Maxhütte-Haidhof – Wikipedia

Maxhütte-Haidhof ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf.

Rathaus mit Kriegerdenkmal

Maxhütte-Haidhof liegt zentral in der mittleren Oberpfalz im Städtedreieck Teublitz, Burglengenfeld und Maxhütte-Haidhof, an der Grenze zum Vorderbayerischen Wald. Es sind 29 km nach Regensburg, der Hauptstadt der Oberpfalz und 14 km zur großen Kreisstadt Schwandorf.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 40 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Die Orte im Gebiet der heutigen Stadt Maxhütte-Haidhof in der Oberpfalz gehörten zum Herzogtum Pfalz-Neuburg und dessen Gericht Lengenfeld. 1777 kamen sie zum Kurfürstentum Bayern.

Von der Landgemeinde Ibenthann zur Stadtgemeinde Maxhütte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maxhütte-Haidhof, 1966, Ansicht von Nord-West

Die Stadt Maxhütte-Haidhof selbst entstand, indem man die Gemeinde Ibenthann am 26. April 1938 in Maxhütte umbenannte und am 1. Februar 1956 mit der Gemeinde Meßnerskreith zur neuen Gemeinde Maxhütte-Haidhof zusammengelegte.[5]

Die Landgemeinde Ibenthann wurde aus den Ortsgründen der Dörfer Ibenthann, Roding und Winkerling mit den Gehöften Sauforst, Rohrhof, Strieglhof und Steinhof gebildet. Als Ansiedlungen entstanden Maxhütte, Maxzeche, Luisenzeche, Bergschenke, Kieshaus, Neuhaus (heute alle im Ortsbereich Maxhütte), Oberstrieglhof, Deglhof, Roßbergeröd und Birkenzell.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sinn und Bedeutung des Namens Ibenthann ist schwer einwandfrei zu klären.
Am weitesten verbreitet ist die Ansicht, dass der Name mit der Eibe in Verbindung gebracht werden müsste, da man zu wissen glaubt, dass Ludwig XIV. Eiben aus dieser Gegend als „deutsches Eibenholz“ kaufte. Ibenthann käme demzufolge also von Eibenthann, Eibe bildete sich aus ‚Iwa‘ oder ‚Iba‘. Etymologisch wäre diese Wortherkunft weniger gut erklärbar, da sehr selten „Ei“ zu „I“ wurde.

In älteren Urkunden ist 1610 Ibenthan, 1589 Ybenthan, 1538 Uebenthann, 1497 Innthan und 1437 Ymptann zu finden.

Ein anderer Erklärungsversuch leitet Ibenthann von dem althochdeutschen Wort ‚impi‘ (mittelhochdeutsch ‚imbe‘ und neuhochdeutsch ‚Imme‘), also Biene ab. Das Orientierungsobjekt (bei der Ortsgründung) bildeten demnach einige oder mehrere Tannen, die von wilden Bienen bevölkert waren. Der „Haidhof“ und die Felder „Auf der Haid“ scheinen die Annahme zu unterstützen.

Die einfachste und naheliegendste Erklärung gibt das Hauptstaatsarchiv: „Eine Urkunde von 1437 hat die Form Ymptann. Diese Form zeigt deutlich die Herkunft des Namens: in dem Tann oder im Tann (imptann). Der Buchstabe p schiebt sich gern zwischen wortschließendes m und anfangendes t ein.“

Am 26. April 1938 wird der Name der Gemeinde geändert und heißt von da ab nach ihrem größten Ort:

Ortsnamensänderung. Durch Erlass des Herrn Reichsstatthalters in Bayern vom 26. April 1938 Zch. Wd 4/18; 2 wurde bestimmt, daß der Name der Gemeinde Ibenthann, Bezirksamt Burglengenfeld, in ‚Maxhütte‘ geändert wird.

