[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki56\/2022\/02\/21\/johannes-tiedke-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki56\/2022\/02\/21\/johannes-tiedke-wikipedia\/","headline":"Johannes Tiedke \u2013 Wikipedia","name":"Johannes Tiedke \u2013 Wikipedia","description":"Johannes Tiedke (* 1881 in Zehdenick; \u2020 30. 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M\u00e4rz 1947 in Sielbeck bei Eutin) war ein deutscher Rechtsanwalt und Versicherungsdirektor. Johannes Tiedke war der Sohn des brandenburgischen Pastors Albert Heinrich Eduard Tiedke. Von 1900 bis 1908 studierte er in Paris und Berlin Jura, wobei er sich seinen Lebensunterhalt selbst finanzieren musste.Tiedke arbeitete zun\u00e4chst als Rechtsanwalt in Zehdenick und Duisburg. 1920 war er Direktor der Victoria-Versicherung in Berlin.[1] In der Zeit der Inflation bewahrte Tiedke das Unternehmen vor gr\u00f6\u00dferen finanziellen Verlusten, was ihn in der Versicherungsbranche den Ruf eines erfolgreichen Managers einbrachte. Firmensitz der Alten Leipziger Versicherungsgesellschaft in Leipzig ab 1934Am 1. Oktober 1922 trat Tiedke in die Direktion der Alten Leipziger Versicherungsgesellschaft ein. In der Nachfolge von Hofrat Dr. Theodor Walther erhielt Tiedke 1927 das Amt des Generaldirektors (Vorstandsvorsitzender). Unter seiner Leitung wurde die Alte Leipziger Lebensversicherung zum zweitgr\u00f6\u00dften Versicherungsunternehmen Deutschlands ausgebaut.1932 bildete die Lebensversicherungsgesellschaft mit der Leipziger Feuer-Versicherungsanstalt eine Arbeitsgemeinschaft, die zun\u00e4chst in der beiderseitigen Nutzung der Au\u00dfenorganisationen bestand. Ab 1. Januar 1933 \u00fcbernahm Tiedke auch die Leitung der Leipziger Feuer-Versicherungsanstalt.1934 fand eine Reorganisation der Au\u00dfenorganisation statt, durch die das Neugesch\u00e4ft erheblich ausgeweitet wurde, so dass der Versicherungsbestand bis zum Jahr 1939 auf 914 Millionen Reichsmark anstieg.Johannes Tiedke hatte eine ablehnende Haltung gegen\u00fcber dem Nationalsozialismus. Er trat nicht in die NSDAP ein und lehnte die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe “Versicherungen” der Deutschen Arbeitsfront ab. 1934 entlie\u00df er zwei Obm\u00e4nner der nationalsozialistischen Betriebsorganisation fristlos wegen politischer Hetze am Arbeitsplatz. 1939 wurde er von der Gestapo verhaftet und all seiner \u00c4mter enthoben, weil er am 1. September 1939 verbot, dass Hitlers Kriegsrede in den R\u00e4umen der Alten Leipziger als Gemeinschaftsempfang im Radio angeh\u00f6rt wurde.[2]Im Jubil\u00e4umsband der Alten Leipziger Lebensversicherung aus dem Jahre 1955 hei\u00dft es dazu:\u201eGeneraldirektor Tiedke hatte sich entschieden dagegen gewandt, Forderungen der Nationalsozialisten zu erf\u00fcllen, wenn er diese mit den Interessen der Versicherten, der Gesellschaften und ihrer Mitarbeiter nicht f\u00fcr vereinbar hielt. Er lag in st\u00e4ndigem Abwehrkampf und Widerstand gegen die Partei. Mit ihm wurde ein Mann ungerechtfertigt gema\u00dfregelt und zur Unt\u00e4tigkeit gezwungen, der nicht nur den Gesellschaften, sondern durch seine Mitarbeit in den Fachverb\u00e4nden und im Beirat der Versicherungsaufsichtsbeh\u00f6rde der gesamten deutschen Versicherungswirtschaft unsch\u00e4tzbare Dienste geleistet hatte.\u201c\u2013 125 Jahre Alte Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit[3]Gerald D. Feldman urteilte, Johannes Tiedke sei einer der wenigen f\u00fchrenden Versicherungsmanager gewesen, der einen Rest von Anstand und eine gewisse Distanz zum Regime wahrte.[4]Im April 1946 reiste der damals bereits gesundheitlich schwer erkrankte ehemalige Generaldirektor Tiedke unter abenteuerlichen Umst\u00e4nden von Leipzig nach Bad Gandersheim, um als Vorsitzender des Aufsichtsrates den Wiederaufbau der Alten Leipziger Versicherungsgesellschaft zu unterst\u00fctzen. Er verstarb w\u00e4hrend eines Aufenthalts im Sanatorium Haus Sielbeck in Schleswig-Holstein.Tiedke war zudem Vorsitzender des Leipziger Privat-Versicherungs-Verbandes und stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes deutscher Versicherungs-Unternehmungen. Zudem amtierte er als Reichsarbeitsrichter.[5]Johannes Tiedke war mit der aus Kellinghusen stammenden Pianistin Paula, geb. Wischmann, verheiratet. Der Ehe entstammten drei Kinder:Gisela (1911\u20131991), Pianistin, verheiratet mit Vollrat Knebusch (1905\u20131944), letztem Besitzer des Gutes GrevenWolfgang (1913\u20131987)Ingeburg (1920\u20132018)Johannes Tiedke: Gedichte. Selbstverlag, Leipzig 1933.Tiedke, Johannes. In: Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsf\u00fchrer. Lebensg\u00e4nge deutscher Wirtschaftspers\u00f6nlichkeiten. Ein Nachschlagebuch \u00fcber 13000 Wirtschaftspers\u00f6nlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg\/Berlin\/Leipzig 1929, DNB 948663294.Leipziger Lebensversicherung 1830\u20131930. Denkschrift zur Jahrhundertfeier. Privatdruck, Leipzig 1930.Alte Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit. 125 Jahre. Frankfurt am Main 1955.Roland Knebusch: Gl\u00fcck und Leid in Greven. In: Mario Niemann (Hrsg.): L\u00e4ndliches Leben in Mecklenburg in der ersten H\u00e4lfte des 20. Jahrhunderts. Rostock 2009, ISBN 978-3-938686-41-6.\u2191 1921 weist ihn der Assekuranz-Kompass als Direktor der Victoria nach. Assecuranz-Compass, Band 1, 1921, S. 335 u. 344\u2191 Roland Knebusch: Als Versicherungs-Generaldirektor im Dritten Reich; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. November 1998, Nr. 267, S. 11\u2191 Alte Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit. 125 Jahre. Frankfurt am Main 1955, S. 39.\u2191 J\u00fcrgen Jeske:Eine Allianz nicht nur f\u00fcrs Leben – Auch die Nazis waren gut versichert: Gerald D. Feldmans gro\u00dfe Studie wirft dunkle Schatten auf den Konzern; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Oktober 2001, Nr. 234, S. L41; Es handelt sich um eine Buchbesprechung zu: Gerald D. Feldman: “Die Allianz und die deutsche Versicherungswirtschaft im Nationalsozialismus 1933 bis 1945”. Aus dem Englischen von Karl Heinz Siber. Verlag C.H. Beck, M\u00fcnchen 2001\u2191 Tiedke, Johannes. In: Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsf\u00fchrer. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1929, S. 2287."},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki56\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki56\/2022\/02\/21\/johannes-tiedke-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Johannes Tiedke \u2013 Wikipedia"}}]}]