Schleimfüße – Wikipedia

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Die Schleimfüße (Myxacium) stellen eine Untergattung der Gattung Schleierlinge (Cortinarius).

Wichtigstes Merkmal: Hut und Stiel sind schleimig bis schmierig. Ausnahmen gibt es in der Sektion Ochroleuci mit einigen relativ trockenen, kaum schmierigen Vertretern.

Es handelt sich um mittlere bis recht große Pilze mit von einem schleimigen Velum mehr oder weniger überzogenen Arten.

  • Hutfarbe: lila bis blauviolett, gelb, gelbbraun oder rotbraun, selten auch weißlich bis cremefarben.
  • Stiel: weiß, ockergelb bis braun oder auch mit blauviolettem Ton, glatt bis stark genattert oder aufgerissen gegürtelt.
  • Lamellen: mehr oder weniger ausgebuchtet angewachsen. Junge Pilze mit Lamellen zum Teil mit blauvioletten Tönen, zum Teil grau bis gelbockerlich, später verfärben sie sich durch das reifende Sporenpulver in ein sattes Ocker bis Rostbraun.

Die Schleimfüße wachsen auf Erde im Laub- oder Nadelwald, seltener auch in alpinen Höhenlagen oder arktischen Zonen. Erscheinungszeit ist vor allem der Herbst bis Spätherbst.

Bei den Schleimfüßen gibt es keine bekannten Giftpilze. Die bitteren Arten sind ungenießbar. Traditionell werden in der Schweiz und in Frankreich etliche Arten als Speisepilze gesammelt. Dennoch ist generell vom Genuss der Schleimfüße abzuraten.

Für die weitere Bestimmung der Schleimfüße sind entscheidende Merkmale die Farbe, der lila bis blauviolette Farbanteil, die Beschaffenheit der Hutoberfläche (glatt, gekerbt, gefurcht oder runzelig), die Beschaffenheit des Stiels (genattert, gegürtelt oder glatt), der Geschmack (bitter oder mild), sowie der Standort (Laub- oder Nadelwald, auf kalkhaltigem oder sauren Boden, lehmiger oder sandiger Untergrund).

Die Unterteilung nach Sektionen (+ Beispielart) erfolgt nach Bon (1988):

Sporen fast kugelig; Hut und Velum gelblich oder bläulich. Sektion Delibuti
Lilablättriger Schleimfuß (Cortinarius delibutus)
Sporen ellipsoid, mandel- oder zitronenförmig; Hut gelb, braun oder blau, Velum weiß bis bläulich.
Geschmack und Fleisch und/oder Huthaut bitter, Sporen mindestens 9 µm lang. Sektion Ochroleuci (Vibratiles)
Trockener Schleimfuß (Cortinarius ochroleucus)
Geschmack des Fleisches und der Huthaut mild, Sporen mindestens 10 µm lang, grob warzig ornamentiert.
Schnallen in den Hyphen der Huthaut vorhanden; aufgeblasene Zystiden auf der Lamellenschneide fehlen oder sind unauffällig und selten breiter als die Basidien; der Geruch dies Stielfleisches ist unauffällig. Sektion: Myxacium
Natternstieliger Schleimfuß (Cortinarius trivialis)
Schnallen fehlen; Lamellenschneiden mit aufgeblasenen (15–30 µm breiten) Zystiden; Geruch gewöhnlich nach Honig, besonders wenn der Stiel gerieben wird. Sektion: Elatiores (Delibuti)
Langstieliger Schleimfuß (Cortinarius elatior)

Die Schleimfüße gehören zu den kleineren Untergattungen der Schleierlinge. Im deutschsprachigen Raum kommen etwa 40 Arten von.

Schleimfüße (Myxacium)

