, ein Fleischfresser, und Edaphosaurus, ein Pflanzenfresser, waren mit einem R\u00fcckensegel ausgestattet, das ihnen trotz ihrer Gr\u00f6\u00dfe (bis 3,50\u00a0m L\u00e4nge) eine relativ schnelle Regulierung ihrer K\u00f6rpertemperatur erlaubte. Das R\u00fcckensegel wird als recht klarer Hinweis darauf gedeutet, dass die Pelycosaurier noch \u201ewechselwarm\u201c (ektotherm) waren. Pelycosaurier sind ausschlie\u00dflich aus dem Oberkarbon und Unterperm von Nordamerika und Europa bekannt.An der Wende vom Unter- zum Mittelperm verschwinden die Pelycosaurier und es erscheinen die ersten Therapsiden. Sie kommen auch au\u00dferhalb Nordamerikas und Europas vor: die Dinocephalier oder Anomodontier mit ihren gedrungenen K\u00f6rpern und die Theriodontia (\u201eS\u00e4ugetierz\u00e4hner\u201c), die relativ \u201egrazile\u201c Formen stellen.Viele der permischen Therapsiden fielen dem Massenaussterben an der Perm-Trias-Grenze zum Opfer, doch einige Linien \u00fcberlebten, unter anderem die schwer gebauten pflanzenfressenden Dicynodontia (griech.: \u201eZwei-Hundez\u00e4hner\u201c, also Tiere mit zwei Eckz\u00e4hnen, die aber eher als kleine Sto\u00dfz\u00e4hne anzusprechen sind) aus der Gruppe der Anomodontier, mit einem Hornschnabel anstelle der Schneidez\u00e4hne (z.\u00a0B. Lystrosaurus) sowie die kleineren, meist fleischfressenden Cynodontia (\u201eHundez\u00e4hner\u201c) aus der Gruppe der Theriodontia, mit K\u00f6rperl\u00e4ngen von h\u00f6chstens einem Meter (Cynognathus, Thrinaxodon), die sp\u00e4testens in der Trias behaart und warmbl\u00fctig (endotherm) waren. Aus den Reihen der Cynodontier sind gegen Ende der Trias schlie\u00dflich die ersten fr\u00fchen S\u00e4ugetiere hervorgegangen. Alle Therapsiden-Linien, mit Ausnahme der \u201eechten\u201c S\u00e4uger, starben im weiteren Verlauf des Mesozoikums aus, vermutlich aufgrund der von den Dinosauriern ausgehenden Konkurrenz. Erst nach dem Aussterben der Dinosaurier an der Kreide-Terti\u00e4r-Grenze wurden die Synapsiden in Gestalt der S\u00e4ugetiere wieder zu einer dominierenden, sehr artenreichen Wirbeltiergruppe.Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomas S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0-19-850761-5.Robert L. Carroll: Pal\u00e4ontologie und Evolution der Wirbeltiere. Thieme-Verlag, Stuttgart, 1993, ISBN 3-13-774401-6.Oskar Kuhn: Die s\u00e4ugetier\u00e4hnlichen Reptilien (Therapsiden). Neue Brehm B\u00fccherei, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg 2003 (Reprint der Erstauflage aus dem Jahr 1970), ISBN 3-89432-797-9.\u2191 M. J. Benton: Vertebrate Paleontology. 3rd ed., Blackwell Science Ltd., Oxford 2005 ISBN 0-632-05637-1.\u2191 R. L. Carroll: Vertebrate Paleontology and Evolution. New York: W.H. Freeman & Co. 1988 ISBN 0-7167-1822-7."},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki42\/2022\/01\/04\/synapsiden-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Synapsiden \u2013 Wikipedia"}}]}]