[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/2022\/02\/12\/talsperre-schonbrunn-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/2022\/02\/12\/talsperre-schonbrunn-wikipedia\/","headline":"Talsperre Sch\u00f6nbrunn \u2013 Wikipedia","name":"Talsperre Sch\u00f6nbrunn \u2013 Wikipedia","description":"Talsperre Sch\u00f6nbrunn Blick auf den Steinsch\u00fcttdamm Koordinaten 50\u00b0\u00a032\u2032\u00a036\u2033\u00a0N, 10\u00b0\u00a052\u2032\u00a051\u2033\u00a0O50.54333333333310.880833333333Koordinaten: 50\u00b0\u00a032\u2032\u00a036\u2033\u00a0N, 10\u00b0\u00a052\u2032\u00a051\u2033\u00a0O Daten zum Bauwerk Bauzeit: 1967\u20131979 H\u00f6he \u00fcber Talsohle: 64,7\u00a0m","datePublished":"2022-02-12","dateModified":"2022-02-12","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/7\/73\/Hauptdamm_Talsperre_Sch%C3%B6nbrunn_1.jpg\/300px-Hauptdamm_Talsperre_Sch%C3%B6nbrunn_1.jpg","url":"https:\/\/upload.wikimedia.org\/wikipedia\/commons\/thumb\/7\/73\/Hauptdamm_Talsperre_Sch%C3%B6nbrunn_1.jpg\/300px-Hauptdamm_Talsperre_Sch%C3%B6nbrunn_1.jpg","height":"225","width":"300"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/2022\/02\/12\/talsperre-schonbrunn-wikipedia\/","wordCount":3494,"articleBody":"Talsperre Sch\u00f6nbrunn Blick auf den Steinsch\u00fcttdamm Koordinaten50\u00b0\u00a032\u2032\u00a036\u2033\u00a0N, 10\u00b0\u00a052\u2032\u00a051\u2033\u00a0O50.54333333333310.880833333333Koordinaten: 50\u00b0\u00a032\u2032\u00a036\u2033\u00a0N, 10\u00b0\u00a052\u2032\u00a051\u2033\u00a0ODaten zum BauwerkBauzeit:1967\u20131979H\u00f6he \u00fcber Talsohle:64,7\u00a0mH\u00f6he \u00fcber Gr\u00fcndungssohle:66,7\u00a0mH\u00f6he der Bauwerkskrone:545,12\u00a0mBauwerksvolumen:1\u00a0100\u00a0000\u00a0m\u00b3Kronenl\u00e4nge:260\u00a0mKronenbreite:6,2\u00a0mB\u00f6schungsneigung luftseitig:1:1,6B\u00f6schungsneigung wasserseitig:1:2Daten zum StauseeH\u00f6henlage (bei Stauziel)542,8\u00a0mWasseroberfl\u00e4che1\u00a0km\u00b2Speicherraum23,28 Mio. m\u00b3Gesamtstauraum:23,88 Mio. m\u00b3Einzugsgebiet30,2\u00a0km\u00b2Bemessungshochwasser:47\u00a0m\u00b3\/s Die Talsperre Sch\u00f6nbrunn liegt im s\u00fcdlichen Th\u00fcringer Wald in der Gemeinde Schleusegrund (Landkreis Hildburghausen, Th\u00fcringen). Sie wurde 1977 in Betrieb genommen. Die Talsperre liegt etwa 20 Kilometer s\u00fcdlich von Ilmenau und 15 Kilometer nord\u00f6stlich von Schleusingen. Gestaut wird der Fluss Schleuse.Die Talsperre dient der Trinkwasserversorgung in der Region Suhl, Hildburghausen, Ilmenau, Meiningen und Schmalkalden sowie dem Hochwasserschutz. Aus der Talsperre Sch\u00f6nbrunn werden 230.000 Verbraucher in S\u00fcdth\u00fcringen mit t\u00e4glich rund 27.000\u00a0m\u00b3 Trinkwasser versorgt. Die Talsperre geh\u00f6rt der Th\u00fcringer Fernwasserversorgung.Das Einzugsgebiet der Talsperre umfasst eine Fl\u00e4che von 30,2\u00a0km\u00b2. Es besteht zu 88\u00a0% aus Mischwald, im oberen Teil dominieren Viehweiden. Mit H\u00f6henlagen um 800\u00a0m \u00fc.