[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/2021\/12\/07\/wally-schiele-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/2021\/12\/07\/wally-schiele-wikipedia\/","headline":"Wally (Schiele) \u2013 Wikipedia","name":"Wally (Schiele) \u2013 Wikipedia","description":"Wally von Egon Schiele, \u00d6l auf Holz, 1912 Bildnis Walburga Neuzil, meist kurz Wally genannt, ist der Titel eines 1912","datePublished":"2021-12-07","dateModified":"2021-12-07","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/d\/d0\/Egon_Schiele_069.jpg\/220px-Egon_Schiele_069.jpg","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/d\/d0\/Egon_Schiele_069.jpg\/220px-Egon_Schiele_069.jpg","height":"178","width":"220"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/2021\/12\/07\/wally-schiele-wikipedia\/","wordCount":2222,"articleBody":" Wally von Egon Schiele, \u00d6l auf Holz, 1912Bildnis Walburga Neuzil, meist kurz Wally genannt, ist der Titel eines 1912 vom \u00f6sterreichischen Maler Egon Schiele (1890\u20131918) im expressionistischen Stil geschaffenen Portr\u00e4ts. Es ist in \u00d6l auf Holz gemalt, hat die Ma\u00dfe 32,7 \u00d7 39,8 Zentimeter und stellt Schieles damalige Geliebte Walburga Neuzil dar. Das Gem\u00e4lde wurde lange Jahre auch in der Fachliteratur f\u00e4lschlich Bildnis Valerie Neuziel genannt. Es stand in der \u00f6ffentlichen Aufmerksamkeit, nachdem es 1998 in New York, wo es als Leihgabe des Wiener Leopold Museums im Museum of Modern Art (MoMA) ausgestellt war, als Raubkunst sichergestellt wurde, was wiederum einen zw\u00f6lf Jahre andauernden Rechtsstreit nach sich zog. Im Juli 2010 kam es zu einer au\u00dfergerichtlichen Einigung, Wally kehrte nach einer Zahlung von 19 Millionen US-Dollar nach Wien zur\u00fcck. Egon Schiele: Selbstportr\u00e4t mit Lampionfr\u00fcchtenDas als Brustbild ausgef\u00fchrte Portr\u00e4t stellt eine junge Frau dar, die leicht nach vorn gebeugt ihren Blick direkt auf den Betrachter richtet. Durch die \u201eEinfachheit wohlgeordneter Fl\u00e4chen\u201c, das dunkle Kleid, den wei\u00dfen Kragen ebenso wie durch den hellen Hintergrund und die angedeutete Stuhllehne mit ornamentaler Musterung kommt ein \u201esezessionistischer Wohllaut\u201c zum Ausdruck.[1]Das verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kleine Gem\u00e4lde entstand Anfang 1912 und bildet das Gegenst\u00fcck zu dem zur gleichen Zeit geschaffenen Selbstportr\u00e4t mit Lampionfr\u00fcchten, ebenfalls \u00d6l auf Holz und 32,7 \u00d7 39,8 Zentimeter gro\u00df. Beide Bilder stammen aus einer als besonders fruchtbar geltenden Schaffensperiode, in der sich der Maler mit dem Werk Vincent van Goghs auseinandersetzte. In diesen Monaten, nach dem Umzug Schieles von Krumau nach Neulengbach und vor seiner Gef\u00e4ngnishaft von April bis Mai 1912 wegen Gef\u00e4hrdung der \u00f6ffentlichen Sittlichkeit, entstanden neben den Portr\u00e4ts zahlreiche Landschaftsbilder und mehrere fig\u00fcrliche Kompositionen, insbesondere die Gem\u00e4lde Eremiten und Kardinal und Nonne.Das Modell Walburga Neuzil (1894\u20131917) war von 1911 bis 1915 Geliebte und Muse des K\u00fcnstlers. Sie wurde am 19. August 1894 in Tattendorf in Nieder\u00f6sterreich als Tochter einer Tagl\u00f6hnerin und eines Volksschullehrers geboren. Die Beziehung zu Schiele zerbrach, als dieser im Juni 1915 Edith Harms heiratete, die eine Dreierbeziehung strikt ablehnte. Nach der Trennung lie\u00df Wally sich zur Krankenpflegerin ausbilden und ging 1917 nach Dalmatien, dort starb sie am 25. Dezember desselben Jahres an Scharlach.