[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/2022\/02\/23\/russische-horner-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/2022\/02\/23\/russische-horner-wikipedia\/","headline":"Russische H\u00f6rner \u2013 Wikipedia","name":"Russische H\u00f6rner \u2013 Wikipedia","description":"Eine Gruppe der Russisch-Horn-Kapelle aus St.\u00a0Petersburg spielt vor der Schachbrettfont\u00e4ne im Park Peterhof (2008). 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Deswegen werden die russischen H\u00f6rner generell in einer Gruppe unterschiedlich langer Exemplare gespielt. Zun\u00e4chst dienten die Ein-Ton-Rohre, die nach ihrer Form zu den Naturtrompeten geh\u00f6ren, als Jagdh\u00f6rner bei der Hundejagd oder bei milit\u00e4rischen Eins\u00e4tzen als Signalh\u00f6rner. Russische Adlige und Herrscher entdeckten das besondere H\u00f6rerlebnis und lie\u00dfen ganze Musikgruppen zusammenstellen, die bei besonderen Anl\u00e4ssen ihren Auftritt hatten. Nach einer langen Zeit, in der die russischen H\u00f6rner praktisch vergessen waren, werden sie seit den 1970er Jahren vor allem in Deutschland und in Russland wieder verwendet.Herkunft aus Russland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Kolorierte Gravur eines russischen Orchesters mit mehr als 20\u00a0Hornisten vom Beginn des 19. JahrhundertsSchon vor Jahrhunderten nutzten J\u00e4ger in Russland einfache Signalh\u00f6rner aus Naturmaterialien in verschiedenen L\u00e4ngen und damit in verschiedenen Tonh\u00f6hen bei der Parforcejagd mit einer Hundemeute. Im Jahr 1751 beauftragte Hofmarschall S.\u00a0K.\u00a0Naryschkin aus der damaligen russischen Hauptstadt Petersburg den tschechischen Instrumentenbauer und Hofkapellmeister Jan Anton Mare\u0161 (1719\u20131794; auch Johann Anton Maresch geschrieben) mit dem Bau einer stattlichen Anzahl dieser H\u00f6rner, damit ein komplettes Orchester aus Russisch-Hornisten zusammengestellt werden konnte. Eine wichtige Voraussetzung daf\u00fcr war eine konstruktive Verbesserung der Tuben zur Wiedergabe von Halbt\u00f6nen. Die so zusammengestellten Blasinstrumenten-Kapellen konnten bis zu 91 H\u00f6rner umfassen, die von mehr als 40 Bl\u00e4sern gespielt wurden.[1] Die Zarin Elisabeth war von der H\u00f6rner-Musik so stark beeindruckt, dass sie sofort eine eigene H\u00f6rner-Hofkapelle bestellte. Russische Hornisten traten bald zu allen staatlichen Veranstaltungen auf, sie waren ein wichtiger Bestandteil der Zeremonien des russischen Herrscherhauses. Somit fanden die russischen H\u00f6rner eine schrittweise Verbreitung als Musikinstrumente, es gab bald mehr als ein Dutzend H\u00f6rner-Orchester, auch in Moskau und anderen St\u00e4dten.Neben dem Klang und der au\u00dferordentlich kraftvollen Musik beeindruckten die H\u00f6rner-Ch\u00f6re, wie die Orchester genannt wurden, vor allem durch die Anzahl der Spieler. Einen H\u00f6hepunkt erlebte die Hornmusik anl\u00e4sslich der Kr\u00f6nung des Zaren Nikolaus II. am 14.\u00a0Mai 1896.Auch zahlreiche ausl\u00e4ndische G\u00e4ste bekamen die nun auch Zaren-Musik genannte spezielle Musik zu Geh\u00f6r und waren ebenfalls begeistert. So bereisten im 19.\u00a0Jahrhundert bald russische H\u00f6rner-Korps ganz Europa und gaben Konzerte. Die Musik breitete sich weiter aus. Erst mit dem Aufkommen metallener Blasinstrumente, die durch Ventile und weitere technische Verbesserungen mehrt\u00f6nige Melodien abspielen konnten, verschwanden die Russisch-Horn-Ch\u00f6re. Russische Chronisten fanden einen Hinweis auf den letzten \u00f6ffentlichen Auftritt eines Russisch-Horn-Orchesters im Jahr\u00a01915.