[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/08\/grazer-dom-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/08\/grazer-dom-wikipedia\/","headline":"Grazer Dom \u2013 Wikipedia","name":"Grazer Dom \u2013 Wikipedia","description":"Der Grazer Dom, die Kathedrale, Bischofskirche und Pfarrkirche Hl.\u00a0\u00c4gydius, ist die Kathedralkirche der Di\u00f6zese Graz-Seckau. Angeschlossen ist die Pfarre Graz-Dom","datePublished":"2021-12-08","dateModified":"2021-12-08","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/1\/13\/Graz_-_Dom.jpg\/330px-Graz_-_Dom.jpg","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/1\/13\/Graz_-_Dom.jpg\/330px-Graz_-_Dom.jpg","height":"310","width":"330"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/08\/grazer-dom-wikipedia\/","wordCount":5862,"articleBody":" Der Grazer Dom, die Kathedrale, Bischofskirche und Pfarrkirche Hl.\u00a0\u00c4gydius, ist die Kathedralkirche der Di\u00f6zese Graz-Seckau. Angeschlossen ist die Pfarre Graz-Dom im Dekanat Graz-Mitte der Stadtkirche Graz. Der Dom gilt als eines der kunst- und kulturhistorisch bedeutendsten Bauwerke der \u00f6sterreichischen Stadt Graz und des ganzen Bundeslandes Steiermark. Das in sp\u00e4tgotischem Stil gestaltete Bauwerk wurde im 15.\u00a0Jahrhundert errichtet, unter Friedrich\u00a0III. Hofkirche der r\u00f6misch-deutschen Kaiser und im Jahr 1786, als Graz Bischofssitz wurde, in den Rang einer Domkirche erhoben. Der Sakralbau, urspr\u00fcnglich als Kirchenkastell au\u00dferhalb der mittelalterlichen Stadtmauern vorgesehen, steht auf einem erh\u00f6hten Terrain zwischen B\u00fcrgergasse und Burggasse. Der Dom bildet zusammen mit dem benachbarten kaiserlichen Mausoleum, der Burg und dem Schauspielhaus das Ensemble der Grazer Stadtkrone.[1]Der Grazer Dom ist dem heiligen \u00c4gydius geweiht und wird daher auch als Domkirche zum heiligen \u00c4gydius bezeichnet. Eine erste dem heiligen \u00c4gydius geweihte Kirche befand sich zumindest seit dem 12.\u00a0Jahrhundert an der Stelle des heutigen Doms. Eine urkundliche Erw\u00e4hnung ist mit 1174 datiert, ein erster Pfarrer in Graz wurde 1181 genannt. Von dieser ersten Kirche ist jedoch nichts erhalten.[1]Als Kaiser Friedrich\u00a0III. im Jahr 1438 mit dem Bau der Grazer Burg begann, wurde auch der Neubau der Kirche begonnen. Aus dieser Zeit stammte der heute nicht mehr erhaltene zweigeschossige Verbindungsgang zwischen Burg und Dom. Wie bei allen anderen unter Friedrich\u00a0III. erbauten Geb\u00e4uden findet sich im Grazer Dom der Schriftzug AEIOU mit eingravierten oder gemalten Jahreszahlen: 1438 in der ehemaligen Sakristei, 1450 im Chorgew\u00f6lbe, 1456 am Westportal und 1464 in der Gew\u00f6lbemalerei. Mit dem Jahr 1464 wird daher die Vollendung des Bauwerks angenommen. Aus dem Jahr 1441 datiert eine Marktverleihungsurkunde Kaiser Friedrichs f\u00fcr den 1.\u00a0Mai jeden Jahres, die mit dem damaligen Kirchweihfest in Verbindung gebracht wird. Daher wird heute wieder der 1. Mai als Jahrestag der Domweihe begangen.