[2]Das Kunstwerk ging nach zweimaligem Besitzerwechsel zwischen 1920 und 1925 in das private Eigentum von Lea Bondi-Jaray (1880\u20131969), Inhaberin der Wiener Galerie W\u00fcrthle, \u00fcber. Im Zuge der sogenannten Arisierung der Galerie 1938 presste der eng mit dem NS-Regime zusammenarbeitende Kunsth\u00e4ndler Friedrich Welz (1903\u20131980) aus Salzburg der Galeristin das Gem\u00e4lde ab. 1945 konfiszierten es die amerikanischen Besatzungsbeh\u00f6rden und gaben es 1947 an das Bundesdenkmalamt weiter, zusammen mit weiteren Schiele-Werken, die Welz von dem von den Nationalsozialisten ermordeten Zahnarzt Heinrich Rieger an sich gebracht hatte.[3] Das Bundesdenkmalamt gab 1950 irrt\u00fcmlich mit dem Konvolut das Bildnis Wally an die im Ausland lebenden Rieger-Erben. Da diesen der volle Umfang der Riegerschen Sammlung, wie sie 1938 bestanden hatte, nicht bekannt war, gingen sie davon aus, das Bild h\u00e4tte ihrem Vater geh\u00f6rt und verkauften es noch im gleichen Jahr an die \u00d6sterreichische Galerie Belvedere. 1954 erwarb der insbesondere auf Werke von Schiele spezialisierte Kunstsammler Rudolf Leopold (1925\u20132010) das Bild im Tauschwege,[4] wissend um die Anspr\u00fcche von Lea Bondi-Jaray, die er 1953 in London besucht hatte.[5] Lea Bondi-Jaray erhielt 1949 in einem Restitutionsverfahren gegen Friedrich Welz einen Teil ihrer beschlagnahmten Sammlung zur\u00fcck. Nachdem sie erfahren hatte, dass sich das Bildnis Wally in der Galerie Belvedere befand, stellte sie ein R\u00fcckgabeersuchen, das mit ihrem Tod 1969 endete.[6] 1994 war das Gem\u00e4lde eines von mehr als 5000 Kunstwerken, die Leopold in die gemeinsam mit dem Staat \u00d6sterreich gegr\u00fcndete Leopold Museum Privatstiftung einbrachte.Das Gem\u00e4lde wurde 1998 unmittelbar nach der gro\u00dfen Ausstellung Egon Schiele: The Leopold Collection, Vienna im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) auf Antrag der Erben von Lea Bondi-Jaray als Raubkunst beschlagnahmt. Auch das Werk Tote Stadt III aus dem ehemaligen Eigentum von Fritz Gr\u00fcnbaum stellte die Staatsanwaltschaft zun\u00e4chst sicher, doch wurde dies nach einigen Monaten an das Leopold Museum zur\u00fcckgegeben, da die Klage nicht von rechtm\u00e4\u00dfigen Erben vorgebracht worden war. F\u00fcr das Bildnis Wally hingegen leitete man eine strafrechtliche Voruntersuchung nach US-amerikanischen Recht ein.Im Mai 1998 hob der New York Supreme Court die Beschlagnahme auf, da Leihgaben aus \u00dcbersee gesetzlich gesch\u00fctzt seien. Dennoch blieb das Gem\u00e4lde in gerichtlicher Verwahrung, da die Erben die Verletzung des National Stolen Property Acts geltend machten, ein Gesetz, das die Einfuhr von gestohlenen Waren in die USA verbietet. Nach Einw\u00e4nden der Stiftung gestattete der zust\u00e4ndige Bundesrichter im Dezember 2000 die