[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/08\/rehbrauner-dachpilz-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/08\/rehbrauner-dachpilz-wikipedia\/","headline":"Rehbrauner Dachpilz \u2013 Wikipedia","name":"Rehbrauner Dachpilz \u2013 Wikipedia","description":"Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus cervinus, Syn.: Pluteus atricapillus, Pluteus brunneoradiatus, Pluteus exilis var. austriacus)[1], auch Hirschbrauner Dachpilz genannt, ist eine","datePublished":"2021-12-08","dateModified":"2021-12-08","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/f\/f7\/Tango_Style_Mushroom_icon.svg\/18px-Tango_Style_Mushroom_icon.svg.png","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/f\/f7\/Tango_Style_Mushroom_icon.svg\/18px-Tango_Style_Mushroom_icon.svg.png","height":"18","width":"18"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/08\/rehbrauner-dachpilz-wikipedia\/","wordCount":2048,"articleBody":"Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus cervinus, Syn.: Pluteus atricapillus, Pluteus brunneoradiatus, Pluteus exilis var. austriacus)[1], auch Hirschbrauner Dachpilz genannt, ist eine Art aus der Familie der Dachpilzverwandten.Makroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der Hut des Rehbraunen Dachpilzes ist 4 bis 15 Zentimeter breit. Er ist anfangs kegelig-glockig und in diesem Alter oft runzelig. Mit zunehmendem Alter des Pilzes ver\u00e4ndert sich die Form des Hutes zu einer gew\u00f6lbt bis ausgebreiteten Form, die meist flach gebuckelt ist.Die Hutoberfl\u00e4che ist glatt bis eingewachsen radialfaserig, manchmal auch etwas schuppig in der Hutmitte[1]. Der Hut ist selten rein wei\u00df (albinotische Formen), sondern meist mittelbraun gef\u00e4rbt, seltener auch mit braunorangen T\u00f6nen oder auch graubraun[1]. Die abgerundeten Lamellen sind schmal angeheftet oder frei und stehen gedr\u00e4ngt zusammen. Sie sind anfangs wei\u00dflich und ver\u00e4ndern ihre Farbe sp\u00e4ter zu lachsrosa bis r\u00f6tlich, ihre Schneide ist fein ges\u00e4gt. Der zerbrechliche Stiel des Pilzes ist faserig, manchmal nach oben verj\u00fcngt und f\u00fcnf bis zw\u00f6lf Zentimeter lang und 0,7 bis 2 Zentimeter im Durchmesser. Er ist mit graubraunen bis dunkelbraunen L\u00e4ngsfasern versehen, die auch zu kleinen Sch\u00fcppchen aggregiert sein k\u00f6nnen, selten ist der Stiel aber auch glatt[1]. Der Geruch des weichen und wei\u00dfen Pilzfleisches erinnert an Kartoffelkeller oder Rettiche, der Geschmack ist erst mild und dann leicht bitter. Das Sporenpulver ist graurosa gef\u00e4rbt.Mikroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rehbraune Dachpilz besitzt breitelliptische bis elliptische, manchmal median eingeschn\u00fcrte, aber teils auch subglobose, glatte, etwas dickwandige, inamyloide Sporen, die ca. 6,5\u20138,5 \u00b5m lang und (4,5)5,0\u20137,0 \u00b5m breit werden[1]. Die Basidien sind zylindrisch bis bauchig geformt, 4-sporig meist ohne Basalschnalle[1]. Sie werden 25\u201338 \u00b5m lang und 11\u201327 \u00b5m breit. Es werden keulig-birnenf\u00f6rmige 25\u201347 \u00d7 11\u201327 \u00b5m gro\u00dfe Cheilozystiden und dickwandige, an der Spitze mit meist 3 Haken besetzte 60\u201385 \u00d7 13\u201321 \u00b5m Pleurozystiden gefunden, deren Haken nicht dichtotom gegabelt sind[1]. Die Huthautdeckschicht besteht aus parallel liegenden hellbraun pigmentierten Hyphen von 5\u201310 \u00b5m Breite, mit vorstehenden 100\u2013250 \u00b5m langen und 8\u201330 \u00b5m starken Hyphenenden. Schnallen fehlen in der Hutdeckschicht vollkommen. Sie treten wenn, dann nur sehr vereinzelt