[2] Erster Dombaumeister w\u00e4hrend der Chorbauphase bis 1450 war vermutlich der aus Graz geb\u00fcrtige Hans Niesenberger, der 1459 auf dem H\u00fcttentag in Regensburg als Meister von Gr\u00e4tz der Weissnaw und 1483 beim Mail\u00e4nder Dom als Meister Johannes von Graz bezeichnet wurde.[3]Im Jahr 1564 war das Geb\u00e4ude Hofkirche und bis 1573 Stadtpfarrkirche (eine Funktion, die 1585 von der ehemaligen Dominikanerkirche und heutigen Stadtpfarrkirche \u00fcbernommen wurde); 1577 erhielten die Jesuiten die Kirche zur Nutzung. 1615 erfolgte der Anbau einer Sakristei; zwischen 1617 und 1667 wurden insgesamt vier neue Kapellen errichtet: die Pest-Kapelle, die Mater-Dolorosa-Kapelle, die Franz-Xaver-Kapelle und die Kreuz-Kapelle. 1678 wurde eine Gruft unter der Kirche gebaut, 1783 jedoch der Gruftzugang im Kircheninneren vermauert. 1786 wurde die Kirche zur Domkirche erhoben.[4]Die B\u00f6schung zur B\u00fcrgergasse wurde 1831 durch eine Terrassenmauer und die gro\u00dfe Freitreppe ersetzt und der Verbindungsgang zum Jesuitenkolleg abgetragen. 1853\/1854 erfolgte der Abbruch des zweigeschossigen Verbindungsganges vom Dom zur Burg.Die Stadtverwaltung Graz lie\u00df 1962\/1963 eine umfangreiche Neugestaltung des Kircheninnenraumes nach den Pl\u00e4nen von Karl Raimund Lorenz durchf\u00fchren. Dazu z\u00e4hlten die Schaffung des neuen freistehenden Altartisches sowie die Entfernung eines schmiedeeisernen Gitters zwischen Hauptschiff und Chor.[4] Nachdem im Dom eine bestehende Gruft unter der Marienkapelle und unter der Kreuzkapelle als neue Grablege f\u00fcr die Bisch\u00f6fe von Graz-Seckau adaptiert worden war, erfolgte im Jahr 2010 die \u00dcberf\u00fchrung der verstorbenen Bisch\u00f6fe aus dem neben dem Dom gelegenen Mausoleum Kaiser Ferdinands II. in diese neue Bischofsgruft.[5][6] Vom Mai 2019 bis zur Adventszeit 2019 war der Dom aufgrund von Renovierungsarbeiten gesperrt, in diesem Zeitraum wurde das Hauptschiff renoviert.[7] 2020 wird das Presbyterium renoviert, im Anschluss daran wird 2021 die Orgel gr\u00fcndlich \u00fcberholt. In den Folgejahren sollen dann die einzelnen Kapellen saniert werden. Auch Heizung, Elektroinstallationen und Beleuchtung m\u00fcssen erneuert werden, es ist auch eine Videoinstallation geplant.[8] Die Sanierung soll rund sechs Millionen Euro kosten.[9] Dachlandschaft des Grazer Doms mit dem gro\u00dfen Dachreiter rechts, und dem kleinen links (hinter dem sich die Kuppellaterne des Mausoleums Kaiser Ferdinands II. emporhebt) Von au\u00dfen wirkt der Grazer Dom massig und schlicht. Einzig der im Vergleich zum Langhaus deutlich schm\u00e4lere Chorbereich weist mit seinen Strebepfeilern und reichen Ma\u00dfwerkverzierungen eine bewegte Wandstruktur auf. Die urspr\u00fcnglich eindrucksvoll bemalten Fassaden sind heute weitgehend wei\u00df, von einigen Freskenresten abgesehen. Am bekanntesten ist das dem Maler Thomas von Villach zugeschriebene Gottesplagenbild an der S\u00fcdseite des Langhauses, das sich auf das Jahr 1480 bezieht, in dem \u00fcber Graz drei Plagen hereinbrachen: Pest, Krieg und Heuschrecken. Die seitlich an das Geb\u00e4ude angef\u00fcgten Kapellen und die beiden Dachreiter stammen nicht aus der Bauzeit, sondern wurden sp\u00e4ter hinzugef\u00fcgt; der heutige gro\u00dfe Dachreiter im Westen etwa stammt von Gregor Pacher und wurde im Jahr 1653 anstelle eines \u00e4lteren, 1580\u20131582 von Vinzenz de\u00a0Verda geschaffenen, errichtet, der kleinere Ost-Dachreiter stammt von 1739. Die Steintore an den Langseiten stammen aus dem dritten Viertel des 17.