Fortsetzung der in den USA angestrengten Untersuchungen, da es sich um grunds\u00e4tzliche Fragen im Zusammenhang mit der Restitution von Raubkunst handelte.Am 30. September 2009 entschied die zust\u00e4ndige Richterin des United States District Court in New York, Judge Preska, dass es auf Grund der Beweislage au\u00dfer Streit stehe, dass das Gem\u00e4lde Raubgut ist. Da die Frage, ob dieser Umstand Rudolf Leopold bekannt gewesen sei, als er das Bild 1997 in die USA einf\u00fchrte, f\u00fcr das Gericht nicht zu kl\u00e4ren war, m\u00fcssten die Parteien entscheiden, ob sie ein strittiges Verfahren vor einem Geschworenengericht f\u00fchren wollen.[7] Nach dem Tod des am 29. Juni 2010 verstorbenen Rudolf Leopold verzichtete das Leopold Museum auf die Weiterverfolgung des Rechtsstreits, zu dem f\u00fcr den 26. Juli 2010 die Hauptverhandlung vor Gericht angesetzt war. Er hat die Leopold Museum Privatstiftung bis dato mehr als f\u00fcnf Millionen Euro gekostet.[8]Im Juli 2010 kam es zur Einigung zwischen der Wiener Stiftung und den Erben Lea Bondy-Jarays sowie der Regierung der Vereinigten Staaten. Gegen eine Zahlung von 19 Millionen Dollar (14,8 Millionen Euro) an die Anspruchsteller ging das Bildnis Wally in das Eigentum der Leopold Stiftung \u00fcber. Die physische \u00dcbergabe des Kunstwerks an Rudolf Leopolds Witwe Elisabeth Leopold und Carl Aigner, Vorstandsmitglieder der Leopold Museum Privatstiftung, fand am 27. Juli 2010 in New York statt. Vor dem R\u00fccktransport nach Wien wurde das Gem\u00e4lde vom 29. Juli bis 18. August 2010 im Museum of Jewish Heritage gezeigt.Elisabeth Leopold gab am 21. Juli 2010 an, ihr Mann habe die g\u00fctliche Einigung \u201evon Anfang an\u201c angestrebt, die Vertreter der Republik \u00d6sterreich im Stiftungsvorstand h\u00e4tten allerdings lange auf der gerichtlichen Austragung der Auseinandersetzung beharrt: \u201eDie Vorstandsmitglieder des Bundes wollten zun\u00e4chst keine Einigung. Sie dachten, man gewinnt den Prozess. Wir waren daher gezwungen, den Prozess zu f\u00fchren.\u201c[9]Gemeinsame Erkl\u00e4rung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein weiterer Teil der Einigung war, dass das Bild mit einem Begleittext ausgestellt wird, der auf eine gemeinsame Erkl\u00e4rung der Lea Bondi-Jaray Erben und der Leopold Stiftung beruht. Dieser Text beschreibt die Provenienz des Gem\u00e4ldes, den Rechtsstreit und die Entscheidung des Gerichts. Unter anderem hei\u00dft es darin:Auf Grundlage des Beweismaterials, das im Rahmen dieser Sache vorgelegt wurde, kam die Lokalabteilung des Bundesgerichts (United States District Court) in New York 2009 zu dem Schluss, dass das Gem\u00e4lde pers\u00f6nliches Eigentum von Lea Bondi-Jaray sei und dass Friedrich Welz, der ein Mitglied und Kollaborateur der Nazi-Partei gewesen war, sich das Werk im Wien der sp\u00e4ten 1930er Jahre widerrechtlich angeeignet habe. [\u2026] 1954 kam ein Gesch\u00e4ft zwischen dem Belvedere und Dr. Rudolf Leopold zustande, bei dem Dr. Rudolf Leopold das Gem\u00e4lde erwarb. 