Potsdamer Hauptbahnhof – Wikipedia

Potsdamer Hauptbahnhof ist der Hauptbahnhof in der deutschen Stadt Potsdam, der Hauptstadt des Landes Brandenburg. Sie liegt an der Bahnstrecke Berlin–Magdeburg und wurde 1838 gegründet. Diesen Namen trägt sie jedoch erst seit 1999. Ursprünglich hieß sie Bahnhof Potsdam (Potsdamer Bahnhof) und es hieß Potsdam Stadt (Stadt-)Bahnhof von 1960. Der Bahnhof ist Endstation der Linie S7 der Berliner S-Bahn, die aus Ahrensfelde kommt. Es ist auch mit dem Zentralen Omnibusbahnhof, einem Umsteigepunkt zwischen Potsdam und dem Südwesten Berlins, verbunden und verfügt über eine Haltestelle des Potsdamer Straßenbahnnetzes. Er wird von der Deutschen Bahn als Bahnhof der Kategorie 2 eingestuft.[1]

Geschichte[edit]

Der erste Bahnhof auf dem Gelände des heutigen Hauptbahnhofs um 1840
Potsdam um 1850 mit der Eisenbahnbrücke und der Langen Brücke (Lange Brücke), der Bahnhof war rechts hinter den Bäumen

Die erste Eisenbahn von Berlin nach Potsdam wurde am 22. September 1838 eröffnet. Sie war die erste Eisenbahn in Preußen und ist heute eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Eisenbahnen Deutschlands. Endstation war am Standort des heutigen Potsdamer Bahnhofs. Vom Bahnhof führte ein Hafengleis zu einer Dampfschiffanlegestelle westlich der Langen Brücke (Lange Brücke). Mit der Inbetriebnahme der Potsdamer Eisenbahnbrücke über die Havel durch die Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft (Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft) wurde der ehemalige Kopfbahnhof am 7. August 1846 zum Durchgangsbahnhof. Das Bahnhofsgebäude wurde im neoklassizistischen Stil erbaut. Dies und der Bahnhofsvorplatz (Bahnhofsvorplatz) lag nun nördlich der Gleise. 1928 wurde sie an das Berliner S-Bahn-Netz angeschlossen. Die komplette Elektrifizierung der S-Bahn dauerte fast ein Jahr. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof zerstört und nach dem Krieg ein neues Bahnhofsgebäude errichtet.

Bahnhof Potsdam Stadt, 1993

Von 1953 bis 1958 war es durch die S-Bahn mit Ost-Berlin verbunden Durchläufer (“durch laufende Züge”), die in West-Berlin nicht Halt machten. Ab 1958 verlagerte die DDR den Binnenverkehr auf den entstehenden Berliner Außenring. Nach der Inbetriebnahme des Außenrings sog. Sputnik Züge fuhren vom neuen Potsdam Süd (Süd-)Bahnhof am südwestlichen Stadtrand (heute Bahnhof Potsdam Pirschheide) über Flughafen Schönefeld nach Ost-Berlin. Über den Außenring fuhren auch Fernzüge auf Binnenstrecken und später Interzonenzüge (Aachen–Görlitz und München–Rostock). Der Bahnhof wurde umbenannt Potsdam Stadt 1960 wurde der Bahnhof Potsdam Süd umbenannt Potsdamer Hauptbahnhof 1961. Die elektrische S-Bahn-Verbindung nach Potsdam wurde 1961 durch den Bau der Berliner Mauer unterbrochen und wenige Monate später aufgegeben. Die Bahnhöfe Potsdam Stadt und Babelsberg waren nur mit Nahverkehrszügen unter anderem vom alten Potsdamer Hauptbahnhof zu erreichen. Die Transitzüge (Transitzügen) zwischen West-Berlin und Westdeutschland durch die Potsdamer Stadt führte, und es gab Personal zur Überwachung des Ein- und Aussteigens von Passagieren am Potsdamer Griebnitzsee. Passagiere konnten dort erst 1963 einsteigen.

