[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/18\/bernhard-berghaus-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/18\/bernhard-berghaus-wikipedia\/","headline":"Bernhard Berghaus \u2013 Wikipedia","name":"Bernhard Berghaus \u2013 Wikipedia","description":"Bernhard Berghaus, vollst\u00e4ndig Bernhard Ignazius Josef Maria Berghaus (* 31. Juli 1896 in Amsterdam; \u2020 30. 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Juli 1896 in Amsterdam; \u2020 30. Dezember 1966 in Z\u00fcrich[1]) war ein deutscher R\u00fcstungsunternehmer.[2] In seinem Labor wurde das Ionitrierverfahren zur H\u00e4rtung (Ionenplattieren) von Metallen entwickelt. Bernhard Berghaus war Sohn eines verm\u00f6genden deutschen Textilunternehmers. Er wuchs in M\u00fcnster auf und besuchte hier das Gymnasium bis zum Abitur 1915.Im Ersten Weltkrieg diente er ab 1915 in der Kaiserlichen Marine als Leutnant zur See, unter anderem auf SMS Schlesien und bei der I. Seeflug-Abteilung in Kiel-Wik. Am 3. Juni 1920 wurde er au\u00dfer Dienst gestellt.[3] Was er in der Zeit von Kriegsende bis 1923 gemacht hat, liegt im Dunkeln.1923 er\u00f6ffnete er eine Reparaturwerkstatt f\u00fcr Maschinen in Berlin-Lankwitz. Daraus entwickelte sich sp\u00e4ter das Unternehmen Versuchsstation und Laboratorium Bernhard Berghaus, das bis zu 150 Forscher besch\u00e4ftigte.[4] 1932 erhielt er ein epochemachendes Patent f\u00fcr ein in seinem Labor entwickeltes Verfahren zum Verg\u00fcten von Metallgegenst\u00e4nden[5]. Er hatte bzw. die f\u00fcr ihn t\u00e4tigen Ingenieure hatten, aufbauend auf Forschungen von Arthur Wehnelt, erstmals ein stabiles Verfahren zum Ionitrieren mittels Glimmentladung entwickelt, mit dem Metalle beschichtet und so geh\u00e4rtet werden konnten. Insbesondere Leichtmetall wie Aluminium konnte dadurch dem Stahl vergleichbare Eigenschaften gewinnen, was das Verfahren f\u00fcr R\u00fcstungsprodukte wichtig werden lie\u00df. Damit begann die technische Anwendung der Glimmentladung, die zu zahlreichen weiteren Patenten f\u00fchrte.[6] Beginnend mit dem Erwerb der Mehrheit an den Leipziger Leichtmetallwerke Rackwitz 1932 baute Berghaus zielstrebig einen Konzern der R\u00fcstungsindustrie auf. Nach Einsch\u00e4tzung der alliierten Untersuchung hat er \u201eeinen wesentlichen Beitrag zur deutschen Wiederaufr\u00fcstung und Kriegswirtschaft geleistet\u201c.[7]Am 1. Mai 1933, dem Tag der Arbeit, trat Berghaus der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.878.103).[8] Eine Ernennung zum Wehrwirtschaftsf\u00fchrer und andere Ehrungen wie das Kriegsverdienstkreuz lehnte er laut Zeugenaussagen jedoch ab.[9]Seine Betriebe arbeiteten eng mit dem Oberkommando des Heeres zusammen. Sie entwickelten zahlreiche Verfahren der Mittel- und Hochfrequenztechnik sowie der Atomphysik. Berghaus meldete 1100 Patente an, wovon 800 f\u00fcr die Produktion in der R\u00fcstungsindustrie genutzt wurden. In seinen Werken arbeiteten bis zu 11.000 Personen, darunter auch viele Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg. Bernhard Berhaus galt als viertgr\u00f6\u00dfter Industrieller des Deutschen Reiches.