\u00a0Jahrhunderts; aus der gleichen Zeit sind auch die blechbeschlagenen T\u00fcren mit bemerkenswerten Beschl\u00e4gen. Weiters sind an den Au\u00dfenw\u00e4nden der Kirche zahlreiche eingemauerte Grabsteine aus der Zeit des 16.\u201320.\u00a0Jahrhunderts zu sehen. In der ostseitigen Au\u00dfenanlage (zwischen Dom bzw. Mausoleum und Burggasse) befindet sich eine vom bekannten Grazer K\u00fcnstler Erwin Huber im Jahr 1998 geschaffene mittelgro\u00dfe Bronzeskulptur des Kirchenpatrons \u00c4gydius.Das reich verzierte Westportal steht noch eindeutig in der Tradition gotischen Baukunst. Vom Originalzustand erhalten sind aber nur Baldachine und Engelkopfkonsolen, die Statuen im Gew\u00e4nde, welche Maria, Josef, Johannes den T\u00e4ufer und den heiligen Leopold darstellen, stammen aus dem 19.\u00a0Jahrhundert. \u00dcber dem mit 1456 datierten Portal sind das AEIOU des Kaisers und Wappenschilder zu sehen, welche den doppelk\u00f6pfigen Reichsadler, den \u00f6sterreichischen Bindenschild sowie die Wappen Portugals und der Steiermark zeigen. Das Wappen Portugals wurde zu Ehren der Frau Friedrichs\u00a0III., Eleonore Helena von Portugal, Tochter der portugiesischen K\u00f6nigin, angebracht. Fresken im Seitenschiffgew\u00f6lbeDas Innere der Kirche wurde mehrmals ver\u00e4ndert, etwa durch Einbau von Seitenkapellen sowie einer barocken Orgelempore. Dennoch l\u00e4sst sich erkennen, dass es sich beim Grazer Dom um eine Hallenkirche handelt, einen Typus, der besonders in der Sp\u00e4tgotik h\u00e4ufig aufgegriffen wurde, und der sich beispielsweise beim Wiener Stephansdom oder der ehemaligen Stiftskirche Neuberg, aber auch einigen Kirchenbauten im direkten Umfeld des Grazer Doms (Maria Trost in Fernitz und Pfarrkirche Semriach) findet. Das Langhaus im Grazer Dom wird durch acht m\u00e4chtige Pfeiler in drei Schiffe unterteilt. Hinter einem hohen Triumphbogen schlie\u00dft sich der langgestreckte Chor an. Der Grundriss des Grazer Doms \u00e4hnelt jenen der zuvor errichteten Bettelordenskirchen der Dominikaner und Franziskaner in Graz. Wie diese beiden besa\u00df auch der Grazer Dom urspr\u00fcnglich einen Lettner. Die Reliefe der Glocken des Domes wurden ebenfalls nach Vorlagen des Grazer K\u00fcnstler Erwin Huber geschaffen.Zur Zeit der Errichtung waren gro\u00dfe Teile des Innenraumes farbig bemalt. Erhalten blieben nur Teile dieser sp\u00e4tgotischen Freskenausstattung, etwa die Christophorusdarstellungen \u00fcber den Seiteneing\u00e4ngen oder die wieder freigelegten Ranken- und Bl\u00fctendekorationen in den Seitenschiffgew\u00f6lben, die mit 1464 datiert werden.Table of ContentsBarbarakapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrichskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1577\u20131773[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reliquienschreine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreuzigung im Gedr\u00e4ng[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Barbarakapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ehemalige Sakristei, heute Barbarakapelle, weist als fr\u00fchesten Datierungsstein der Kirche einen mit der Jahreszahl 1438 auf. Von den beiden Schlusssteinen zeigt der eine die heilige Veronika mit dem Schwei\u00dftuch, der andere einen Engel mit dem \u00f6sterreichischen Bindenschild; hier sind kirchliche und weltliche Macht einander ebenb\u00fcrtig gegen\u00fcbergestellt. Auch auf den Schlusssteinen im Hauptschiff sind nicht, wie in der Kunst der Romanik, ausschlie\u00dflich Symbole Christi, sondern au\u00dferdem kaiserliche Wappen und die Wappen verschiedener F\u00f6rderer des Baus zu sehen.Friedrichskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]\u00dcber der Barbarakapelle befindet sich die Friedrichskapelle, von der lange angenommen wurde, dass sie bereits zum urspr\u00fcnglichen Baukonzept geh\u00f6rt habe. Neuen Untersuchungen zufolge ist die Friedrichskapelle dem Bau erst sp\u00e4ter hinzugef\u00fcgt worden. Zwei Jahre nach Baubeginn stieg Friedrich III. zum K\u00f6nig auf; ein Westwerk mit Herrscherempore, wie es damals f\u00fcr Herrscherkirchen \u00fcblich war, war aber in der Kirchenplanung nicht vorgesehen, und ein nachtr\u00e4glicher Einbau wegen des im Westen steil abfallenden Gel\u00e4ndes nicht m\u00f6glich. Daher entstand zum ersten Mal in der mittelalterlichen Architektur eine Herrscherempore direkt neben dem Chor. In diesem Raum ist besonders h\u00e4ufig Friedrichs Devise AEIOU zu sehen. Die Friedrichskapelle und ein sp\u00e4ter dar\u00fcber errichteter Betraum (die heutige Romualdkapelle) waren als dem Herrscher direkt zur Verf\u00fcgung stehende R\u00e4ume \u00fcber eine Br\u00fccke direkt mit der Grazer Burg verbunden. 1577\u20131773[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren von 1577 bis 1773, in denen der Grazer Dom als Ordenskirche der Jesuiten diente, wurden zahlreiche bauliche \u00c4nderungen vorgenommen. So wurden etwa der Dachreiter mit der barocken Zwiebelhaube und ein Verbindungsgang vom Dom zum gegen\u00fcberliegenden Jesuitenkolleg errichtet (1831 abgebrochen), und zahlreiche Kapellen sowie eine neue Sakristei an das Kirchengeb\u00e4ude angef\u00fcgt. Der gotische Lettner wurde abgerissen, damit alle Kirchenbesucher \u2013 entsprechend den Bestimmungen des Konzils von Trient \u2013 freien Blick auf den Hochaltar erhielten. Auch der gr\u00f6\u00dfte Teil der \u2013 ganz im Sinne der Gegenreformation \u2013 pr\u00e4chtigen Innenausstattung stammt aus jener Zeit. Der heutige barocke Hochaltar, der als einer der bedeutendsten in ganz \u00d6sterreich gilt und einen erst hundert Jahre alten Renaissance-Hochaltar ersetzte, wurde in den Jahren von 1730 bis 1733 errichtet. Der nach einem Entwurf des Grazer Baumeisters Georg Kr\u00e4xner[10] gefertigte