an besonders d\u00fcnnen Hyphen der Lamellentrama und an der Basis von Basidien und Zystiden auf[1].Die Artabgrenzung wird gem\u00e4\u00df der monographischen Studie von Justo et al. (2014)[1] dargestellt. Der Rehbraunen Dachpilz ist Teil eines holarktisch verbreiteten Artenaggregats, welches im Moment aus 25 Arten besteht, von denen 13 Arten in Europa vorkommen. Alle diese Arten besitzen die auff\u00e4lligen, dickwandigen, mit apikalen Ausw\u00fcchsen und Haken versehenen Cheilocystiden, die auch der Rehbraune Dachpilz zeigt. L\u00e4sst man alle hellh\u00fctigen Arten au\u00dfer Acht, da diese (abgesehen von Albinos des Rehbraunen Dachpilzes) makroskopisch leicht zu unterscheiden sind, bleiben folgende, ebenfalls braunh\u00fctige Arten als Verwechslungspartner \u00fcbrig:Diese Arten lassen sich einzelnen Kladen zuordnen:Der Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus atromarginatus) als einziger europ\u00e4ischer Vertreter der atromarginatus-Klade l\u00e4sst sich leicht durch seine dunklen Lamellenschneiden makroskopisch erkennen und bestimmen.Die Arten der brunneidiscus-Klade (in Europa nur Pluteus brunneodiscus und P. kovalenkoi) besiedeln zwar wie der Rehbraune Dachpilz zumeist Laubholz, haben aber ebenfalls Schnallen in der Hutdeckschicht und sind dadurch ebenfalls vom Rehbraunen Dachpilz unterscheidbar. Die Arten der pouzarianus-Klade (in Europa nur Pluteus pouzarianus und P. primus) lassen sich mit Hilfe eines Mikroskops leicht durch deren in der Hutdeckschicht regelm\u00e4\u00dfig vorkommenden Schnallen abgrenzen. Zudem kommen diese Arten nur auf Nadelholz vor.Schwieriger ist die Artunterscheidung innerhalb der cervinus-Klade (in Europa neben dem Rehbraunen Dachpilz noch Pluteus alniphilus, P. hongoi und P. rangifer), da die Vertreter auf Laubholz vorkommen und zudem \u2013 mit der Ausnahme von Pluteus alniphilus \u2013 keine Schnallen aufweisen. Insofern bleiben bei braunh\u00fctigen, schnallenlosen Artan auf Laubholz noch Pluteus hongoi und P. rangifer \u00fcbrig.Pluteus rangifer ist allerdings mit klassischen Methoden nicht sicher vom Rehbraunen Dachpilz unterscheidbar. Einzig die manchmal dunklere Hutf\u00e4rbung und ein deutlicher, schwarz geschuppter Stiel sind Hinweise auf diese Art. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist Pluteus rangifer aber nur boreal verbreitet. Sein Areal reicht von Finnland \u00fcber Karelien und Sibirien bis in den Fernen Osten und nach Japan. Mitteleurop\u00e4ische Nachweise gibt es bislang nicht. In den Arealen, in denen beide Arten vorkommen, so z.\u00a0B. in Zentralsibirien, ist die Unterscheidung entsprechend aufwendig und sollte genetisch abgesichert werden.Pluteus hongoi l\u00e4sst sich ebenfalls nicht immer sicher mit klassischen Methoden vom Rehbraunen Dachpilz unterscheiden. Da sich die Areale beider Arten auch in Mitteleuropa \u00fcberschneiden, erschwert das die eindeutige Bestimmung des Rehbraunen Dachpilzes. Typische Kollektionen von Pluteus hongoi lassen sich recht leicht bestimmen: Der Hut ist blasser als beim Rehbraunen Dachpilz, dem Stiel fehlen die typischen dunklen L\u00e4ngsfasern bzw. sie sind nur schwach ausgepr\u00e4gt. Zudem sind die Haken der Cheilozystiden gerne gegabelt. Dennoch gibt es einzelne Kollektionen, die sich gar nicht vom Rehbraunen Dachpilz abtrennen lassen, da all die genannten Merkmale sehr variabel sind \u2013 zumal beispielsweise auch der Rehbraune Dachpilz einen glatten Stiel haben kann. Aus diesem Grund l\u00e4sst sich der Rehbraune Dachpilz im Moment auf Artebene nur sicher mit Hilfe genetischer Methoden (DNA-Sequenzierung) bestimmen.Der