[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/12\/bohrer-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/12\/bohrer-wikipedia\/","headline":"Bohrer \u2013 Wikipedia","name":"Bohrer \u2013 Wikipedia","description":"Verschiedene Bohrwerkzeuge mit den herstellbaren Bohrungen. 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Von links nach rechts:Spiralbohrer, Bohrstange, zwei Reibahlen, Plan-Ansenker mit F\u00fchrungszapfen und ohne F\u00fchrungszapfen, Kegelsenker, Gewindebohrer. Bohrer f\u00fcr unterschiedliche Materialien: \u2022 A \u2013 Metall-Spiralbohrer, \u2022 B \u2013 Holz-Spiralbohrer, \u2022 C \u2013 Betonbohrer mit Hartmetall-Schneide, \u2022 D \u2013 Flachfr\u00e4sbohrer (Spatenbohrer) f\u00fcr Holz, \u2022 E \u2013 Universalbohrer f\u00fcr Metall und Beton mit Hartmetall-Schneide, \u2022 F \u2013 Bohrer f\u00fcr Bleche, \u2022 G \u2013 Universalbohrer f\u00fcr Metall, Holz und KunststoffArten von Bohrersch\u00e4ften:\u2022 1, 2 \u2013 Zylinderschaft,\u2022 3 \u2013 SDS-plus-Schaft,\u2022 4, 5 \u2013 Au\u00dfenkantschaft (6-Kant und 4-Kant),\u2022 6 \u2013 Zylinderschaft mit drei Fasen,\u2022 7 \u2013 \u00bc-Zoll-Sechskantschaft Ein Bohrer oder Bohrwerkzeug, bei Verwendung in einer Bohrmaschine auch Bohreinsatz, ist ein Werkzeug, mit dem durch drehende Bewegung L\u00f6cher in festem Material hergestellt werden k\u00f6nnen. Es handelt sich um ein Zerspanungswerkzeug zum Fertigen von Bohrungen durch das Verfahren Bohren. Bohrer haben nur an ihrer Spitze Schneiden. W\u00e4hrend der Bearbeitung rotieren sie um ihre eigene Achse und dringen entlang dieser in den Werkstoff ein. Bohrer gibt es f\u00fcr die Bearbeitung von Holz, Metall, Kunststoff und Gestein.Das h\u00e4ufigste Bohrwerkzeug, das etwa ein Viertel aller Zerspanungswerkzeuge ausmacht, ist der Spiralbohrer. Die meisten bestehen aus Schnellarbeitsstahl (HSS); f\u00fcr besondere Anwendungen gibt es auch welche, die vollst\u00e4ndig oder nur teilweise an den Schneiden aus Hartmetall, Bornitrid oder Diamant bestehen. Neben den gew\u00f6hnlichen Wendelbohrern gibt es noch Bohrer mit Wendeschneidplatten f\u00fcr gr\u00f6\u00dfere Bohrungen in Stahl, Kernbohrer zum Kernbohren, Zentrierbohrer f\u00fcr Zentrierbohrungen und Tieflochbohrer f\u00fcr das Tiefbohren. Beim Tieflochbohren ist der Abtransport der Sp\u00e4ne problematisch, deshalb pumpen Tieflochbohrer K\u00fchlschmiermittel unter hohem Druck in die Bohrung. Es wird zwischen drei Arten unterschieden: Ejektorbohrer, BTA-Bohrer und Einlippenbohrer. Senkbohrer sind eigentlich f\u00fcr das Senken gedacht, ein dem Bohren \u00e4hnliches Verfahren zur Nachbearbeitung von Bohrl\u00f6chern, sie k\u00f6nnen jedoch auch zum Aufbohren genutzt werden.Au\u00dferdem gibt es spezielle Bohrer f\u00fcr die Holzbearbeitung wie den Forstnerbohrer oder den Schlangenbohrer.In Abgrenzung zum Bohrer rotiert ein Fr\u00e4swerkzeug ebenfalls um seine eigene Achse, wird aber \u00fcblicherweise senkrecht oder schr\u00e4g zur Rotationsachse bewegt. Fr\u00e4swerkzeuge weisen an ihrem Umfang Schneiden auf. Manche