Hochaltar zeigt in der Mitte ein Altarbild des Malers Franz Ignaz Flurer, das den heiligen \u00c4gidius, Schutzpatron der Kirche, darstellt, und dar\u00fcber eine Marienkr\u00f6nungsgruppe, die als bedeutendstes Werk des Bildhauers Johann Jacob Schoy gilt. Die Seitenalt\u00e4re, die unmittelbar nach dem Abbruch des Lettners um das Jahr 1618 errichtet wurden, wurden 1766 von Veit K\u00f6niger aufw\u00e4ndig erneuert. Die Altarbilder des Hofmalers Giovanni Pietro de Pomis blieben erhalten. Der n\u00f6rdliche Altar zeigt Maria mit dem Verk\u00fcndigungsengel, der s\u00fcdliche den heiligen Ignatius von Loyola, Gr\u00fcnder des Jesuitenordens. Die Wiederbelebung der Heiligenverehrung, die unter der Reformationszeit gelitten hatte, wurde besonders von den Jesuiten gef\u00f6rdert. Entsprechend der Mutterkirche der Jesuiten, Il\u00a0Ges\u00f9 in Rom, die \u00fcber zahlreiche Seitenalt\u00e4re in Kapellennischen verf\u00fcgt, wurden auch die Seitenw\u00e4nde des Grazer Doms f\u00fcr den Einbau nischenartiger Kapellenr\u00e4ume durchbrochen. Die Kanzel, die 1710 nach einem Entwurf des Jesuiten Georg Lindemayr errichtet wurde, zeigt aufw\u00e4ndigen hochbarocken Dekor. Auch die restliche Ausstattung des Grazer Doms, von Kirchenb\u00e4nken, Beichtst\u00fchlen und Chorgest\u00fchl bis zu Lampen, Glocken und Kerzenhaltern stammt noch gr\u00f6\u00dftenteils aus der Zeit der Jesuiten und ist somit in barockem Stil gestaltet.Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 war der Grazer Dom einige Zeit ohne passende Funktion. Seit dem Jahr 1786, als der Bischofssitz der Di\u00f6zese Graz-Seckau von Seckau nach Graz verlegt wurde und der Grazer Dom zur Kathedralkirche wurde, ist der Grazer Dom nun geistlicher und liturgischer Mittelpunkt der Di\u00f6zese. Im Gegensatz zu den Jesuiten, die das Geb\u00e4ude nach ihren Vorstellungen umgestalten, bewahrte das Domkapitel den Bau weitgehend in der Form, in der es ihn \u00fcbernommen hatte. Nachdem unter Joseph\u00a0II. innerst\u00e4dtische Friedh\u00f6fe verboten wurden, wurde 1830 der Pfarrfriedhof aufgelassen und die Friedhofsmauer, gemeinsam mit dem nutzlos gewordenen \u00dcbergang zum Jesuitenkolleg, abgerissen. In den Jahren 1853\/1854 wurde der \u00dcbergang zur Grazer Burg abgerissen, und seitdem steht der Grazer Dom frei. Im Inneren wurden nur geringf\u00fcgige Ver\u00e4nderungen vorgenommen, vor allem solche die mit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils zusammenh\u00e4ngen.Reliquienschreine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Einer der beiden Reliquienschreine im Grazer DomDie beiden auf Marmorsockeln beiderseits des Triumphbogens aufgestellten Reliquienschreine geh\u00f6ren zu den kostbarsten Ausstattungsst\u00fccken des Grazer Doms. Urspr\u00fcnglich handelte es sich bei den beiden Schreinen um Brauttruhen, die Paola Gonzaga als Hochzeitsgut aus Mantua nach Schloss Bruck bei Lienz zur Hochzeit mit Graf Leonhard von G\u00f6rz mitbrachte. Nach dem Tod des kinderlosen Ehepaares gelangten die Truhen in den Besitz des Stiftes Millstatt, das Erzherzog