[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki48\/2021\/12\/27\/getreide-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki48\/2021\/12\/27\/getreide-wikipedia\/","headline":"Getreide \u2013 Wikipedia","name":"Getreide \u2013 Wikipedia","description":"\u00c4hren von Gerste, Weizen und Roggen (v.\u00a0l.\u00a0n.\u00a0r.) 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Die Fr\u00fcchte dienen als Grundnahrungsmittel zur menschlichen Ern\u00e4hrung oder als Viehfutter, daneben auch als Rohstoff zur Herstellung von Genussmitteln und technischen Produkten.Getreidek\u00f6rner bestehen aus dem st\u00e4rke- und (in geringerem Umfang) auch eiwei\u00dfhaltigen Mehlk\u00f6rper, dem fetthaltigen Keimling, der miteinander verwachsenen Samenschale und Fruchtwand sowie der zwischen Mehlk\u00f6rper und Schale liegenden eiwei\u00dfhaltigen Aleuronschicht. Das enthaltene Eiwei\u00df einiger Getreidegattungen (Weizen, Roggen, Gerste, Triticale) wird auch als Kleber oder Gluten bezeichnet. Andere Gattungen sind glutenfrei (Mais, Reis, Hirse und Bambussamen). F\u00fcr die meisten Verwendungen werden die Fr\u00fcchte nach der Reife durch Dreschen von den abgem\u00e4hten Pflanzen abgetrennt, wobei bei einigen Sorten auch die mit der Schale verwachsenen Deck- und Vorspelzen noch am Korn verbleiben, bei wenigen urt\u00fcmlichen Sorten auch H\u00fcllspelzen und Bruchst\u00fccke der \u00c4hrenspindel. Bei den meisten Mehlsorten wird traditionell die Schale durch Mahlen, Schleifen oder andere Verfahren m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig entfernt und als Kleie getrennt verwertet, bei Vollkornmehl ist dies nicht der Fall. Um lagerf\u00e4hige Produkte zu erhalten, muss auch der Keimling entfernt oder hitzebehandelt werden. Er kann zur Gewinnung von Getreidekeim\u00f6l genutzt werden.Zum Verzehr werden Getreidefr\u00fcchte bzw. ihre Mehlk\u00f6rper haupts\u00e4chlich gemahlen und als Brot gebacken, als Brei gekocht oder zum Beispiel zu Nudeln weiterverarbeitet. Aus Getreidesorten mit geringem Kleberanteil l\u00e4sst sich Brot nur als Fladenbrot herstellen. Die wichtigsten Getreidepflanzen f\u00fcr die menschliche Ern\u00e4hrung sind Reis, Weizen, Mais, Hirse, Roggen, Hafer und Gerste. Als Viehfutter genutzt werden vor allem Gerste, Hafer, Mais und Triticale.Weizen \u2013 (Triticum), Hauptgetreide in gem\u00e4\u00dfigten Zonen. Er ist au\u00dferdem die Getreidegattung mit den besten Backeigenschaften.Einkornreihe \u2013 diploidEinkorn \u2013 (T. monococcum) ist neben Emmer (T. dicoccum) die \u00e4lteste bekannte Weizenart, die bereits in der Jungsteinzeit kultiviert wurde.Emmerreihe \u2013 tetraploidEmmer (T. dicoccum), neben Einkorn die \u00e4lteste bekannte Weizenart, wurde bereits in der Jungsteinzeit kultiviert.Hartweizen \u2013 (T. durum), Verwendung f\u00fcr Teigwaren, Hauptanbaugebiete sind Nordamerika und S\u00fcdeuropa.Kamut \u2013 (T. durum x polonicum), eine nat\u00fcrliche Hybride aus Hartweizen (Triticum durum) und Triticum polonicum.[2]Dinkelreihe \u2013 hexaploidRoggen \u2013 (Secale), bedeutsam in kalten Regionen und auf leichten, sauren und sandigen B\u00f6den; Brotgetreide und Viehfutter.Gerste \u2013 (Hordeum), folgt als weniger anspruchsvolle Frucht im Fruchtwechsel dem Weizen; Viehfutter \u2013 Braugerste (Sommergerste) zur Malzherstellung.Hafer \u2013 (Avena sativa), auch das \u201eeurop\u00e4ische Urgetreide\u201c genannt, war fr\u00fcher Grundnahrungsmittel in Schottland (Haferflocken, Porridge), heute weltweit auch als Viehfutter verbreitet.Triticale \u2013 eine Kreuzung aus Weizen (Triticum aestivum L.) und Roggen (Secale cereale L.).Reis \u2013 (Oryza), Hauptgetreide in tropischen Zonen, Grundnahrungsmittel in Asien.Mais \u2013 (Zea mays), Grundnahrungsmittel der V\u00f6lker Nord- und S\u00fcdamerikas und Afrikas, weltweit als Viehfutter verbreitet.Hirse \u2013 ein Sammelbegriff f\u00fcr verschiedene Getreidearten mit kugeligen, kleink\u00f6rnigen, meist gelben K\u00f6rnern aus den Gattungen Sorghum, Panicum, Pennisetum, Eleusine u.