[1] H\u00f6rner eines russischen Orchesters im MuseumIm St. Petersburger Musikmuseum sind einige historische H\u00f6rner ausgestellt.F\u00fcr die Russisch-Horn-Ch\u00f6re komponierten namhafte Musiker fr\u00fchzeitig eigene St\u00fccke. Die Musikergruppen waren jedoch auch in der Lage, Ausschnitte aus bekannten Musikwerken zu spielen.Verbreitung in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1824 lie\u00df der Freiberger Berghauptmann von Herder russische H\u00f6rner f\u00fcr das von ihm neu organisierte Freiberger Bergmusikkorps beschaffen.[2] Das wurde vom damaligen \u00f6rtlichen Stadtkantor und Leiter des Bergmusikkorps August Ferdinand Anacker unterst\u00fctzt. Anacker komponierte speziell f\u00fcr das neue Russisch-Horn-Ensemble zun\u00e4chst 12\u00a0Paradem\u00e4rsche.[3] Im Jahr 1832 folgte das Singspiel Der Bergmannsgru\u00df, in dem 13 solcher H\u00f6rner vorgesehen sind. Nach einigen Jahren verdr\u00e4ngten auch im Raum Sachsen die neueren Blechblasinstrumente die russischen H\u00f6rner. Bis um 1850 waren sie noch im s\u00e4chsischen Pegau zum Turmblasen in Gebrauch.In einer Ver\u00f6ffentlichung \u00fcber den Komponisten Carl Maria von Weber[4] aus der Mitte des 19.\u00a0Jahrhunderts wird die Nutzung russischer H\u00f6rner wie folgt beschrieben: \u201eDer Herr Principal wohnen dort rechts, Sie k\u00f6nnen nicht fehlen, h\u00f6ren gleich Musik, probirt eben die russische H\u00f6rner-Musik, aber es ist jetzt keine Condition offen. Ich versicherte ihn, da\u00df ich selbst sehr wohl conditionirt sei, und steuerte auf das Haus los. Welch ein h\u00f6llischer Spektakel brauste mir schon an der Treppe entgegen, und wieviel mehr war ich f\u00fcr mein Trommelfell besorgt, als ich in sein Zimmer trat. In einem Kreise von acht bis zehn Jungen, die alle Horn blie\u00dfen, oder wenigstens sie so hielten, als wollten sie blasen, stand der Herr Stadt-Musikus, beide H\u00e4nde mit einem m\u00e4chtigen Taktpr\u00fcgel bewaffnet, stampfte mit den F\u00fc\u00dfen und schlug den Takt mit beiden H\u00e4nden auf einem vor ihm stehenden Fl\u00fcgel, und auch wohl mitunter auf die K\u00f6pfe seiner Sch\u00fcler, die durchaus eine von ihm componirte Ouvert\u00fcre auf die Art der russischen Horn-Musik, wo immer ein Horn einen Ton hat, executiren sollten….\u201cDie Allgemeine musikalische Zeitung von 1833 erw\u00e4hnt ein Ensemble, das mit russischen H\u00f6rnern in Frankreich herumreiste und Verwunderung ausl\u00f6ste.[5]Russische H\u00f6rner im 20. und 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geriet diese Art der chorischen Musizierweise im gesamten bisherigen Verbreitungsgebiet in Vergessenheit. Zur 750-Jahr-Feier der Bergstadt Freiberg im Jahre 1938 spielten vorerst letztmals Freiberger Musiker auf russischen H\u00f6rnern. Diese Original-Instrumente sind im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg ausgestellt. Das in der erzgebirgischen Stadt Aue in den 1960er-Jahren gegr\u00fcndete Erzgebirgsensemble Aue entdeckte die russischen H\u00f6rner f\u00fcr seine Auftritte neu. Sie sind seit den 1970er-Jahren fester Bestandteil der Musikergruppe des Ensembles. Ein Auftritt in der Fernsehsendung Melodien f\u00fcr Millionen im Jahr 1992 mit einer kleinen Gruppe Hornisten dieses Ensembles holte diese historischen Blasinstrumente wieder in das Bewusstsein der Menschen. Um 1995 brachte der Auftritt einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde. Das im Jahr 1991 neu gegr\u00fcndete Freiberger Bergmusikkorps Saxonia hat sich 1995 nach den Mustern aus dem Museum 19\u00a0russische H\u00f6rner (Tonlagen Es bis g1) von dem Metallblasinstrumentenmacher Ricco K\u00fchn aus Oederan neu anfertigen lassen. Zu bestimmten Festivit\u00e4ten erklingen seitdem Originalkompositionen von Anacker nach vorhandenen Originalnoten aus den Freiberger und