Ferdinand um 1598 den Jesuiten als finanzielle Basis zur Gr\u00fcndung ihrer Grazer Universit\u00e4t \u00fcbergab. Als 1617 Papst Paul\u00a0V. dem Grazer Dom Reliquien spendete, lie\u00dfen die Jesuiten die beiden Truhen aus Millstatt holen.Auf den aus Eichenholz gefertigten Truhen sind jeweils drei Reliefs zu sehen, die aus Bein und Elfenbein im Stil der italienischen Fr\u00fchrenaissance gestaltet sind. Dargestellt sind sechs Triumphw\u00e4gen, entsprechend der Dichtung I\u00a0Trifoni des Francesco Petrarca. Gestaltet wurden sie vermutlich von Andrea Mantegna, der am Hof von Mantua wirkte.Kreuzigung im Gedr\u00e4ng[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Aus der Zeit Kaiser Friedrichs ist nur ein einziges Ausstattungsst\u00fcck erhalten: das um 1457 von Conrad Laib geschaffene Kreuzigungsbild, das fr\u00fcher wohl das Altarbild des Kreuzaltares am gotischen Lettner darstellte. Das Bild wird aufgrund der gro\u00dfen Anzahl an dargestellten Personen als Kreuzigung im Gedr\u00e4ng bezeichnet und geht vermutlich auf die im Mittelalter sehr beliebten Passionsspiele zur\u00fcck, die damals unter gro\u00dfer Anteilnahme der Bev\u00f6lkerung stattfanden. Mit der durchgehenden Goldf\u00e4rbung des Hintergrunds steht das Bild noch eindeutig in der Tradition gotischer Malerei, die realistischen Menschen- und Pferdedarstellungen weisen aber schon auf die Renaissance. Nach vielen Ortswechseln und langer Restaurierungszeit ist dieses Bild, eines der bedeutendsten gotischen Tafelgem\u00e4lde \u00d6sterreichs, nun in der Friedrichskapelle im Grazer Dom aufgestellt.Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die heutige Domorgel wurde im Jahr 1978 von der Orgelmanufaktur Klais gebaut und steht auf einer 1687 errichteten barocken Westempore. Der Prospekt stammt von Architekt J\u00f6rg Mayr unter Mitverwendung des Dekors von Veit K\u00f6niger f\u00fcr die Barockorgel von Anton R\u00f6mer. Die Domorgel hat vier Manuale und Pedal mit urspr\u00fcnglich 70 Registern bei mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur, 1998 wurde ein Trompetenwerk mit drei Registern zus\u00e4tzlich eingebaut. An den Sommersonntagen finden regelm\u00e4\u00dfig Orgelkonzerte statt.I Oberwerk C\u2013a3Holzpommer16\u2032Praestant8\u2032Rohrfl\u00f6te8\u2032Quintade8\u2032Voce Humana8\u2032Principal4\u2032Spitzfl\u00f6te4\u2032Octave2\u2032Hohlfl\u00f6te2\u2032Quinte1\u202f1\u20443\u2032Sesquialtera II2\u202f2\u20443\u2032Scharff V1\u202f1\u20443\u2032Cymbel III1\u20443\u2032Dulcian16\u2032Cromorne8\u2032TremulantII Hauptwerk C\u2013a3Praestant16\u2032Principal8\u2032Doppelfl\u00f6te8\u2032Gemshorn8\u2032Octave4\u2032Nachthorn4\u2032Quinte2\u202f2\u20443\u2032Superoktave2\u2032Rohrpfeife2\u2032Cornett V8\u2032Mixtura Major IV2\u2032Mixtura Minor IV2\u20443\u2032Trompete16\u2032Trompete8\u2032Zinke8\u2032III Schwellwerk C\u2013a3Rohrbourdon16\u2032Holzfl\u00f6te8\u2032Metallgedackt8\u2032Gambe8\u2032Voix C\u00e9leste8\u2032Geigenprincipal4\u2032Querfl\u00f6te4\u2032Dolce4\u2032Nasard2\u202f2\u20443\u2032Flageolett2\u2032Plein Jeu VI2\u202f2\u20443\u2032Cor