\u00a0a.[3]Die im deutschen Sprachraum als Lebensmittel erh\u00e4ltliche Hirse ist meist Rispenhirse und wird heute vor allem in Nordchina angebaut. Vor der Einf\u00fchrung der Kartoffel war sie ein Grundnahrungsmittel in Mitteleuropa. Die Kolbenhirse wird vornehmlich als Kleintierfutter verwendet.Global wichtig ist Sorghum als Grundnahrungsmittel in Afrika und Zentralindien sowie als Futtermittel, Faserpflanze und zur Zucker- und Biospritproduktion in den USA.Lokal wichtige Grundnahrungsmittel sind Perlhirse (Sahelzone, Steppen Indiens, Pakistan), Fingerhirse (Zentralafrika, S\u00fcdindien), Teff (\u00c4thiopien), und Foniohirse (Teile Westafrikas).[4]Getreide im engeren Sinne sind Zuchtformen von S\u00fc\u00dfgr\u00e4sern (Poaceae). Der Ursprung des landwirtschaftlichen Anbaus vieler Getreidegattungen kann nicht mehr ermittelt werden. Getreideanbau und -zucht wurden, im Nahen Osten (Fruchtbarer Halbmond) agrargeschichtlich belegt, bereits vor mehr als 10.000 Jahren praktiziert. Die ersten angebauten Getreidearten waren Einkorn, Emmer und Gerste.[5] In Mitteleuropa und Westeuropa verbreiteten sie sich vor etwa 7.000 Jahren. Wildgetreide wurde schon vor 32.000 Jahren als Nahrungsmittel verwendet.[6][7] Aufgelaufene Saat von Wintergetreide im Herbst Aussaat- und Erntezeitpunkt h\u00e4ngen stark von den Klimabedingungen und der H\u00f6henlage des Anbaugebietes ab. Es gibt typische Fr\u00fcherntegebiete (zum Beispiel die Niederrheinebene oder das Bauland) und Sp\u00e4terntegebiete (zum Beispiel die Schw\u00e4bische Alb).Wintergetreide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wintergetreide ben\u00f6tigt nach der Aussaat und der Keimung eine Frostperiode, um dann im Fr\u00fchjahr schossen (Vernalisation) zu k\u00f6nnen. Es kann daher schon ab September ges\u00e4t und dann je nach Getreideart ab Juli des n\u00e4chsten Jahres geerntet werden. Durch die l\u00e4ngere Vegetationszeit und insbesondere die bessere Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit und Fr\u00fchlingsw\u00e4rme liegen die Ertr\u00e4ge der Wintergetreidearten weit \u00fcber denen der Sommerformen, was zur \u00fcberwiegenden Verbreitung von Wintergetreide f\u00fchrte. Zudem ist eine fr\u00fchere Ernte m\u00f6glich. Winterroggen, Winterweizen, Wintergerste und Wintertriticale sind im mitteleurop\u00e4ischen Raum die bedeutendsten Getreidearten. Bis zum Ende des 19.\u00a0Jahrhunderts z\u00e4hlte Emmer zu den h\u00e4ufig angebauten Wintergetreiden.Sommergetreide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sommergetreide ben\u00f6tigt im Gegensatz zum \u201eWintergetreide\u201c nur etwa ein halbes Jahr, bis es erntereif ist. Es wird ab M\u00e4rz ges\u00e4t und ab Juli geerntet. Saathafer, Mais und Sommergerste sind im mitteleurop\u00e4ischen Raum die bedeutendsten Arten. Weniger relevant sind Sommerroggen und Sommerweizen. Vor der Verdr\u00e4ngung durch den Mais war Hirse ein wichtiges Sommergetreide.Die Wachstumsstadien von Getreidepflanzen sind in der sogenannten BBCH-Skala[8] ausf\u00fchrlich beschrieben. Damit ist eine weitgehend vereinheitlichte Beschreibung der Entwicklungsstadien von Pflanzen nach ph\u00e4nologischen Merkmalen und deren Codierung m\u00f6glich. Dies macht einen Vergleich m\u00f6glich. Die Skala unterscheidet 10 Makrostadien (Makrostadium 