\u00a0NN stellt die Kammlage des Mittelgebirges als nat\u00fcrliche Wasserscheide die n\u00f6rdliche Begrenzung des Einzugsgebietes dar. Das im oberen Schleusetal vorhandene Einzugsgebiet, welches einen mittleren Jahresniederschlag von 1060\u00a0mm hat, und die durch das atlantisch-ozeanische Klima bewirkten hohen Abflusswerte (gesamter mittlerer Abfluss: 0,71\u00a0m\u00b3\/s) bieten g\u00fcnstige Voraussetzungen f\u00fcr die Anlage einer Trinkwassertalsperre. Die mittlere Jahresabflusssumme betr\u00e4gt 22,3 Mio.\u00a0m\u00b3. Die Talsperre wird von den gr\u00f6\u00dferen Zufl\u00fcssen (B\u00f6se) Schleuse, Tanne, Gabel und Tr\u00e4nkbach sowie von einer Vielzahl von kleineren B\u00e4chen gespeist. Hierzu geh\u00f6ren die Zufl\u00fcsse Eselsbach, Kleiner Gabelbach, Haschbach, Schulbach, M\u00e4rtersbach und Schwefelbach.Der Untergrund des Talsperrenraumes besteht aus algonkischem Schiefer (\u00e4ltestes Gestein im Th\u00fcringer Wald). Dieser geh\u00f6rt zur Kernzone des Schwarzburger Sattels in den Katzh\u00fctte Schichten. An mehreren Stellen ist der Schiefer durch Eruptivgesteinsg\u00e4nge (Syenitporphyr, Porphyrit) durchsetzt, wodurch der angrenzende Schiefer kontaktmetamorph ver\u00e4ndert wurde. Durch tektonische Beanspruchung des algonkischen Sediments entstand geschiefertes Sedimentgestein. Dieses wurde so ver\u00e4ndert, dass ein gekl\u00fcfteter und geschieferter Zustand vorliegt. Im Bereich der Eruptivg\u00e4nge sind keine Kl\u00fcfte vorhanden. Schiefer, der keine Kontaktbeeinflussung hatte, liegt als grau \/ dunkelgraues Gestein vor. Vorherrschend ist Tonschiefer von feinem Korn mit eingelagerter Grauwacke. Diese tritt jedoch nur selten auf. Das anstehende Gestein aus Tonschiefer wird an der Basis von Sandstein, Brekzien, Konglomeraten und im Hangenden von Feinsandstein begrenzt. Teilweise fallen diese Schichten der Goldisthaler Gruppe steil ein und erreichen M\u00e4chtigkeiten von bis zu 600\u00a0m. Der Staudamm der Talsperre ist ein Steinsch\u00fcttdamm mit Asphaltbetonau\u00dfendichtung. Die Gesamtfl\u00e4che der Au\u00dfendichtung betr\u00e4gt 22.000\u00a0m\u00b2. Der Dichtungsk\u00f6rper (Gesamtdicke 30\u00a0cm) ist aus einer bitumin\u00f6sen Tragschicht mit einer unteren und oberen Dichtungsschicht und dazwischen liegendem Dr\u00e4nelement sowie mit einer Oberfl\u00e4chenversiegelung, die als Oberfl\u00e4chenschutz des Dichtungsk\u00f6rpers dient, ausgef\u00fchrt.Der St\u00fctzk\u00f6rper des Absperrbauwerkes besteht aus Tonschiefer (0\u2013400\u00a0mm) der Goldisthaler Gruppe, der in unmittelbarer N\u00e4he aus einem Steinbruch im Stauraum gewonnen wurde. Am luftseitigen Dammfu\u00df ist ein Filter mit einer Steinsch\u00fcttung (200\/400\/700\u00a0mm) eingebaut. Dieses Konstruktionselement ist f\u00fcr die Standsicherheit des Dammes von gro\u00dfer Bedeutung. Es hat die Aufgabe, das Grund- und Sickerwasser unter dem Damm zu fassen und kontrolliert abzuf\u00fchren. Weiterhin soll eine g\u00fcnstige Beeinflussung der Wasserstr\u00f6mung im Dammk\u00f6rper erm\u00f6glicht werden. Damit ist eine wesentliche Erh\u00f6hung der Standsicherheit gegen\u00fcber Grund- und