Fr\u00e4ser eignen sich bedingt auch zum Bohren, k\u00f6nnen jedoch die Sp\u00e4ne nicht oder nur in unzureichender Weise aus dem entstehenden Loch herausf\u00f6rdern. Bearbeitung eines Magnettr\u00e4gerrades (ca. 1904): zwei Radialmaschinen bohren die L\u00f6cher zur Aufnahme der Polschuhe, gleichzeitig bohrt eine kleine mobile Bohrmaschine die kleineren Bohrungen und eine Nutenziehmaschine zieht die Keilnuten ein.Das Bohren ist eine sehr alte Technik.[1] Bohrer aus Stein treten bereits im \u00e4lteren Jungpal\u00e4olithikum, dem Aurignacien auf. Sie dienten damals zur Durchbohrung weicherer Materialien wie Holz, Geweih oder Knochen sowie von H\u00e4uten. Die Unterscheidung jungpal\u00e4olithischer Bohrer von den sog. Zinken ist allerdings schwierig. Je nach Verwendungszweck gab es bereits damals einfache Bohrer, schwere Grobbohrer, Feinbohrer und Langbohrer. Noch relativ selten waren Steinbohrtechniken mit Hilfe von Quarzsand, etwa bei der Perlenherstellung.Im Mesolithikum und Neolithikum wurden dann effektivere Steinbohrtechniken entwickelt, und die Bohrtechnik gilt denn auch als eine der wichtigen technischen Charakteristiken jener vor ca. 10.000 Jahren beginnenden Epoche. Man benutzte dabei gesch\u00e4ftete Bohreins\u00e4tze und ebenfalls Quarzsand, der auch f\u00fcr den Steinschliff eingesetzt wurde, der anderen wichtigen, technischen Neuerung der Jungsteinzeit au\u00dferhalb der reinen Agrartechnik und der Keramikherstellung. Der auch zur Feuererzeugung eingesetzte Bogenbohrer war \u00fcblich. Dabei wurden sowohl Volllochbohrer wie Hohlbohrer aus organischem Material eingesetzt (etwa Schilfrohr), bei denen der Bohrsand in der H\u00fclse enthalten war und w\u00e4hrend des Bohrens nach au\u00dfen trat.Typischer pal\u00e4olithischer Bohrer aus dem Gravettien vor ca. 28.000 bis 22.000 Jahren.Kanonenbohrwerk aus der Enzyklop\u00e4die von Diderot. Die Kanone h\u00e4ngt in der Mitte mit der M\u00fcndung nach unten, damit die Sp\u00e4ne herausfallen k\u00f6nnen. Unten ist ein G\u00f6pel zum Antrieb.Technik der pr\u00e4historischen Bohrung: Es gab hier zwei grundlegende Methoden:die unechte Bohrung, bei der durch beidseitiges Picken sanduhrf\u00f6rmige Vertiefungen erzeugt wurden, die ein doppeltes Bohrloch hinterlie\u00dfen,die echte Bohrung als Voll- oder Hohlbohrung (Zapfenbohrung) sowie Linsenbohrung.Die Vollbohrung erfolgte mit einem schnell rotierenden Bohrkopf aus hartem Material, eventuell mit Hilfe von Sand als Schmirgel. Kennzeichen ist das V-f\u00f6rmige Bohrloch.Bei der Hohlbohrung werden hohles Holz, Hohlknochen oder Schilf als schnell rotierende Bohrhilfe verwendet, wobei die eigentliche Schleifarbeit durch Quarzsand erfolgt, der um den Bohrer angeh\u00e4uft wird. Meist wird von zwei Seiten gebohrt. Bei einseitigem Bohren entsteht ein konischer Zapfen, der herausf\u00e4llt. Die Technik ist weniger zeitaufwendig als die Vollbohrung.Die Linsenbohrung des Natufien ist ein Sonderfall, denn sie wurde nur zur Aush\u00f6hlung von Steingef\u00e4\u00dfen mit Hilfe eines Bogenbohrers eingesetzt.Zum Bohren nutzte man in der Antike zun\u00e4chst den Schneckenbohrer, der aus einem verdrehten vierkantigen Stab bestand und nur S\u00e4gemehl, aber keine Sp\u00e4ne lieferte. Abgel\u00f6st wurde er durch den L\u00f6ffelbohrer, der bis ins 19. Jahrhundert gebr\u00e4uchlich war. F\u00fcr die Bearbeitung von Glas und Edelsteinen nutzte man auch schon Bohrer, deren Spitzen mit Diamantsplittern besetzt waren.