Stadtgründung und Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1953 wurde die Gemeinde Maxhütte zur Stadt erhoben. Am 1. Februar 1956 fusionierte die Stadt Maxhütte mit der Gemeinde Meßnerskreith zur neuen Stadt Maxhütte-Haidhof. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern erfolgte am 1. Januar 1972 die Eingemeindung von Leonberg und Pirkensee.[5] Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Ponholz (Landkreis Regensburg) aufgelöst und ihr Hauptteil in die Stadt Maxhütte-Haidhof eingegliedert.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1280 erfolgte im Urbarium Baiuwarae Transdanubianae die erste urkundliche Nennung von zwei Bauernhöfen im „Sauforst“. Im Urkundentext heißt es: „De duabus Curiis Schawenforst“. Im Vicedominatus Lengvelt erscheint 1326 ein Plach als Besitzer der beiden Höfe: „Schawenforst due Curie […] Placho habet.“ Leonberg wurde im Jahre 1233 als Limperc genannt. Pirkensee erscheint erstmals 1326 in den Salbüchern. Um 1800 findet sich erstmals der Begriff „Schaumforst“ und „Saumforst“, und später dann 1845, also um die Zeit der ersten Kohleforschungen, der Begriff „Sauforst“. Der Ursprung des Namens „Sauforst“ liegt in dem Umstand, dass der Forst zwischen Burglengenfeld und Maxhütte die Sicht von der Feste Lengenfeld gegen den feindlich bedrohten Osten vollständig behinderte, so dass – ähnlich wie bei den Schaubergen und -steinen – zur Sicherung ein Schauposten ausgestellt werden musste. Ortsnamen analoger Herkunft sind Schaumburg und Schaumstein. Im Jahre 1820 zählte der Sauforst 14 Einwohner. Die damaligen Erwerbsfelder lagen in der Landwirtschaft.

Eisenwerk Maximilianshütte 1953, im Hintergrund Teublitz

Im Jahr 1835 änderte sich dieser Sachverhalt. Vom Volksmund wird überliefert, dass durch einen schlimmen Gewitterregen bei Verau tiefe Gräben ausgespült wurden, wobei eine bräunliche Masse zum Vorschein kam. Ein Schlossermeister aus Leonberg, so wird weiter erzählt, habe als erster Kohlenstücke von dieser Fundstelle mit nach Hause genommen, um zu versuchen, ob sie sich zum Heizen eignen. Nahe dem Fundort lag zur damaligen Zeit das Anwesen des „Ökonomen“ (damals Bezeichnung für einen Landwirt) Birkenseher, der eine Fuhre dieser Kohle nach Amberg brachte und sie auf den Heizwert untersuchen ließ. Das Ergebnis war zufriedenstellend und so verbreitete sich die Kunde von den Funden im Sauforst rasch im kohlearmen Bayern.

Die ersten planmäßigen Mutungen begann 1846 der Apotheker Brenner aus Burglengenfeld zusammen mit dem Sauforster Hofbesitzer Sulzberger und Graf Oberndorf bei Regendorf. Älteren Leuten sind die „Apothekerschächte“ dem Namen nach noch bekannt. Angezogen vom Braunkohlevorkommen kaufte bereits 1845 Josef Friedrich Fikentscher aus Regensburg den Oberen Strieglhof. Fikentscher besaß in der Nähe von Regensburg mehrere Zuckerrüben-Güter; an der Stelle des jetzigen Güterbahnhofs stand seine Zuckerfabrik. Aus dem Unternehmen von Fikentscher entwickelte sich in der Folgezeit die Oberpfälzische Braunkohlengewerkschaft Haidhof und im weiteren Verlauf die Bayerische Überlandcentrale AG (BÜC) bzw. die Oberpfalzwerke AG. Diese zweigten dann auf in die Oberpfälzische Braunkohlenwerke GmbH, die schließlich durch die Oberpfälzische Schamotte- und Tonwerke GmbH abgelöst wurde.