Brand-Erbisdorfer Museen. Die russischen H\u00f6rner von Saxonia bekamen bald darauf auch eine Eintragung im Guinness-Buch der Rekorde.1999 setzte sich ein Musikbegeisterter in der Bergbaustadt Oelsnitz ebenfalls f\u00fcr das Wiederaufleben der Musik f\u00fcr russische H\u00f6rner ein. Theo N\u00fc\u00dfler lie\u00df einen 18-teiligen Satz russische H\u00f6rner f\u00fcr die Oelsnitzer Blasmusikanten beschaffen und trat nach anf\u00e4nglichen Schwierigkeiten mit diesen Hornisten auch \u00f6ffentlich auf. Einige Zeit waren die Instrumente sogar in die USA an den Broadway ausgeliehen.[6]Im Jahr 2001 stie\u00df der Petersburger Musiker Sergei Pestschansky bei Recherchen in Russland auf das dort mehr als 90\u00a0Jahre vergessene Musikinstrument. Er lie\u00df nach vorhandenen Materialien ebenfalls neue russische H\u00f6rner von einem Instrumentenbauer anfertigen. Die neuen H\u00f6rner unterscheiden sich in der Form geringf\u00fcgig von ihren musealen Vorbildern. Pestschansky gewann weitere Enthusiasten f\u00fcr die Wiederbelebung der auf russischen H\u00f6rnern dargebotenen Musik. Mit Unterst\u00fctzung der russischen Staatlichen Universit\u00e4t in St.\u00a0Petersburg gr\u00fcndete Pestschansky im Jahr 2002 die Russian Horn Capella. Ein Bl\u00e4ser spielt nun zwischen zwei und f\u00fcnf H\u00f6rner, sodass eine Gruppe Musiker ein komplettes Musikst\u00fcck vorspielen kann. Insgesamt absolvierte die Kapelle bis zum August 2008 mehr als 300 \u00f6ffentliche Vorstellungen im In- und Ausland, darunter in Griechenland, Spanien, Frankreich, Estland, Polen und Deutschland.[1][7] Auch im Park der sommerlichen Zarenresidenz Peterhof erfreuen die mittlerweile 17\u00a0Hornisten mit ihren gelegentlichen Auftritten die Besucher.Das gerade oder L-f\u00f6rmig gebogene Instrument wird von der kurzen Seite her mit einem Kesselmundst\u00fcck angeblasen. Die R\u00f6hre ist entweder ein gleichm\u00e4\u00dfiger Konus oder sie ist anfangs stark konisch und geht dann in einen Zylinder \u00fcber. Dieser einfache konstruktive Aufbau der Mensur bringt nur den Grundton, gegebenenfalls noch den zweiten Naturton dar\u00fcber, zum Musizieren hervor.[2] Einen Schalltrichter im Sinne \u00fcblicher Blechblasinstrumente haben die russischen H\u00f6rner nicht. An der Schall\u00f6ffnung gibt es einen verschieb- und arretierbaren Ring, der das diatonische Aufeinander-Abstimmen erm\u00f6glicht. Die Blasinstrumente werden aus Kupfer- oder Messingblech gefertigt. In Deutschland gibt es einige Musikinstrumentenbauer, die diese seltenen Instrumente manuell und individuell anfertigen wie eine Werkstatt in Markneukirchen[8], ein Musikhaus in Leipzig[9], einen Instrumentenbauer f\u00fcr Metallblasinstrumente in Aalen[10] sowie eine Musikwerkstatt in Lindau am Bodensee[11].Die Studiensammlung des Musikinstrumentenmuseums Leipzig enth\u00e4lt einige russische H\u00f6rner aus der Stadtkirche Wei\u00dfenfels, die um 1820 in Russland angefertigt worden sind.[12]Brosch\u00fcre: Der Tradition verpflichtet \u2013 Musikinstrumentenbauer, 1983.[13]Herbert Heyde: H\u00f6rner und Zinken. Leipzig 1982 (Musikinstrumenten-Museum der Karl-Marx-Universit\u00e4t Leipzig, Katalog Band 5).Franz Kirnbauer (Hrsg.): Russische H\u00f6rner im Bergbau des s\u00e4chsischen Erzgebirges. Reihe Leonberger Gr\u00fcne Hefte, Band 143. Wien, Montan Verlag, 1973.Herbert Schramm, Heinz Bahnert: Metallblasinstrumente. Florian Noetzel, Wilhelmshaven 1998, ISBN 3-7959-0466-8Waza, Orchester mit Kalebassentrompeten im Sudan und in \u00c4thiopien"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki61\/2022\/02\/23\/russische-horner-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Russische H\u00f6rner \u2013 Wikipedia"}}]}]