[10]Nach dem Ende des Abessinienkriegs schickte er mit Genehmigung der deutschen (Wilhelm Keppler, Reichsamt f\u00fcr Bodenforschung) und italienischen Beh\u00f6rden eine Expedition in das von Italien besetzte \u00c4thiopien mit dem Ziel, abbaubare Mineralien wie Wolfram zu erkunden. Berghaus stellte die Finanzierung mit eigenen Mitteln sicher; er erregte dabei jedoch nach Aussage seines zeitweiligen Anwalts Friedrich-Carl Sarre den Verdacht der Devisenstelle im Reichswirtschaftsministerium, dass er die Expedition dazu nutzen wollte, um Devisen ins Ausland zu bringen.[11] Berghaus unterhielt umfangreiche Kontakte in die neutrale Schweiz und war 1940\/41 l\u00e4ngere Zeit in Davos[12]Peter Anton Feldscher, der Schutzmachtbevollm\u00e4chtigte der Schweizer Botschaft, lebte l\u00e4ngere Zeit auf dem Gut der Gontards, der Schwiegereltern von Berghaus, in Gro\u00dfwudicke. Feldscher nahm Berghaus deshalb am 12. April 1945 mit in die Schweiz.[13] Berghaus setzte sich in die Schweiz ab, um, so die Aussage von Walter Schellenberg, seine Verm\u00f6genswerte zu sch\u00fctzen[14] und lie\u00df sich in Z\u00fcrich nieder.Als er 1946 versuchte, ein Visum zur Einreise in die USA zu erlangen, f\u00fchrte dies zu umfangreichen Untersuchungen. Der Abschlussbericht bef\u00fcrwortete eine Aufnahme von Berghaus in das Central Registry of War Crimes and Security Suspects wegen seiner schlechten Behandlung der Zwangsarbeiter und wegen der v\u00f6lkerrechtswidrigen Besch\u00e4ftigung von Kriegsgefangenen.[15] Es sollte auch gepr\u00fcft werden, ob Berghaus nicht als Angeklagter in den N\u00fcrnberger Prozessen in Frage k\u00e4me.[16] Britische und franz\u00f6sische Milit\u00e4rbeh\u00f6rden in Deutschland verlangten seine Auslieferung wegen der Besch\u00e4ftigung von Zwangsarbeitern und deren Misshandlungen in seinen Betrieben, sowie wegen der Finanzierung namhafter NS-Gr\u00f6\u00dfen. Allerdings kam es nie zu f\u00f6rmlichen Verfahren. Sowohl die Schweiz als auch die Amerikaner wollten von seinen Patenten profitieren.Gleichzeitig lief in L\u00fcbeck sein durch den Rechtsanwalt Walther B\u00f6ttcher betriebenes Entnazifizierungsverfahren vor der Spruchkammer. Darin behauptete Berghaus, seit 1942 Kontakte zu Personen im Widerstand gegen Hitler wie Wolf-Heinrich von Helldorff und Arthur Nebe unterhalten zu haben und selbst wegen \u201ebeleidigende[r] \u00c4usserungen gegen Hitler, Defaitismus und Teilnahme am Widerstand\u201c verfolgt gewesen zu sein.[17] Mehrere Zeugen, darunter zwei niederl\u00e4ndische Zwangsarbeiter, die Berghaus als Chauffeure angestellt hatte, ein Angestellter, den er nach dessen Aussage vor der Gestapo gerettet hatte, sowie die Betriebsr\u00e4te der beiden L\u00fcbecker Unternehmen sagten zu seinen Gunsten aus. Am 1. Oktober 1948 stufte ihn der Entnazifizierungsausschuss in L\u00fcbeck als Pg. [seit 19]33 ohne Amt in die Kategorie 5: Entlastete ein.[18] Ende 1948 zogen die britischen Besatzungsbeh\u00f6rden das Verfahren an sich, da Grund zur Annahme vorl\u00e4ge, dass Berghaus als Kriegsverbrecher in die Kategorien 1 oder 2 eingeordnet werden m\u00fcsste und das Verfahren daher unter die Zust\u00e4ndigkeit der Milit\u00e4rregierung falle. Die L\u00fcbecker Entscheidung sei out of order. Das Verfahren sei zu annullieren und alle Entlastungsbescheinigungen seien einzuziehen.