0 = Keimung bis Makrostadium 9 = Absterben), die weiter unterteilt sind in Mikrostadien, in denen eine genauere Differenzierung beschrieben wird. So werden in der Skala die Reifestufen des Korns unterschieden: (Mikrostadien in Klammern)Milchreife (73\u201377): aus dem Getreidekorn l\u00e4sst sich durch Quetschen zwischen Zeigefinger und Daumen eine milchige Fl\u00fcssigkeit herausdr\u00fccken. W\u00e4hrend der Milchreife erreicht das noch gr\u00fcne Korn seine endg\u00fcltige Gr\u00f6\u00dfe.Teigreife (83\u201385): die Substanz, die man noch immer herausdr\u00fccken kann, ist nicht mehr fl\u00fcssig, sondern hat eine deutlich festere Konsistenz. Fingernageleindruck ist noch reversibel.Gelbreife (87): Das Getreidekorn ist hart und l\u00e4sst sich nicht mehr ausdr\u00fccken, aber mit guten Z\u00e4hnen zerbei\u00dfen. Fingernageleindruck ist irreversibel.Vollreife (89): Es erfolgt kein weiteres Wachstum. Das Getreidekorn ist reif. Es kann nur noch schwer mit dem Fingernagel gebrochen werden.Totreife (92): Der Wassergehalt hat soweit abgenommen, dass das Korn nicht mehr mit dem Fingernagel eingedr\u00fcckt oder gebrochen werden kann.Notreife (nicht offiziell in der BBCH-Skala, entspricht aber etwa 93): Vorzeitiges Abreifen durch widrige Umst\u00e4nde \u2013 zum Beispiel durch Trockenstress. Wo normalerweise noch weitere St\u00e4rke u.\u00a0a. eingelagert w\u00fcrden, wird nun stattdessen das Korn zur Abreife gebracht, da die Pflanze ausgepr\u00e4gten Wassermangel hat.Getreide wird in der Regel im Zustand der Voll- oder der Totreife geerntet. Drusch erfordert Totreife, die auch noch nach der Ernte erreicht wird. Eine Ernte mit M\u00e4hdreschern ist jedoch erst bei Totreife m\u00f6glich. Spielt die Natur einmal nicht mit, kann \u2013 wenn gesetzlich erlaubt \u2013 mit Sikkanten wie z.\u00a0B. Glyphosat die Abreife beschleunigt werden.In der Getreidefrucht sind auch im Zustand der Totreife nur Mehlk\u00f6rper und Schale im biologischen Sinn tot. Sowohl Keimling als auch Aleuronschicht bestehen aus lebenden Zellen und atmen. Dies f\u00fchrt bei ca.\u00a015\u00a0% Wassergehalt zu j\u00e4hrlichen St\u00e4rkeverlusten zwischen 0,25\u00a0% und 2\u00a0%.In Deutschland m\u00fcssen Getreidesorten vom Bundessortenamt zugelassen werden. Die folgende Anzahl der Getreidesorten war 2016 bei den verschiedenen Getreidegattungen zugelassen.[9] In Deutschland zugelassene Getreidesorten (2016)GetreideartAnzahlMais (Silonutzung, Reifegruppe fr\u00fch, Siloreifezahl bis S 220)059 SortenMais (Silonutzung, Reifegruppe mittelfr\u00fch, Siloreifezahl S 230 bis S 250)087 SortenMais (K\u00f6rnernutzung)191 SortenWinterweichweizen140 SortenSommerweichweizen020 SortenSommergerste (zweizeilig)054 SortenWintergerste (zweizeilig)035 SortenWintergerste (mehrzeilig)045 SortenWinterroggen032 SortenSommerhafer026 SortenWintertriticale033 SortenWinterspelz (Dinkel)013 SortenSorghumhirse (Sorghum bicolor (L.) Moench)008 Sorten Weizen (links), Hafer (Mitte), Gerste (rechts)Folgende Regeln erleichtern die Unterscheidung der in Mitteleuropa verbreiteten Getreidearten:Weizen hat meistens keine Grannen, es gibt auch begrannte Sorten.Gerste hat meistens sehr lange Grannen, es gibt auch Sorten mit kurzen Grannen; Gerstengrannen sind in der Regel unterschiedlich lang; die Grannen der unteren K\u00f6rner sind l\u00e4nger, so dass alle Grannen fast wie abgeschnitten auf einer H\u00f6he enden.Roggen hat mittellange Grannen, die in der Regel gleich lang sind.Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen) hat ebenfalls mittellange Grannen, die in der Regel gleich lang sind; die Pflanzenh\u00f6he in einem Triticalebestand ist aber im Vergleich zu einem Roggenbestand wesentlich homogener.Hafer hat keine Grannen, und im Gegensatz zu den vorgenannten Getreidearten wachsen die K\u00f6rner an einer Rispe und nicht an einer \u00c4hre.Getreide werden \u00fcberwiegend im Fruchtwechsel mit anderen Arten angebaut. Die Getreidearten sind unterschiedlich anf\u00e4llig f\u00fcr verschiedene Krankheiten. Bei Massenbefall kam es in der Zeit vor der Errichtung weltweiter Handelsbeziehungen regional immer wieder zu Missernten, Hungersn\u00f6ten oder zu gesundheitlichen Auswirkungen auf die Bev\u00f6lkerung. Getreidekrankheiten bewirken heute vor allem wirtschaftliche Sch\u00e4den.In Mitteleuropa wichtige Krankheiten im Weizen, Roggen, Gerste und Hafer sind:Es gibt K\u00f6rnerfr\u00fcchte, die \u00e4hnlich wie Getreide verwendet werden, aber nicht zu den S\u00fc\u00dfgr\u00e4sern geh\u00f6ren und damit kein Getreide sind, beispielsweise Buchweizen, Quinoa oder Amarant. Diese werden daher als Pseudogetreide bezeichnet. Lebens- und Genussmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verwendung von Getreide in Lebens- und Genussmitteln ist vielf\u00e4ltig, wie folgende Auflistung zeigt:Getreidemahlerzeugnisse, wieGetreideflockenGetreidekaffee, auch: Malzkaffee aus Gerste, Roggen, Weizen, DinkelGetreidekeime, GetreidesprossenGetreiden\u00e4hrmittelGetreidekeim\u00f6lGetreidepufferzeugnisse, wie beispielsweise Puffreis, PopcornGetreidest\u00e4rke, meist aus Mais, Reis, Weizen gewonnenMalz aus Braugerste und daraus BierSpirituosen (Kornbrand, Whisky).Futtermittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Getreide stellt weltweit das wichtigste Futtermittel dar. Vor allem an Wiederk\u00e4uer wird es \u00fcberwiegend als Ganzpflanzensilage (GPS), z.\u00a0B. als Roggen-, Gerste- oder Mais-GPS verf\u00fcttert. Nach Angaben der FAO wurden 2008\/09 35\u00a0% der weltweiten Getreideproduktion von 2,23 Milliarden Tonnen als Futtermittel verwendet.[10] In der Schweiz wurden 2018 auf 143.600 Hektar Getreide angebaut, davon knapp 42\u00a0% als Futtermittel (60.000 Hektar).[11]Industrielle Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die industrielle Nutzung von Getreide umfasst die energetische Nutzung, d.\u00a0h. die Herstellung von Biokraftstoffen und die direkte Stroh- und Getreideverbrennung sowie die stoffliche Nutzung, f\u00fcr die vor allem die St\u00e4rke den relevanten Rohstoff darstellt. Dabei spielen beinahe ausschlie\u00dflich Weichweizen und Mais eine Rolle als St\u00e4rkelieferanten w\u00e4hrend alle anderen Getreidesorten fast vollst\u00e4ndig zur Herstellung von Lebensmitteln oder in Brauereien (Gerste) verwendet werden.Die weltweite Verwendung von Getreide in Biokraftstoffen wird von der FAO mit 125 Millionen Tonnen angegeben.[10] Im Jahr 2009\/10 werden gesch\u00e4tzte sechs Prozent des Weltgetreideverbrauchs f\u00fcr Bioethanol verwendet (zu 97\u00a0% Mais in den Vereinigten Staaten), 47\u00a0% f\u00fcr Nahrung, 35\u00a0% f\u00fcr Futtermittel und 12\u00a0% f\u00fcr sonstiges (Saatgut, technische Verwendung, Verluste).[12] Im Wirtschaftsjahr 2006\/07 wurden von knapp 43 Millionen Tonnen Getreide in Deutschland 9\u00a0% f\u00fcr die stoffliche industrielle Nutzung verwendet, 3,5\u00a0% f\u00fcr Energie sowie 62\u00a0% f\u00fcr Futtermittel, 20\u00a0% f\u00fcr Nahrung und 2,3\u00a0% f\u00fcr Saatgut.Die Zusammensetzung von Getreide schwankt naturgem\u00e4\u00df, sowohl in Abh\u00e4ngigkeit von den Umweltbedingungen (Boden, Klima) als auch von der Anbautechnik (D\u00fcngung, Pflanzenschutz).Inhaltsstoffe verschiedener Getreidearten je 100 g essbarem