Jörg Noller – Wikipedia

Jörg Noller (* 1984 in Stuttgart[1]) ist ein deutscher Philosoph an der Ludwig-Maximilians-Universität München.[2]

Jörg Noller studierte Philosophie, Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft und evangelische Theologie an den Universitäten Tübingen und München. Er verbrachte Forschungsaufenthalte an den Universitäten Notre Dame, Chicago und Pittsburgh (gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft). 2012 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Redakteur des Philosophischen Jahrbuchs[3] am Lehrstuhl I für Philosophie der Ludwig-Maximilians-Universität München (Thomas Buchheim). 2014 promovierte er mit einer Studie zum Problem individueller Freiheit im Ausgang von Immanuel Kant.[4][5][6] 2021 habilitierte er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Studie über „Personale Lebensformen: Identität – Einheit – Würde“.[7]

Seit 2017 betreibt er den philosophischen Youtube-Kanal PhiloCast.[8] Seit 2018 ist er Mitherausgeber der Reihe Geist und Geisteswissenschaft im Alber-Verlag[9] und seit 2019 Mitherausgeber der Springer-Reihe Perspektiven der Hochschuldidaktik.[10] Seit 2020 gibt er die Metzler-Reihe „Digitalitätsforschung“ / „Digitality Research“ heraus.[11] Er ist Leiter der wissenschaftlichen Netzwerke „Ontologies of Personal Identity“[12] und „Praktische Philosophie im Ausgang von Kant (1785–1800)“[13], die beide von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden. Im Wintersemester 2019/20 nahm er an der Tierärztlichen Fakultät der LMU München einen Lehrauftrag zum Thema Tierethik wahr,[14] im Herbstsemester 2021 einen Lehrauftrag für Künstliche Intelligenz an der ETH Zürich[15]. Er ist Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft „Philosophische Digitalitätsforschung“[16] der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Philosophischen Jahrbuchs. Seit 2021 ist er Privatdozent an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Wissensmedien.

Jörg Noller forscht zu Theorien der Person, der Freiheit, des Bösen und Unmoralischen, zur Philosophie der Digitalität sowie zur praktischen Philosophie im Ausgang von Kant.[17] Didaktisch setzt er sich durch die Einbeziehung von neuen Medien wie Apps, Blogs und Youtube-Livestreams für die Verbindung von traditioneller und digitaler Lehre an der Universität ein.[18][19][8][20][21]

