Basilika St. Peter (Dillingen) – Wikipedia

Basilika St. Peter in Dillingen

Die Basilika St. Peter ist eine katholische Pfarrkirche[1] im Zentrum von Dillingen an der Donau. Neben dem Augsburger Dom ist St. Peter die Konkathedrale des Bistums Augsburg und damit auch Weihe- und Grabkirche für die Augsburger Bischöfe.

Im Jahr 1498 ließ Friedrich II. von Zollern, Bischof von Augsburg, an dem Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche ein Kollegiatstift errichten; es wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Stiftskirche wurde wieder eine Stadtpfarrkirche.

Papst Johannes Paul II. erhob die Kirche 1979 zur Basilica minor.

Die dreischiffige Hallenkirche wurde von 1619 bis 1628 durch den Hofbaumeister Hans Alberthal auf den Fundamenten von Vorgängerkirchen aus dem 13. und 15. Jahrhundert errichtet. Die Kirche hat kathedralartige Maße; sie ist 54,8 Meter lang, 22,3 Meter hoch und 22 Meter breit. Nach Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg bei der Besetzung Dillingens durch die Schweden wurde die Kirche 1643 saniert. 1669 wurde der noch von der Vorgängerkirche stammende gotische Turm durch David Motzardt, Ururgroßvater von Wolfgang Amadeus Mozart, auf 49 Meter erhöht. 1733 wurde die Erasmuskapelle an der Nordseite angebaut, 1733 und 1734 erfolgte die Stuckierung und Ausmalung in ihrer heutigen Form.
Vom August 2015 bis April 2019 erfolgte die statische Instandsetzung mit Außen- und Innenrestaurierung.

An die Südostecke der Basilika grenzt die Klosterkirche der Franziskanerinnen an, an der Südwestecke befindet sich eine Lourdes-Grotte.

1978 baute die Orgelbaufirma Hubert Sandtner (Dillingen) die Orgel der Basilika mit 47 Registern, wobei einige Register der Vorgängerorgel von G. F. Steinmeyer (Oettingen) aus dem Jahre 1889 wiederverwendet wurden. Im Jahre 2006 wurde die Disposition geändert und auf 53 Register erweitert.[2]

I Hauptwerk C–g3

1. Praestant 16′
2. Principal 8′
3. Flauto 8′
4. Gamba 8′
5. Octave 4′
6. Spitzflöte 4′
7. Quinte 223
8. Superoctave 2′
9. Cornet V (ab g0) 8′
10. Mixtur VI 113
11. Cymbel III 12
12. Trompete 8′
II Positiv C–g3
13. Gedeckt 8′
14. Quintade 8′
15. Viola 8′ S
16. Principal 4′ S
17. Rohrflöte 4′
18. Sesquialter II 223
19. Octave 2’
20. Larigot 113
21. Scharff II 23
22. Dulcian 16′ S
23. Cromorne 8′ S
Tremulant
Carillon (g0–g3) S
III Schwellwerk C–g3
24. Bourdon 16′
25. Principal 8′
26. Holzflöte 8′
27. Salicional 8′ H
28. Vox coelestis 8′ H
29. Octave 4′
30. Querflöte 4′
31. Nasard 223
32. Flautino 2’
33. Terz 135
34. Piccolo 1′ S
35. Mixtur V 2′
36. Fagott 16′
37. Trompette harm. 8′ S
38. Oboe 8′ S
39. Vox humana 8′ S
Tremulant
Chamadenwerk C–g3
40. Trompeta magna 16′ S
41. Trompeta real 8′ S

Pedalwerk C–f1
42. Contrabass 32′ S
43. Principalbass 16′ H
44. Subbass 16′ H
45. Octavbass 8′ H
46. Bourdon 8′
47. Violoncello 8′ S
48. Octave 4′
49. Mixtur V 223
50. Bombarde 32′ S
51. Posaune 16′
51. Trompete 8′
53. Clairon 4′
Carillon (G–g1) S
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • Superoktavkoppeln: III/P
    • Suboktavkoppeln: III/III, III/I
    • Chamadenkoppeln: Ch/I, Ch/II, Ch/III, Ch/P
  • Nebenregister (2006): Cymbelstern, Cucculus
  • Spielhilfen: u. a. achttausendfache elektronische Setzeranlage
  • Anmerkungen
H = Historisches Register von Steinmeyer (1889)
S = Register aus der Ergänzung im Jahre 2006

Im Glockenstuhl der Basilika St. Peter hängt ein wertvolles Dreiergeläut aus dem Jahr 1724. Es wurde im Auftrag von Alexander Sigmund von Pfalz-Neuburg, Bischof von Augsburg, gegossen. Im Jahre 1981 kamen zwei moderne Glocken hinzu. Ferner besitzt die Kirche ein 1716 gegossenes Totenglöckchen.

Nr. Name Gussjahr Gießer,
Gussort
Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
(16tel)
Inschrift
1 Christusglocke 1981 Firma Gebr. Bachert,
Bad Friedrichshall
1510 1932 des1 –5 Jesus Christus est modellum nostrum
2 Heiligste-Dreifaltigkeit-Glocke 1724 Nikolaus (I) &
Alexander Arnoldt
1334 ca. 1500 es1 –4
3 Petrus- und Paulusglocke 1085 ca. 800 ges1 –6
4 Heilige-Familie-Glocke 880 ca. 400 b1 –4
5 1981 Firma Gebr. Bachert,
Bad Friedrichshall
775 297 des2 –4 Ihr heiligen Patrone bittet für uns!
6 Zügenglöckchen
(Sterbeglocke)
1716 Franciscus Kern (I),
Augsburg
475 as2
  • Ludwig Häring: 375 Jahre St. Peter in Dillingen/Donau. 1628–2003. Fink, Lindenberg 2003, ISBN 3-89870-139-5. 
  1. Bistum Augsburg
  2. Informationen zur Basilika-Orgel auf der Internetseite der Dillinger Basilikakonzerte

48.57805555555610.493958333333Koordinaten: 48° 34′ 41″ N, 10° 29′ 38,2″ O