Rennsteiglauf – Wikipedia

Gedenkstein bei Eisenach

Das Rennsteiglauf (vollständiger Name GutsMuths-Rennsteiglauf) ist eine Trailrunning-Veranstaltung auf dem Rennsteig im Thüringer Wald.

Die längste Strecke ist ein Ultramarathon, der derzeit 72,7 km von Eisenach nach Schmiedefeld führt und Teil des europäischen Ultramarathon-Pokals ist. Weitere Wettbewerbe sind ein Marathon (42,195 km) von Neuhaus am Rennweg nach Schmiedefeld, ein Halbmarathon von Oberhof nach Schmiedefeld, kurze Langlaufrennen für Menschen mit geistiger Behinderung und mehrere Wanderwege von 10 bis 50 km.

Seit 1973 findet das Rennen jährlich im Mai statt. Es war früher das größte beliebte Sportereignis in Ostdeutschland und ist immer noch eines der größten Ultramarathons in Europa. Es zieht mehr als 10.000 Teilnehmer an, auch für andere Strecken. Es wurde zu Ehren des Sportpädagogen Johann Christoph Friedrich GutsMuths benannt.

Geschichte[edit]

Der erste offizielle Lauf fand am 12. Mai 1973 als I. 100 km GutsMuths Rennsteiglauf. Es sollte an den Pädagogen Johann Christoph Friedrich GutsMuths erinnern. Der Kurs von fast 100 Kilometern führte von der Hohen Sonne bei Eisenach nach Masserberg. Die vier Teilnehmer Hans-Georg Kremer, Hans-Joachim Römhild, Jens Wötzel und Wolf-Dieter Wolfram liefen ohne Wettbewerbsabsicht und erreichten nach 9:55 Stunden gemeinsam das Ziel. Im folgenden Jahr wurde die Veranstaltung am 17. Mai auf einer Strecke von 82 Kilometern wiederholt – von Heuberghaus nach Neuhaus. Acht von zwölf Teilnehmern erreichten nach 10:35 Uhr die Ziellinie: G. Clausnitzer, K. Gottert, R. Knoch, H.-G. Kremer, H.-J. Römhild, W. Schuck, J. Wötzel und S. Ziegan.[1]

Am 9. Mai 1975 fand erstmals der Rennsteiglauf als Wettbewerb statt. Neben dem 82 km langen Lauf wurde ein zweiter 38 km langer Kurs für Frauen eingerichtet, der in der Jugendherberge am Bahnhof Rennsteig bei Schmiedefeld am Rennsteig beginnt. Von insgesamt 974 Teilnehmern erreichten 811 das Ziel (langer Kurs: 692 Männer, 10 Frauen; kurzer Kurs: 108 Frauen, 1 Mann).[2] 1976 wurde die Streckenlänge auf 75 km und später auf 68 km (1983-1985) und 65 km (1986-1996) reduziert.

Der Lauf wurde auf freiwilliger Basis organisiert und blieb zunächst ohne Unterstützung des DTSB-Vorstandes. Am Ende hatte der Lauf Kultstatus. Amateursportler aus der ganzen DDR pilgerten zum Rennsteiglauf.[3]

Seit 1997 hat der Lauf mit dem Start in Eisenach seine aktuelle Länge. Seit 2017 wird nach einer erneuten Messung die Streckenlänge mit 73,5 km anstelle der vorherigen 72,7 km angegeben.[4] Die kürzere Strecke wird seit 1977 in Neuhaus gestartet, zunächst über 45 km, 43,5 km und ab 2016 über die Marathondistanz.

Seit 1992 findet der Halbmarathon von Oberhof nach Schmiedefeld statt, und seit 1993 stehen Kinderrennen auf dem Programm. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Rennsteiglauf zum größten populären Sportereignis der DDR. Heute ist es einer der größten beliebten Läufe in Deutschland und wurde regelmäßig von zu den zehn beliebtesten Läufen in Deutschland gezählt Unterscheidet Zeitschrift seit 1991. Markenzeichen sind der magenfreundliche Brei an den Hilfsstationen, die engagierten Helfer entlang des Kurses, die von örtlichen Sportvereinen rekrutiert werden, und die “Knödelpartys” am Vorabend in den Startstädten sowie die Läuferpartys in der Zielstadt Schmiedefeld am Rennsteig.

Externe Links[edit]