Monographien
  • Personale Lebensformen. Identität – Einheit – Würde. Paderborn: Mentis 2022.
  • Schillers Begriff des Geistes. Zur Einheit von Vernunft und Natur. Freiburg: Alber 2022.
  • Philosophie der Digitalität. Realität – Virtualität – Normativität. Stuttgart: Metzler 2022.
  • Digitalität. Zur Philosophie der digitalen Lebenswelt. Basel: Schwabe 2022.
  • Gründe des Bösen. Ein Essay im Anschluss an Kant, de Sade und Arendt. Basel: Schwabe 2019.
  • Theorien des Bösen zur Einführung. Hamburg: Junius 2017; 2. Auflage 2018.
  • Die Bestimmung des Willens. Zum Problem individueller Freiheit im Ausgang von Kant. Freiburg/München: Alber 2015; 2. Auflage 2016.
Editionen
  • Kants Moralphilosophie (1785-1800). Dokumentation einer Debatte (mit Silvan Imhof). Hamburg: Meiner 2022.
  • Kant’s Early Critics on Freedom of the Will (mit John Walsh). Cambridge: Cambridge University Press 2021.
  • Kants Freiheitsbegriff (1786-1800). Dokumentation einer Debatte (mit Silvan Imhof). Hamburg: Meiner 2021.
Herausgeberschaften
  • The Unity of a Person: Philosophical Perspectives. London: Routledge 2021.
  • Free Will: Historical and Analytic Perspectives (mit Marco Hausmann). London: Palgrave Macmillan 2021.
  • The Concept of Drive in Classical German Philosophy. Between Biology, Anthropology, and Metaphysics (mit Manja Kisner). London: Palgrave Macmillan 2021.
  • Was ist Digitalität? Philosophische und pädagogische Perspektiven (mit Uta Hauck-Thum). Stuttgart: Metzler 2021.
  • Studierendenzentrierte Hochschullehre. Von der Theorie zur Praxis (mit Christina Beitz-Radzio, Daniela Kugelmann, Sabrina Sontheimer und Sören Westerholz). Wiesbaden: Springer VS 2021.
  • Jahrbuch-Kontroverse mit Luciano Floridi, The Green and the Blue: A New Political Ontology for a Mature Information Society. Philosophisches Jahrbuch 127/2, 2020.
  • The Concept of Will in Classical German Philosophy. Between Ethics, Politics, and Metaphysics (mit Manja Kisner). Berlin/Boston: De Gruyter 2020.
  • Sein und Sollen. Perspektiven in Philosophie, Logik und Rechtswissenschaft (mit Georgios Karageorgoudis). Münster: Mentis 2020.
  • Die Natur der Lebensform. Perspektiven in Biologie, Ontologie und praktischer Philosophie (mit Martin Hähnel). Paderborn: Mentis 2020.
  • Über das Böse. Interdisziplinäre Perspektiven. Freiburg/München: Alber 2020.
  • Luther und Erasmus über Freiheit. Rezeption und Relevanz eines gelehrten Streits (mit Georg Sans). Freiburg/München: Alber 2020.
  • Methoden in der Hochschullehre. Interdisziplinäre Perspektiven aus der Praxis (mit Christina Beitz-Radzio, Daniela Kugelmann, Sabrina Sontheimer und Sören Westerholz). Wiesbaden: Springer VS 2019.
  • Geisteswissenschaft – was bleibt? Zwischen Theorie, Tradition und Transformation (mit Hans Joas). Freiburg/München: Alber 2019.
  • Was sind und wie existieren Personen? Probleme und Perspektiven der gegenwärtigen Forschung. Münster: Mentis 2019.
  • Freiheit nach Kant: Tradition, Rezeption, Transformation, Aktualität (zusammen mit Sasa Josifovic). Leiden: Brill 2018.
  • Die Aktualität des Geistes. Klassische Positionen nach Kant und ihre Relevanz in der Moderne (mit Thomas Zwenger). Freiburg/München: Alber 2018.
  • Der Begriff des Judentums in der klassischen deutschen Philosophie (zusammen mit Amit Kravitz). Tübingen: Mohr Siebeck 2018 (Rezension in der Zeitschrift für katholische Theologie).
  • Was ist Metaphysik? Historisch-systematische Perspektiven (zusammen mit Christopher Erhard und David Meißner). Freiburg/München: Alber 2017.
  • „Philosophia Transalpina“. Deutsch-italienische Wechselwirkungen in der Philosophie der Moderne (zusammen mit Thomas Buchheim). Freiburg/München: Alber 2015.
  1. CV. In: Dr. Jörg Noller. 2. Januar 2016, abgerufen am 16. Juli 2019 (deutsch). 
  2. Jörg Noller – Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft – LMU München. Abgerufen am 16. Juli 2019. 
  3. Philosophisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft. Abgerufen am 16. Juli 2019. 
  4. 2015 erschienen unter dem Titel „Die Bestimmung des Willens: Zum Problem individueller Freiheit im Ausgang von Kant“ in der Reihe „Symposion“ des Alber-Verlags.
  5. Die Bestimmung des Willens: Zum Problem individueller Freiheit im Ausgang von Kant. Abgerufen am 16. Juli 2019. 
  6. Jörg U. Noller: Oliver Sensen: Review of Jörg Noller, „Die Bestimmung des Willens: Zum Problem individueller Freiheit im Ausgang von Kant“ (2,2015). (academia.edu [abgerufen am 17. Juli 2019]). 
  7. CV. In: Dr. Jörg Noller. 2. Januar 2016, abgerufen am 15. Juni 2021. 
  8. ab PhiloCast. Abgerufen am 16. Juli 2019. 
  9. Geist und Geisteswissenschaft | Herder.de. Abgerufen am 16. Juli 2019. 
  10. Perspektiven der Hochschuldidaktik. (springer.com [abgerufen am 16. Juli 2019]). 
  11. Digitalitätsforschung. (springer.com [abgerufen am 4. Januar 2021]). 
  12. Jörg Noller: Homepage des DFG-Netzwerks „Ontologies of Personal Identity“. Abgerufen am 7. August 2019. 
  13. Jörg Noller: Homepage des DFG-Netzwerks „Praktische Philosophie im Ausgang von Kant“. Abgerufen am 7. August 2019. 
  14. Seminarankündigung WiSe 2019/20. Abgerufen am 27. September 2019. 
  15. Seminarankündigung Herbstsemester 2021. Abgerufen am 19. August 2021. 
  16. https://dgphil.de/index.php?id=253
  17. Jörg Noller – Forschungsthesen. Abgerufen am 19. August 2021. 
  18. Was ist Digitalität? – LMU München. Abgerufen am 16. Juli 2019. 
  19. PhiloCast – der philosophische Kanal. Abgerufen am 16. Juli 2019 (deutsch). 
  20. Philocast – Apps bei Google Play. Abgerufen am 17. Juli 2019. 
  21. Radio-Interview bei 94.5. Abgerufen am 21. Oktober 2019.