Im Jahr 1851 wurde die Sauforster Hütte, der Vorläufer der Maximilianshütte gegründet. Am 16. April 1987 stellte die Maximilianshütte einen Konkursantrag. 1990 beendete das Eisenwerk seine Produktion, hunderte von Arbeitsplätzen gingen verloren. Im Jahre 1858 wurde im Gemeindeteil Ponholz eine der größten Höhlen Nordbayerns entdeckt, die „Ponholz-Höhle“. Sie besitzt mehrere Schächte und umfasst eine Gesamtganglänge von etwa 1700 m. Wegen der Gefahr des Verirrens und der teilweise schlechten Bewetterung, die zu schnellem Sauerstoffmangel führen kann, ist das Betreten der Höhle sehr gefährlich; es besteht ein Betretungsverbot.

Die Stadt setzte 2001 mit der Errichtung eines Fördertums am Eingangstor der Stadt ihrer Geschichte ein Denkmal. 2002 fand im ehemaligen Eisenwerk Maximilianshütte der 34. Bayerische Nordgautag unter dem Motto „Industrie und Kultur – Glückauf der Oberpfalz“ statt. Die Stadthalle, damals noch Mehrzweckhalle, wurde 2005 festlich zusammen mit der Maximilian-Grundschule eingeweiht. Sportveranstaltungen begleiteten die Festtage. Auch die Grundschule wurde in diesem Jahr eingeweiht, die später dann den Namen Maximilian-Grundschule erhielt. Im gleichen starb Ehrenbürger Heinrich Graf von der Mühle-Eckart im Alter von 94 Jahren in Leonberg und Ehrenbürger Helmut Läpple im Alter von 89 Jahren in seinem Heimatort Weinsberg. Am 18. Juli 2006 starb Altbürgermeister und Ehrenbürger Hubert Humbs im Alter von 75 Jahren. Er war von 1966 bis 1996 Mitglied des Gemeinderats, davon sechs Jahre ehrenamtlicher Zweiter und achtzehn Jahre hauptamtlicher Erster Bürgermeister.

Bis heute gibt es in Maxhütte-Haidhof die nach dem verurteilten Kriegsverbrecher benannte Friedrich-Flick-Straße. Der Rat der Stadt hat eine Umbenennung der Straße am 12. Juni 2009 einstimmig abgelehnt. Die CSU-Fraktion im Rat führte als Begründung an, die Bevölkerung sähe bei Flick „zu Recht die positiven Dinge“. Die SPD-Fraktion meinte: „Kein Ortsansässiger hat etwas gegen den Namen, und deshalb soll er auch bleiben“.[7] Bürger anderer Meinung formierten sich in der „Projektgruppe Zwangsarbeit“.

Am 1. Juli 2009 überreichte die Erste Bürgermeisterin Susanne Plank in einer Festsitzung des Stadtrats Rudolf Schels die Urkunde zur Ehrenbürgerwürde der Stadt. Rudolf Schels ist der Gründer des Netto Marken-Discounts und verantwortlich für die Ansiedlung der Netto-Zentrale in Ponholz mit derzeit 900 Arbeitsplätzen. Im Jahr 2013 feierte die Stadt Maxhütte-Haidhof „60 Jahre Stadterhebung 1953–2013“.

2017 wurde Altbürgermeister Detlev Richter zum Ehrenbürger der Stadt Maxhütte-Haidhof ernannt. Seit 2018 gibt es auf Schloss Pirkensee eine neue Traustätte für standesamtliche Hochzeiten der Stadt Maxhütte-Haidhof. Ab 1. April 2019 bietet die Stadt Maxhütte-Hadihof einen eigenen Einkaufsgutschein, den „Maxhütter Groschen“ an. Seit Juni 2019 gibt es im Stadtparkt ein Projekt „Baumart“, bei dem der Künstler Florian Zeitler Kunstwerke in den Wald eingearbeitet hat.