[2]Im Mittelalter nutzte man Drillbohrer mit Rennspindel oder Bohrleiern.[3]Kanonen wurden in der fr\u00fchen Neuzeit zun\u00e4chst aus Bronze \u00fcber einem Kern gegossen und anschlie\u00dfend ausgebohrt. Dazu wurden senkrechte oder waagrechte Bohrwerke entwickelt. Sp\u00e4ter konnte man auch eiserne Kanonenrohre aus dem Vollen bohren.[4]In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand der heute noch gebr\u00e4uchliche Spiralbohrer, der auch Wendelbohrer genannt wird. Da er aufw\u00e4ndig herzustellen ist, setzte er sich erst gegen Ende des Jahrhunderts durch.Im 20. Jahrhundert entstanden Bohrer mit Wendeschneidplatten und spezielle Bohrer f\u00fcr das Tiefbohren wie die Einlippenbohrer, der BTA-Bohrer und Ejektorbohrer.Ein Bohrer besteht aus Schaft und Kopf. Der Bohrerschaft \u00fcbertr\u00e4gt das Drehmoment auf den Bohrkopf, f\u00fchrt den Bohrkopf, erm\u00f6glicht den Abfluss des Bohrguts und stellt die Zufuhr eines K\u00fchlschmiermittels sicher. Der Bohrkopf \u00fcbernimmt die Zerspanarbeit.Schaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bohrer wird an seinem Schaft (h\u00e4ufig zylinderf\u00f6rmig, normal 0,5 \u2013 13\u00a0mm, manchmal auch ein Sechskant) in einer Werkzeugaufnahme, die meist als Bohrfutter ausgef\u00fchrt ist, festgehalten und so mit einer Bohrmaschine verbunden. Durchmesser ab 5\u00a0mm k\u00f6nnen auch mit einer kegelf\u00f6rmigen Aufnahme, dem so genannten Morsekegel (z.\u00a0B. MK1, MK2 usw.) versehen sein. Bohrer ab 13\u00a0mm haben in der Regel nur noch MK-Sch\u00e4fte, damit das n\u00f6tige hohe Drehmoment der Bohrmaschine besser \u00fcbertragen werden kann. (siehe auch Bohrfutter)Schlangenbohrer f\u00fcr Handbohrwinden sind vereinzelt noch mit einem konisch zulaufenden Vierkant-Schaft erh\u00e4ltlich.[5]Kopf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bohrkopf beim gew\u00f6hnlichen Spiralbohrer besteht aus der Spitze, den zwei Schneiden und der die beiden Schneiden verbindenden Nebenschneide. Der Spitzenwinkel betr\u00e4gt normalerweise 118\u00b0 (100\u00b0 f\u00fcr Aluminium und Kupfer, bis 135\u00b0 f\u00fcr geh\u00e4rteten Stahl). Die zwei Hauptschneiden tragen vom zu bearbeitenden Material je einen Span ab. Je nach dem zu bearbeitenden Material sind die Schneiden in passenden Winkeln geschliffen (Schnittwinkel, Freiwinkel, Spanwinkel, Keilwinkel). Die Sp\u00e4ne werden durch seitliche, wendelf\u00f6rmig am Schaft eingearbeitete Nuten, die als Spankammern wirken, entgegen der Vorschubrichtung aus dem entstandenen Bohrloch herausgeleitet. Ein Holzbohrer zeichnet sich dadurch aus, dass er in der Mitte eine d\u00fcnne Spitze zur Zentrierung hat. Die beiden Schneiden