B\u00f6schungsbruch verbunden. Auf der luftseitigen Dammb\u00f6schung wurden mehrere Bermen angelegt. Die Luftseite erhielt einen Mutterbodenauftrag und wurde zum Teil bepflanzt. Der Untergrund des Steinsch\u00fcttdammes wird durch einen zweireihigen Dichtungsschleier abgedichtet. In der Talaue reicht der Injektionsschleier bis 40\u00a0m in den Untergrund hinein; an den H\u00e4ngen wurde eine Verpresstiefe von mindestens 25\u00a0m vorgesehen.Die Talsperre hat eine Vorsperre. Die Wasserentnahme f\u00fcr die Trinkwasseraufbereitung erfolgt \u00fcber einen Rohwasserentnahmeturm, der nach der Gleitbautechnologie mit einer Gesamth\u00f6he von 76\u00a0m ausgef\u00fchrt wurde. Der Turm wurde als sogenannter Nassturm im Zwei-Kammer-System konzipiert. Damit besteht die M\u00f6glichkeit, auch bei H\u00f6chststau der Talsperre den Turm f\u00fcr Reparaturzwecke ganz oder teilweise zu entleeren. Durch die Zwischenwand kann gleichzeitig die Rohwasserbereitstellung \u00fcber eine Kammer aufrechterhalten werden. Die Entnahme erfolgt hierbei \u00fcber acht Rohwassereinl\u00e4ufe DN 800, die in unterschiedlicher H\u00f6he angeordnet sind. Die Steuerung der Entnahmeh\u00f6hen wird \u00fcber Siphons mittels Druckluft realisiert. Der gesamte Turm selbst steht auf einem 12,40\u00a0m hohen Sockelfundament. Dieses wurde auf einer 1,95\u00a0m dicken Stahlbetonplatte aufgesetzt.[1]Dem Sockelfundament vorgelagert ist das Einlaufbauwerk des Grundablasses der Talsperre. Am Einlaufbauwerk sind Horizontal- und Vertikalrechen angeordnet. Hier besteht au\u00dferdem die M\u00f6glichkeit, den Zulauf durch Notsch\u00fctze abzusperren. Im Turmfu\u00df sind zwei Grundablassrohre DN 1200 eingebunden, die in der Schieberkammer auf DN 1000 reduziert werden. Die Grundablassleitungen sowie die Rohwasserleitung DN 600 werden durch das Sockelfundament in die anschlie\u00dfende Schieberkammer gef\u00fchrt, wo sie durch einen nachgelagerten Stollen im luftseitigen Schieberhaus mit Tosbecken enden. Rohwasser- und Grundablassleitungen werden zwischen Turmsockel und Schieberkammer durch Mantelrohre gesch\u00fctzt. Die Absperrung der Rohrleitungen erfolgt wasserseitig durch Klappen in der Schieberkammer, die Regelung der Grundabl\u00e4sse im Schieberhaus durch Ringkolbenventile DN 800, die in das Tosbecken ausblasen. Bei Vollstau der Talsperre k\u00f6nnen die Grundabl\u00e4sse jeweils 6,2\u00a0m\u00b3\/s abf\u00fchren. Das Rohwasser wird vom Schieberhaus \u00fcber zwei Rohrleitungen DN 800 zur Wasseraufbereitung transportiert. Das Wasserwerk befindet sich unmittelbar unterhalb der Sperrstelle der Talsperre. Der Zugang zum Entnahmeturm wird \u00fcber eine 130\u00a0m lange Br\u00fccke erm\u00f6glicht. Der \u00dcberbau der Br\u00fcckenkonstruktion wurde als Hohlkastenprofil konzipiert. Die Br\u00fccke selbst wird durch zwei 50\u00a0m bzw. 25\u00a0m hohe Stahlbetonpfeiler abgest\u00fctzt. Bei der Errichtung der Zugangsbr\u00fccke kam es zur Erstanwendung des Taktschiebeverfahrens in der DDR.