Nationalparks in Costa Rica – Wikipedia

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Die Nationalparks in Costa Rica stellen Schutz- und Ruheräume der bedrohten Flora und Fauna dar und dienen damit direkt dem Umweltschutz. Einige Tierarten sind nur noch dort zu beobachten. Weil viele davon im Laufe des klimatischen Wechsels zwischen Trocken- und Regenzeit Wanderbewegungen unternehmen, sind die benachbarten Parks für diese Tiere lebenswichtig.

Insgesamt stehen 25,6 Prozent der Fläche Costa Ricas unter allgemeinem Naturschutz[1]. Diese Gebiete sind zu Schutzzonen oder Schutzgebieten (Area de Conservación) zusammengefasst, zu deren Verwaltung Anfang der 1970er Jahre eine Nationalparkverwaltung (Servicio de Parques Nacionales) gebildet wurde. Daraus entstand 1994 die SINAC (Sistema Nacional de Áreas de Conservación) als verantwortliche Behörde für die Schutzgebiete.

In den Schutzgebieten befinden sich geschützte Flächen, die unterschiedlich kategorisiert sind:

  • Nationalpark (Parque Nacional): Schutz und Erhaltung von Tier- und Pflanzenarten, die von „nationalem und internationalem Interesse“ sind, begrenzte Nutzung durch den Menschen zu touristischen oder wissenschaftlichen Zwecken (2008: 26 Nationalparks)
  • Biologisches Reservat (Reserva Biológica): Schutz von Ökosystemen mit besonderer Flora und Fauna, Nutzung durch den Menschen zu wissenschaftlichen oder Bildungszwecken (2008: 8 Biologische Reservate)
  • Naturreservat (Reserva Natural Absoluta): Schutz des Lebensraumes von Pflanzen und Tieren (2008: einziges Naturreservat Cabo Blanco, 1963 gegründet)
  • Nationales Monument (Monumento Nacional): historisch oder archäologisch bedeutende Stätten (2008: einziges Nationales Monument Ausgrabungen von Guayabo)
  • Nationales Naturschutzgebiet (Refugio Nacional de Vida Silvestre): Schutz bestimmter Tierarten, stellen eine Vorstufe zu den Biologischen Reservaten und Nationalparks dar, diese werden nicht von der SINAC verwaltet, sondern von der Dirección General de Vida Silvestre.

Die ausgewiesenen Schutzgebiete sind (mitunter werden noch Unterteilungen oder abweichende Zuordnungen vorgenommen):

Schutzgebiet Nationalparks
La Amistad Barbilla, Cahuita, Chirripó, Tapantí, Parque Internacional La Amistad (allgemeines Naturschutzgebiet)
Tortuguero Tortuguero
Zentralkordilleren Braulio Carrillo, Juan Castro Blanco, Vulkan Irazú, Vulkan Poás, Vulkan Turrialba
Arenal Vulkan Arenal, Vulkan Tenorio
Guanacaste Santa Rosa, Guanacaste, Rincón de la Vieja
Tempisque Barra Honda, Las Baulas, Diriá, Palo Verde
Zentrale Pazifikküste La Cangreja, Carara, Manuel Antonio
Osa Ballena, Corcovado, Piedras Blancas
Isla del Coco Isla del Coco

Neben den staatlich verwalteten Schutzgebieten gibt es weitere private Initiativen zum Schutz von Tieren und Pflanzen. Ein Projekt mit österreichischer Beteiligung ist der Regenwald der Österreicher.

Etwa die Hälfte der Fläche der Schutzgebiete (über elf Prozent der Fläche Costa Ricas) wird von den Nationalparks eingenommen.

Name gegr. Größe
(Hektar)
Bemerkungen
Ballena 1990 4.500 Meeresnationalpark
Barbilla 1982 11.900 sehr feuchter Tropenwald
Barra Honda 1974 2.300 42 Karsthöhlen
Las Baulas de Guanacaste 1991 450 Meeresnationalpark, im Meer sind weitere 22.000 Hektar geschützt
Braulio Carrillo 1978 45.000 sehr dichte Vegetation
Cahuita 1970 1.000 Tropischer Regenwald, Mangroven, Erdbeerfröschchen
La Cangreja 2004 2.240 endemische Pflanzenarten, tropischer Übergangswald
Carara 1978 4.700 Spitzkrokodile im angrenzenden Río Tárcoles, Hellroter Ara
Chirripó 1975 50.000 Cerro Chirripó höchster Berg Costa Ricas (3.820 Meter)
Corcovado 1975 55.000 500 Baumarten, darunter Bäume mit 50 Meter Höhe
Diriá 1991 5.428 über 100 Vogelarten, etwa 20 Fledermausarten
Guanacaste 1989 36.000 Forschungsstationen Maritza, Pitilla und Cacao zur Tierbeobachtung
Isla del Coco 1978 5.200 steht auf der UNESCO-Welterbeliste
Juan Castro Blanco 1992 14.258 vier unterschiedliche Waldzonen, wichtigstes Trinkwasserreservoir
Manuel Antonio 1972 683 sehr gute Tierbeobachtungsmöglichkeiten
Palo Verde 1980 17.000 Vogelschutzgebiet für etwa 300 Arten (geschätzter Bestand 200.000 Vögel)
Piedras Blancas 1992 14.000 140 Säugetierarten, 350 Vogelarten, über 100 Amphibienarten
Rincón de la Vieja 1973 14.084 Geysire und Schwefelquellen, Orchideenart Cattleya Skinneria (Nationalblume Costa Ricas)
Santa Rosa 1971 50.000 Eiablage der Meeresschildkröten, von weltweit acht Arten legen sechs ihre Eier in Costa Rica ab
Tapantí 1992 5.100 primärer Regenwald
Tortuguero 1975 26.000 Eiablage der Meeresschildkröten (vier Arten)
Vulkan Arenal (Arenal) 1994 4.000 kaum Vegetation, Schutz von Primärwaldresten
Vulkan Irazú (Irazú) 1955 2.000 Irazú höchster aktiver Vulkan Costa Ricas (3.432 Meter)
Vulkan Poás (Poás) 1971 5.600 Nebelwald, Moose, Epiphyten, Flechten
Vulkan Tenorio (Tenorio) 1995 18.400 immergrüne Nebel- und Regenwälder
Vulkan Turrialba (Turrialba) 1955 1.600 Abstieg in den Hauptkrater möglich
Nationalpark La Amistad
(allgemeines Naturschutzgebiet)
192.000 in Panama gehören weitere 440.000 Hektar zu diesem Park

Anmerkungen:

  • Die Angaben zur Gründung schwanken, dabei wird entweder das Jahr der Ernennung zum Nationalpark oder der Gründung eines Vorläufers (Biologisches Reservat oder ähnliches) angegeben.
  • Die Angaben zur Größe schwanken, weil zum Teil benachbarte Flächen mit einbezogen werden.

Der Nationalpark Manuel Antonio wurde 2011 von Forbes in der Liste der 12 schönsten Nationalparks der Welt geführt.[2]

  1. http://www.botschaft-costa-rica.de/index.php?option=com_content&view=article&id=73%3Aareas-protegidas&catid=37%3Aambiente&lang=de
  2. http://www.forbes.com/sites/janelevere/2011/08/29/the-worlds-most-beautiful-national-parks/

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