[{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BlogPosting","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/12\/xanioascus-canadensis-wikipedia\/#BlogPosting","mainEntityOfPage":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/12\/xanioascus-canadensis-wikipedia\/","headline":"Xanioascus canadensis \u2013 Wikipedia","name":"Xanioascus canadensis \u2013 Wikipedia","description":"Xanioascus canadensis ist eine ausgestorbene Art aus der Gruppe der Rippenquallen, die aus der erdgeschichtlichen Periode des Mittleren Kambriums bekannt","datePublished":"2022-02-12","dateModified":"2022-02-12","author":{"@type":"Person","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/author\/lordneo\/#Person","name":"lordneo","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/author\/lordneo\/","image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","url":"https:\/\/secure.gravatar.com\/avatar\/44a4cee54c4c053e967fe3e7d054edd4?s=96&d=mm&r=g","height":96,"width":96}},"publisher":{"@type":"Organization","name":"Enzyklop\u00e4die","logo":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki4\/wp-content\/uploads\/2023\/08\/download.jpg","width":600,"height":60}},"image":{"@type":"ImageObject","@id":"https:\/\/de.wikipedia.org\/wiki\/Special:CentralAutoLogin\/start?type=1x1","url":"https:\/\/de.wikipedia.org\/wiki\/Special:CentralAutoLogin\/start?type=1x1","height":"1","width":"1"},"url":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/12\/xanioascus-canadensis-wikipedia\/","wordCount":1019,"articleBody":"Xanioascus canadensis ist eine ausgestorbene Art aus der Gruppe der Rippenquallen, die aus der erdgeschichtlichen Periode des Mittleren Kambriums bekannt ist. Sie wurde 1996 durch die Pal\u00e4ontologen Simon Conway Morris und Desmond H. Collins erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Gattungsname leitet sich aus dem Griechischen askos f\u00fcr \u201eSchlauch\u201c und xanion f\u00fcr \u201eKamm\u201c ab; das Artepithet beschreibt die Herkunft der Fossile aus Kanada. Formell wird die Art einer Familie Xanioascidae zugeteilt.Die relativ schlecht erhaltenen Fossilien lassen auf einen dehnbaren, sackigen K\u00f6rper mit L\u00e4ngsabmessungen von zwischen 21 und 75 Millimetern schlie\u00dfen. Sie werden an der Oberfl\u00e4che von 24 Kammrippen bedeckt, die vermutlich von der schlecht erkennbaren Mundseite ausgehen und am mundabgewandten Ende zusammenlaufen. Anders als bei der ebenfalls aus dem Kambrium bekannten Art Ctenorhabdotus capulus vereinigen sich die Kammrippen nicht in Dreiergruppen, sondern verlaufen getrennt voneinander und sind somit etwa gleich lang. Von der Feinstruktur \u00e4hneln sie den Kammrippen der Art Fasciculus vesanus, einer weiteren kambrischen Rippenquallen-Art.Ob sich am mundabgewandten Ende selbst wie bei modernen Formen ein Gleichgewichtsorgan (Statocyste) befand, das der Synchronisation des Schlagrhythmus der Kammrippen und damit der geordneten Fortbewegung diente, l\u00e4sst sich nicht eindeutig beantworten; falls vorhanden, handelte es sich auf jeden Fall um eine vergleichsweise winzige Struktur. Zwei streifenf\u00f6rmige Fl\u00e4chen links und rechts der m\u00f6glichen Statocyste lassen sich als Polarfelder deuten, vollst\u00e4ndig bewimperte Fl\u00e4chen unbekannter Funktion, die sich auch bei modernen Rippenquallen finden. Um die potentielle Statocyste herum verl\u00e4uft ein dunkler Ring, der vermutlich Teil des inneren Kanalsystems war, das Rippenquallen durchzieht. Im Gastrovaskul\u00e4rsystem moderner Arten hat er allerdings keine Entsprechung; Ringkan\u00e4le kommen hier allenfalls am Mundende vor.Anders als sp\u00e4tere Formen besa\u00df Xanioascus canadensis anscheinend noch keine Tentakel, die vielen heutigen Arten als Instrument zum Beutefang dienen.Mysteri\u00f6se dunkle Strukturen im Inneren der Fossile k\u00f6nnten Nahrungs\u00fcberreste, Fortpflanzungsorgane oder sogar Embryos darstellen; alle diese Interpretationen sind jedoch spekulativ.