[2] Einlaufbauwerk der HochwasserentlastungsanlageDie Hochwasserentlastungsanlage besteht aus einem am rechten Hang angeordneten Einlaufbauwerk, einem 40 Meter langen festen \u00dcberlauf mit Sammelrinne, einer Schussrinne und einem separaten Tosbecken, um das Wasser im Hochwasserfall schadlos abzuf\u00fchren. Wie bei allen Talsperren ist auch hier die Entlastungsanlage f\u00fcr ein Bemessungshochwasser ausgelegt, welches statistisch alle 1000 Jahre eintreten kann (HQ 1000). In der Projektierungsphase der Talsperre Sch\u00f6nbrunn wurden zun\u00e4chst zwei Vorsperren vorgesehen. Zur Ausf\u00fchrung kam aber nur die Vorsperre Schleusegrund. Eine im Tannengrund geplante Vorsperre wurde nicht realisiert. Aufgrund einer komplexen Hangbewegung im Bereich Pfaffkopf musste der urspr\u00fcnglich vorgesehene Standort der Vorsperre im Schleusetal verlegt werden, da der Standort in einem rutschungsgef\u00e4hrdeten Bereich lag. Das Dammbauwerk im Schleusegrund dient vorrangig der Verbesserung der Wasserg\u00fcte des Talsperrenzuflusses. Dies kann durch Geschieber\u00fcckhaltung (Sedimentation mineralischen und organischen Materials) sowie N\u00e4hrstoffelimination im Zufluss erreicht werden. Ohne die Vorsperre w\u00fcrde die Stauwurzel des Speichersees der Hauptsperre bei sehr niedrigen Wasserst\u00e4nden trocken fallen. Im Regelfall wird die Vorsperre so betrieben, dass der Wasserstand im Stauraum konstant gehalten wird (ein im \u00dcberlauf betriebenes Staugew\u00e4sser), auch wenn der Stauraum der Hauptsperre gro\u00dfe Wasserstandsschwankungen erf\u00e4hrt.Technische Daten:H\u00f6he \u00fcber Gr\u00fcndungssohle24,25 mH\u00f6he \u00fcber Talsohle20,50 mKronenl\u00e4nge165,00 mKronenbreite4,70 mDammb\u00f6schung, wasserseitig1:2,5Dammb\u00f6schung, luftseitig1:2,5Bauwerksvolumen75.000 m\u00b3Stauraum0,74 Mio. m\u00b3Talsperre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein wichtiges Kontrollelement bei der Talsperren\u00fcberwachung sind die geod\u00e4tischen Deformationsmessungen. Neben hydrostatischen und geometrischen Nivellements kommen auch trigonometrische Lagemessungen sowie das geometrische Alignement zur Anwendung. Es werden an allen festen Bauwerksteilen vertikale und horizontale Verschiebungen erfasst. Einbezogen werden dabei Messpunkte in der Dammgr\u00fcndung, im Kontrollgang, im Grundablassstollen, auf der Dammkrone, auf den Bermen sowie an Bedienungssteg und Entnahmeturm. Im Kontrollgang des Hauptdammes werden die Feldfugenbewegungen mit einer B\u00fcgelmessschraube \u00fcberwacht. Die Neigung des Wasserentnahmeturms kann mit einem Schwimmlot \u00fcberpr\u00fcft werden. Weiterhin werden hydrometrische Messungen durchgef\u00fchrt. Hierbei wird im Wesentlichen der Sohlwasserdruck erfasst. Diese Messungen dienen der Erkennung eines m\u00f6glichen Auftriebs des Staudammes. Nach technischen Vorgaben muss der Druck von der Wasserseite hin zur Luftseite auf ein vordefiniertes Ma\u00df abnehmen. Die Messung des Sickerwasseranfalls aus der Dammgr\u00fcndung, der Au\u00dfenhautdichtung, den Kontrollgangfugen und die Messung von Grund- und Kluftwasserst\u00e4nden am Dammfu\u00df