Walter Lauche – Wikipedia

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Walter Lauche (* 26. Januar 1939 in Eisgrub/Lednice; † 28. Juli 2010 in Neu-Rietz) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Der Vater Lauches war Professor für Gartenbau und vormals Leutnant bei den alten Österreichischen Streitkräften. Seine Mutter kam aus einer polnischen Kleinbauernfamilie. 1945 verschlug es die Familie als Heimatvertriebene aus Böhmen in die Nähe von Braunschweig, wo Lauche 1958 das Abitur machte. Während der Dienstzeit in der Bundeswehr fing Lauche zu malen an. Danach begann er an der Werkkunstschule Braunschweig ein Kunststudium. Von 1963 bis 1965 studierte er bei Ludwig Gabriel Schrieber an der Hochschule der Künste Berlin. Mangels Interesses an der Bildhauerei brach er das Studium ab. Er hatte in Westberlin Verbindung zu Künstlern, die später der von Harald Budde gegründeten Künstlergruppe „Rote Nelke“ angehörten und auch Kontakt zu Künstlern in der DDR. Die DDR und ihr politisches System faszinierten ihn, und er zog am 1. Mai 1965 dorthin. Nach Ablauf des Überprüfungsverfahrens im Aufnahmeheim Berlin-Blankenfelde erhielt er, offenbar durch Fürsprache von Lea Grundig, mit der er später eng befreundet war, die DDR-Staatsbürgerschaft. Von 1965 bis 1966 studierte er bei Rudolf Bergander an der Hochschule für bildende Künste Dresden. Danach arbeitete er bis 1967 im Edelstahlwerk „8. Mai“ Freital, ehe er als freischaffender Künstler tätig wurde. Er heiratete und bekam eine Tochter und einen Sohn. Die Ehe wurde nach zwölf Jahren geschieden. 1978 erwarb er ein Bauernhaus in Neu-Rietz bei Treuenbrietzen und wurde Mitglied der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe. Er heiratete wieder und bekam eine weitere Tochter.

Plastik Maxim Gorki, Kleinmachnow

Lauche war bis 1990 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR und auf wichtigen Ausstellungen vertreten, u. a. von 1977 bis 1988 auf den drei letzten Kunstausstellungen der DDR. Er machte sich vor allem als Landschaftsmaler einen Namen, malte aber auch eine nennenswerte Anzahl von Porträts und gestaltete baugebundenen Werke, u. a. bespielbare Tierplastiken an Schulen und Kindergärten. 1988 hatte er einen Werkvertrag mit der NDPD über die Herstellung von drei Tafelbildern zum 40. Jahrestag der Partei.[1] Lauche lebte und arbeitete bis zuletzt in Neu-Rietz und war vor allem im Fläming aktiv und bekannt. Er gehörte zu den Begründern der Interessengemeinschaft „Kunst-Perle Fläming“.

Aus den Ehen Lauches gingen die Kinder Jacob Lauche, Magdalena Lauche und Cosima Hankel hervor.

Das Ende der DDR traf Lauche hart. Das Ausbleiben von staatlichen Aufträgen für Kunst im öffentlichen Raum trieb ihn fast an den Rand des wirtschaftlichen Ruins, und er erwog einen Umzug nach Ostpolen. Seine Tochter Cosima Hankel sagte: „Klar, er war ‘ne linke Socke.“[2]

  • Schildkröte (Tierplastik, Beton und Naturstein, 1974/1975; mit Johannes Bürger; Potsdam, Spielplatz Knobelsdorffstr. 23)[3]
  • Bürgermeisterin (Tafelbild, Öl, 1980)[4]
  • Herbstblumenstrauß (Tafelbild, Öl; 1981; ausgestellt 1982/1983 auf der IX. Kunstausstellung der DDR)[5]
  • Oberschlesische Landschaft (Tafelbild, Öl, 1983)[6]
  • Maxim Gorki (Plastik, Beton, ca. 1983)
  • Mühle in Langerwisch (Tafelbild, Öl, 1984)[7]
  • Blühende Landschaft (Tafelbild, Öl, 2010)[8]
  • Man kann im Leben gar nicht genug verpassen Geschichten, Gedichte, Reden, Briefe Treibgut-Verlag, Berlin 2011.
  • 1979, 1981 und 1983: Potsdam, Kleine Galerie im Keller
  • 1983: Luckenwalde, Galerie im Zentrum
  • 1983: Brandenburg, Galerie in der Steinstraße
  • 1988: Potsdam, Staudenhofgalerie
  • 1989: Leipzig, Klubgalerie des G.-W. Leibniz-Clubs
  • 1991: Duderstadt, Altes Rathaus (mit Harry Wittenburg)
  • 2016: Wiesenburg, Kunsthalle
  • 1991: Essen, Forum bildender Künstler (mit Karl Raetsch)
  • 2019: Hohenwerbig, Dorfkirche
  • 2019: Potsdam, Galerie Gute Stube
  • 2021: Rostock-Warnemünde, Produzentengalerie Anke Tölle
  1. 536 NDPD BV Pdm 706; Werkvertrag mit dem Maler und Grafiker Walter Lauche über die Herstellung drei themenbezogener Tafelbilder zum 40. Jahrestag der NDPD; 1988 (Akte) (brandenburg.de)
  2. Volker Oelschläger: Das Atelier blieb, wie er es verlassen hat. In: Märkische Allgemeine, Potsdam, 1. Juli 2019
  3. https://www.potsdam.de/content/schildkroete-walter-lauche-und-johannes-buerger-197475
  4. https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/5976
  5. Herbstblumenstrauß | Lauche, Walter | Bildindex der Kunst & Architektur – Bildindex der Kunst & Architektur – Startseite Bildindex
  6. https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/5940
  7. https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/5990
  8. https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/4894

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