[19] Die Milit\u00e4rregierung sah eine Parallele zum Fall von Claude Dornier. Wie bei diesem sei die Kontrolle \u00fcber das in Schleswig-Holstein befindliche Verm\u00f6gen beizubehalten. Bei Berghaus kam es jedoch zu keinem weiteren Verfahren. Bis 1950 lag die Akte noch beim Public Safety Branch der Besatzungsbeh\u00f6rde; sie kam dann ohne weitere Folgen zur\u00fcck an die L\u00fcbecker Beh\u00f6rde.[20]Daraufhin reiste Berghaus wieder nach Deutschland, wo er vor\u00fcbergehend in M\u00fcnchen lebte. Er starb 1966 in der Schweiz.[10][21]Berghaus war seit dem 20. Juni 1934 verheiratet mit Lilly Claire (auch Lillyclaire, * 20. Juni 1910 in Berlin; \u2020 1. August 1986 in New York), geb. von Gontard, gesch. Schleber, einer Tochter von Paul von Gontard[22] und dessen Frau Clara, geb. Busch (1876\u20131954), einer Tochter des Brauereibesitzers Adolphus Busch (1839\u20131913) (Anheuser-Busch). Daher besa\u00df sie die amerikanischen Staatsb\u00fcrgerschaft. Gert von Gontard war ihr Bruder. F\u00fcr sie war es ihre zweite Ehe, in erster Ehe hatte sie 1930 den Industriellen (Georg Schleber AG) Werner Schleber (* 1895) geheiratet. Diese Ehe war jedoch schon bald wieder geschieden worden. Bernhard und Lillyclaire Berghaus hatten zwei Kinder: Bernhard Victor Berghaus (* 1937) und Lillyclaire Edmee (* 1939; \u2020 1. Januar 2020 in Z\u00fcrich[23]), sp\u00e4ter verheiratete Saran.[24] Sp\u00e4testens ab 1941 lebten seine Frau und die Kinder dauerhaft in der Schweiz.Berghaus sammelte Silberobjekte. Seine Silbersammlung wurde 1968 bei der Galerie Stuker in Bern versteigert.[25]Nach alliierten Recherchen von 1947 besa\u00df Berghaus folgende Unternehmen in Deutschland, \u00d6sterreich, Italien und Spanien:[26]Table of ContentsLeipziger Leichtmetallwerke Rackwitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berlin-L\u00fcbecker Maschinenfabrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hannemann & Co.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leichtmetallwerke Berghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sintermetallwerke Bernhard Berghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aschau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Versuchsstation und Laboratorium Bernhard Berghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Forjas De Alcala SA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]S.A. Mineraria und S.A. Bernhard Berghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weitere Immobilien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Glimmentladungsforschung \/ Ionon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leipziger Leichtmetallwerke Rackwitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1925 gegr\u00fcndete Werk in Rackwitz bildete den industriellen Grundstock und das finanzielle R\u00fcckgrat des Firmenimperiums von Bernhard Berghaus. Es verarbeitete Magnesium und Aluminium zu Teilen f\u00fcr die Flugzeugproduktion. 1932 \u00fcbernahm Berghaus die Mehrheit des Unternehmens einschlie\u00dflich aller Rechte von der IG Farben. 