[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/2021\/12\/13\/k-u-k-hoflieferant-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/2021\/12\/13\/k-u-k-hoflieferant-wikipedia\/","headline":"k.u.k. Hoflieferant \u2013 Wikipedia","name":"k.u.k. Hoflieferant \u2013 Wikipedia","description":"Das Wappen mit dem kaiserlichen Doppeladler durften die k.u.k. Hoflieferanten \u00f6ffentlich f\u00fchren. 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Hoflieferanten \u00f6ffentlich f\u00fchren. Hoflieferanten in der ungarischen Reichsh\u00e4lfte durften stattdessen das ungarische Wappen f\u00fchren. Die k.u.k. Kammerlieferanten durften das pers\u00f6nliche Wappen des Kaisers f\u00fchren Hoflieferanten-Diplom f\u00fcr Johann Farina aus K\u00f6ln (Weihnachten 1872) Aufschrift des K.u.K. Hof-Juweliers A. Dinzl am Bozner Waaghaus unter den Lauben mit dem Doppeladler, 2019Ein k.u.k. Hoflieferant (kaiserlicher und k\u00f6niglicher Hoflieferant, manchmal auch k. & k. Hoflieferant geschrieben) war in der \u00f6sterreichisch-ungarischen Doppelmonarchie ein H\u00e4ndler oder Dienstleister (ab 1911 auch Unternehmen), der durch ein kaiserliches Privileg eine Sonderbewilligung hatte, Waren und Dienstleistungen an den Hof in Wien zu liefern. Dieses Privileg erlaubte dem Lieferanten, dieses auch \u00f6ffentlich zu annoncieren. Mussten an den Hof gelieferte Waren importiert werden, wurde Steuerfreiheit gew\u00e4hrt. Zu unterscheiden ist zwischen Unternehmen, die entweder im \u00e4rarischen Besitz, also im Besitz des Hofes, oder eigene Unternehmen waren.Vor dem \u00d6sterreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867, der die Doppelmonarchie gr\u00fcndete, hie\u00df ein Unternehmen k.k. Hoflieferant (kaiserlich-k\u00f6niglicher Hoflieferant) beziehungsweise nur kaiserlicher Hoflieferant.Ein Unternehmen erhielt den Titel nur, wenn es in seiner Branche in der Qualit\u00e4t f\u00fchrend war. Der Titel k.u.k. Hoflieferant war also ein G\u00fctesiegel der \u201eallerh\u00f6chsten\u201c Klasse, die h\u00f6chste Auszeichnung, die ein Gesch\u00e4ft damals erlangen konnte. In der Bl\u00fctezeit von \u00d6sterreich-Ungarn gab es allein in Wien mehr als 500 Hoflieferanten, weitere in Bad Ischl, Budapest, Karlsbad, Prag usw. Die Gesamtzahl aller Unternehmen wird auf 2500 gesch\u00e4tzt.[1]Bis heute existieren eine Reihe von Unternehmen und Betriebe, die diesen Titel behalten haben und auch offen f\u00fchren, in Wien sind es noch etwa zwei Dutzend.Lieferanten mussten zuerst ein gesch\u00e4ftliches Verh\u00e4ltnis zum Hofe haben. Erst nach einer Frist von mehreren Jahren kamen sie \u00fcberhaupt in Erw\u00e4gung f\u00fcr ein Privileg. Dieses wurde dann vom Kaiser auf Vorschlag des kaiserlichen Hofamtes, beziehungsweise des Obersthofmeisters, verliehen und war nicht erblich. Juristische Personen, also Unternehmen, konnten den Titel erst ab 1911 erhalten. Die Taxe musste an den Hof bezahlt werden. Der Titel k.u.k. Hoflieferant war also keine staatliche Auszeichnung, sondern ein pers\u00f6nlicher Akt des Kaisers bzw. K\u00f6nigs. Der Titel konnte vom Hofe jederzeit widerrufen werden.Ein Beispiel des Wortlautes der Verleihungsurkunde ist die von Johann Backhausen, Chef der Firma Joh. Backhausen & S\u00f6hne aus dem Jahr 1888:\u201eVon Seiner kaiserlichen und k\u00f6niglich Apostolischen Majest\u00e4t. Obersthofmeisteramte.An Herrn Johann Backhausen, Chef der Firma J. Backhausen und S\u00f6hne, M\u00f6belstoff- und Teppichfabrikanten in Wien.Zufolge Allerh\u00f6chster Entschlie\u00dfung vom 28. Oktober 1888, wird Ihnen als Chef der Firma Backhausen und S\u00f6hne der Titel eines k.k. Hoflieferanten verliehen.Diesen Titel behalten Sie so lange, als das Gesch\u00e4ft aufrecht und unter Ihrer pers\u00f6nlichen Beteiligung betrieben wird.Kraft desselben steht Ihnen das Recht zu, bei Ihrer Firma den kaiserlichen Adler zu f\u00fchren, doch d\u00fcrfen Sie sich des kaiserlichen Wappens im Siegel nicht bedienen.