Anglais16\u2032Trompette Harmonique8\u2032Hautbois8\u2032Clairon harmon.4\u2032TremulantIV Positiv C\u2013a3Holzgedackt8\u2032Praestant4\u2032Rohrfl\u00f6te4\u2032Spitzquinte2\u202f2\u20443\u2032Principal2\u2032Terz1\u202f3\u20445\u2032Larigot1\u202f1\u20443\u2032Octave1\u2032Mixtur III1\u20442\u2032Vox Humana8\u2032TremulantTrompeteria C\u2013a3Trompete16\u2032Trompete8\u2032Trompete4\u2032Pedal C\u2013f1Untersatz32\u2032Principal16\u2032Subba\u00df16\u2032Quinte10\u202f2\u20443\u2032Octave8\u2032Spielfl\u00f6te (*)8\u2032Superoktave (*)4\u2032Trichtergedackt (*)4\u2032Waldfl\u00f6te (*)2\u2032Hintersatz IV4\u2032Mixtur IV (*)2\u2032Posaune16\u2032Fagott (*)16\u2032Holztrompete8\u2032Schalmey (*)4\u2032Tremulant (*)Koppeln:Normalkoppeln: I\/II, III\/II, IV\/II, III\/I, IV\/I, I\/P, II\/P, III\/P, IV\/PTrompeteria: Tr\/I, Tr\/II, Tr\/III, Tr\/IVNebenregister: Zimbelstern, Glockenspiel, NachtigallGlocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der gro\u00dfe Dachreiter beherbergt 7 Bronzeglocken, die die Gie\u00dferei Grassmayr in Innsbruck alle 1987 gegossen hat.[11] Es ersetzt ein Gel\u00e4ut, welches aus zwei Glocken der Gie\u00dferei Pfundner von 1949 und drei historischen Glocken bestand. Diese Glocken wurden 1987 aus dem Turm gehoben.Nr.NameTonGewicht1Erl\u00f6serglockeb03534\u00a0kg2\u00c4gydiusglockec12290\u00a0kg3Marienglockees11366\u00a0kg4Johannesglockef1961\u00a0kg5Rupertigockeg1699\u00a0kg6Josefiglockeb1443\u00a0kg7Arme-Seelen-Glockec2310\u00a0kg\u2191 ab Schweigert: Dehio Graz. S. 13.\u2191 Direktorium 2008 der Di\u00f6zese Graz-Seckau.\u2191 Anne-Christine Brehm: Hans Niesenberger von Graz. Ein Architekt der Sp\u00e4tgotik am Oberrhein, Schwabe, Basel 2013, S. 31\u201335.\u2191 ab Schweigert: Dehio Graz. S. 14.\u2191 Letzter Einzug in die Bischofskirche \u2013 Umbestattung verstorbener Bisch\u00f6fe in die neue Bischofsgruft, Sonntagsblatt f\u00fcr Steiermark, Ausgabe Nr.: 07-10.\u2191 Abbildung der neuen Bischofsgruft, Zugriff 11. Januar 2015.\u2191 Erste Messe im restaurierten Grazer Dom. In: ORF.at. 1.\u00a0Dezember 2019, abgerufen am 2.\u00a0Dezember 2019.\u00a0\u2191 Grazer Dom ab Mai f\u00fcr Renovierung gesperrt auf ORF-Steiermark vom 9. Oktober 2018, abgerufen am 9. Oktober 2018.\u2191 orf.at: Grazer Dom wird wegen Generalsanierung gesperrt. Artikel vom 26. M\u00e4rz 2019, abgerufen am 26. M\u00e4rz 2019.\u2191 Der Entwurf zum neuen Hochaltar stammt von Georg Kr\u00e4xner, einem Grazer Baumeister \u2013 und nicht, wie Schnerich (s. A. Schnerich, Zur Geschichte der Alt\u00e4re der Grazer Hof- u. Domkirche, in: Der Kirchenschmuck 30 (1899) 2, 13) meint, von einem Jesuit gleichen Namens, der sich k\u00fcnstlerisch nie irgendwie bet\u00e4tigt hat. Die Entwurfszeichnung (von Johann Daniel Herz in Augsburg gestochen) weist, soweit bekannt, nur auf dem im kunsthistorischen Institut der Universit\u00e4t Graz aufbewahrten Exemplar die volle Signatur \u201eG. Kraexner\u201c auf, vgl. Eduard Andofer: Kr\u00e4xner, Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden K\u00fcnstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begr\u00fcndet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band\u00a021: Knip\u2013Kr\u00fcger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S.