1935 erfolgte die Umwandlung in die Leipziger Leichtmetallwerke Rackwitz Bernhard Berghaus & Co. KG.Nach 1945 wurde das Unternehmen enteignet und in den VEB Leichtmetallwerk Rackwitz \u00fcberf\u00fchrt. Seit 1997 geh\u00f6rt Rackwitz zu Norsk Hydro.[27]Berlin-L\u00fcbecker Maschinenfabrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Berlin-L\u00fcbecker Maschinenfabrik Bernhard Berghaus wurde 1934 mit Hilfe eines verdeckten Kredits des Heereswaffenamtes und Unterst\u00fctzung der Stadt L\u00fcbeck gegr\u00fcndet. Das Betriebsgel\u00e4nde lag an der unteren Trave am Glash\u00fcttenweg (1936 bis 1945 Curt-Helm-Stra\u00dfe) 29\/35. Die BLM stellte vor allem Infanteriegewehre (Gewehr 41, Gewehr 43) und feinmechanisches Kriegsger\u00e4t wie Zielfernrohre her. Im Jahre 1939 besch\u00e4ftigte das Unternehmen etwa 2000 Arbeitskr\u00e4fte. W\u00e4hrend des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl zeitweise auf \u00fcber 5000 an.[28] Darunter befanden sich ca. 1300 Zwangsarbeiter. Ab 2. Mai 1945 wurde sie von der britischen Besatzungsmacht unter Zwangsverwaltung gestellt.Hannemann & Co.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stahlbau-Firma Hannemann & Co. wurde 1897 in Berlin gegr\u00fcndet und 1934 nach L\u00fcbeck verlegt, wo sie Teil des BLM-Komplexes war. Sie war am Bau der U-Boote vom Typ XXI beteiligt. In L\u00fcbeck wurde die Sektion 1 (Heck mit Heckraum, Steueranlage und Werkstatt) gefertigt.Leichtmetallwerke Berghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Leichtmetallwerk in Engerau bzw. Berg (Nieder\u00f6sterreich) wurde 1942 errichtet.[29] Hier sollten Bauteile f\u00fcr die Flugzeugindustrie und die Raketenproduktion, sowie Patronenh\u00fclsen hergestellt werden. Das Werk besch\u00e4ftigte 1944 im Probebetrieb 1600\u20132000 Mitarbeiter, darunter sehr viele Zwangsarbeiter. Auch Kunststoffproduktion war geplant.[30] Im Vollbetrieb h\u00e4tten hier 6000 Menschen arbeiten sollen, dazu kam es aber nicht mehr. Am 4. April 1945 besetzte die Rote Armee den Ort und das Werk wurde unter die Verwaltung durch USIA gestellt. Die Maschinen und Ausr\u00fcstung des Werkes wurden als Wiedergutmachung der Kriegssch\u00e4den nach Jugoslawien gebracht.[31]Sintermetallwerke Bernhard Berghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Nutzung der im Berliner Labor entwickelten Verfahren gr\u00fcndete Berghaus am 4. Januar 1943 die Sintermetallwerke Bernhard Berghaus in Mitterbergh\u00fctten. Dazu stellte der Reichsgau Salzburg das Gel\u00e4nde der 1931 geschlossenen Kupferh\u00fctte zur Verf\u00fcgung. Technischer Direktor wurde Gerhard Zapf, der sp\u00e4ter das Sintermetallwerk Krebsoege in Krebs\u00f6ge leitete. 1945 lag das Werk in der amerikanischen Zone. Es stand bis 1947 unter der Kontrolle der Milit\u00e4rregierung und kam zum 1. Juni 1947 unter \u00f6sterreichische \u00f6ffentliche Verwaltung.[32]Aschau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Filialb\u00fcro der Sintermetallwerke befand sich in Aschau am Chiemsee, ebenso eine Handels- und Transit G.M.B.H.Versuchsstation und Laboratorium Bernhard Berghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieses war die Keimzelle und das Hirn des Firmenimperiums. Forschung und Entwicklung wurde zentral in der Versuchsstation und Laboratorium Bernhard Berghaus in Berlin-Lankwitz in der Charlottenstra\u00dfe 31 betrieben. Hier befand sich auch das Zentralb\u00fcro Bernhard Berghaus (Berlin). Das Geb\u00e4ude wurde durch Luftangriffe am 23.