Anteil:[13]GetreideartEnergie(kJ)Eiwei\u00df(g)Fett(g)Kohlen-hydratea(g)Ballast-stoffe(g)Calcium(mg)Eisen(mg)Kalium(mg)Magne-sium(mg)VitaminB1(mg)VitaminB2(mg)VitaminB6(mg)VitaminE(mg)Fols\u00e4ure(mg)Niacin(mg)Dinkel135810,82,763,28,8224,24451300,400,150,271,60,036,9Gerste13209,82,163,39,8402,84451150,430,180,560,670,0654,8Hafer140911,77,155,79,7805,83551300,680,170,960,840,0352,4Hirse14819,83,968,83,8106,91751250,440,110,520,10,014,8Mais13778,53,864,29,781,5295900,360,200,402,00,0251,5Reis, poliert14606,80,677,81,460,85100300,060,030,150,190,0111,3Roggen12448,81,760,913,2352,8510900,360,170,242,00,141,8Weizen126311,7b1,859,513,3353,2380950,460,0950,271,40,095,1b sortenabh\u00e4ngige Schwankung von 10,2\u201313,2Weltgetreideernte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2019 wurden weltweit folgende Anbauergebnisse erzielt (Tabelle nach Erntemengen weltweit sortiert):2019Anbaufl\u00e4che in HektarErtrag in dt pro haGetreidemenge in TonnenGetreideartWeltDWeltDWeltD1Weizen215.901.9583.118.10035,574,0765.769.6353.344.0002Mais197.204.250416.00058,288,11.148.487.291\u20133Reis162.055.938\u201346,6\u2013755.473.800–4Gerste51.149.8691.708.80031,167,8158.979.6109.583.6005Hirse*71.728.545\u201311,7\u201386.265.170\u20136Hafer9.418.493126.30024,541,123.104.147577.6007Roggen4.213.392636.30030,450,912.801.4412.201.400Summe711.672.4456.005.5002.950.881.09442.075.800* Hirse umfasst hier Sorghum und Millet (\u201eEchte Hirse\u201c) 000000 Quelle: FAO: Faostat 2019[14]Entwicklung der weltweiten Getreideproduktion (in Millionen Tonnen, einschlie\u00dflich Triticale, Fonio usw.):[14]Die gr\u00f6\u00dften Getreideproduzenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2018 wurden laut FAO weltweit 2,93 Milliarden Tonnen Getreide (Gerste, Hafer, Hirse (Sorghum und Millet), Mais, Reis, Roggen und Weizen) geerntet. Die weltweit 20 gr\u00f6\u00dften Produzenten von Getreide ernteten zusammen 80,7\u00a0% der Gesamtmenge, laut FAO, Faostat, 2019. Diese Tabelle enth\u00e4lt zus\u00e4tzlich die Produktionsmengen \u00d6sterreichs und der Schweiz:[15]Die D\u00fcrre und Hitze in Europa 2018 hat in D\u00e4nemark die Getreideernte um 28\u00a0% auf 7,2 Millionen Tonnen und in Schweden um 45\u00a0% auf 3,25 Millionen Tonnen einbrechen lassen.[16]Brotgetreideernte in \u00d6sterreich und der Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut FAO wurden im Jahr 2018 folgende Brotgetreidemengen in \u00d6sterreich und der Schweiz geerntet:[14]Getreide (in t)WeizenRoggenOsterreich\u00a0\u00d6sterreich1.370.960177.447Schweiz\u00a0Schweiz497.25010.112Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland wurden 2014\/15 pro Kopf 95,8 kg Getreideerzeugnisse (Backwaren, Teigwaren, Feine Backwaren) verbraucht.[17]Selbstversorgungsgrad mit Getreide in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Selbstversorgungsgrad mit Getreide betrug 2014\/15 in Deutschland 117\u00a0%.[18]Getreidepreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der Getreidepreis setzt f\u00fcr preisbestimmende Eigenschaften des Getreides festgelegte Basis- oder Standardwerte voraus. Abweichungen von den Standardwerten f\u00fchren zu entsprechenden Ab- oder Zuschl\u00e4gen auf den Grundpreis.Folgende preisbestimmende Eigenschaften liegen dem Getreidepreis zugrunde:Hektolitergewicht.Basis- oder Bezugsfeuchte.Diverse preisbestimmende G\u00fctemerkmale. Dies sind beispielsweise: Verunreinigungsgrad, Grad der Keimf\u00e4higkeit, Sedimentationswert (bei Weizen), Rohproteinanteil.Die Festlegung der Basiswerte f\u00fcr preisbestimmende Eigenschaften kann erfolgen durch B\u00f6rsen- oder Handelsusancen, oder auch durch gesetzliche Regelungen wie in den USA mit dem United States Grain Standards Act.Die Preisbildung kann unterschiedlich stattfinden. Im