[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/23\/annemarie-boll-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/23\/annemarie-boll-wikipedia\/","headline":"Annemarie B\u00f6ll \u2013 Wikipedia","name":"Annemarie B\u00f6ll \u2013 Wikipedia","description":"before-content-x4 Annemarie B\u00f6ll, geb. \u010cech (* 23. Juni 1910 in Pilsen, \u00d6sterreich-Ungarn, heute Plze\u0148, Tschechien; \u2020 15. 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Juni 1910 in Pilsen, \u00d6sterreich-Ungarn, heute Plze\u0148, Tschechien; \u2020 15. November 2004 in Langenbroich) war eine deutsche \u00dcbersetzerin und die Ehefrau des Schriftstellers und Literaturnobelpreistr\u00e4gers Heinrich B\u00f6ll.Table of ContentsKindheit und Jugend (1910\u20131930)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Studium (1930\u20131933)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arbeit als Lehrerin (1933\u20131952)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familienleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachlassverwaltung Heinrich B\u00f6lls und Stiftungs-\/ Vereinsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kindheit und Jugend (1910\u20131930)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Annemarie B\u00f6ll wurde am 23. Juni 1910 als Annemarie \u010cech in Pilsen geboren. Dort wuchs sie zweisprachig mit Tschechisch und Deutsch auf. Sie war das zweite Kind und einzige Tochter ihrer Eltern Eduard \u010cech, eines Juristen bei der \u00d6sterreichischen Staatsbahn in Pilsen, und der aus K\u00f6ln stammenden Stephanie \u010cech, geborene Hagen. Stephanie \u010cech starb an Weihnachten 1915 im Alter von 32 Jahren nach einer Fehlgeburt, Eduard \u010cech nur wenige Monate sp\u00e4ter mit 49 Jahren an einem Herzinfarkt.[1] W\u00e4hrend der j\u00fcngste Sohn Edi von der Familie des Vaters aufgenommen wurde, wuchsen Annemarie B\u00f6ll und ihr \u00e4lterer Bruder Paul bei den Gro\u00dfeltern m\u00fctterlicherseits in K\u00f6ln-Nippes auf. Nach dem Umzug nach K\u00f6ln besuchte Annemarie die Schule des Ursula-Klosters bei St. Ursula und machte dort im Jahr 1930 ihr Abitur.[2]Studium (1930\u20131933)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Im Jahr 1930 begann sie ein Studium der F\u00e4cher Deutsch und Englisch an der Universit\u00e4t in K\u00f6ln, welches sie 1933 mit dem Kleinen Staatsexamen abschloss. Somit war sie f\u00fcr die T\u00e4tigkeit als Lehrerin an Mittelschulen qualifiziert. In dieser Zeit lernte sie auch Mechthild B\u00f6ll, die Schwester ihres sp\u00e4teren Ehemanns, des Schriftstellers und Literaturnobelpreistr\u00e4gers Heinrich B\u00f6ll, kennen.[3]Arbeit als Lehrerin (1933\u20131952)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trotz zus\u00e4tzlicher Ausbildung f\u00fcr den Unterricht an Volksschulen fand Annemarie aufgrund der damals schwierigen Arbeitsmarktsituation f\u00fcr Lehrkr\u00e4fte keine Anstellung als Lehrerin in Deutschland. Deshalb zog sie nach England, wo sie in Upton eine Stelle als Aushilfslehrkraft in einer Klosterschule fand.[4] \u00dcber ihre dortige T\u00e4tigkeit sagte sie sp\u00e4ter: \u201eIch w\u00e4re gern dageblieben, habe das auch versucht, aber da ich hier noch meine Gro\u00dfmutter hatte, f\u00fcr die ich Verantwortung empfand, bin ich wieder zur\u00fcckgekehrt.