\/24. August 1943 zerst\u00f6rt.[33]Nach 1945 f\u00fchrte Berghaus die Forschungs- und Entwicklungsabteilung weiter als Elektrophysikalische Anstalt Bernhard Berghaus und erlangte zahlreiche weitere Patente. Ab 1952 befand sich ihr Sitz in Vaduz, Liechtenstein; sie wurde erst 1983 liquidiert.[34]Forjas De Alcala SA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1939 erwarb Berghaus \u00fcber die in Liquidation befindliche Aktiengesellschaft F\u00fcr Waggonbau und mit Genehmigung der Berliner Devisenstelle ein Aktienpaket (knapp 80\u00a0%) des spanischen Waggonbau-Unternehmens Forjas De Alcala in Alcal\u00e1 de Henares; dazu geh\u00f6rte auch ein Teilpaket (22\u00a0%), das zuvor dem Frankfurter Unternehmen J. Adler jun. der Familie Rothschild geh\u00f6rt hatte.[35] Im Zuge der alliierten Untersuchung ab 1945 gab Berghaus an, dieses Aktienpaket zur Sicherung des Verm\u00f6gens seiner Schwiegermutter Clara von Gontard erworben zu haben. Anfang 1943 verkaufte er die Aktien in der Schweiz \u00fcber Wilhelm Abegg, um seiner dort lebenden Familie Liquidit\u00e4t zu verschaffen.[36]S.A. Mineraria und S.A. Bernhard Berghaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beide Firmen befanden sich in Mailand. Die S.A. Mineraria stand vermutlich im Zusammenhang mit der \u00c4thiopien-Expedition.[37] Die Devisen waren durch Maria R\u00f6ver organisiert worden.Weitere Immobilien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berghaus besa\u00df ein B\u00fcrogeb\u00e4ude in der St\u00fclerstra\u00dfe 6 im Berliner Ortsteil Tiergarten des Bezirks Mitte. Das Geb\u00e4ude hatte er von Eugen Garb\u00e1ty (1880\u20131966), dem Sohn von Josef Garb\u00e1ty, unter Druck vor dessen Emigration erworben.[38]Sein Wohnsitz in Berlin war die Villa Am Sandwerder 37 (Villa Mendel, 1892 von Albert Brandt errichtet)[39] in Wannsee. Nach deren Beschlagnahmung hielt er sich meist im Hotel Esplanade (Berlin) auf.Er verf\u00fcgte auch \u00fcber das von Gontardsche Gut Gro\u00dfwudicke nordwestlich von Berlin. Von 1943 bis Kriegsende diente es der Schweizerischen Botschaft in Berlin als Ausweichquartier.[40]1941 besorgte er die erzwungene Schenkung der Villa Gontard in der Bendlerstra\u00dfe (heute Stauffenbergstra\u00dfe) an das Deutsche Reich. Damit gelang es ihm, Schaden von seiner Schwiegermutter und seiner Familie abzuwenden, die sich in die Schweiz abgesetzt hatten.[41]Glimmentladungsforschung \/ Ionon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1957 wurde auf Initiative von Staatssekret\u00e4r Leo Brandt mit Geldern des Landes Nordrhein-Westfalen das Forschungsinstitut der Gesellschaft zur F\u00f6rderung der Glimmentladungsforschung e. V. K\u00f6ln gegr\u00fcndet, das die Patente von Berghaus weiter erforschen sollte.[42] Berghaus gr\u00fcndete das Unternehmen IONON mit Sitz in K\u00f6ln, das f\u00fcr die industrielle Verwertung verantwortlich war. Nach dem Tod von Berghaus wurde es 1967 von Kl\u00f6ckner & Co erworben und als Klockner Ionon weitergef\u00fchrt.