Witilo von Griesheim – Wikipedia

Witilo Hans-Carl Hugo Günther von Griesheim (* 16. Dezember 1903 in Falkenburg (Złocieniec), Pommern; † 25. Juni 1974 in München[1], nach anderen weitaus authentischeren Angaben aus der Fachgenealogie 30. April 1995 in München[2]) war ein deutscher Ministerialbeamter.

Er entstammte dem Adelsgeschlecht Griesheim, Familienlinie Dörnfeld-Netzschkau, und wurde auf dem pommerschen Schloss Falkenburg geboren. Seine Eltern waren Kurt von Griesheim und Carola Freiin von Dörnberg (1877–1969). Als Kind besuchte Griesheim das Dom- und Realgymnasium in Kolberg, die Hermann-Lietz-Schulen in Haubinda/Thüringen und Bierbstein sowie die Oberrealschule in Köslin. Im Herbst 1924 bestand er das Abitur. Anschließend studierte er Naturwissenschaften, Jura und Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg, Innsbruck und an der Technischen Hochschule München. Zu Ostern 1930 bestand er die Diplom-Wirtschafterprüfung. Im Dezember 1931 wurde er zum Dr. rer. pol. promoviert. Einige Zeit später wurde sein Dissertation publiziert mehrfach zitiert.[3]

Von Ostern bis Herbst 1932 war Griesheim Volontär bei der Telefunken Gesellschaft für Drahtlose Telegraphen m.b.H. in Berlin. Von Frühjahr 1933 bis Frühjahr 1934 unternahm er ausgedehnte Reisen nach London und Paris. Während dieser Zeit trat er zum 1. Mai 1933 in die NSDAP ein.

Von März 1934 bis Herbst 1935 war Griesheim beim Wehrpolitischen Amt der NSDAP beschäftigt. Anschließend wechselte er in die Dienststelle Ribbentrop, einer von Joachim von Ribbentrop geschaffenen und geleiteten Organisation, die sich mit Genehmigung Adolf Hitlers parallel zum offiziellen Auswärtigen Amt mit außenpolitischen Fragen befasste und dabei mit diesem um den maßgeblichen Einfluss in Fragen der Außenpolitik im NS-Staat konkurrierte. Von November 1937 bis August 1938 unternahm Griesheim im Auftrag dieser Dienststelle eine Afrikareise. Griesheim war zu diesem Zeitpunkt mit seinen Eltern bereits lange Mitglied der Landesabteilung Pommern[4] der Deutschen Adelsgenossenschaft.

Zum 31. Mai 1939 trat Griesheim mit einem Dienstvertrag als Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in das Auswärtige Amt ein, an dessen Spitze Ribbentrop seit dem Frühjahr 1938 stand. In diesem wurde er in der Nachrichten- und Presseabteilung verwendet. Seit dem 17. Dezember 1939 war er im Referat XII (Nachrichtendienst) tätig, gefolgt von Tätigkeit im Referat V (Frankreich, Luxemburg, Belgien, Holland, Schweiz). Seit 1942 war Griesheim im Bereich “Politisches Archiv und Historisches Referat” in der Personal- und Verwaltungsabteilung tätig. In der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs leitete Griesheim die Ausweichstelle des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes in Degenershausen bei Ermsleben.

In der Nachkriegszeit war Griesheim Korrespondent in Frankfurt am Main und dann Referent[5] im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Bonn und zuletzt Referent im Bundesministerium für Verkehr.

Griesheim war verheiratet mit Martha Meurer (1911–1974). Das Ehepaar hatte einen Tochter und einen Sohn.

  • Die Selbsthilfe der pommerschen Landwirtschaft als Mittel zur Hebung des Absatzes ihrer Milchprodukte insbesondere der Butter, Berlin 1931. (Dissertation). DNB. https://d-nb.info/571389996
  • Gerhard Keiper, Martin Kröger u. a. (Bearb.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes, Bd. 2 (G–K), Schöningh, Paderborn, 2005. S. 96. ISBN 978-3-506-71841-9
  • Walter v. Hueck. Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser A. Band XXIV, Band 111 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Stiftung Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1996, S. 89 f. ISSN 0435-2408. ISBN 978-3-7980-0700-0
  1. Biographisches Handbuch des Auswärtigen Dienstes, Bd. 2, S. 96.PS: Anm.: Kann so nicht stimmen.
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Band 111, 1996, S. 91.
  3. Pommersche Jahrbücher 1933. In: Rügisch-Pommerscher Geschichtsverein zu Greifswald und Stettin (Hrsg.): Standardwerk mehrbändig. Bände 27-28, 1307. Griesheim, Witilo v. Greifswald, Stettin 1933, S. 243 (google.de [abgerufen am 16. Dezember 2021]). 
  4. Jahrbuch der Deutschen Adelsgenossenschaft 1938. Liste des in der Deutschen Adelsgenossenschaft zusammengeschlossenen reinblütigen Deutschen Adels. In: DAG (Hrsg.): MV. LA Pommern. Abteilung 1 (DAG-Mitglieder mit Ahnennachweis bis 1750), v. Griesheim. Schlieffen-Verlag, Berlin 1941, S. 223 (d-nb.info [abgerufen am 16. Dezember 2021]). 
  5. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Hrsg.): 10 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Steiner Verlag, Wiesbaden 1959, S. 838 (google.de [abgerufen am 16. Dezember 2021]).