marktwirtschaftlich geregelten Wirtschaftsraum erfolgt die Preisfindung haupts\u00e4chlich an Warenterminb\u00f6rsen. In abgrenzten Wirtschaftsr\u00e4umen kann ein Staat den Getreidepreis direkt festsetzen oder indirekt durch eine staatliche Abnahmegarantie (= Interventionsaufk\u00e4ufe). Dabei ist\u00a0\u2013 im Gegensatz zur Preisfindung an Warenterminb\u00f6rsen\u00a0\u2013 zwischen Ein- und Verkaufspreis zu unterscheiden.Warenterminb\u00f6rsen erm\u00f6glichen den Anbaubetrieben das Getreide bereits vor der Ernte oder dem Anbau zu vermarkten, um dadurch eine Absicherung gegen fallende Preise zu erhalten. Erkauft wird dieser Vorteil f\u00fcr den Anbaubetrieb mit dem Verzicht auf die Gewinnbeteiligung bei steigenden Preisen. Gleichzeitig wird durch das Marktgeschehen an Warenterminb\u00f6rsen die Marktinformation f\u00fcr alle Marktteilnehmer gleicherma\u00dfen transparent und verf\u00fcgbar.Beim Preis f\u00fcr Getreide ist zu unterscheiden zwischen dem Preis, der an den Warenterminb\u00f6rsen ermittelt wird und dem Preis, den der Anbaubetrieb tats\u00e4chlich erh\u00e4lt, sofern das Getreide den festgelegten Standard- oder Basiswerten entspricht. Die Preisunterschiede ergeben sich durch Fracht- und Manipulationskosten zwischen dem Ort der Preisbildung und dem Ort des Waren\u00fcbergangs (= Ort der tats\u00e4chlichen Nachfrage) sowie aus dem Umstand, inwieweit am Ort der Verf\u00fcgbarkeit des Getreides das Angebot die Nachfrage \u00fcber- oder untersteigt.Eine der wichtigsten und gr\u00f6\u00dften Warenterminb\u00f6rsen f\u00fcr Getreide ist die CBOT (Chicago Board of Trade). F\u00fcr die h\u00e4ufigsten Getreidearten wie Mais oder Weizen wird dort der weltweit beachtete Preis in cents per bushel festgelegt. In Europa gilt als die bedeutendste Warenterminb\u00f6rse f\u00fcr Getreide die in NYSE Euronext aufgegangene MATIF (March\u00e9 \u00e0 Terme International de France) in Paris.Getreidehandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der gr\u00f6\u00dfte Teil des Getreidehandels wird nach Formvertr\u00e4gen verschiedener K\u00f6rperschaften abgewickelt. In Deutschland gelten die Einheitsbedingungen im Deutschen Getreidehandel als stillschweigender Bestandteil jedes Getreidehandelsvorgangs.[19] In \u00d6sterreich werden bevorzugt die Usancen der B\u00f6rse f\u00fcr landwirtschaftliche Produkte[20] in Wien verwendet und in der Schweiz die Usancen der Schweizer Getreideb\u00f6rse.[21]Im \u00dcberseehandel sind diese Vertr\u00e4ge weitgehend bedeutungslos. Dort werden f\u00fcr Getreide bevorzugt die Kontrakte der Grain and Feed Trade Association (GAFTA) und bei \u00d6lsaaten die Kontrakte der Federation of Oils, Seeds and Fats Associations (FOSFA) verwendet.[22]Trocknung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem Neolithikum wissen die Menschen, dass Getreide f\u00fcr eine dauerhafte, schadensfreie Lagerung getrocknet werden muss. Eine fr\u00fche Einrichtung, die f\u00fcr eine Darre gehalten wird, fand sich bei Bab edh-Dhra am Toten Meer. Da Getreide erst ab 14,5\u00a0% Feuchte sicher lagerf\u00e4hig ist, je nach Witterung aber auch mit einer h\u00f6heren Feuchte gedroschen wird, muss die Feuchte durch Trocknen entzogen werden. W\u00fcrde die Lagerung zu feucht erfolgen, w\u00e4re Pilzbefall die Folge. Getreidetrocknung ist sehr energieaufw\u00e4ndig. Da w\u00e4hrend der Ernte nicht immer das gesamte angenommene Getreide gleich getrocknet werden kann, werden in vielen M\u00fchlen Getreidepartien vor\u00fcbergehend auf +7\u00a0\u00b0C gek\u00fchlt, bis sie ebenfalls getrocknet werden k\u00f6nnen.F\u00fcr die Vermahlung sind 14\u00a0% Feuchte allerdings zu wenig. Da die trockene Schale