stehen au\u00dfen so vor, dass der Rand des Loches als erstes geschnitten wird. Dadurch werden die Fasern des Holzes sauber abgeschnitten und das Loch bekommt einen relativ glatten Rand.Holzbohrer bestehen meist aus einer Chrom-Vanadium-Legierung und sind teilweise auch hartmetallbest\u00fcckt.Zu den Holzbohrern z\u00e4hlen der Forstnerbohrer, der Kunstbohrer\/Zylinderkopfbohrer, der Nagelbohrer, die Bohrs\u00e4ge und der Schlangenbohrer. Spiralbohrer. Von links nach rechts: 8-mm-Bohrer f\u00fcr Holz, Metall und Beton sowie ein ZentrierbohrerSpiralbohrer, Wendelbohrer oder Wendelnutenbohrer haben einen kegelf\u00f6rmigen Kopf und fast immer zwei Schneiden, die jeweils aus Hauptschneide, Nebenschneide und Querschneide bestehen. Sie sind die am h\u00e4ufigsten eingesetzten Zerspanungswerkzeuge mit einem Anteil von 20 bis 25\u00a0%. Zentrierbohrer f\u00fcr Zentrierbohrungen nach DIN\u00a0332 Form\u00a0AEin Zentrierbohrer ist ein speziell f\u00fcr die Herstellung von Zentrierbohrungen ausgef\u00fchrter Bohrer. Er ist aus HSS hergestellt, besonders kurz und hat ein abgestuftes Profil. Dieses weist ganz vorne eine zus\u00e4tzliche Zentrierspitze auf. Der Durchmesser dieser Spitze ist zugleich Nenndurchmesser des Zentrierbohrers. Er betr\u00e4gt 0,5\u201312,5\u00a0mm und ist auf einer L\u00e4nge, die etwas gr\u00f6\u00dfer als der jeweilige Durchmesserwert ist, konstant. Anschlie\u00dfend gehen die Schneiden in einem Bereich mit 60\u00b0 Spitzenwinkel in den gr\u00f6\u00dferen Schaftdurchmesser \u00fcber. Zentrierbohrer sind in der Norm DIN\u00a0333 definiert; mit solchen Werkzeugen erzeugte Zentrierbohrungen in DIN\u00a0332.Bedingt durch die klein dimensionierte Zentrierspitze treten beim Anbohren des Werkstoffs deutlich geringere Radialkr\u00e4fte und Reaktionskr\u00e4fte durch den Span auf. Diese Faktoren vermindern ein Verlaufen des Bohrers, wodurch die Positionsgenauigkeit der hergestellten Bohrung deutlich verbessert wird. Die eigentliche Bohrung kann anschlie\u00dfend mit einem Spiralbohrer gebohrt werden, welcher durch die Zentrierbohrung von Anfang an seitlich gef\u00fchrt ist; dies geschieht durch die unterschiedliche Ausf\u00fchrung der Spitzenwinkel, die den Spiralbohrer nur an einem Punkt der Auflagefl\u00e4che f\u00fchren. Es lassen sich jedoch mit einem Zentrierbohrer keine tiefen Bohrungen herstellen (max. bis zum Erreichen des vollen Durchmessers, da im oberen Bereich eine Spannut zur Spanabfuhr fehlt); er ist nur zum Zentrieren geeignet.Der \u00dcbergang vom Durchmesser der Zentrierspitze zum Schaftdurchmesser ist je nach gew\u00e4hlter Form, nach DIN\u00a0332 Form\u00a0R, A, B oder C, im Detail unterschiedlich ausgef\u00fchrt.Eine Anwendung ist die Herstellung eines Zentrierpunktes an Drehteilen oder anderen Bohrwerkst\u00fccken, f\u00fcr die Reitstockspitze auf einer Drehmaschine.Die Verwendung von NC-Anbohrern empfiehlt sich bei Werkzeugmaschinen mit hoher geometrischer Steifigkeit; darunter fallen insbesondere Bearbeitungszentren vielfach aber auch andere numerisch gesteuerte Maschinen, da sie