\u00dcber die Lebensweise von Xanioascus canadensis ist nur wenig bekannt. Die Beschreiber Simon Conway Morris und Desmond H. Collins gehen davon aus, dass die Art ein verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig guter Schwimmer war und ihre Beute im Gegensatz zu den meisten heutigen Arten aktiv verfolgte. Dazu w\u00fcrde auch die Tatsache passen, dass der Art passive Fangstrukturen wie Tentakel fehlen. Zu den Begleitfunden geh\u00f6rten Exemplare der Art Wiwaxia corrugata, die den Halkieriiden, mutma\u00dflichen Stammlinienvertretern der Weichtiere (Mollusca) sowie der Ringelw\u00fcrmer (Annelida) und Armf\u00fc\u00dfer (Brachiopoda)[1], zugeordnet wird; daneben fanden sich Fossilien der Gattung Morania, die vermutlich Kolonien von Cyanobakterien (Cyanobakteria) darstellen.Der Holotyp, das die Art definierende Exemplar, wurde am 6. Juli 1982 durch den kanadischen Pal\u00e4ontologen David Rudkin in Schiefergestein des Westabhangs von Mount Stephen, 1500 Meter s\u00fcdwestlich der Nordschulter, in der so genannten West Stephen Formation gefunden, die ihrerseits dem Burgess-Schiefer zugeordnet wird. Hinzu kommen sieben Paratypen, Exemplare, die von den Beschreibern derselben Art zugeordnet wurden. Das Alter der Fossile wird auf 512 Millionen Jahre gesch\u00e4tzt, so dass die Funde dem mittleren Kambrium zugeteilt werden k\u00f6nnen.Holotyp und Paratypen befinden sich heute im Royal Ontario Museum.Auch wenn die Klassifikation von Xanioascus vesanus als Rippenquallen-Art nicht ganz unumstritten ist, argumentieren die Erstbeschreiber entschieden f\u00fcr eine solche Zuordnung. Die Art zeigt anders als etwa Fasciculus vesanus, eine andere kambrische Rippenqualle, wesentlich \u201ekonventionellere\u201c Merkmale wie die im Wesentlichen gleich aufgebauten und gleich langen Kammrippen. Deren Zahl von 24 liegt allerdings noch dreimal so hoch wie bei allen modernen Formen.Ob Xanioascus vesanus auf sinnvolle Weise von einer Art abgeleitet werden kann, die wie Fasciculus vesanus mehrere verschiedene K\u00f6rperzonen mit regional differenzierten Kammrippen aufweist oder ob sie sich selbst\u00e4ndig etwa aus gleichm\u00e4\u00dfig bewimperten Formen entwickelt hat, liegt im Dunklen. Daf\u00fcr l\u00e4sst sich der \u00dcbergang zu den modernen Rippenquallen mit ihrer konstanten Zahl von acht Kammrippen besser nachvollziehen. Dies liegt daran, dass mit Ctenorhabdotus capulus eine \u00dcbergangsform bekannt ist, die, unabh\u00e4ngig davon, ob es sich tats\u00e4chlich um einen echten Nachfahren von Xanioascus vesanus handelt, einen Weg demonstriert, wie die Transformation zu den modernen Arten vonstattengegangen sein k\u00f6nnte. Auch Ctenorhabdotus capulus besitzt 24 Kammrippen, die aber im Gegensatz zu jenen von Xanioascus vesanus zum mundabgewandten (aboralen) Ende hin in acht Dreiergruppen zusammenlaufen. Vom Vereinigungspunkt je dreier Kammrippen l\u00e4uft jeweils eine bandf\u00f6rmige Struktur weiter, bis alle acht schlie\u00dflich in einen um den aboralen Pol gelegenen Ring einm\u00fcnden. Diese B\u00e4nder werden bereits als Vorl\u00e4ufer der modernen Meridionalkan\u00e4le interpretiert, die sich als Teil des inneren Kanalsystems bei modernen Rippenquallen unterhalb der (dort) acht Kammrippen befinden.Eine Eigenschaft, die Xanioascus vesanus mit anderen kambrischen Formen teilt, ist das Fehlen von Tentakeln. Daraus l\u00e4sst sich schlie\u00dfen, dass sich die modernen tentakelbewehrten Formen der Klasse Tentaculata erst sp\u00e4ter entwickelt haben, auch wenn sie sp\u00e4testens im Devon nachgewiesen sind. Ob die modernen tentakellosen Arten der Nuda sich direkt von den kambrischen Formen ableiten oder aber sekund\u00e4r aus Tentaculata-Arten hervorgegangen sind, steht dagegen nicht zweifelsfrei fest, auch wenn morphologische, embryologische und molekulargenetische Merkmale f\u00fcr letzteres sprechen.\u2191 Mena Schemm-Gregory, Ulrich Jansen (2007): \u201eWiwaxia – Ein r\u00e4tselhaftes Fossil aus dem Burgess Shale\u201c. Natur und Museum, Band 137, Heft 11\/12. 2007.S. C. Morris, D. H. Collins, Middle Cambrian ctenophores from the Stephen Formation, British Columbia, Canada, Philosophical Transactions of the Royal Society of London B, 351, 1996, Seite 279"},{"@context":"http:\/\/schema.org\/","@type":"BreadcrumbList","itemListElement":[{"@type":"ListItem","position":1,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/#breadcrumbitem","name":"Enzyklop\u00e4die"}},{"@type":"ListItem","position":2,"item":{"@id":"https:\/\/wiki.edu.vn\/wiki69\/2022\/02\/12\/xanioascus-canadensis-wikipedia\/#breadcrumbitem","name":"Xanioascus canadensis \u2013 Wikipedia"}}]}]