World Series of Poker 2007 – Wikipedia

Die World Series of Poker 2007 war die 38. Austragung der Poker-Weltmeisterschaft und fand ab dem 1. Juni 2007 im Rio All-Suite Hotel and Casino in Paradise am Las Vegas Strip statt. Sie endete mit dem Finaltisch des Main Events am 17. Juli 2007.

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rio All-Suite Hotel and Casino am Las Vegas Strip
Bracelets gab es auch 2007 neben dem Preisgeld zu gewinnen

Insgesamt standen 55 Pokerturniere in den Varianten Texas Hold’em, Omaha Hold’em, Seven Card Stud, Razz sowie in den gemischten Varianten H.O.R.S.E. und H.O.S.E. auf dem Turnierplan. Zu den Turnieren gehören unter anderem das Tournament of Champions und das mit 50.000 US-Dollar teuerste Turnier in der Spielvariante H.O.R.S.E. Es fand in Anlehnung zur National Heads-Up Poker Championship erstmals ein Heads-Up-Turnier statt. Des Weiteren fand pro Variante ein sogenanntes World Championship Event (WCE) statt. Der Sieger erhielt ein besonderes Bracelet und durfte sich als Weltmeister in der jeweiligen Variante bezeichnen. Einen Tag vor dem Main Event wurde ein von Annie Duke organisiertes Charityturnier gespielt. Das Turnier mit dem Namen Ante Up for Africa hatte ein Buy-in von 5000 US-Dollar und wurde von Dan Shak gewonnen. Es wurde kein Bracelet vergeben und die Hälfte des Preispools wurde gespendet, die andere Hälfte an die Spieler ausgezahlt.

Es wurden erneut alle Turniere im Rio All-Suite Hotel and Casino in Paradise, Nevada, von Harrah’s Entertainment veranstaltet. Der offizielle Sponsor der Turnierserie war PartyPoker.

Änderungen zu den Vorjahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die neuen Karten sorgten für Aufregung

Im Vergleich zu den Vorjahren wurde vor allem die Struktur der Turniere verändert. Jeder Spieler erhielt erstmals Chips im doppelten Wert des Buy-ins des jeweiligen Turniers. Die Blinds stiegen zwar ebenfalls an, im Verhältnis zum Buy-in fielen die Mindesteinsätze aber geringer aus als in den Vorjahren.[1]Harrah’s gab im Vorfeld bekannt, dass sich die Verteilung der Preisgelder ändern würde. Das bedeutete, dass die Topplatzierten weniger und die Spieler am Ende der Preisgeldränge mehr Geld erhielten.[2]

Zusätzlich dazu gab es noch eine kleine Änderung, die für die Spieler eine Umstellung bedeutete. Der offizielle Kartenlieferant Bicycle präsentierte vor dem Turnier seine neuen Kartendecks. Die Symbole der Karten waren nun so angeordnet, dass die Spieler die Karten nur noch an den Ecken leicht anheben mussten, um die Hand zu sehen. Es gab jedoch zahlreiche Beschwerden der Spieler, weil die Symbole auf den Karten kaum zuzuordnen waren. Es ging sogar so weit, dass einige Spieler ihr Buy-in zurückforderten. So kam es, dass sich Harrah’s nach drei Tagen dazu entschloss, wieder mit den gewohnten Karten zu spielen.[3]

Turnierplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Falle eines mehrfachen Braceletgewinners gibt die Zahl hinter dem Spielernamen an, das wie vielte Bracelet in diesem Turnier gewonnen wurde.

Wissenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 15-fache Braceletgewinner Phil Hellmuth
  • Die Turniere waren zum Großteil auf drei Tage angesetzt. Eine Ausnahme bildete das fünftägige 50.000 US-Dollar teure H.O.R.S.E.-Turnier, die kleinen Stud-Turniere, die nur auf zwei Tage verteilt waren, sowie das elftägige Main Event.
  • Bereits im ersten Turnier wurde der Rekord des jüngsten Siegers eines Turniers eingestellt. Steve Billirakis war zum Zeitpunkt seines Triumphes erst zehn Tage über dem Altersminimum von 21 Jahren.
  • Der in Phoenix lebende Tom Schneider holte bei den Turnieren Nummer 5 sowie Nummer 46 den Sieg und war somit der einzige Spieler, der zwei Bracelets gewannen. Durch diese Erfolge erhielt er außerdem die Auszeichnung als Player of the Year.
  • Phil Hellmuth gewann im Event #15 sein elftes Armband und ist seitdem alleiniger Spitzenreiter nach Turniersiegen. Mittlerweile ist er 15-facher Braceletgewinner.
  • Mit Michael Keiner und Katja Thater gewannen zwei Deutsche ein Armband. Zudem war Thater die einzige Frau, die in einem regulären Turnier triumphierte.
  • Am häufigsten in den Preisrängen waren mit acht money finishes Michael Binger und Chad Brown.[4]
  • Tom Schneider, Chris Björin, Humberto Brenes, Robert Mizrachi und Thor Hansen saßen dreimal an einem Finaltisch.
  • Durch den großen Andrang bei den 1500 US-Dollar teuren Turnieren in No Limit Hold’em wurden Spieler in ein anliegendes Zelt zum Spielen verlegt. Insgesamt wurde die Organisation der WSOP durch den Veranstalter Harrah’s Entertainment von vielen Spielern als miserabel bezeichnet.
  • Der Bellagio Cup der World Poker Tour fand vom 11. Juni bis zum 15. Juli im Hotel Bellagio am Las Vegas Strip statt. Diese Überlagerung der Termine wurde von vielen Profis als Respektlosigkeit gegenüber der World Series gewertet.[5]

Main Event[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Finaltisch begann am 17. Juli 2007. In der finalen Hand gewann Yang mit 8 8 gegen Lam mit A Q.

Die World Series of Poker fand vom 6. bis 16. September 2007 auch in Europa statt. Es wurden drei Turniere in der Londoner Spielbank The Casino at the Empire veranstaltet, bei denen reguläre Bracelets gewonnen werden konnten. Das Casino liegt am Leicester Square und wurde erst im Frühjahr 2007 eröffnet. Zusätzlich wurden beim Hauptturnier zwei weitere Casinos in Anspruch genommen, um das Teilnehmerfeld aufzuteilen.

Die Startgelder waren deutlich höher als bei der WSOP am Las Vegas Strip. Der Veranstalter kalkulierte mit deutlich weniger Teilnehmern und wollte so den Preispool stabilisieren. Außerdem fühlen sich die Topstars durch das höhere Buy-in deutlich eher angezogen als wenn man „kleine“ Turniere stattfinden lassen würde.

Das 10.000 £ teure Hauptturnier war für sieben Tage angesetzt. Das H.O.R.S.E.-Turnier sollte drei und das Pot Limit Omaha-Turnier zwei Tage dauern.

Thomas „The Buzzer“ Bihl gewann das erste Bracelet außerhalb der Vereinigten Staaten. Beim H.O.R.S.E.-Turnier siegte er am Finaltisch unter anderem über Alexander Krawtschenko, Chris Ferguson, Kirk Morrison und Jennifer Harman.

Das zweite Turnier gewann der Italiener Dario Alioto und 234.390 £ Preisgeld.

Zum Zeitpunkt der WSOP Europe war die Gewinnerin des Main Events erst 18 Jahre alt. Die Norwegerin Annette Obrestad, die durch ihre Interneterfolge schon Berühmtheit erlangte, gewann mehr als 2 Millionen US-Dollar und ist somit die jüngste Braceletgewinnerin bei der WSOP.

Die Auszeichnung als Player of the Year erhielt der Spieler, der über alle Turniere hinweg die meisten Punkte sammelte. Von der Wertung waren nicht für alle Spieler zugängliche Turniere ausgenommen. Das Ranking beinhaltete auch die Turniere der World Series of Poker Europe. Sieger Tom Schneider gewann zwei Bracelets und erreichte einen weiteren Finaltisch.[6]

  1. This Week in Poker — Feb. 5-12, cardplayer.com vom 12. Februar 2010, abgerufen am 9. September 2019 (englisch).
  2. Neue Preisgeld-Struktur bei der WSOP, pokerolymp.de vom 10. Mai 2007, abgerufen am 9. September 2019.
  3. 2007 WSOP Recap: Event #1, $5000 Mixed Game — Madness Of Cards, Tardy Pros And Action Abounds, pokernews.com vom 2. Juni 2007, abgerufen am 9. September 2019 (englisch).
  4. 2007 WSOP Success auf der Website der World Series of Poker, abgerufen am 9. September 2019 (englisch).
  5. Bellagio Cup III startet (Memento vom 15. Juli 2007 im Internet Archive), pokerolymp.de vom 11. Juni 2007, abgerufen am 9. September 2019.
  6. 2007 WSOP Player of the Year (Memento vom 5. April 2017 im Internet Archive) in der Datenbank der World Series of Poker, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).