oft sehr stabil gebaut sind. Bei NC-Anbohrern entf\u00e4llt die Zentrierspitze, wodurch sich k\u00fcrzere Anbohrwege ergeben. Ihr Spitzenwinkel betr\u00e4gt 60, 90 oder 120\u00b0. Tiefe Bohrungen k\u00f6nnen damit nicht gebohrt werden, da sie keine F\u00fchrungsfasen besitzen. Sch\u00e4lbohrer dienen zum Erweitern vorgebohrter, vorgestanzter oder vorgegossener Bohrungen. Sie werden vorwiegend zum Bohren in Blech eingesetzt. Ihr Aussehen \u00e4hnelt dem eines Kegelsenkers. Im Gegensatz zum Spiralbohrer stehen mehr Schneiden beim Bohren zur Verf\u00fcgung. Das erh\u00f6ht das Zerspanvolumen, gibt dem Bohrer in d\u00fcnnem Material eine bessere F\u00fchrung und erh\u00f6ht damit die Rundheit der Bohrung. Zur Erh\u00f6hung der Standfestigkeit sind diese Bohrer meist titanbeschichtet.Bei tiefen Bohrungen hat sich das modulare System aus Aufsteck-Halter als Bohrerschaft und Aufsteck-Sch\u00e4lbohrer als Bohrkopf bew\u00e4hrt. Sch\u00e4lbohrer eignen sich vorzugsweise f\u00fcr D\u00fcnnblech, da in Metall tiefer zu bohren zu kurzer Standzeit f\u00fchrt. Sie sind gut zur Holz- oder Kunststoffbearbeitung geeignet.Eine Bohrung, die mit einem Spiralbohrer vorgearbeitet wurde, kann bei Bedarf mit einem Aufbohrer aufgebohrt werden, um sie dann mit einer Reibahle auf das erforderliche pr\u00e4zise Endma\u00df zu bringen. Gewindebohrer dienen zur Fertigung von Gewindebohrungen. Sie enthalten die Form des Gewindes als Negativ, das aber von Spannuten unterbrochen ist.Aussengewinde werden durch Schneideisen erzeugt.Alternativ k\u00f6nnen Gewinde auch gedreht, gefr\u00e4st oder gewalzt werden.Wendeplattenbohrer \u00e4hneln in ihrem Aufbau den Spiralbohrern. Sie haben ebenfalls Nuten zum Abtransport der Sp\u00e4ne. Die Zuf\u00fchrung des K\u00fchlschmiermittels erfolgt durch den Werkzeugschaft. Wendeplattenbohrer besitzen an der Spitze mindestens zwei oder mehrere austauschbare Wendeschneidplatten die asymmetrisch angeordnet sind. Diese bestehen aus einem Grundk\u00f6rper aus Werkzeugstahl mit Spanfl\u00e4che und Spannuten als Aufnahme f\u00fcr eine oder mehrere Wendeschneidplatten. Meist werden zwei verwendet, die mit Schrauben im Plattensitz befestigt sind. Eine Besonderheit stellen sogenannte \u201eEco-Cut-Bohrer\u201c dar: Sie besitzen eine Wendeschneidplatte, mit der eine zentrische Bohrung angefertigt und danach ausgedreht werden kann. Wendeplattenbohrer werden im Durchmesserbereich von 16\u00a0mm bis etwa 60\u00a0mm eingesetzt, in Ausnahmef\u00e4llen auch bis 120\u00a0mm.Wenn die Wendeschneidplatten in verschiedenen Radien angebracht sind, handelt es sich streng genommen um einzeln fr\u00e4sende Schneiden.Die innere Platte zerspant im Zentrum, w\u00e4hrend die \u00c4u\u00dfere die Bohrungswand bearbeitet (beim Spiralbohrer bearbeiten beide Schneiden denselben Bereich). Dadurch werden die Platten ungleich belastet (Schnittgeschwindigkeit, Schnittweg), weswegen eine sorgf\u00e4ltige Anpassung von Werkstoff, Schneidstoff und Schneidengeometrie empfehlenswert ist. Die innere Platte kann wegen der niedrigeren Schnittgeschwindigkeit aus einem weicheren Schneidstoff bestehen als die \u00e4u\u00dfere.Durch die bei Wendeschneidplatten recht hohen Vorschubwerte pro Schneide sind trotz des Fehlens der zweiten Schneide die Vorsch\u00fcbe vergleichbar mit den Vorsch\u00fcben, welche mit Spiralbohrern erreichbar sind.