\u201cDieses Privileg wurde gew\u00f6hnlich auf Firmenwerbung, -briefk\u00f6pfen und -produkten annonciert, indem man das kaiserliche Wappen oder Abzeichen anzeigte. Unter dem Wappen erschien normalerweise die Aussage k.u.k. Hoflieferant, gefolgt vom Titel und vom Namen des Unternehmens, und dann, welche Waren oder Dienste zur Verf\u00fcgung gestellt werden. Eine spezifische Norm, wie der Adler genau auszusehen habe, gab es nicht. Lieferanten aus der ungarischen Reichsh\u00e4lfte f\u00fchrten das ungarische Wappen statt des Kaiseradlers.Die Verleihung der Auszeichnung Hoflieferant hatte nicht nur f\u00fcr den Lieferanten Vorteile. Die Monarchie sicherte sich im Gegenzug durch dieses Auszeichnungssystem die Unterst\u00fctzung der f\u00fchrenden b\u00fcrgerlichen Handels- und Industriebetriebe.Zu unterscheiden ist noch, dass Hoflieferanten entweder den Hof generell belieferten, oder nur spezifisch eine einzelne Person der kaiserlichen Familie. Ein Unternehmen konnte also k.u.k. Hoflieferant und\/oder Kammerlieferant sein. Ein Kammerlieferant des Kaisers war die Steigerung eines Hoflieferanten. Der Ursprung des Wortes Kammer bedeutet in diesem Fall die privaten Gem\u00e4cher, also der Lieferant durfte f\u00fcr die Verrichtung seiner Dienste direkt bis in die privaten R\u00e4umlichkeiten des Kaisers oder der Kaiserin vorgelassen werden. Ein Unternehmer konnte bis 1911 nicht Kammerlieferant werden, ohne vorher bereits den Hoftitel zu besitzen. Das Auswahlverfahren lief \u00fcber den Obersthofmeister, der dem Kaiser den Vorschlag unterbreitete. Die Wahl oblag dem Kaiser pers\u00f6nlich.Auch Mitglieder der kaiserlichen Familie konnten ihre eigenen Kammerlieferanten haben. Ein Beispiel ist Anton H\u00fcller, der k.u.k. Hoflieferant und weiters Kammerlieferant Seiner K.u.K Hoheit des hochw. durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Eugen von \u00d6sterreich f\u00fcr Musikinstrumente war. Das Auswahlverfahren f\u00fcr einen Kammerlieferanten eines Erzherzogs oder einer Erzherzogin war nicht so streng und auch nicht mit einer Taxe verbunden. Der Titel war auch hier nicht erblich und erlosch, falls sich der Rang der kaiserlichen Person \u00e4nderte (zum Beispiel durch Heirat), oder durch das Ableben des Verleihers.Der Hoflieferantentitel ist nicht zu verwechseln mit der Bezeichnung k.k. privilegiert f\u00fcr Gewerbsunternehmen, eine Berechtigung, die sich bis heute in Form der staatlichen Auszeichnung (\u00d6sterreichischer Staatswappentr\u00e4ger) erhalten hat. Auch die Republik \u00d6sterreich zeichnet Unternehmen f\u00fcr besondere Verdienste um die Wirtschaft \u00d6sterreichs mit der Staatlichen Auszeichnung aus und gibt ihnen damit das Recht, das Bundeswappen im Gesch\u00e4ftsverkehr zu verwenden. Diese Auszeichnung gibt es allerdings nur mehr f\u00fcr Unternehmen mit einem Firmensitz im heutigen \u00d6sterreich.Selbst in der heutigen Republik \u00d6sterreich bewerben manche Firmen diesen Titel noch aktiv, obwohl er jede offizielle Bedeutung verloren hat. Seit dem Wegfall des Privilegs und der Protektion haben ehemalige Hoflieferanten mit der billigeren Konkurrenz zu k\u00e4mpfen. Dennoch umgibt ehemalige k.u.k. Hoflieferanten bis heute ein ausgezeichneter Ruf und eine Aura der Exklusivit\u00e4t und der hohen Qualit\u00e4t der vormals vom Kaiserhof gesch\u00e4tzten Produkte. Erzeugnisse besagter Unternehmen sind in der Regel bis heute unter den teuersten und exklusivsten im ganzen Land und werden von Kunden und Liebhabern weiterhin sehr gesch\u00e4tzt. Die \u00fcblicherweise gehobene Qualit\u00e4t und der damit verbundene h\u00f6here Preis der Produkte oder der Dienstleistung lassen sich aber im Zeitalter der billigen Massenproduktion oftmals nur schwer in Profit umsetzen.Mehrere Traditionsunternehmen im Dreieck Kohlmarkt, Graben und K\u00e4rntner Stra\u00dfe mussten Ende der 1990er-Jahre schlie\u00dfen und internationalen Markenunternehmen Platz machen, sei es aus Altersgr\u00fcnden der Besitzer, die keine Erben hatten, sei es wegen sprunghaft gestiegener Mieten oder hoher Abl\u00f6sesummen.