\u201c \u2013 Annemarie B\u00f6ll[5]Bis 1947 blieb Annemarie als Hausfrau zuhause, da die Realschule Severinswall, an der sie zuvor unterrichtet hatte, noch nicht wiederhergerichtet war.[6]Im August 1947 nahm sie die T\u00e4tigkeit als verbeamtete Lehrerin in der notd\u00fcrftig wiederhergerichteten Schule wieder auf. Das alleinige Einkommen Annemarie B\u00f6lls pr\u00e4gte die Familiensituation in den ersten Nachkriegsjahren.[6][7] 1948 gab sie ihre Stelle als Lehrerin auf, da sie in den Mutterschutz ging. Im Gespr\u00e4ch mit Dieter K\u00fchn res\u00fcmierte sie lachend: “Ich war fehl am Platz in der Schule.”[8]Nach der R\u00fcckkehr nach K\u00f6ln und weiteren T\u00e4tigkeiten an Schulen und in Kinderheimen wandte sich Annemarie endg\u00fcltig ihrer T\u00e4tigkeit als freiberufliche \u00dcbersetzerin zu.[9]Familienleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1942 heiratete sie Heinrich B\u00f6ll. 1945 wurde der Sohn Christoph geboren, der aber bald nach der Geburt starb. 1947 wurde ihr Sohn Raimund geboren, 1948 Ren\u00e9 und schlie\u00dflich 1950 Vincent. In der Nachkriegszeit war Annemarie B\u00f6ll f\u00fcr ihre Familie hauptverantwortlich. Heinrich B\u00f6ll beschreibt in seinen Briefen die viele Arbeit, die Annemarie f\u00fcr die Familie erledigte.[10] Einen gro\u00dfen Teil dieser Zeit verbrachte Annemarie damit, Lebensmittel zu organisieren und ihren Mann sowie die Kinder, die immer wieder abwechselnd erkrankten, zu pflegen.[11] Annemarie B\u00f6ll war beruflich und famili\u00e4r stark eingespannt und dadurch belastet.[10]Bis 1948 lebte die Familie von Annemarie und Heinrich B\u00f6ll in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung, welche sich im Haus der Familie von Heinrich in K\u00f6ln befand.[12] Nachdem die Verh\u00e4ltnisse in der kleinen Wohnung zu beengt geworden waren, suchte Annemarie 1952 ein neues Grundst\u00fcck f\u00fcr den Bau eines Eigenheims in der Belvederestra\u00dfe aus. Dieses bezog die Familie 1954.[13][14] Des Weiteren plante und \u00fcberwachte Annemarie Umbauma\u00dfnahmen im Jahre 1966. Zugunsten dieser lie\u00df sie ihre T\u00e4tigkeiten als \u00dcbersetzerin zeitweise ruhen.[15] Ab den 1970er Jahren beherbergte die Familie B\u00f6ll regelm\u00e4\u00dfig G\u00e4ste, um die sich haupts\u00e4chlich Annemarie k\u00fcmmerte.[16]Annemaries Leben war gepr\u00e4gt durch eine Vielzahl von Aufgaben im Privaten nebst ihren beruflichen T\u00e4tigkeiten als Lehrerin und \u00dcbersetzerin.Annemarie B\u00f6ll starb am 15. November 2004 im Alter von 94 Jahren.Schon in den fr\u00fchen Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts zeigte Annemarie B\u00f6ll, die ihren Beruf als Lehrerin wegen der Verpflegung ihrer Kinder aufgeben hatte, ein selbstst\u00e4ndiges Interesse am \u00dcbersetzen englischer Werke ins Deutsche.[17] Das Ehepaar B\u00f6ll arbeitete zusammen an \u00dcbersetzungen, wobei Heinrich, dessen Englischkenntnisse nicht den Anforderungen an einen professionellen \u00dcbersetzer entsprachen, auf die flie\u00dfenden Englischkenntnisse Annemaries angewiesen war. \u00dcber die gemeinsame \u00dcbersetzungsarbeit schrieb Heinrich B\u00f6ll am 30. Juni 1956 an den Verleger Joseph Caspar Witsch: \u201eWas die \u00dcbersetzungsarbeit betrifft [\u2026] ich mache sie ausgesprochen gern, es ist eine gro\u00dfartige Stil\u00fcbung [\u2026]. Es ist eben nur quantitativ eine Mordsarbeit; doch ist es ja so, dass wirklich 90\u00a0% der Arbeit von meiner Frau allein getan worden.