[6] Tiefbohren auf Bearbeitungszentrum mit \u00fcberlangem SpiralbohrerTiefbohren (oder synonym Tieflochbohren) in der Metallverarbeitung beginnt (gem\u00e4\u00df VDI 3210) bei einer Bohrungstiefe vom 3-Fachen des Werkzeugdurchmessers.Die Schwierigkeit beim Tiefbohren ist, das Wandern der Bohrkopfmitte weg von der eingestellten Achse zu minimieren, obwohl der Bohrerschaft wegen seiner L\u00e4nge eine geringere Biegesteifigkeit besitzt als beim gew\u00f6hnlichen Bohren. Erreicht wird das durch zwei Eigenschaften von Tiefbohrern:Keine stumpfe Querschneide in der Mitte der Bohrerspitze, die nur Material verdr\u00e4ngt oder abschabt, hohen Bohrdruck erfordert und seitliche Ausweichbewegungen des Bohrers provoziert. Stattdessen wird die gesamte Querschnittsfl\u00e4che durch eine oder mehrere Schneiden regul\u00e4r spanabhebend geschnitten.Da der Bohrerschaft keine saubere Definition der Lage des Bohrkopfes liefern kann, \u00fcbernimmt die Wand des bereits gebohrten Loches diese Aufgabe. Au\u00dfer bei den allereinfachsten Tiefbohrern, sorgen ein oder mehr L\u00e4ngsstege, sogenannte F\u00fchrungsleisten, an der Au\u00dfenseite f\u00fcr diese Lagedefinition. Diese sind entweder beim \u00e4u\u00dferen Abschleifen des Bohrkopfes stehengelassen oder speziell in Nuten eingef\u00fcgt. Es ist also das Material des Bohrguts, das die seitlichen Kr\u00e4fte beim Bohren aufnimmt. Deswegen ben\u00f6tigt man zum Beginn des Bohrprozesses eine Pilotbohrung oder Bohrbuchse.Auf diese Weise sind Bohrtiefen bis zum 250-Fachen des Werkzeugdurchmessers m\u00f6glich, bei gleichzeitig hoher Oberfl\u00e4cheng\u00fcte und Einhaltung von Ma\u00dftoleranzen bis H8(H7).Die verschiedenen Verfahren unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Schneidenanzahl \u2013 mehrschneidige Werkzeuge kommen nur bei gr\u00f6\u00dferem Durchmesser zum Einsatz \u2013 und der Zuf\u00fchrung des K\u00fchlschmiermittels, welches auch dem Abtransport der Sp\u00e4ne dient:Zuf\u00fchrung durch Bohrung im Werkzeug, Abf\u00fchrung zwischen Werkzeug und Bohrungswand (Einlippenbohren, ELB)Zuf\u00fchrung zwischen Werkzeug und Bohrungswand, Abf\u00fchrung durch Bohrung im Werkzeug (Einrohrsystem)Zuf\u00fchrung und Abf\u00fchrung innerhalb des Werkzeugs, durch Bohrung mit innenliegendem Rohr (Doppelrohrsystem).Bei kleinerem Durchmesser besteht der Bohrkopf ganz aus Hartmetall, in das die Werkzeuggeometrie eingeschliffen wird, und ist auf den Bohrerschaft aufgel\u00f6tet. Gr\u00f6\u00dfere Werkzeugk\u00f6pfe bestehen aus Stahl und haben eingeschraubte Hartmetall-Schneidelemente.Seit einigen Jahren werden zunehmend zweischneidige (\u00fcberlange) Spiralbohrer als Tiefbohrwerkzeuge eingesetzt. Das L\u00e4ngen-zu-Durchmesser-Verh\u00e4ltnis ist dabei im Gegensatz zu Einlippen-Tiefbohrwerkzeugen