bei der Vermahlung zu sehr splittern w\u00fcrde und eine Trennung zwischen Kleie und Mehl schwieriger wird, muss das Getreide vor der Vermahlung, in Abh\u00e4ngigkeit von der \u201eGlasigkeit\u201c des Korns, wieder auf 16\u201317\u00a0% Feuchte \u201eaufgenetzt\u201c (angefeuchtet) werden.Lagerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Diagramm einer Silo- und Getreidereinigungsanlage\u00dcblich sind heute Silos zur Einlagerung von Getreide, sogenannte Flach- und Hochsilos. Es werden aber auch einfache Lagerhallen (Flachlager) als Zwischenlager verwendet. Die \u00dcberwachung und Pflege des Getreides im Lager sind unbedingt erforderlich. Getreide atmet: Das hei\u00dft, es findet eine Feuchtigkeitsumverteilung im Getreidekorn statt und zum Teil auch Wasseraustritt \u2013 das Getreide \u201eschwitzt\u201c. Dies beg\u00fcnstigt das Wachstum von Mikroorganismen. Zudem sind ca.\u00a040\u00a0% einer Silosch\u00fcttung Hohlr\u00e4ume. Der Luftzustand dieser Hohlr\u00e4ume bestimmt das \u201eKlima\u201c der Sch\u00fcttung. Daher ist eine st\u00e4ndige \u00dcberwachung von Feuchtigkeit und Temperatur erforderlich. Zu den Grundregeln der Lagerhaltung geh\u00f6ren die Reinigung des Getreides vor der Einlagerung und von Zeit zu Zeit ein Luftaustausch im Silo. Getreide gilt unter folgenden Bedingungen als lagerfest: Feuchtigkeit unter 14\u00a0%, Temperatur unter 20\u00a0\u00b0C (am g\u00fcnstigsten sind Temperaturen von 5\u20138\u00a0\u00b0C). Besatz unter 1\u00a0%.Vorratsschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorratsschutz ist die Verhinderung des Befalls durch Vorratssch\u00e4dlinge, aber auch deren Bek\u00e4mpfung, wenn Befall eingetreten ist. Die FAO sch\u00e4tzt die weltweiten Lagerverluste durch tierische Sch\u00e4dlinge in Getreidelagern auf ca.\u00a010\u201330\u00a0%, dies entspricht einem j\u00e4hrlichen Verlust von 180 bis 360\u00a0Millionen Tonnen Getreide. In Deutschland d\u00fcrfte die Verlustrate unter einem Prozent liegen, in Entwicklungsl\u00e4ndern dagegen sogar h\u00e4ufig \u00fcber 30\u00a0%.Die auftretenden Sch\u00e4den sind:Fra\u00dfsch\u00e4den: Gesamtmenge nimmt ab; Selektionsfra\u00df: nur Keimlinge oder N\u00e4hrgewebe werden angefressenVerschmutzung: Kot, Urin, tote Tiere in den Nahrungsmitteln, Spinnf\u00e4den, HaareVer\u00e4nderung an den Inhaltsstoffen: Ranzigwerden, Abnahme des Protein- oder VitamingehaltesFolgesch\u00e4den: Geruchs- und Geschmacksver\u00e4nderung, Ver\u00e4nderung der Backeigenschaften, Kosten f\u00fcr Beseitigung und ReinigungDie h\u00e4ufigsten Vorratssch\u00e4dlinge sind:[23]Die Bek\u00e4mpfung von m\u00f6glichem Befall geschieht in der M\u00fchle im Wesentlichen durch drei Bek\u00e4mpfungsarten:W\u00e4rmeentwesung: Die ganze M\u00fchle wird abgedichtet und mit Warmluft auf ca.\u00a050\u201360\u00a0\u00b0C erw\u00e4rmt. Die Temperatur muss mindestens ein bis zwei Tage konstant gehalten werden. Dadurch werden alle Insekten in allen Entwicklungsstadien abget\u00f6tet.K\u00e4lteentwesung: Getreide wird auf Paletten in einen speziellen Container gefahren, in dem es durch fl\u00fcssigen Stick- oder Sauerstoff schockartig auf \u221220 bis \u221230\u00a0\u00b0C gek\u00fchlt wird. Auch dadurch werden alle Entwicklungsstadien von Insekten abget\u00f6tet.[24]Chemische Bek\u00e4mpfung: Verwendung von zugelassenen Gasen (z.\u00a0B. Sulfurylfluorid), Spr\u00fch- oder Nebelverfahren. Dies darf jedoch nicht von Laien durchgef\u00fchrt werden. Bisweilen werden auch W\u00e4rmeentwesung und chemische Bek\u00e4mpfung kombiniert, um eine optimale und vollst\u00e4ndige Bek\u00e4mpfung zu erreichen. Die W\u00e4rme wirkt als Stressfaktor auf die Insekten und erh\u00f6ht die Wirksamkeit des Begasungsmittels.