Christian Köhler (Maler) – Wikipedia

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Othello mit seiner schlafenden Frau, 1859

Christian Köhler in seinem Atelier vor seinem Bild „Frühling“, Lithografie nach einer Zeichnung von Wilhelm Camphausen, 1845

Christian Köhler (* 13. Oktober 1809 in Werben; † 30. Januar 1861 in Montpellier) war ein deutscher Maler der Düsseldorfer Schule.

Köhler wurde als Pferdeknecht des Schriftstellers Carl Gottlieb Samuel Heun mit dem Maler Wilhelm Schadow bekannt.[1] Diesem folgte er – wie Eduard Bendemann, Heinrich Mücke und Karl Ferdinand Sohn – von Berlin nach Düsseldorf und gehörte dort zu seinem engeren Schülerkreis. Im 4. Quartal 1827 schrieb er sich in die Kunstakademie Düsseldorf ein, wo er 1829/30 die obere Klasse der ausübenden Künstler und 1837/38 die Meisterklasse betrat. 1837 gehörte Köhler zu den Düsseldorfern Künstlern, die im Palais Brühl zu Dresden ausstellten und dabei den Ruf der „Düsseldorfer Schule“ begründeten.[2] 1845 zählte er zu den Malern, die von Henry Ritter und Wilhelm Camphausen in der Veröffentlichung Schattenseiten der Düsseldorfer Künstler porträtiert wurden.[3] 1851 beteiligte er sich neben anderen Düsseldorfer Malern an der Ausstellung Salon des Bruxelles.[4] Seit dem Schuljahr 1851/52 war Köhler Professor der Kunstakademie und vertrat Theodor Hildebrandt, dessen Nachfolge er antrat, indem er ab 1855 Leiter des Antikensaals und einer Malklasse wurde. Nachdem er im Schuljahr 1859/60 erkrankt war, suchte er Heilung in Südfrankreich, wo er 1861 verstarb. Köhler war Mitglied des Künstlervereins Malkasten. Schüler Köhlers waren Heinrich von Angeli, Carl Hertel, Olaf Isaachsen, Vincent Stoltenberg Lerche, Carl Halfdan Schilling, Zdzisław Suchodolski und Fredrik Wohlfahrt.[5] Die in Frankreich erscheinende Revue artistique et littéraire würdigte Köhler 1861 in einem Nekrolog als „Horace Vernet de l’Allemagne“.[6] Das Grab Köhlers liegt auf Feld V im südlichen Teil des Golzheimer Friedhofs.

Köhlers Bilder zeichnen sich durch durchdachte Kompositionen aus und spiegeln Kenntnisse der italienischen Renaissance wider; auch als Kolorist nimmt Köhler einen hohen Rang ein. Seine in den 1830er Jahren geschaffenen Bilder sind in Themenwahl, Form- und Farbgebung den Nazarenern verpflichtet und zeigen die in Düsseldorf gepflegte „Seelenmalerei“.

Von seinen oft durch Kupferstich und Lithografie vervielfältigen Bildern sind bedeutend:

  • Moritz Blanckarts: Köhler, Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 438 f.
  • Köhler, Christian. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 724–725 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Christian Köhler. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 117.
  • Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 375 f.
  1. Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 2, S. 41.
  2. Bettina Baumgärtel (Hrsg.), Band 1, S. 142.
  3. Christian Liedtke, Sabine Schroyen: Das schöne idyllische Zusammenleben auf der Akademie zerfiel fast gänzlich. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.), Band 1, S. 290.
  4. Bettina Baumgärtel (Hrsg.), Band 1, S. 40.
  5. Bettina Baumgärtel (Hrsg.), Band 1, S. 364, 426–443.
  6. Bettina Baumgärtel (Hrsg.), Band 1, S. 366.
  7. Hagar und Ismael (1847) im Portal stiftung-volmer.de, abgerufen am 19. Oktober 2013.
  8. Vom Werbener Pferdejungen zum bedeutenden Maler. Artikel vom 8. September 2011 im Portal volksstimme.de, abgerufen am 19. Oktober 2013. Wolfgang Cortjaens: Berlin – Düsseldorf via Lüttich: Christian Köhlers ‘Semiramis’. In: Die Gründung der Nationalgalerie. Der Stifter Wagener und seine Bilder. Für die Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin hrsg. von Birgit Verwiebe und Angelika Wesenberg, Köln – Weimar – Wien 2013, S. 157–166.

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