[43]Bernhard Berghaus Ged\u00e4chtnisrennen, j\u00e4hrliches Galopprennen in Baden-Baden[44]Christiane Uhlig, Petra Barthelmess, Mario K\u00f6nig, Peter Pfaffenroth, Bettina Zeugin: Tarnung, Transfer, Transit. Die Schweiz als Drehscheibe verdeckter deutscher Operationen (1938\u20131952). (= Ver\u00f6ffentlichungen der UEK, Band 9) Z\u00fcrich: Chronos 2001, ISBN 3-0340-0609-8, S. 203\u2013215 (Fallbeispiel: Der Industrielle Bernhard Berghaus)\u2191 Genealogisches Handbuch des Adels 1989, S. 127\u2191 Trotz der vielen Patente in seinem Namen war Berghaus selbst durchaus kein ausgewiesener Physiker, wie mitunter zu lesen (so bei Gerald D. Feldman: Austrian Banks in the Period of National Socialism. Cambridge: Cambridge University Press 2015, ISBN 9781107001657, S. 525); nach Aussagen eines leitenden Mitarbeiters war er haupts\u00e4chlich Kaufmann, kein Ingenieur, und es fehlte ihm die fachm\u00e4nnische F\u00e4higkeit (Aussage Hugo Wedekind, 28. Februar 1947). Er bezeichnete sich selbst stets als Fabrikant\u2191 Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine, 1914\u20131918. Berlin: Marine-Offizier-Verband 1930, S. 550\u2191 Memorandum von Robert Murphy (Diplomat) an amerikanische Gesandtschaft Bern vom 30. Januar 1946\u2191 DRP 668 639 vom 20. Juli 1932\u2191 Max Fink, Alfred Friedrich Steinegger: Die Erscheinung der Reiboxydation an ionitrierten Stahloberfl\u00e4chen. Wiesbaden: VS Verlag f\u00fcr Sozialwissenschaften 1965, S. 26f\u2191 Tarnung – Transfer – Transit (Lit), S. 204\u2191 Memorandum von 1947 (ohne die dort stehende zus\u00e4tzliche O am Ende).\u2191 Aussage von Viktor Schulz vom 9. Juli 1948, Archiv der Hansestadt L\u00fcbeck (AHL) Entnazifizierung (\u201eDeNa ohne Kosten\u201c) Nr. 4330.\u2191 ab Zur Person Bernhard Berghaus. In: Gemeinde Berg (Hrsg.): Gemeindezeitung Berg. Sonderausgabe, M\u00e4rz 2013, S.\u00a07 (Online [PDF; 2,2\u00a0MB; abgerufen am 5.\u00a0August 2021] auf der Website www.nachkriegsjustiz.at).\u00a0\u2191 Aussage Sarre vom 2. Dezember 1946\u2191 [1]\u2191 Aussage Berghaus vom 19. September 1946\u2191 BAK; OMGUS, Finad, 3\/71-2\/10 in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz\u2191 Beibrief zum Final Report, 17. April 1947\u2191 Beibrief zum Final Report, 16. April 1947 \u2191 Fragebogen zur Entnazifizierung: Antworten auf Fragen 111\u2013116, Archiv der Hansestadt L\u00fcbeck (AHL) Entnazifizierung (\u201eDeNa ohne Kosten\u201c) Nr. 4330.\u2191 Archiv der Hansestadt L\u00fcbeck (AHL) Entnazifizierung (\u201eDeNa ohne Kosten\u201c) Nr. 4330.\u2191 Colonel T. E. H. Helby an den Innenminister des Landes Schleswig-Holstein, 29. Dezember 1948, Archiv der Hansestadt L\u00fcbeck (AHL) Entnazifizierung (\u201eDeNa ohne Kosten\u201c) Nr. 4330.\u2191 Archiv der Hansestadt L\u00fcbeck (AHL) Entnazifizierung (\u201eDeNa ohne Kosten\u201c) Nr. 4330.\u2191 Gerald D. Feldman: Austrian Banks in the Period of National Socialism. In: Publications of the German Historical Institute. Cambridge University Press, Cambridge 2015, ISBN 978-1-107-00165-7, S.