auf etwa 40 begrenzt. Der Vorteil dieses Werkzeugtyps ist eine Steigerung der Bearbeitungsgeschwindigkeit gegen\u00fcber dem Einlippen-Tiefbohren auf das Siebenfache. F\u00fcr die Bohrung insbesondere in Beton werden Bohrer mit speziellem Schaft (SDS-System) in Bohrh\u00e4mmern eingesetzt; diese produzieren zus\u00e4tzlich zur Drehbewegung regelm\u00e4\u00dfige Schlagbewegungen in axialer Richtung. Man unterscheidet hierbei nach Durchmesser der Werkzeugaufnahme. SDSplus wird \u00fcblicherweise f\u00fcr Bohrungen bis max. \u00d816\u00a0mm und leichte Mei\u00dfelarbeiten eingesetzt, f\u00fcr gr\u00f6\u00dfere Bohrungen und schwere Stemmarbeiten wird dagegen SDSmax verwendet.Bez\u00fcglich der Bohrerspitzen ist der aktuelle Stand der Technik ein Vollhartmetallkopf mit 4 Schneiden[7] (2 Haupt- und 2 Nebenschneiden), welcher vor allem f\u00fcr armierten Beton optimal eingesetzt werden kann, da der Bohrer beim Auftreffen auf ein Armierungseisen nicht verhakt. Bei den eingesetzten Hartmetallen handelt es sich um mittlere bis grobe Sorten mit hohem Binderanteil, um die ben\u00f6tigte Z\u00e4higkeit zur Absorbierung der Schlagwirkung zu erreichen.[8]Als F\u00fcgeverfahren mit dem Schaft aus Werkzeugstahl wird im SDS-Plus-Bereich mittlerweile h\u00e4ufig das Schwei\u00dfen statt des Hartl\u00f6tens angewendet. Im gro\u00dfen Durchmesserbereich (SDS-Max) ist dies hingegen bisher aus technischen Gr\u00fcnden nicht m\u00f6glich.F\u00fcr das Bohren von Ziegeln und sonstigen Baumaterialien mit geringerer H\u00e4rte und Abrasivit\u00e4t als Beton werden h\u00e4ufig auch noch Bohrer mit Rundschaft und eingel\u00f6teter HM-Schneide (Pl\u00e4ttchen) eingesetzt. Da die Firma Widia erstmals diesen Bohrertyp hergestellt hat, spricht man umgangssprachlich auch vom Widia-Bohrer. Diese werden in sogenannten Schlagbohrmaschinen mit normalem Bohrfutter verwendet. Bohrmei\u00dfel, auch Bohrk\u00f6pfe genannt, und Bohrkronen werden bei Bohrungen in festem Gestein eingesetzt (z.\u00a0B. Rotary-Bohrverfahren). Sie zerst\u00f6ren das Gestein im Bohrlochtiefsten. Bohrmei\u00dfel zerst\u00f6ren die gesamte Bohrlochsohle, das Gesteinsmaterial wird als feines Bohrklein aus dem Bohrloch \u2013 meist mit einer fl\u00fcssigen Sp\u00fclung, bei kurzen Bohrl\u00f6chern auch mit Druckluft \u2013 herausgesp\u00fclt.[9]Bei Tunnel- und Tiefbohrungen werden PDC-Mei\u00dfel f\u00fcr hartes und spr\u00f6des Gebirge oder Rollenmei\u00dfel, welche oft mit drei Rollen ausgestattet sind, f\u00fcr weicheres Gebirge eingesetzt.Bohrkronen sind zylinderf\u00f6rmig und werden f\u00fcr Kernlochbohrungen eingesetzt, bei denen das hohle Bohrgest\u00e4nge das Gesteinsmaterial, den Bohrkern, aufnimmt.Eine weitere Form der Bohrkrone wird auch im Handwerksbereich bei der Hausinstallation zum Setzen von Hohlwanddosen (z.