1994 \u00fcberlie\u00df Dr. Leopold das Gem\u00e4lde dem Leopold Museum. Im Anschluss an die gerichtliche Feststellung dieser Streitpunkte wurde die Sache 2010 von der US-Regierung, dem Nachlass und dem Leopold Museum endg\u00fcltig beigelegt. Das Leopold Museum erkl\u00e4rte sich bereit, dem Nachlass einen erheblichen Betrag zu bezahlen; im Gegenzug ist der Nachlass dazu verpflichtet, den Besitzanspruch auf das Gem\u00e4lde zugunsten des Leopold Museums aufzugeben. Die US-Regierung verpflichtete sich, die Einziehungsklage abzuweisen und das Gem\u00e4lde an das Leopold Museum freizugeben.[10]Im Herbst 1998 ernannte in \u00d6sterreich Bildungsministerin Elisabeth Gehrer eine Kommission f\u00fcr Provenienzforschung zur systematischen Kl\u00e4rung der Herkunft der Best\u00e4nde der Bundesmuseen. Die Leopold Museum Privatstiftung war davon nicht direkt betroffen. Eine weitere Auswirkung des Rechtsstreites um das Portr\u00e4t Wally war die Verabschiedung des so genannten Kunstr\u00fcckgabegesetzes (BGBl. I Nr. 181\/1998) durch den Nationalrat im Dezember 1998, die gesetzliche Grundlage f\u00fcr die R\u00fcckgabe von Kunstgegenst\u00e4nden in Staatseigentum, die im Zuge oder als Folge der NS-Zeit in \u00f6sterreichische Bundesmuseen gelangt sind[11]. Die Leopold Museum Stiftung unterliegt als private Einrichtung nicht dem Restitutionsgesetz. Allerdings werden an sie, auf Grund des hohen Staatsanteils an der Stiftung, ungeachtet der juristischen Ausgangslage die gleichen moralischen Anspr\u00fcche wie an Bundesmuseen gestellt.Gabriele Anderl, Alexandra Caruso: NS-Kunstraub in \u00d6sterreich und die Folgen, Studien Verlag 2005, ISBN 3-7065-1956-9.Hilde Berger: Tod und M\u00e4dchen. Egon Schiele und die Frauen, Boehlau Verlag 2009, ISBN 978-3-205-78378-7Robert Holzbauer, Klaus Pokorny: Verwehte Spuren. Das Schicksal der Wally Neuzil (1894\u20131917), Im Leopold Museum, Wien 2010, Ausg. 2\/2010, S. 8\u201311\u2191 Erwin Mitsch: Egon Schiele 1890\u20131918, Deutscher Taschenbuch Verlag, M\u00fcnchen 1975, ISBN 3-423-01064-9, S. 36\u2191 Sammlung Leopold Hauptwerke: Egon Schiele, Bildnis Wally Neuzil, abgerufen am 22. Januar 2011\u2191 Dossier des Unterrichtsministeriums zu Dr. Heinrich Rieger (PDF; 220\u00a0kB)\u2191 Gunnar Schnabel, Monika Tatzkow: Nazi Looted Art. Handbuch Kunstrestitution weltweit. Proprietas-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-00-019368-2, S. 395\u2191 Gabriele Anderl, Alexandra Caruso: NS-Kunstraub in \u00d6sterreich und die Folgen, StudienVerlag 2014\u2191 Gunnar Schnabel, Monika Tatzkow: Nazi Looted Art. Handbuch Kunstrestitution weltweit, S. 393\u2191 Urteil des United States District Court, Southern District of New York vom 30. September 2009; als PDF-Datei, Homepage Looted Art, abgerufen am 21. Januar 2011\u2191 Blogspot des Anwaltes Ray Dowd, abgerufen am 21. Juli 2010\u2191 Ich glaube, man hat Rudolf Leopold sehr unrecht getan, Elisabeth Leopold im Gespr\u00e4ch mit Thomas Trenkler, in: Tageszeitung Der Standard, Wien, 22. Juli 2010, S. 3\u2191 Zitat Begleittext im Original ORF-Website, 21. Juli 2010\u2191 Onlineauftritt Der Standard Kunst-Restitution in \u00d6sterreich 17. Januar 2006"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/2021\/12\/07\/wally-schiele-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Wally (Schiele) \u2013 Wikipedia"}}]}]