\u00a0525 (eingeschr\u00e4nkte Vorschau in der Google-Buchsuche).\u00a0\u2191 Oliver Hilmes: Berlin 1936: Sechzehn Tage im August. Siedler Verlag, M\u00fcnchen 2016, ISBN 978-3-641-15686-2 (eingeschr\u00e4nkte Vorschau in der Google-Buchsuche).\u00a0\u2191 Stadt Z\u00fcrich: Todesf\u00e4lle Januar 2020, abgerufen am 28. April 2020\u2191 Sie trat regelm\u00e4\u00dfig bei gesellschaftlichen Anl\u00e4ssen als Budweiser-Erbin auf; siehe exemplarisch Fr\u00fchlingsgef\u00fchle in Paris, Berliner Zeitung vom 10. April 2002, abgerufen am 25. Juni 2017\u2191 Galerie Stuker, Bern. Grosse Jubil\u00e4umsauktionen 87-91 [Kataloge in einem Band]. 13. \u2013 27. Nov. und 7. Dez. 1968\u2191 Im Wesentlichen nach BAK; OMGUS, Finad, 3\/71-2\/10 in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz\u2191 offizielle webseite, abgerufen am 26. Mai 2017\u2191 Antjekathrin Gra\u00dfmann: L\u00fcbeckische Geschichte. 4. Auflage, L\u00fcbeck: Schmidt-R\u00f6mhild 2008, ISBN 978-3-7950-1280-9, S. 717f.\u2191 Zur Vorgeschichte und Finanzierung siehe Gerald D. Feldman: Austrian Banks in the Period of National Socialism. Cambridge: Cambridge University Press 2015, ISBN 9781107001657, S. 526\u2191 Leichtmetallwerk Bernhard Berghaus – Berg, abgerufen am 25. Mai 2017\u2191 Das Leichtmetallwerk. In: Gemeinde Berg (Hrsg.): Gemeindezeitung Berg. Sonderausgabe, M\u00e4rz 2013, S.\u00a06\u00a0f. (Online [PDF; 2,2\u00a0MB; abgerufen am 5.\u00a0August 2021] auf der Website www.nachkriegsjustiz.at).\u00a0\u2191 Report on Sintermetallwerke Bernhard Berghaus der Allied Commission for Austria (USACA) vom 2. November 1948; siehe auch Sintermetallwerke Bernhard Berghaus: Correspondence\u2191 [2]\u2191 Landesverwaltung Liechtenstein: Firmenindex\u2191 Vermerk vom 14. September 1938; Zum Schicksal von J. Adler jun. siehe Benno Nietzel: Handeln und \u00dcberleben: J\u00fcdische Unternehmer aus Frankfurt am Main 1924\u20131964.( = Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 204), G\u00f6ttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012 ISBN 9783525370247, S. 117 f.\u2191 Aktennotiz Berghaus vom 8. September 1946\u2191 [3]\u2191 Aussage Garb\u00e1ty vom 22. Januar 1947\u2191 Vialla Mendel, abgerufen am 28. April 2020\u2191 Sebastian Kinder, Haik Thomas Porada: Das Havelland um Rathenow und Premnitz: Eine landeskundliche Bestandsaufnahme. K\u00f6ln, Weimar: B\u00f6hlau 2017 ISBN 9783412222970, S. 274\u2191 Vgl. Evelyn W\u00f6ldicke: Die Villa Gontard. Ein Haus im Tiergartenviertel. 2013, ISBN 978-3-422-07256-5; Aussage von Fritz Oellers vom 1. M\u00e4rz 1947, abgerufen am 29. April 2020\u2191 Martin Schmei\u00dfer: Plasmachemie, ein aktuelles Teilgebiet der pr\u00e4parativen Chemie. Opladen: Westdeutscher Verlag 1971 ISBN 978-3-531-08214-1, S. 47\u2191 P. H. Morton: Surface engineering and heat treatment: past, present and future. Institute of Metals 1991 ISBN 9780901716019, S. 258\u2191 Zuletzt am 1. September 2019: Bernhard Berghaus Ged\u00e4chtnisrennen 2019, abgerufen am 29. April 2020"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki47\/2021\/12\/18\/bernhard-berghaus-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Bernhard Berghaus \u2013 Wikipedia"}}]}]