Stephan Anpalagan – Wikipedia

Stephan Anpalagan (* 3. Januar 1984 in Jaffna, Sri Lanka) ist ein deutscher Journalist, Unternehmensberater und Musiker sri-lankischer Herkunft.[1] Thematisch befassen sich Anpalagans Texte häufig mit Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und behandeln deren Auswirkungen auf die Entwicklung der Gesellschaft.[2]

Jugend und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anpalagan kam im Alter von unter einem Jahr mit seinen Eltern aus Sri Lanka nach Deutschland[3] und wuchs in Wuppertal auf. Als er neun Jahre alt war, starben bei einem von Rechtsextremen verübten Brandanschlag in Solingen („Mordanschlag von Solingen“) fünf Menschen türkischer Abstammung. Diese in seiner Nachbarstadt begangene Tat wurde für ihn zum prägenden Erlebnis.[4] 2003 machte Anpalagan in Wuppertal das Abitur und studierte anschließend evangelische Theologie und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum. 2013 schloss er das Studium als Diplom-Theologe ab.[5]

Tätigkeit als Journalist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2018 erlangte Anpalagan mit einem Post auf Facebook über AfD-Parteifunktionäre und deren Anleihen an das Vokabular der NS-Diktatur Bekanntheit, nachdem dieser tausendfach in jenem sozialen Netzwerk geteilt wurde.[6] Seitdem schreibt er neben tagesaktuellen Social Media-Beiträgen bei Facebook und Twitter auch Artikel über Innenpolitik und Gesellschaft mit dem Schwerpunkt Rechtsextremismus, unter anderem für die Frankfurter Rundschau (sechs Gastbeiträge seit 2020), Telepolis (sieben Beiträge seit 2018), Neues Deutschland (monatliche Kolumne seit 2020), Krautreporter (vier Beiträge seit 2019), Evangelisch.de (ein Beitrag 2018) sowie The European (ein Beitrag 2018).[7] Eine seiner Kolumnen wurde für die Seenotrettungsorganisation Mission Lifeline von Bela B vertont.[8] Darüber hinaus war er in diversen TV-Formaten, wie Hart aber fair,[9]Presseclub[10] oder dem Live Talk Der Spiegel fragt[11] zu sehen.

Wirken als Unternehmensberater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anpalagan arbeitet auch als Unternehmensberater und Manager.[12] Er ist Gründer der gemeinnützigen Unternehmensberatung „Demokratie in Arbeit“, die Betriebe dabei unterstützt, demokratischen Diskurs sowie bürgerschaftliches Engagement in der Arbeitswelt sichtbar zu machen und in der Unternehmens- und Betriebskultur zu verankern.[13] Die Wirtschaftszeitschrift Business Punk kürte Anpalagan für diese Geschäftsidee als einen von 100 Gründern, die für Aufbruch, Abenteuer und das Neue stehen.[14]

Wirken als Musiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anpalagan ist Keyboarder der Electro-Rock Band microClocks.[15] Mit ihrem Album „Soon Before Sundown“ belegte die Band Anfang 2017 insgesamt sieben Wochen Platz 1 in den Deutschen Alternative Charts (DAC).[16] Zur selben Zeit erreichte auch die Auskopplung „Life Is Grim“ die Spitzenposition der DAC.[17] Mit der Single „Raptor“ gelang dies im gleichen Jahr noch einmal.[18] Der Deutsche Kulturrat zeichnete Anpalagan im September 2020 als Mensch des Monats aus.[19]

  1. Stephan Anpalagan. 2. Oktober 2020, abgerufen am 18. November 2020. 
  2. Stephan Anpalagan. In: herzkampf.de. Abgerufen am 18. November 2020 (deutsch). 
  3. hr-inforadio de, Frankfurt Germany: Das Interview mit Stephan Anpalagan, Journalist. 10. Juni 2020, abgerufen am 18. November 2020 (deutsch). 
  4. Stephan Anpalagan. In: herzkampf.de. Abgerufen am 18. November 2020 (deutsch). 
  5. Stephan Anpalagan. 2. Oktober 2020, abgerufen am 18. November 2020. 
  6. “Sie und Ihresgleichen sind Nazis” – Facebook-Post gegen die AfD geht viral. Abgerufen am 18. November 2020. 
  7. Mehr Hass, mehr Hetze, mehr Tote – Wie wehrhaft ist unsere Demokratie? 3. Juli 2020, abgerufen am 18. November 2020. 
  8. Ich glaube, ich hasse Andi Scheuer. Kolumne von Stephan Anpalagan gelesen von Bela B. Abgerufen am 18. November 2020. 
  9. Stephan Anpalagan. 2. Oktober 2020, abgerufen am 18. November 2020. 
  10. Mehr Hass, mehr Hetze, mehr Tote – Wie wehrhaft ist unsere Demokratie? 3. Juli 2020, abgerufen am 18. November 2020. 
  11. Die gespaltenen Staaten von Amerika: Livetalk Der Spiegel fragt. Abgerufen am 18. November 2020. 
  12. Stephan Anpalagan. In: Initiative Kulturelle Integration. 1. September 2020, abgerufen am 18. November 2020 (deutsch). 
  13. Wie demokratisch ist dein Unternehmen? Sie machen es messbar. 16. Juli 2020, abgerufen am 18. November 2020. 
  14. Katharina Boecker, Bastian Hosan, Nina Anika Klotz, Alexander Langer, Insa Schniedermeier: 100 Gründer Macher Kreative 2021. In: Business Punk Heft 6/2020, S. 44ff. 
  15. Lydia Heuser: AfD-Kritik von Microclocks-Keyboarder wird zum Internet-Hit. (waz.de [abgerufen am 18. November 2020]). 
  16. Westdeutsche Zeitung: Elektro-Rock im Zeichen der Liebe. Abgerufen am 18. November 2020. 
  17. Marius Meyer: MICROCLOCKS – München, Soundcafé (10.11.2017). 26. November 2017, abgerufen am 18. November 2020 (deutsch). 
  18. Missty McFly: microClocks mit neuem Drummer. Abgerufen am 18. November 2020 (deutsch). 
  19. Menschen. In: Initiative Kulturelle Integration. Abgerufen am 18. November 2020 (deutsch).