\u201d \u2013 Heinrich B\u00f6ll[18]1953 erschien die erste gemeinsame \u00dcbersetzung \u201cKein Name bei den Leuten\u201d von Kay Cicellis. Sie erschien im Verlag Kiepenheuer & Witsch als eine \u00dcbersetzung von Annemarie und Heinrich B\u00f6ll. 1964 best\u00e4tigte ihr Ehemann, dass Annemarie die alleinige Verfasserin dieser \u00dcbersetzung gewesen sei.[19] Trotz der \u00f6ffentlichen Zugest\u00e4ndnisse ihres Mannes wurde 1966 allein Heinrich B\u00f6ll zum Ehrenmitglied des Verbandes deutscher \u00dcbersetzer ernannt.[20]Annemarie B\u00f6ll \u00fcbersetzte mehr als 70 Werke ins Deutsche. In den fr\u00fchen Jahren von Heinrichs Schriftstellerkarriere stellte ihre \u00dcbersetzungsarbeit die Basis des gemeinsamen Familienunterhalts dar. Damit entlastete sie ihren Mann, der sich so ohne finanzielle Einschr\u00e4nkungen um seine literarische Karriere k\u00fcmmern konnte.[21] Zu den von ihr \u00fcbersetzten Autoren geh\u00f6ren Brendan Behan, Flann O\u2019Brien, George Bernard Shaw, Saul Bellow, O. Henry, Patrick White und Judith Kerr.Annemarie B\u00f6ll hat Heinrich B\u00f6ll in seinem literarischen Schaffen unterst\u00fctzt und beeinflusst. W\u00e4hrend des Zweiten Weltkriegs schrieb sich das junge Paar t\u00e4glich mehrere Briefe, und Annemarie stiftete Heinrich zum Erz\u00e4hlen an; ihr schilderte er all seine Erlebnisse und sein Empfinden.[22][23] Durch das Briefeschreiben mit Annemarie konnte Heinrich seinem Gef\u00fchl von v\u00f6lliger Unfreiheit, welches der Krieg und das Kasernenleben hervorriefen, entgegenwirken.[24]Als in der Nachkriegszeit Heinrich B\u00f6lls literarischer Erfolg trotz gro\u00dfem Arbeitseifer ausblieb, st\u00e4rkte ihm Annemarie B\u00f6ll den R\u00fccken[25] \u2013 nicht nur finanziell durch ihre T\u00e4tigkeit als Lehrerin, sondern auch emotional durch ihren Zuspruch und ihre Zuversicht. Sie best\u00e4rkte Heinrich B\u00f6ll in seinen Pl\u00e4nen, als Schriftsteller zu arbeiten.[26] Im September 1948 schrieb dieser: \u201eMeine Frau hat allerlei zu tun, mich t\u00e4glich vor v\u00f6lliger Verzweiflung zu bewahren.\u201c[25]Annemarie B\u00f6ll unterst\u00fctzte ihren Ehemann auch auf praktische Weise. Sie \u00fcbte sich im maschinellen Schreiben sowie in Stenographie und war Heinrich B\u00f6lls erste und wichtigste Leserin. Mit ihr besprach er all seine Texte, und Annemarie B\u00f6ll lie\u00df trotz der schwierigen Umst\u00e4nde keine literarischen Kompromisse zu.[27] Die Kritik seiner Frau bezeichnete Heinrich B\u00f6ll als \u201eunfehlbar\u201c.[28]Auch nach Heinrich B\u00f6lls Durchbruch als Schriftsteller bestand die Zusammenarbeit fort. Zum einen war Heinrich Annemarie bei ihren \u00dcbersetzungen behilflich, zum anderen arbeitete Annemarie weiterhin in Heinrichs Schreib- und Korrekturphasen mit. In Zusammenarbeit mit dem Verlagslektor Dieter Wellershoff dachte sich Annemarie B\u00f6ll beispielsweise den Titel des 1971 erschienenen Romans Gruppenbild mit Dame aus.[29] Immer wieder wurde ihre Arbeit jedoch nicht einmal mit der Erw\u00e4hnung ihres Namens kenntlich gemacht.