Rehbraune Dachpilz ist ein saprobiontischer Laubholzbewohner, der nur sehr selten an Nadelholz zu finden ist[1]. Als Substrat bevorzugt er Ahorn-, Birken-, Buchen- und Eichenholz[1]. Er besiedelt morsche St\u00fcmpfe, Str\u00fcnke, gef\u00e4llte Baumst\u00e4mme, st\u00e4rkere \u00c4ste und freiliegende Wurzeln in der Final- und sp\u00e4ten Optimalphase der Vermorschung. Wenn vergrabene oder mit Erde bedeckte \u00c4ste besiedelt werden, kann oft nicht unmittelbar auf einen holzzersetzenden Pilz geschlossen werden. Fruchtk\u00f6rper “bohren” sich dann spiralf\u00f6rmig an die Oberfl\u00e4che. Der Rehbraune Dachpilz kommt in Mitteleuropa in allen Waldtypen sowie in Forsten, Plantagen und Parks vor, wenn geeignetes Substrat zur Verf\u00fcgung steht. Eine Bevorzugung bestimmter Bodentypen findet nicht statt. Auch verrottende Strohhaufen au\u00dferhalb von geschlossenen W\u00e4ldern k\u00f6nnen besiedelt werden. Die Fruchtk\u00f6rper erscheinen auf dem Substrat einzeln bis truppweise, manchmal fast b\u00fcschelartig, die Hauptfruktifikation findet in Mitteleuropa von Ende April bis Ende November, voreilende oder \u00fcberst\u00e4ndige Exemplare werden auch in den Wintermonaten gefunden.Der Rehbraune Dachpilz kommt in Eurasien und Nordamerika vor[1]. Die Ostgrenze des eurasiatischen Areals ist in Zentralsibirien (Region um Nowosibirsk) erreicht[1]. Ob in Fennoskandien der Rehbraune Dachpilz durch Pluteus rangifer ersetzt wird oder beide auch dort sympatrisch auftreten, muss noch gekl\u00e4rt werden[1]. In Deutschland ist die Art im gesamten Gebiet fl\u00e4chendeckend verbreitet, sie ist fast \u00fcberall gemein.Der Dachpilze (Gattung Pluteus) bilden zusammen mit der Gattung Volvopluteus die Familie der Dachpilzverwandten (Pluteaceae), w\u00e4hrend die Scheidlinge (Gattung Volvariella) anhand genetischer Untersuchungen entgegen traditioneller Einordnung nicht in diesen Verwandtschaftskreis geh\u00f6rt[2].Der Rehbraune Dachpilz ist essbar. Er kann leicht erdig schmecken.Hans E. Laux: Der gro\u00dfe Kosmos-Pilzf\u00fchrer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelg\u00e4ngern. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08457-4.Josef Breitenbach, Fred Kr\u00e4nzlin (Hrsg.): Pilze der Schweiz. Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz. Band 4: Bl\u00e4tterpilze. Teil 2: Entolomataceae, Pluteaceae, Amanitaceae, Agaricaceae, Coprinaceae, Bolbitiaceae, Strophariaceae. Mykologia, Luzern 1995, ISBN 3-85604-040-4.German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder: Die Gro\u00dfpilze Baden-W\u00fcrttembergs. Band 4: St\u00e4nderpilze. Bl\u00e4tterpilze II. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8.\u2191 abcdefghijklmn Alfredo Justo, Ekaterina Malysheva, Tatiana Bulyonkova, Else C Vellinga, Gerry Cobian: Molecular phylogeny and phylogeography of Holarctic species of Pluteus section Pluteus (Agaricales: Pluteaceae), with description of twelve new species. In: Phytotaxa. Band\u00a0180, Nr.\u00a01, 24.\u00a0September 2014, ISSN\u00a01179-3163, S.\u00a01, doi:10.11646\/phytotaxa.180.1.1 (biotaxa.org).\u00a0\u2191 Alfredo Justo, Alfredo Vizzini, Andrew M. Minnis, Nelson Menolli, Marina Capelari: Phylogeny of the Pluteaceae (Agaricales, Basidiomycota): taxonomy and character evolution. In: Fungal Biology. Band\u00a0115, Nr.\u00a01, Januar 2011, S.\u00a01\u201320, doi:10.1016\/j.funbio.2010.09.012 (elsevier.com).\u00a0"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/08\/rehbrauner-dachpilz-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Rehbrauner Dachpilz \u2013 Wikipedia"}}]}]