bzw. in den Dammkehlen erweitern das umfangreiche Mess- und Kontrollprogramm. Der Sickerwasseranfall aus der Au\u00dfenhautdichtung wird \u00fcber 70 Sickerwassermessstellen abgegriffen, \u00fcber eine Abflussrinne gesammelt und gemessen. Setzungsmessungen werden mittels Freiberger Schlauchbolzenwaage durchgef\u00fchrt. Es konnte festgestellt werden, dass sich die Dammkrone seit 1975 um 12\u00a0cm gesetzt hat. Diese Setzungserscheinungen beruhen auf Konsolidationsprozessen nach der Verdichtung der Dammsch\u00fcttung. Durch bodenmechanische Berechnungen konnte die zu erwartende Setzung schon w\u00e4hrend der Bauphase der Talsperre recht gut vorhergesagt werden. Die heute noch gemessenen Bewegungen von etwa 1\u00a0mm pro Jahr resultieren aus dem Eigengewicht des Bauwerks (Abklingphase).Hangbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1967 wurden im Zuge der geologischen Untersuchungen im Stauraum der Talsperre mehrere bewegungsaktive Hangareale festgestellt. F\u00fcr den sicheren Talsperrenbetrieb hat die Hangbewegung Gabel die gr\u00f6\u00dfte Bedeutung. Hier liegt die weitaus komplizierteste Rutschung im Stauraum. Der Rutschhang selbst hat ein Gesamtvolumen von 4,8 Mio.\u00a0m\u00b3 bei einer mittleren M\u00e4chtigkeit von 22\u00a0m bis 25\u00a0m. Die Hangbewegung erstreckt sich von der Talsohle der Schleuse bis in die H\u00f6henlage des Gebirges und \u00fcberwindet dabei einen H\u00f6henunterschied von 200\u00a0m.Die im Stauraum gelegenen bewegungsaktiven Hangareale, hier speziell die Hangbewegung Gabel, werden durch umfangreiche \u00dcberwachungsmessungen kontrolliert. Hier kommen geod\u00e4tische Deformationsmessungen, Extensometermessstrecken, Inklinometer, geophysikalische, meteorologische und hydrometrische Messverfahren zum Einsatz. Die Extensometermessungen k\u00f6nnen als Fr\u00fchwarnsystem des \u00dcberwachungskonzeptes der Hangbewegung angesehen werden.[3]In Zusammenarbeit mit dem damaligen Zentralinstitut f\u00fcr Physik der Erde der Akademie der Wissenschaften der DDR in Potsdam wurde ein komplexes seismologisches Gutachten zum Raum Frauenwald-Sch\u00f6nbrunn erarbeitet. In Auswertung der Ergebnisse der Untersuchungen geht man davon aus, dass die Seismizit\u00e4t f\u00fcr das Gebiet als gering einzustufen ist. F\u00fcr ein einhundertj\u00e4hriges Erdbebenereignis wird eine maximale Intensit\u00e4t von 5\u00a0Grad (MSK-Skala) angegeben. In der Folge des bergbauinduzierten seismischen Ereignisses vom 13. M\u00e4rz 1989 im VEB Kalibetrieb Werra in Merkers wurden die Hangbereiche einer vertiefenden Untersuchung unterzogen, um die Auswirkungen des Gebirgsschlages festzustellen. Auch die seismische Beeinflussung des Standortgebietes von induzierten Ereignissen im Werragebiet ist von untergeordneter Bedeutung f\u00fcr die Hangstabilit\u00e4t.Hangbewegung GabelSchacht einer ExtensometerteilstreckeDie Planung der Talsperre erfolgte durch die Projektierung Wasserwirtschaft Erfurt und Dresden (VEB PROWA). Bei der Planung wurden wesentliche Vorgaben der zust\u00e4ndigen Wasserwirtschaftsdirektion (WWD) Werra-Gera-Unstrut (sp\u00e4ter die Wasserwirtschaftsdirektion Saale-Werra) als Perspektivplanung f\u00fcr die Nutzung und Bewirtschaftung der Talsperre ber\u00fccksichtigt. Die bauliche Umsetzung des Projektes erfolgte durch den VEB Spezialbaukombinat Wasserbau, Betrieb Talsperrenbau Weimar als Hauptauftragnehmer. Eine Vielzahl von weiteren Spezialbaubetrieben aus der gesamten DDR realisierten wichtige Teilprojekte auf der Baustelle der Talsperre Sch\u00f6nbrunn. Hierzu z\u00e4hlten beispielsweise der Speicherbau Ostharz, Schachtbau Nordhausen, BMK Erfurt, BMK Chemie Halle, Autobahnbaukombinat Weimar, Ingenieurhochbau Berlin sowie der Kraftwerksanlagenbau Dresden. Durch den Talsperrenbau mussten die Ortsteile Unter- und Obergabel sowie die Tannenm\u00fchle der Gemeinde Sch\u00f6nbrunn umgesiedelt werden. Des Weiteren wurden die Tr\u00e4nkbachsm\u00fchle der Gemeinde Frauenwald und die LPG Neustadt aus dem Stauraum bzw. dem Einzugsgebiet verlegt. Insgesamt wurden 22 Familien umgesiedelt.Im Oktober 1968 verlie\u00dfen die letzten Bewohner von Gabel ihre H\u00e4user. Noch im Jahre 1969 verlegte man den Friedhof, und im Zeitraum von 1970 bis 1974 wurde der Sch\u00f6nbrunner Ortsteil nahezu komplett abgerissen. Lediglich ein Forsthaus und ein Wohnhaus mit Scheune blieb in Obergabel erhalten. Die Geb\u00e4ude werden heute durch den Forst genutzt.[4]Es gibt einen Rundweg um die Talsperre von 15\u00a0km oder 20\u00a0km L\u00e4nge, auf dem man wandern und Rad fahren kann.Angeln ist an der Talsperre Sch\u00f6nbrunn mit einer Angelkarte erlaubt.Die Talsperre vom Damm der Vorsperre Schleusegrund aus gesehenTalsperre Sch\u00f6nbrunn mit EntnahmeturmRund um die Talsperre Sch\u00f6nbrunn (Wanderheft). Hermann Haack Verlag, Gotha 1992.Talsperren in Th\u00fcringen. Th\u00fcringer Talsperrenverwaltung, 1993.Talsperre Sch\u00f6nbrunn (Informationsblatt). Th\u00fcringer Talsperrenverwaltung (Talsperrenmeisterei Sch\u00f6nbrunn).Betrieb und Sanierung von Talsperren, Weiterbildendes Studium (Wasser und Umwelt). Bauhaus-Universit\u00e4t Weimar, 2009.Hangbewegung Gabel. Th\u00fcringer Fernwasserversorgung, 2007.\u2191 W. Kr\u00fcger, W. Streit: Ausf\u00fchrung eines Wasserentnahmeturmes und der Pfeiler des Bedienungslaufsteges in Gleitbauweise. Technische Information des VEB Bau- und Montagekombinat Chemie. Halle 1975, Nr.\u00a011, S.\u00a010\u201316\u2191 J. Schuchardt, H. Vockrodt, D. Feistel: Erstanwendung des Taktschiebeverfahrens in der DDR. In: Bauplanung \u2013 Bautechnik, 30. Jahrgang, Heft\u00a07, Juli 1976, S.\u00a0327\u2013330\u2191 H.-P. Otto, W. Witter: Die \u00dcberwachung eines Rutschhanges durch ein teilautomatisiertes Extensometer-System. Leipzig\/Sch\u00f6nbrunn 1993\u2191 Heidi Moczarski, Hans-J\u00fcrgen Salier: Kleine Landkreis-Chronik Hildburghausen. Verlag Frankenschwelle, Landratsamt Hildburghausen, 1997, S.\u00a0138"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/2022\/02\/12\/talsperre-schonbrunn-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Talsperre Sch\u00f6nbrunn \u2013 Wikipedia"}}]}]