\u00a0B. f\u00fcr Steckdosen oder Lichtschalter) eingesetzt. Sie kann in nahezu jeden Typ von Bohrmaschine eingespannt werden.Bei dieser Form der Bohrkrone dient ein im Zentrum der Krone fixierter F\u00fchrungsstab (ein Rundstahl oder Betonbohrer) als Zentrierung, damit die Bohrkrone beim Bearbeitungsvorgang nicht \u201everl\u00e4uft\u201c. Mehrere auf der Seitenwand der Krone nach vorne hin weisend aufgesetzte Schneidplatten (meist Hartmetallschneiden) fr\u00e4sen sich in das zu bearbeitende Material. Da die Bohrkrone auf der R\u00fcckseite geschlossen ist, ist die maximale Tiefe der Einzelbohrung bereits vorbestimmt, gr\u00f6\u00dfere Bohrtiefen erfordern das zwischenzeitliche Ausbrechen des Kernes (um weiterbohren zu k\u00f6nnen). Viele Ausf\u00fchrungen von Bohrkronen weisen auf dem \u00e4u\u00dferen Zylindermantel eine Wendelnut zur Bohrkleinabfuhr auf. Es gibt spezielle Ausf\u00fchrungen f\u00fcr die Verwendung mit Bohrh\u00e4mmern (Hammerbohrkronen versus Drehbohrkronen).Im Gegensatz zum spanenden Bohren ist das Flie\u00dfbohren oder Flie\u00dfformen (auch Flie\u00dflochbohren oder Flie\u00dflochformen) ein spanloser Umformprozess in d\u00fcnnwandigem Werkstoff. Der Flie\u00dfbohrer hat eine konische Spitze und einen daran anschlie\u00dfenden zylindrischen Teil, der den Durchmesser der entstehenden Bohrung bestimmt, jedoch keine Spanr\u00e4ume wie ein herk\u00f6mmlicher Bohrer. Das bearbeitete Material wird nicht zerspant, sondern durch die Kraft des Bohrers und die entstehende Reibungsw\u00e4rme verdr\u00e4ngt und zu einem wulstf\u00f6rmigen Auswurf verformt. Flie\u00dfbohrer werden aus Hartmetall hergestellt.\u2191 Emil Hoffmann: Lexikon der Steinzeit. S.\u00a057\u00a0ff. Verlag C.H. Beck, M\u00fcnchen 1999, ISBN 3-406-42125-3.\u2191 *Treiben, Bohren, Verbinden: G\u00fcnter Spur: Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen. Carl Hanser Verlag, M\u00fcnchen, Wien 1991, S.\u00a054\u201356.Treiben: Wolfgang K\u00f6nig (Hrsg.): Propyl\u00e4en Technikgeschichte \u2013 Band 3. Propyl\u00e4en, Berlin 1997, S.\u00a0101\u00a0f.\u2191 G\u00fcnter Spur: Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen. Carl Hanser Verlag, M\u00fcnchen, Wien 1991, S.\u00a089, 91\u00a0f.\u2191 Wolfgang K\u00f6nig (Hrsg.): Propyl\u00e4en Technikgeschichte \u2013 Band 3. Propyl\u00e4en, Berlin 1997, S.\u00a0188\u2013190, 194, 196\u00a0f.\u2191 Dieter Schmid Werkzeuge GmbH: Schlangenbohrer mit konischem Vierkantschaft. 21.\u00a0November 2020.\u2191 Herbert Sch\u00f6nherr: Spanende Fertigung, Oldenbourg, 2002, S.\u00a0164\u00a0f.\u2191 Hammerbohrer TE-CX \u2013 Hilti Deutschland. (Nicht mehr online verf\u00fcgbar.) In: Deutschland. Archiviert vom Original am 30.\u00a0November 2016; abgerufen am 30.\u00a0November 2016. \u00a0Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepr\u00fcft. Bitte pr\u00fcfe Original- und Archivlink gem\u00e4\u00df Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv\/IABot\/www.hilti.de\u00a0\u2191 Ceratizit: Hard metals for stone working (No. 258). Hrsg.: Ceratizit. 2016.\u00a0\u2191 Bohrverfahren. Spektrum der Wissenschaft, Lexikon der Geowissenschaften, abgerufen am 18.\u00a0Oktober 2015.\u00a0"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/12\/bohrer-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Bohrer \u2013 Wikipedia"}}]}]