Schleimfüße in Deutschland, Österreich und der Schweiz 
Artname Autor Populärname Synonym
Cortinarius absarokensis M.M. Moser & McKnight 1987 Blassbrauner Schleimfuß
Cortinarius aleuriolens Chevassut & Rob. Henry 1982
Cortinarius alpinus Boud. 1895 Gebirgs-Schleimfuß Cortinarius favrei D.M. Hend.
Cortinarius arvinaceus Fr. 1838, ss.Ricken Buchen-Schleimfuß
Cortinarius barbatus (Batsch: Fries) Melot 1989 Kristall-Schleimfuß, Glasiger Wurzel-Schleimfuß Cortinarius cristallinus
Cortinarius betulinus J. Favre 1948 Schmächtiger Birken-Schleimfuß, Blassblauer Schleimfuss
Cortinarius causticus Fr. 1838, Bereifter Schleimfuß
Cortinarius collinitus (Sow.:Fr.)Fr. ss. Lge.,Mos.& al Blaustiel-Schleimfuß Peck, C. cylindripes Kauffm. ss. Lge.,Mos.
Cortinarius croceocoeruleus (Pers.) Fr. 1861 Safranblauer Schleimkopf
Cortinarius delibutus Fr. 1838, Blaublättriger Schleimfuß
Cortinarius duramarus Jul. Schäff. ex Kuhn.-Fink. & Peintner 2003 Hartfleischiger Schleimfuß
Cortinarius eburneus (Velen.) Rob. Henry ex Bon 1985 Weißer Schleimfuß C.crystallinus ss. Bres. non auct., C. emollitus ss. Lge. non auct., inkl. C. crystallinus f.gracilis Bres.
Cortinarius elatior Fr. 1838, Langstieliger Schleimfuß C. lividoochraceus (Berk.) Berk. ss. Melot, C. citreisporus Bidaud & Fillon nom.superfl.
Cortinarius emollitus Fr. 1838, Bitterer Wasserkopf, Weichstieliger Schleimfuß
Cortinarius emunctus Fr. 1838 Stahlblauer Schleimfuß, Lilagrauer Birken-Schleimfuß C. subemunctus, C. griseoviolaceus, C. griseolilacinus
Cortinarius epipoleus Fr. 1838, Stahlgrauer Kleinspor-Schleimfuß, Grauer Schleimfuß
Cortinarius epsomiensis P.D. Orton 1958 Blasser Dickfuß, Brauner Alpen-Seidenkopf C. anomalus
Cortinarius fennoscandicus Bendiksen, K. Bendiksen & Brandrud 1993
Cortinarius grallipes Fr. 1838 Birken-Schleimfuß
Cortinarius illibatus Fr. 1838 ss.str. non Metrod. Rosablättriger Schleimfuß
Cortinarius iodeoides Kauffman 1918 C. fulvoluteus Britz
Cortinarius lividoochraceus (Berk.) Berk. ss.str. Kleiner Schleimfuß C. pumilus (Fr.) J.E.Lange, C. mucifluoides var.ochroflavus Hry. ex Bidaud
Cortinarius metrodii R.Hry. C. illibatus Hry. sensu Cooke (1891), Metrod,
Cortinarius mucifluoides Rob. Henry ex Bidaud, Moënne-Locc. & Reumaux 2000 Falscher Langstieliger Schleimfuß C. mucifluus Fr. ss.Konr.& Maubl., Myxacium mucifluum Fr. ss. Ricken & al., Myxopholis mucifluoides Locquin, Cortinarius konradianus Bidaud & al., nom.superfl.
Cortinarius mucifluus Fr. ss. Fr. (non al.) Kiefern-Schleimfuß, Runzeliger Schleimfuß C. pinicola P.D.Orton
Cortinarius mucosus (Bull.) J. Kickx f. 1867 Heide-Schleimfuß
Cortinarius nitidus (Schaeff.) Fr. 1838 Glänzender Schleimfuß
Cortinarius ochroleucus (Schaeff.) Fr. 1838 Trockener Schleimfuß
Cortinarius pangloius M.M. Moser 1969
Cortinarius pluvialis Kühner 1989
Cortinarius pluviorum (Jul. Schäff.) M.M. Moser 1957 Ockerbrauner Schleimfuß
Cortinarius pluvius (Fr.) Fr. 1838 Regen-Schleimfuß, Grünerlen-Schleimfuß, Bronze-Hautkopf
Cortinarius salor Fr. 1838 Blauer Schleimkopf
Cortinarius stillatitius Fr. 1838, ( ss.Bres. 1930) Honig-Schleimfuß C.integerrimus Kühner, 1989, C. mucifluus (Fries) Wünsche ss.Rick., C. pseudosalor J.Lge.
Cortinarius subglutinosus P. Karst. 1879 Gelbblauer Schleimfuß
Cortinarius transiens (Melot) Soop 1990 C. salor var. transiens Melot, C. epipoleus Fries ss.auct., C. largodelibutus Hry.
Cortinarius trivialis J.E. Lange 1940, Natternstieliger Schleimfuß C. collinitus Fr. ss.str.
Cortinarius vibratilis (Fr.) Fr. 1838, Bitterster Schleimfuß

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