Im November 2020 wurde Pfarrerin Hanna Stahl als neue Pfarrerin der Segenskirche Maxhütte-Haidhof für die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Maxhütte-Haidhof/Teublitz in der katholischen Kirche St. Barbara installiert. Im April 2021 wurde Susanne Plank offiziell die Ehrenbezeichnung Altbürgermeisterin verliehen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1820 175
1905 788
1925 1.470
1933 1.734
1950 3.037
1961 9.365
1970 9.855
1987 8.893
1991 9.246
1993 9.544
Datum Einwohner
1995 9.907
2000 10.136
2003 10.566
2005 10.536
2007 10.475
2008 10.474
2009 10.466
2010 10.554
2011 10.524
2012 10.622
Datum Einwohner
2013 10.698
2014 10.894
2015 10.941
2016 11.108
2017 11.383
2018 11.598
2019 11.662

Bürgermeister und Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Rudolf Seidl (Unabhängige Wähler Maxhütte-Haidhof), der sich in der Stichwahl am 29. März 2020 gegen Matthias Meier (CSU) mit 56,7 % durchsetzte.[8] Susanne Plank (CSU) ist nach zwölf Jahren nicht mehr zur Wahl angetreten.

Der Stadtrat setzt sich seit 1. Mai 2020 folgendermaßen zusammen:[9]

  • CSU: 31,5 % (8 Sitze)
  • SPD: 22,9 % (6 Sitze)
  • UWM (Unabhängige Wähler Stadt Maxhütte-Haidhof): 13,6 % (3 Sitze)
  • Freie Wähler: 8,3 % (2 Sitze)
  • Bündnis 90/Die Grünen: 10,3 (2 Sitze)
  • JU (Junge Union Maxhütte-Haidhof): 7,8 % (2 Sitze)
  • SBM Soziale Bürger Maxhütte: 4,0 % (1 Sitz)
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Blau, vorne eine bewurzelte grüne Tanne, hinten ein gekreuzter silberner Schlägel und Eisen“[10]

Wappenführung seit dem Jahre 1956. Rechtsgrundlage: Übernahme des Wappens der Stadt Maxhütte von 1953 durch Beschluss des Stadtrats von Maxhütte-Haidhof und Zustimmung des Staatsministeriums des Innern.

Wappenbegründung: Die Tanne symbolisiert den von Maxhütte bis 1938 geführten Gemeindenamen Ibenthann und den Sauforst bei Burglengenfeld, in dessen braunkohlereichen Waldflächen sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts das Eisen- und Stahlwerk Maxhütte entwickelt hatte. Die Bergmannsgeräte, das sogenannte Gezäh, und die Feldtingierung in den Landesfarben Silber und Blau unterstreichen die Bedeutung der Gemeinde für den bayerischen Kohlebergbau und die Großindustrie.

Schloss Pirkensee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1731 bis 1734 entstand die heutige barocke Dreiflügelanlage mit den prägenden vier Eckzwiebeltürmen und Park-Anlage. Das Gebäude ist ein einfacher, aber gut gegliederter dreigeschossiger Bau. In der Schlosskapelle St. Anna befindet sich ein prächtiges Fresko von Cosmas Damian Asam. Es war ehemals im Besitz der Teuffel von Birkensee, danach der Grafen von der Mühle-Eckart. 1990 kaufte ein Frankfurter Bauunternehmer das Schloss Pirkensee, um es in ein Tagungshotel umzuwandeln, was aus finanziellen Gründen nicht realisiert wurde. Am 7. Oktober 1999 zerstörte ein Brand große Teile dieses Kulturguts. Die Außenfassade wurde wieder restauriert.[11]

Altes Gschlössl in Leonberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name „Gschlössl“ ist eigentlich irreführend, handelt sich doch um eine typisch mittelalterliche Burganlage, die bis ins 15. Jahrhundert auch nur „Veste“ genannt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, baute man danach das Hauptgebäude wieder auf und machte daraus, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend, einfach ein „Schlössl“.

Erbaut wurde die Veste Limperc im 10. Jahrhundert. Während seiner langen Geschichte wechselten oftmals die Besitzer. Zwischen 1400 und 1415 saßen dort die Gnändorfer. Diese überfielen Regensburger Kaufleute, raubten sie aus, warfen sie ins Verlies und erpressten Lösegeld. Die Burg erwarb sich dadurch den zweifelhaften, aber auch so geheimnisvoll und mystisch verklärt anmutenden Ruf, eine „richtige Raubritterburg“ zu sein. Eine Fülle schauerlicher Geschichten und Sagen rankt sich um das Gemäuer.