[30]Annemarie und Heinrich B\u00f6ll pflegten viele Kontakte ins Ausland und reisten gern. Im August 1968 reiste das Ehepaar mit Sohn Ren\u00e9 in die damalige Tschechoslowakei, um sich ein Bild vom Prager Fr\u00fchling zu machen. Allein 1975 und 1976 unternahm das Paar laut Heinrich B\u00f6lls Arbeitsbuch f\u00fcnf Reisen: nach D\u00e4nemark, Griechenland, in die Niederlande, nach Frankreich, Portugal und in die Schweiz. 1979 reiste das Ehepaar nach Ecuador, das Heimatland ihrer Schwiegert\u00f6chter Carmen-Alicia und Teresa B\u00f6ll, wo eine Art Familientreffen stattfand.[31] Neben mehreren Reisen nach Russland war die Familie au\u00dferdem in Kontakt mit Freunden und Bekannten in der Sowjetunion, wobei Annemarie B\u00f6ll die Korrespondenz pflegte und Hilfst\u00e4tigkeiten organisierte und koordinierte. Zum Beispiel besorgte sie in den 1960er und 1970er Jahren erbetene Medikamente, Kleidung und weitere Gegenst\u00e4nde des t\u00e4glichen Lebens f\u00fcr das befreundete Ehepaar Lew und Raja Kopelew. Der umfassende freundschaftliche Briefwechsel mit dem Ehepaar Kopelew ist von Seiten Annemaries durch Herzlichkeit und st\u00e4ndige Hilfsangebote gepr\u00e4gt.[32]Annemarie B\u00f6ll war nicht nur f\u00fcr ihre \u00dcbersetzungsarbeiten und als Ehefrau Heinrich B\u00f6lls bekannt, sondern trat auch immer wieder als politische Person in der \u00d6ffentlichkeit auf. Sie war in der Friedensbewegung aktiv und beteiligte sich unter anderem an der Blockade des Milit\u00e4rdepots in Mutlangen.[30]1972 bekannte sie sich \u00f6ffentlich zur Wahl Willy Brandts, indem sie zusammen mit ihrem Ehemann den Flugzettel \u201eWir w\u00e4hlen Willy Brandt und unterst\u00fctzen seinen Wahlkampf\u201c unterzeichnete.[33][34]Im Januar 1976 trat sie gemeinsam mit Heinrich B\u00f6ll \u00f6ffentlichkeitswirksam aus der Kirche aus. In einer gemeinsamen Erkl\u00e4rung begr\u00fcndet das Ehepaar B\u00f6ll diesen Schritt mit institutioneller Kritik an der katholischen Kirche.[33][35]Des Weiteren war sie an der Gr\u00fcndung der Bibliothek Germania Judaica in K\u00f6ln beteiligt, welche Ende der 1950er Jahre einen Beitrag gegen den ansteigenden Antisemitismus in Deutschland leisten sollte und bis heute eine der wichtigsten Bibliotheken f\u00fcr deutsch-j\u00fcdische Geschichte darstellt.[30][36]Stellungnahmen zur deutschen Vergangenheit waren Annemarie B\u00f6ll sehr wichtig. \u00dcber die Familie B\u00f6ll, sich selbst einschlie\u00dfend, sagte sie: \u201eAlle waren entschiedene Hitler-Gegner und Kriegsgegner, wenn auch die Ansichten, wie man sich in den nun eingetretenen Katastrophen verhalten sollte, auseinander gingen. Alle kamen aus einem katholischen Milieu. Trotz h\u00e4ufiger Kritik an der Amtskirche und einem gelegentlichen Antiklerikalismus war der christliche Glaube doch eine Lebensgrundlage, die als Gegenpol zur nationalsozialistischen Ideologie empfunden wurde.\u201c \u2013 Annemarie B\u00f6lls Vorwort zu \u201eBriefe aus dem Krieg\u201c[37]Annemarie B\u00f6ll fungierte au\u00dferdem zusammen mit ihrem Ehemann als Fluchthelferin f\u00fcr Kunstschaffende aus dem Ostblock.[38]Nachlassverwaltung Heinrich B\u00f6lls und Stiftungs-\/ Vereinsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In ihren letzten Jahren beteiligte sie sich an der Aufarbeitung des Nachlasses von Heinrich B\u00f6ll. 1987 \u2013 zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes \u2013 war Annemarie B\u00f6ll an der Gr\u00fcndung der nach ihm benannten Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung beteiligt, deren Entwicklung sie auch in den darauf folgenden Jahren begleitete.