Vissum – Wikipedia

Lage von Vissum in Sachsen-Anhalt

Vissum ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]

Das altmärkische Kirchdorf Vissum liegt elf Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark) und 14 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel. Im Süden und Westen fließt der Klunkergraben.[2]

Zur Ortschaft Vissum gehören die Ortsteile Vissum, Kassuhn und Schernikau.

Am 14. August 1289 wird Vissum als villa Vissim erstmals urkundlich erwähnt, als Arnold von Bodenstede seine Tochter für das Kloster Arendsee mit Hebungen aus Vissum und Rademin ausstattete.[3]

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort je nach Transkription der Handschrift als Vischim[4] oder Vischun[5] aufgeführt. Die Hälfte des Ortes gehörte dem Probst von St. Spiritus in Salzwedel, die andere Hälfte der Familie Chüden in Salzwedel.

Nördlich des Dorfes an der Kreuzung nach Klein Gartz stand links der Straße im 20. Jahrhundert eine Windmühle.[6]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kassuhn aus dem Landkreis Osterburg eingegliedert. Die Gemeinde Schernikau kam am 15. März 1974 aus dem Kreis Osterburg hinzu.[7]

Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Vissum in die Stadt in Arendsee (Altmark) eingemeindet.[8] Gleichzeitig wurde eine Ortschaft Vissum in der Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) mit den Ortsteilen Vissum, Kassuhn und Schernikau gebildet.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1801 083
1818 072
1840 115
1885 124
1892 123
1900 114
Jahr Einwohner
1910 126
1925 128
1933 123
1939 105
1946 316
1993 249
Jahr Einwohner
2009 240
2011 093
2012 097
2013 092
2014 090
2015 085
Jahr Einwohner
2016 88
2017 85

Ab 2011 Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres

Die evangelische Kirchengemeinde Vissum gehörte bis 1821 zur Pfarrei Ladekath, danach zu Klein Garz.[9][10] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg[11] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister ist Uwe Hundt (CDU).

  • Die evangelische Dorfkirche Vissum ist ein spätromanischer Feldsteinbau.[12] Die Kirche ist seit 1821 eine Filialkirche der Kirche in Klein Garz, vorher gehörte sie zu Ladekath.[9]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der im Jahre 2007 gegründete Naturerbeverein Vissum beschäftigt sich mit der Neuanpflanzung und der Pflege von Alleen und Streuobstwiesen, dem Anlegen und Unterhalten von Naturlehrpfaden und damit mit der Vermittlung von Bildung auf dem Gebiet der Umwelt.[13]

  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 142. 
  • J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 349 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA349~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D). 
  • Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. In: Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs. 2. Auflage. Band 550. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Paul Schmidt, 1941, ZDB-ID 223601-1, S. 99. 
  • Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 30. 
  • Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018. 
  1. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 2. September 2014, § 1 (4), S. 1 (stadt-arendsee.eu [PDF; 45 kB; abgerufen am 3. Februar 2017]). 
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 13 (Digitalisat). 
  4. Johannes Schultze: Brandenburgische Landbücher. Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375. In: Band 2, Band VIII. Berlin, 1940, S. 380, abgerufen am 21. Januar 2018. 
  5. Ernst Fidicin: Kaiser Karl’s IV. Landbuch der Mark Brandenburg (1375). nach den handschriftlichen Quellen. Hrsg.: Berlin. Guttentag, 1855, S. 175–176 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000810_00191~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D). 
  6. Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 240: Wittenberge. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 21. Januar 2018. 
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 363. 
  8. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  9. ab Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 368, 401. 
  10. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (genealogy.net [Volltext und Scan]). 
  11. Pfarrbereich Salzwedel–St. Georg. Abgerufen am 21. Januar 2018. 
  12. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 513 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  13. Naturerbeverein Vissum e.V. Abgerufen am 21. Januar 2018.