Gleisfeld des Hauptbahnhofs von Westen gesehen

Im Januar 1990 wurde der Nahverkehr bis Berlin-Wannsee und 1992 der S-Bahn-Vollverkehr wieder aufgenommen. und durch neue Gebäude zu ersetzen. Der Entwurf für die neuen Arbeiten stammt vom Büro Gerkan, Marg und Partner. Es besteht aus zwei langgestreckten Gebäudekomplexen, die durch einen Verbindungsbau mit einem Wellendach verbunden sind. Die Erweiterungen der Bahnsteige wurden in das Verbindungsbauwerk integriert. Der S-Bahnsteig wurde neu gebaut und ein Regionalbahnsteig ausgebaut. Am Südeingang wurde ein neuer Bahnhofsvorplatz mit Bus- und Straßenbahnsteigen sowie einem Busparkplatz errichtet. Unter dem Namen wurde ein neues Einkaufszentrum und ein Kino eröffnet Bahnhofspassagen Potsdam (Potsdamer Bahnhofspassagen) sowie Büro- und Gewerbeflächen.

Am 1. September 1999 wurde der Bahnhof Potsdam Stadt in Potsdam Hauptbahnhof umbenannt. Sein DS-100-Code ist BPD [2] und sein Stationscode ist 5012.[1]

Der Bau des Bahnhofs war sehr umstritten und wurde ausführlich diskutiert. Ein Vorschlag für eine Fassade mit gelbem Mauerwerk wurde abgelehnt und die Dimensionen des Gebäudes erwecken den Eindruck von Bürokomplexen, deren Ausmaße – wie die Kritiker voraussagten – im Widerspruch zur historischen Stadt Potsdam stehen würden. Die UNESCO überlegte, ob Potsdam wegen des Projekts in die Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen werden sollte. Durch nachträgliche Änderungen während der Bauphase und den Nichtbeginn einiger Bauabschnitte konnte dies jedoch vermieden werden.

Seit Dezember 2014 sind am Bahnsteig Geräte im Einsatz, die eine „Zugabfertigung durch den Lokführer per Führerstandsmonitor“ ermöglichen (Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer mittels Führerraum-Monitor, ZAT-FM).[4]

Die Bahnhofshalle im November 2011

Zugverkehr[edit]

Zum Fahrplanwechsel im Mai 2006 wurden die letzten Intercity-Express-(ICE)-Zweige, die am Bahnhof hielten, entfernt. Der Grund dafür ist, dass alle ICE- und fast alle Intercity-Züge zwischen Berlin und den westlichen Bundesländern über die Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin verkehren und die Fahrt von Potsdam in die westlichen Bundesländer über einen Umweg über Berlin schneller ist als über eine Strecke über Magdeburg wäre.

Der Bahnhof wird von folgenden Diensten bedient:[5]

  • Intercity-Dienste (IC 56) Emden – Oldenburg – Bremen – Hannover – Braunschweig – Magdeburg – Brandenburg – Berlin – Cottbus
  • Regionale Dienste HKX Goslar – Vienenburg – Wernigerode / Thale – Quedlinburg – Halberstadt – Magdeburg – Brandenburg – Berlin
  • Regionale Dienste RE 1 Magdeburg – Brandenburg – Potsdam – Berlin – Fürstenwalde – Frankfurt (Oder) (– Cottbus)
  • Lokale Dienstleistungen RB 20 Oranienburg – Henningsdorf – Golm – Potsdam
  • Lokale Dienstleistungen RB 21 Wustermark – Golm – Potsdam – Berlin
  • Lokale Dienstleistungen RB 22 Königs Wusterhausen – Flughafen Berlin-Schönefeld – Saarmund – Golm – Potsdam – Berlin
  • Lokale Dienstleistungen RB 23 Michendorf – Caputh-Geltow – Potsdam
  • Berliner S-Bahn-Dienste Potsdam – Wannsee – Westkreuz – Hauptbahnhof – Alexanderplatz – Ostbahnhof – Lichtenberg – Ahrensfelde

Siehe auch[edit]

Verweise[edit]

  • Paul Sigel; Silke Dähmlow; Frank Seehausen; Lucas Elmenhorst (2006). Architekturführer Potsdam (auf Deutsch). Berlin: Dietrich-Reimer-Verlag. ISBN 3-496-01325-7.
  • Deutscher Bahnkunden-Verband (2001). Potsdams Hauptbahnhofhöfe (auf Deutsch). Berlin: Verlag GVE. ISBN 3-89218-070-9.

Externe Links[edit]