[30]Zudem war sie 1991\u20132001 Vorsitzende und Jurymitglied des Heinrich-B\u00f6ll-Haus Langenbroich e.\u00a0V.,[30] welcher politisch verfolgten Kunstschaffenden in einem ehemaligen Ferienhaus der Familie B\u00f6ll Raum f\u00fcr ihre Arbeit erm\u00f6glicht. Dort war sie insbesondere mit der Entscheidung \u00fcber die Vergabe von Stipendien betraut.[39] Gerade in den ersten Jahren dieser T\u00e4tigkeit verbrachte sie je mehrere Sommerwochen zusammen mit den Stipendiaten im Heinrich-B\u00f6ll-Haus, wo ihr ein eigener Trakt vorbehalten war.[40]In ihren letzten Lebensjahren transkribierte und edierte Annemarie B\u00f6ll die \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils an sie gerichteten \u2013 Briefe, die ihr Mann w\u00e4hrend des Krieges verfasst hatte. Sie bezeichnet diese als eine f\u00fcr sie pers\u00f6nlich \u201ekostbare Hinterlassenschaft\u201c und allgemein als \u201ewichtiges Zeitzeugnis\u201c.[41] Unter dem Titel \u201eBriefe aus dem Krieg\u201c wurden sie 2001 von Jochen Schubert mit einem Vorwort von Annemarie B\u00f6ll herausgegeben.Die Neuedition der Heinrich-B\u00f6ll-Werkausgabe im Rahmen der sogenannten K\u00f6lner Ausgabe, die von 2002 bis 2010 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen ist, begleitete und f\u00f6rderte sie, wobei sie die Ver\u00f6ffentlichung nur noch zum Teil miterlebte.[42] Au\u00dferdem f\u00fchrte sie bis kurz vor ihrem Tod lange Gespr\u00e4che mit Heinrich B\u00f6lls erstem Biographen Heinrich Vormweg. Die Mitherausgabe von \u201eDer Engel schwieg\u201c, einem der fr\u00fchen Romane ihres Mannes, z\u00e4hlt ebenfalls zu einem der letzten Projekte Annemarie B\u00f6lls.[30]zum Teil unter Mitarbeit von Heinrich B\u00f6llBrendan BehanDer Mann von morgen fr\u00fch, 1958\/59 (Original: The Quare Fellow)Die Geisel, 1958\/59 (Original: The Hostage)Der Spanner, 1966 (Original: The Scarperer)Bekenntnisse eines irischen Rebellen, 1978 (Original: Confessions of an Irish Rebel)Kay CicellisKein Name bei den Leuten, 1953 (Original: No Name in the Street)Charles DickensIch \u2013 der Kom\u00f6diant. Die Memoiren des Joseph Grimaldi, 1983 (Original: Memoirs of Joseph Grimaldi)Eilis DillonDie schwarzen F\u00fcchse. Die Abenteuer der vier Inselkinder mit der Fuchsfamilie, 1967 (Original: A Family of Foxes)Im Schatten des Vesuv, 1980 (Original: The Shadow of Vesuvius)O. HenryGeiseln des Momus, 1974 (Original: Hostages to Momus)Die Rose von Dixie, 1974 (Original: The Rose of Dixie)Der Mann \u00fcber mir, 1974 (Original: The Man Higher Up)Ein verschm\u00e4htes Opfer, 1974 (Original: A Sacrifice Hit)Nebel in Santone, 1974 (Original: A Fog in Santone)Judith KerrBernard MalamudDer Gehilfe, 1960 (Original: The Assistant)Der Judenvogel, 1971 (Original: The Jewbird)Das sprechende Pferd, 1977 (Original: Talking Horse)Zindzi MandelaSchwarz wie ich bin, 1986 (Original: Black as I am)Flann O’BrienDas harte Leben, 1966 (aus dem Englischen, engl. Titel: The Hard Life), Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-38696-4.Tom\u00e1s \u00d3 CriomhthainDie Boote fahren nicht mehr aus, 1960 (irischer Originaltitel: An tOile\u00e1nach, engl. Titel: The Islandman)James PlunkettManche, sagt man, sind verdammtJerome David SalingerKurz vor dem Krieg gegen die Eskimos, 1961 (Original: For Esm\u00e9 \u2013 with Love and Squalor, and Other Stories)Der F\u00e4nger im Roggen, 1962 (Original: The Catcher in the Rye)Franny und Zooey, 1963 (Original: Franny and Zooey)Hebt den Dachbalken hoch, Zimmerleute. Seymour wird vorgestellt, 1965 (Original: Raise High the Roof Beam, Carpenters. And Seymour an Introduction)George Bernard ShawC\u00e4sar und Cleopatra 1965 (Original: Caesar and Cleopatra)Mensch und \u00dcbermensch, 1972 (Original: Man and Superman)Handbuch des Revolution\u00e4rs, 1972 (Original: The Revolutionist’s Handbook)Der Kaiser von Amerika, 1973 (Original: The Apple Cart)Mesallianz oder Falsch verbunden (Original: Misalliance)John M. SyngeEin wahrer Held, 1960 (Original: The Playboy of the Western World)Unser Schicksal ist die See, 1969 (Original: Riders to the Sea)Patrick WhiteZur Ruhe kam der Baum des Menschen nie, 1957 (Original: The Tree of Man)Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll, Berlin 2000 (Vereinsinterne Publikation) \u2013 Neufassung In: Portraitstudien schwarz auf wei\u00df. Fischer Taschenbuch Verlag 15050, Frankfurt am Main 2006Bibliographie der \u00dcbersetzungen von Annemarie und Heinrich B\u00f6ll In: Das Werk Heinrich B\u00f6lls. Bibliographie mit Studien zum Fr\u00fchwerk. Hrsg. von Werner Bellmann. Westdeutscher Verlag, Opaden 1995, S. 251\u2013257.\u2191 Viktor B\u00f6ll und Jochen Schubert: Heinrich B\u00f6ll. Deutscher Taschenbuchverlag, M\u00fcnchen 2002, S.\u00a038\u201339.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a017\u201320.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a023.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a023\u201324.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a024.\u00a0\u2191 ab Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a092.\u00a0\u2191 Heinrich B\u00f6ll und Herbert Hoven (Hrsg.): Die Hoffnung ist wie ein wildes Tier: Briefwechsel mit Ernst-Adolf Kunz 1945\u20131953. Deutscher Taschenbuch Verlag, M\u00fcnchen 1997, S.\u00a086.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a094.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a024\u201325.\u00a0\u2191 ab Heinrich B\u00f6ll und Herbert Hoven (Hrsg.): Die Hoffnung ist wie ein wildes Tier: Briefwechsel mit Ernst-Adolf Kunz 1945\u20131953. Deutscher Taschenbuch Verlag, M\u00fcnchen 1997, S.\u00a043.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a089.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a0113.\u00a0\u2191 Heinrich B\u00f6ll und Herbert Hoven (Hrsg.): Die Hoffnung ist wie ein wildes Tier: Briefwechsel mit Ernst-Adolf Kunz 1945\u20131953. Deutscher Taschenbuch Verlag, M\u00fcnchen 1997, S.\u00a0310.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a0118.\u00a0\u2191 Elsbeth Zylla: Heinrich B\u00f6ll und Lew Kopelew: Briefwechsel. Steidl, G\u00f6ttingen 2011, S.\u00a075.\u00a0\u2191 Elsbeth Zylla: Heinrich B\u00f6ll und Lew Kopelew: Briefwechsel. Steidl, G\u00f6ttingen 2011, S.\u00a0283.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a098.\u00a0\u2191 Birgit Boge: Die Anf\u00e4nge von Kiepenheuer & Witsch: Joseph Caspar Witsch und die Etablierung des Verlags (1948\u20131959). Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2009, S.\u00a0210.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a0116.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a0146.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a0156.\u00a0\u2191 Jochen Schubert: Briefe aus dem Krieg 1939\u20131945. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, K\u00f6ln 2001, S.\u00a010.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a064.\u00a0\u2191 Heinrich Vormweg: Der andere Deutsche, Heinrich B\u00f6ll. Kiepenheuer und Witsch, K\u00f6ln 2000, S.\u00a086\u201387.\u00a0\u2191 ab Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a097.\u00a0\u2191 Heinrich B\u00f6ll und Herbert Hoven (Hrsg.): Die Hoffnung ist wie ein wildes Tier: Briefwechsel mit Ernst-Adolf Kunz 1945\u20131953. Deutscher Taschenbuch Verlag, M\u00fcnchen 1997, S.\u00a0391.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a097\u2013117.\u00a0\u2191 Die Hoffnung ist wie ein wildes Tier: Briefwechsel mit Ernst-Adolf Kunz 1945\u20131953. Deutscher Taschenbuch Verlag, M\u00fcnchen 1997, S.\u00a0256.\u00a0\u2191 Heinrich Vormweg: Der andere Deutsche, Heinrich B\u00f6ll. Kiepenheuer und Witsch, K\u00f6ln 2000, S.\u00a0307.\u00a0\u2191 abcdef Wieland Freund: Die Frau, f\u00fcr die die Literatur nur Nebens\u00e4tze \u00fcbrig hatte. 20.\u00a0November 2004, abgerufen am 25.\u00a0Februar 2018.\u00a0\u2191 Viktor B\u00f6ll und Jochen Schubert: Heinrich B\u00f6ll. Deutscher Taschenbuchverlag, M\u00fcnchen 2002, S.\u00a0119\u2013168.\u00a0\u2191 Elsbeth Zylla: Heinrich B\u00f6ll und Lew Kopelew: Briefwechsel. Steidl, G\u00f6ttingen 2011, S.\u00a074\u2013287.\u00a0\u2191 ab Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a0174.\u00a0\u2191 Jochen Schubert: Heinrich B\u00f6ll. Hrsg.: Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung. Theiss, Darmstadt 2017, S.\u00a0237.\u00a0\u2191 Viktor B\u00f6ll und Jochen Schubert: Heinrich B\u00f6ll. Deutscher Taschenbuchverlag, M\u00fcnchen 2002, S.\u00a0127\u2013128.\u00a0\u2191 Viktor B\u00f6ll und Jochen Schubert: Heinrich B\u00f6ll. Deutscher Taschenbuchverlag, M\u00fcnchen 2002, S.\u00a094\u201395.\u00a0\u2191 Jochen Schubert: Briefe aus dem Krieg 1939\u20131945. 1. Auflage. Band\u00a01. Kiepenheuer & Witsch, K\u00f6ln 2001, S.\u00a09.\u00a0\u2191 Viktor B\u00f6ll und Jochen Schubert: Heinrich B\u00f6ll. Deutscher Taschenbuchverlag, M\u00fcnchen 2002, S.\u00a0105.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Hrsg.: Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a0195.\u00a0\u2191 Dieter K\u00fchn: Auf dem Weg zu Annemarie B\u00f6ll: Eine biographische Skizze. Hrsg.: Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, Berlin 2000, S.\u00a0197.\u00a0\u2191 Jochen Schubert: Briefe aus dem Krieg 1939\u20131945. 1. Auflage. Band\u00a01. Kiepenheuer & Witsch, K\u00f6ln 2001, S.\u00a011.\u00a0\u2191 Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung: Annemarie B\u00f6ll (1910\u20132004) – Ein Nachruf. Heinrich-B\u00f6ll-Stiftung, 3.\u00a0Januar 2008, abgerufen am 25.\u00a0Februar 2018.\u00a0 (adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});after-content-x4"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/23\/annemarie-boll-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Annemarie B\u00f6ll \u2013 Wikipedia"}}]}]