\u00a0382.\u00a0.\u2191 J\u00f6rg Wernisch: Glockenkunde von \u00d6sterreich. JournalVerlag, Lienz 2006.\u00a0Kirchen und andere Gebetsh\u00e4user in GrazPfarrkirchen: Graz-Hl.\u00a0Blut\u00a0(Propstei-,\u00a0Haupt-\u00a0und\u00a0Stadtpfarrkirche)\u00a0| Graz-Hlgst.\u00a0Dreifaltigkeit\u00a0| Graz-Herz Jesu\u00a0\u2022|\u2022 Graz-Dom Hl.\u00a0\u00c4gidius\u00a0(Dompfarre,\u00a0Kathedrale\u00a0Graz-Seckau)\u00a0| Graz-St.\u00a0Andr\u00e4\u00a0\u2022|\u2022 Graz-Mari\u00e4\u00a0Himmelfahrt\u00a0(Franziskanerkirche)\u00a0| Graz-Mari\u00e4\u00a0MariahilfLokalkaplaneien, Rektorate, Seelsorgestellen, Kuratbenefizien, Benefizien: Hl.\u00a0Geist\u00a0(B\u00fcrgerspitalkirche)\u00a0\u00a0\u2022|\u2022 Hl.\u00a0Laurentius\u00a0(Elisabetinenkirche)\u00a0| Hl.\u00a0Paulus\u00a0(Stiegenkirche)\u00a0\u2022|\u2022 Mari\u00e4\u00a0Himmelfahrt\u00a0(Leechkirche,\u00a0Universit\u00e4tskirche)\u00a0| Mari\u00e4\u00a0Verk\u00fcndigung\u00a0(Barmherzigenkirche,\u00a0Garnisonskirche)Filialkirchen: Ss.\u00a0Trinitatis\u00a0bei\u00a0den\u00a0Franziskanerinnen\u00a0\u2022|\u2022 Hl.\u00a0Antonius\u00a0von\u00a0Padua\u00a0| Hl.\u00a0Katharina\u00a0im\u00a0Mausoleum\u00a0| Hl.\u00a0LukasMesskapellen, Kapellen: Hlgst.\u00a0Dreifaltigkeit\u00a0(Bisch\u00f6fliche\u00a0Hauskapelle)\u00a0\u2022|\u2022 Hl.\u00a0Antonius\u00a0bei\u00a0den\u00a0Franziskanern\u00a0| Hl.\u00a0Barbara\u00a0im\u00a0Dom\u00a0| Hl.\u00a0Barbara\u00a0im\u00a0Domherrenhof\u00a0| Hl.\u00a0Bonaventura\u00a0(Taufkapelle,\u00a0Triebenegg\u2019sche\u00a0Gruftkapelle)\u00a0| Hl.\u00a0Jakobus\u00a0bei\u00a0den\u00a0Franziskanern\u00a0| Hl.\u00a0Johannes\u00a0Baptist\u00a0im\u00a0Joanneum\u00a0| Hl.\u00a0Josef\u00a0bei\u00a0den\u00a0Franziskanern\u00a0| Hl.\u00a0Rafael\u00a0im\u00a0Krankenhaus\u00a0der\u00a0Barmherzigen\u00a0Br\u00fcder\u00a0| Hl.\u00a0Romuald im Dom\u00a0\u2022|\u2022 Unbefleckte Empf\u00e4ngnis\u00a0im\u00a0Priesterseminar\u00a0| Mariahilf\u00a0bei\u00a0den\u00a0Minoriten\u00a0(Schatzkammerkapelle)\u00a0| Mari\u00e4\u00a0Himmelfahrt\u00a0im\u00a0Landhaus\u00a0| Loretokapelle\u00a0in\u00a0der\u00a0Barmherzigenkirche\u00a0\u2022|\u2022 Kapelle\u00a0im\u00a0Aloisianum\u00a0| Friedrichskapelle\u00a0im\u00a0Dom\u00a0| Kapelle\u00a0im\u00a0John\u00a0Ogilvie\u00a0HausOrdensniederlassungen: Provinzhaus\u00a0der\u00a0Schulschwestern\u00a0(Franziskanerinnen)\u00a0FIC\u00a0| Franziskanerkloster\u00a0OFM\u00a0| Minoritenkonvent\u00a0Mariahilf\u00a0OFMConv\u00a0| Konvent\/Postulantat\u00a0der Barmherzigen\u00a0Br\u00fcder\u00a0OH\u00a0| Elisabethinenkonvent\u00a0OSE\u00a0| John\u00a0Ogilvie\u00a0Haus\u00a0der\u00a0Jesuiten\u00a0SJ47.07194444444415.442222222222Koordinaten: 47\u00b0\u00a04\u2032\u00a019\u2033\u00a0N, 15\u00b0\u00a026\u2032\u00a032\u2033\u00a0O"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/08\/grazer-dom-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Grazer Dom \u2013 Wikipedia"}}]}]