[2] Der \u201eKnopfk\u00f6nig\u201c Alois Frimmel musste 2004 von der letzten Besitzerin Erika Frimmel mit 73 f\u00fcr immer geschlossen werden. Der Denkmalschutz konnte wenigstens erreichen, dass die historische Einrichtung auch beim neuen Besitzer einigerma\u00dfen erhalten blieb.Auch das renommierte Bekleidungsgesch\u00e4ft E. Braun & Co. am Wiener Graben wurde von der Kette Palmers \u00fcbernommen und in das Haus zog 2005 Hennes & Mauritz, der die Tradition des Kleiderverkaufs im Gesch\u00e4ft weiterf\u00fchrt und die historische Inneneinrichtung erhalten lie\u00df.[3] Die bronzenen Buchstaben \u00fcber dem Eingang tragen noch den alten Firmennamen. Andere Hoflieferanten wie die Konditorei Demel und das Sacher sind aber nach wie vor hochprofitabel, auch dank des Tourismus, und expandieren.Im Juni 1996 veranstaltete die Gesellschaft ehemaliger k.u.k. Hoflieferanten eine Ausstellung im Schloss Sch\u00f6nbrunn anl\u00e4sslich der Millenniums-Ausstellung, in der sich 27 Unternehmen pr\u00e4sentierten.Sowohl die Hofb\u00e4ckerei Edegger-Tax in Graz, Hofgasse als auch die k.u.k. Hofb\u00e4ckerei am Linzer Pfarrplatz[4] weisen besonders alte Holz-Gesch\u00e4ftsportale auf, betreiben ein Cafe und werden von Familien-Nachfahren betrieben. In der \u201eKaiserstadt\u201c Bad Ischl sind mit der Konditorei Zauner und der Kur-Apotheke ebenfalls ehem. k.u.k. Hoflieferanten auch heute noch wirtschaftlich aktiv.Joachim Kronsbein. \u201eHaben gew\u00e4hlt?\u201c: Wiens Hoflieferanten pflegen die Nostalgie. In: Spiegel Geschichte, 6\/2009; Die Habsburger: Aufstieg und Fall der m\u00e4chtigsten Familie Europas.Catharina Christ: J\u00fcdische k. und k. Hoflieferanten in der Textilbranche mit Niederlassung in Wien in der Zeit von 1870 bis 1938. Dipl.-Arb., Wien: Universit\u00e4t, 2000Ingrid Haslinger: Kunde \u2013 Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.\u00a0J\u00e1nos Kalm\u00e1r, Mella Waldstein: K.u.k. Hoflieferanten Wiens. Stocker, Graz 2001, ISBN 3-7020-0935-3.\u00a0Das Ende des Knopfk\u00f6nigs. In: Neue Z\u00fcrcher Zeitung. 7.\u00a0Mai 2004, abgerufen am 2.\u00a0Februar 2009.\u00a0Roland Mischke: Hier war der Kaiser Kunde. In: Handelsblatt. 12.\u00a0Juli 2003, abgerufen am 4.\u00a0Februar 2009.\u00a0\u2191 Claudia Haase, Alexandra Kropf: Wo der Kunde noch Kaiser ist. (Nicht mehr online verf\u00fcgbar.) Wirtschaftsblatt, 15.\u00a0Juni 1996, ehemals im Original; abgerufen am 2.\u00a0Februar 2009.@1@2Vorlage:Toter Link\/www.wirtschaftsblatt.at\u00a0(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) \u00a0\u2191 Das Ende des Knopfk\u00f6nigs. Neue Z\u00fcrcher Zeitung, 7.\u00a0Mai 2004, abgerufen am 4.\u00a0Februar 2009.\u00a0\u2191 Paul Lester: Wiener Innenstadt: Be-Graben wir die Tradition? Die Presse, 2.\u00a0April 2004, abgerufen am 4.\u00a0Februar 2009.\u00a0\u2191 \u00dcber uns: Handwerkskunst \u2013 Familientradition, kuk-hofbaeckerei.at, Fritz Rath, abgerufen am 8. J\u00e4nner 2018. \u2013 “Urgro\u00dfvater Karl Helletzgruber wurde 1903 zum Kammer-Lieferanten Sr. k.u.k. Hoheit Erzherzog Peter Ferdinand von Habsburg-Lothringen Toskana ernannt.”Lehmann’s Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- und Gewerbe-Adre\u00dfbuch f\u00fcr die k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Umgebung (online bei Wienbibliothek)Hier z.\u00a0B. Jahrgang 1910, Band 1, S. 1161: Hoftitel. Gewerbetreibende und Industrielle in Wien, welche zur F\u00fchrung des k.u.k. Hoftitels (teils auch des k.u.k. Kammertitels) berechtigt sind."},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki43\/2021\/12\/13\/k-u-k-hoflieferant-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"k.u.k. Hoflieferant \u2013 Wikipedia"}}]}]