Die Burg steht auf dem östlichsten Kalkfelsen des Jurakarstgebietes. Östlich davon findet sich sofort das für den Bayerischen Wald typische Granitgestein. Einstmals gab es vier runde Türme, von denen heute aber nur noch zwei teilweise erkennbar sind. Auch die früher mächtige Umfassungsmauer und der Burggraben lassen sich nur mehr erahnen. Wie bei vielen Burgen weiß der Volksmund von einem unterirdischen Gang, den die Bewohner bei Gefahr benutzten. Dieser Fluchtweg führte in südwestlicher Richtung über einen Kilometer bis zur heutigen Herz-Jesu-Kapelle in der Nähe des Kalvarienberges. Der Gang dürfte heute teilweise eingestürzt und verschüttet sein. Im Dorf erzählt man sich, dass einige Anrainer noch bis vor wenigen Jahren ihr Abwasser in diesen Gang abgeleitet hätten.

Das „Gschlössl“ ist bewohnt und gehört sieben Eigentümern.

Neues Schloss in Leonberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Dreißigjährigen Krieg verließen die Burgherren die zerstörte Burg („Gschlössl“) und lebten danach Jahrhunderte in anderen zur Hofmark gehörenden Schlössern wie Fischbach, Stefling oder Pirkensee. Nur die Verwaltung des Besitzes blieb in Leonberg. Dazu nutzte man einen früheren Edelmannssitz, ein großer dreistöckiger Bau mit Walmdachnach in Form eines Hammerschlosses.

Erst um 1890 begann die „gräfliche Familie von der Mühle Eckart“ dieses Gebäude umzubauen und die jetzige neubarocke Fassade, die nach Plänen des wohl berühmtesten Architekten des 19. Jahrhunderts, Leo von Klenze, gestaltet wurde, aufzubringen. Der zum Ensemble gehörende Schlosspark gilt als einer der schönsten Bayerns. Er ist für die Allgemeinheit nicht zugänglich.

Erwähnenswert ist, dass der amerikanische General George S. Patton, Oberbefehlshaber der 3. Armee, ab 23. April 1945 mehrere Wochen im Schloss Leonberg Quartier nahm. Damals soll im Schloss alles mitgenommen worden sein, was nicht niet- und nagelfest war.

Heute bewohnt das Schloss die gräfliche Familie von der Mühle-Eckart.[12]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Maxhütte-Haidhof gibt es drei große Sportvereine. Dies sind der FC Maxhütte-Haidhof, der SV Leonberg und der ATSV Pirkensee-Ponholz.

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort war jahrhundertelang durch Bergbau und Eisenindustrie geprägt und wurde wirtschaftlich schwer von der Schließung der Maxhütte und dem Verlust weiterer Industriebetriebe getroffen.

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 845 und im Bereich Handel und Verkehr 821 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 3533. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 16 Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 1999 36 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1278 ha. Davon waren 1093 ha Ackerfläche und 185 ha Dauergrünfläche.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maximilian-Grundschule Maxhütte-Haidhof
  • Mittelschule Maxhütte-Haidhof
  • Sonderpädagogisches Förderzentrum Maxhütte-Haidhof
  • Volkshochschule im Städtedreieck, Sitz Maxhütte-Haidhof

Das Johann-Michael-Fischer-Gymnasium und die Realschule am Kreuzberg sind in der Nachbarstadt Burglengenfeld zu finden.

Im Stadtgebiet Maxhütte-Haidhof gibt es eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde und vier katholische Pfarreien.

Katholische Pfarreien:

Stadtpfarrei St. Barbara in Maxhütte-Haidhof, Pfarrei St. Leonhard in Leonberg, Pfarrei St. Josef in Rappenbügl und Pfarrei Christ-König in Pirkensee.

Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde:

Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Maxhütte-Haidhof

Stadtpfarrei St. Barbara[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedhofskirche St. Barbara

Die Stadtpfarrei St. Barbara ging 1920 aus der Pfarrei Leonberg hervor. Initiative gaben dafür ein kleiner Kreis von Männern, der am 14. November 1920 den „Kirchenbauverein Hl. Barbara“ gründete, mit dem Ziel, in Maxhütte eine eigene katholische Kirche zu bauen und eine Seelsorgestelle zu errichten.

Nachdem die Formalitäten erfüllt waren, begann der Verein 1921 einen wahren Feldzug um die Mittel des geplanten Kirchenhauses. Mit einer „Allgemeinen Landeskirchensammlung außer der Reihe“ wurde in den acht Diözesen Bayerns gesammelt. Pius XI. ließ mit Schreiben vom 10. Dezember 1923 einen Betrag von 5000 Lire überweisen (nach „Meyers Konversations-Lexikon, 14, 1909, Münzen“ entsprach dies einem Wert von 81.000 Mark). Das Schreiben trägt die Unterschrift des Apostolischen Nuntius Eugenius Pacelli, des späteren Papstes Pius XII.

Ebenfalls 1921 wandte sich der Vorstand des neu gegründeten Vereins an die Generaldirektion der Maxhütte mit der Bitte um einen unentgeltlichen Bauplatz. An einer Zusage der Werksverwaltung war nicht zu zweifeln und so wurde dem Kirchenbauverein ein großes Waldgrundstück im Westen der wachsenden Stadt zur Verfügung gestellt.

Der große Erfolg der Landeskirchensammlung, die Unterstützung der Diözese, des Vatikans, der staatlichen Behörden und des Eisenwerks ließen es zu, dass bereits am 19. März 1922 die Grundsteinlegung im Rahmen eines Festgottesdienstes, zu dem auch der damalige Präsident des Landtags Geheimrat Held und verschiedene Mitglieder des Aufsichtsrates der Maxhütte kamen, erfolgen konnte.

Am 15. Juli 1923 wurde die Kirche von Bischof Anton von Henle konsekriert. Unter Anderen nahmen an diesem Gottesdienst der Staatsminister für Unterricht und Kultus Matt sowie der Staatsminister für Arbeit und soziale Fürsorge Oswald teil. Nun hatte Maxhütte zwar eine eigene Pfarrei, lag aber noch unter der seelsorgerischen Betreuung des Pfarramtes Leonberg. Am 15. August 1926 wurde dann die Errichtung einer katholischen Pfarrei in Maxhütte vom Ministerium für Unterricht und Kultus genehmigt und der bereits in Maxhütte als Seelsorger weilende Religionslehrer Anton Pronadl wurde schließlich zum ersten Pfarrer der Industriegemeinde Maxhütte berufen.

Als diese Pfarrkirche für die wachsende Bevölkerung langsam zu klein wurde, beschloss man Anfang der 1960er eine neue Pfarrkirche zu bauen. So fand am 31. Juli 1960 mit Domkapitular Kuffner die Grundsteinlegung statt. Die kirchliche Weihe erhielt die neue Pfarrkirche am 24. September 1961 durch Weihbischof Joseph Hiltl und Stadtpfarrer Rohrmayer.
Als symbolischer Dank trägt die Straße, in der die neue Pfarrkirche ihren Platz hat, zu Ehren des edlen Spenders im Vatikan – Pius XII. – den Namen Pacellistraße.

Zur Pfarrei gehören aktuell mit der Stadtpfarrkirche St. Barbara die Alte Pfarrkirche St. Barbara und die Kapelle zu Ehren Johannes des Täufers in Roding.

Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Maxhütte-Haidhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Schon jahrelang,“ so wird 1887 berichtet, „bestand die Absicht in Maxhütte für die katholische und protestantische Gemeinde, die stets im besten Einvernehmen miteinander lebten, eine Simultankirche zu erbauen; jedoch wurden die Versuche hierzu immer wieder aufgegeben.“

Die Zahl der evangelischen Christen in Maxhütte und Umgebung war zu dieser Zeit auf über 200 angewachsen und es fand vier- bis sechsmal jährlich ein Gottesdienst in zwei kleinen Schulzimmern statt. Da die Kirchenbesucher auf zwei Räume verteilt waren, konnte nur eine Hälfte den Geistlichen überhaupt zu Gesicht bekommen. Jedes Mal musste der Altar – zugleich Kanzel – mit großer Mühe erst auf- und nach dem Gottesdienst wieder abgebaut werden.

Diese misslichen Umstände veranlassten am 16. November 1887 die Gründung des „Evangelischen Vereins in Maxhütte und Umgebung“, dessen Ziel die Erbauung einer protestantischen Kirche in oder bei Maxhütte war. Ab Januar 1888 wurde für den Bau des Gotteshauses gesammelt.

Am 12. April 1891 erfolgte dann die Grundsteinlegung. Im Maiheft 1891 des „Boten des Gustav-Adolf-Vereins aus Thüringen“ findet sich folgender Auszug anlässlich dieses Festes: „Aus der ganzen Umgebung strömten die Glaubensgenossen zusammen, ein alter Mann von 70 Jahren kam 4 Stunden weit zu Fuß hergewandert, auch erschienen sämtliche Beamten der Maxhütte, wie überhaupt deren Einwohner ohne Unterschied von Konfession. […] Zum Abschluss der Feier sang der Sängerbund Maxhütte Beckers unsterblichen Männerchor ‚Das Kirchlein‘.“

Im Juli 1891 belief sich das verfügbare Baukapital auf ca. 19.500 Mark. Die Finanzierung der Kirche war damit sichergestellt und bis zum Herbst des gleichen Jahres wurde der gotische Backsteinbau, so wie er heute zu sehen ist, nach den Plänen des Architekten Lemmers aus München fertiggestellt.

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Weigl, Direktor (verliehen 1961)
  • Karl Maag, Pfarrer (verliehen 1967; Ehrenbürger in der damaligen Gemeinde Leonberg)
  • Hermann Gierl, Bürgermeister (verliehen 1978)
  • Heinrich Graf von der Mühle-Eckart (verliehen 1985)
  • Hubert Humbs, Bürgermeister (verliehen 1996)
  • Adalbert Brunner, Pfarrer (verliehen 2001)
  • Helmut Läpple (1916–2005), Unternehmer (verliehen 2003)
  • Rudolf Schels, Unternehmer (verliehen 2009)
  • Detlev Richter, Altbürgermeister (verliehen 2017)

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Xaver Hartmann (1776–1850), in Ponholz geborener Brauer, Landwirt und Politiker
  • Elise Beck (1855–1912), in Ponholz geborene Schriftstellerin
  • Eduard Schleinkofer (1926–2013), in Pirkensee geborener Gewerkschafter und Bezirksleiter der IG Metall
  • Heribert Popp (* 1954), Professor an der TH Deggendorf
  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. 1. Bürgermeister. Gemeinde Maxhütte-Haidhof, abgerufen am 23. September 2020. 
  3. Gemeinde Maxhütte-Haidhof in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. April 2021.
  4. Gemeinde Maxhütte-Haidhof, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  5. ab Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 438. 
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 658. 
  7. Trotz Kriegsverbrechen: Straße bleibt nach Friedrich Flick benannt. (Memento des Originals vom 6. September 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mittelbayerische.de, in: Mittelbayerische Zeitung vom 12. Juni 2009.
  8. Wahlergebnisse auf maxhuette-haidhof.de, abgerufen am 1. Mai 2020.
  9. Mittelbayerische Zeitung, Bericht vom 17. März 2014 – abgerufen 18. März 2014.
  10. Eintrag zum Wappen von Maxhütte-Haidhof in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. Vgl. Rudi Glötzl: Die Schlösser in Leonberg und Pirkensee
  12. www.maxhuette-haidhof.de