[24]Verunreinigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Disteln in einem HaferfeldAuf Getreidefeldern wachsen neben erw\u00fcnschten Getreidesorten auch andere Pflanzen, die nicht angebaut wurden, aber durch wandernde Samen oder durch Verunreinigungen im Saatgut eingetragen wurden. Es handelt sich meist um Anteile anderer Getreidesorten oder weiterer, nicht essbarer Pflanzen (Unkr\u00e4uter). Diese k\u00f6nnen die Qualit\u00e4t des Mehls, den Ertrag oder die Qualit\u00e4t des Saatgutes f\u00fcr die n\u00e4chste Periode mindern. Der Anteil der Verunreinigungen im Getreide soll deshalb gering gehalten werden.Die meisten Unkr\u00e4uter, die in Getreidefeldern wachsen, haben Samen, die sich von den Getreidek\u00f6rnern stark unterscheiden und deshalb technisch entfernt werden k\u00f6nnen. Heute wird durch Siebungen und Luftstromtransport bereits im M\u00e4hdrescher ein Gro\u00dfteil der Verunreinigungen abgetrennt.Saatgut, das in h\u00f6heren Anteilen mit anderen Getreidesorten verunreinigt ist und f\u00fcr Handel und Verzehr nicht geeignet erscheint, kann immer noch als Futtergetreide ausges\u00e4t oder vermischt mit anderen Sorten als Gemengesaat verwendet werden. Soll Futtergetreide noch vor der Reife geerntet und gr\u00fcn verf\u00fcttert oder siliert werden, fallen Verunreinigungen durch andere Sorten kaum ins Gewicht.Getreidereinigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Getreidem\u00fchle wird das angelieferte Getreide vor der Annahme auf Verunreinigungen gepr\u00fcft. Das vom Landwirt in der M\u00fchle angelieferte Rohmaterial ist in aller Regel kein reines Getreide, sondern mit Unkrautsamen, Steinen, Erdklumpen, Metallteilen, Insekten, Fremdgetreide und vielem mehr verunreinigt. Alle Verunreinigungen zusammen nennt man \u201eBesatz\u201c. Ist der Besatzanteil zu hoch, oder befinden sich gar lebende Sch\u00e4dlinge in der Partie, so wird der M\u00fcller deren Abnahme verweigern. Der genaue Besatzanteil kann im M\u00fchlenlabor durch eine \u201eBesatzanalyse\u201c ermittelt werden. Bevor Getreide in der M\u00fchle eingelagert wird, durchl\u00e4uft es die sogenannte \u201eSilo- oder Schwarzreinigung\u201c. Man unterscheidet gew\u00f6hnlich zwischen \u201eFremdbesatz (Schwarzbesatz)\u201c und \u201eKornbesatz\u201c.Die negativen Einfl\u00fcsse von Besatz sind vielf\u00e4ltig:Giftigkeit von Unkraut\u00adsamen und MutterkornBeeintr\u00e4chtigung von Geruch und GeschmackErh\u00f6hung des MineralstoffgehaltesVerschlechterung der Backeigenschaften der MehleBesch\u00e4digung von Maschinen, erh\u00f6hter Verschlei\u00dfErh\u00f6hung des erforderlichen Lagervolumens.Die Reinigung erfolgt stufenweise durch verschiedenste Trennmethoden in folgenden Maschinen:Speisegetreide, das die M\u00fchle verl\u00e4sst, hat heute einen nie zuvor gekannten Reinheitsgrad.Vermahlung, Siebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zerkleinerung erfolgt heute mit der wichtigsten und verbreitetsten Maschine: dem Walzenstuhl. In den Walzenst\u00fchlen sind \u00fcblicherweise zwei oder vier Walzenpaare untergebracht, die sich gegenl\u00e4ufig mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit drehen. Sie sind entweder als Riffel- oder Glattwalzen ausgef\u00fchrt. Das bei einem Walzendurchgang entstehende \u201eHaufwerk\u201c wird durch den Plansichter und je nach Granulation unterschiedlich weitergeleitet. Alle kleinen Mehlpartikel ("},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki48\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki48\/2021\/12\/27\/getreide-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Getreide \u2013 Wikipedia"}}]}]