Peuerbach – Wikipedia

Peuerbach ist eine Stadtgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel mit 4661 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Grieskirchen.

Am 6. November 2016 gab es eine Abstimmung, ob Peuerbach mit den Nachbargemeinden Bruck-Waasen und Steegen zusammengelegt wird. Die Bewohner von Peuerbach und Bruck-Waasen stimmten mehrheitlich dafür, die Bewohner von Steegen mehrheitlich dagegen. Somit wird Peuerbach mit Bruck-Waasen zusammengelegt.[1]
Die Fusionsgemeinde führt den Namen Stadtgemeinde Peuerbach weiter.[2]

Peuerbach liegt auf einer Höhe von 390 m ü. A. im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 11,0 km, von West nach Ost 7,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 39,40 km². 10,9 % der Fläche sind bewaldet, 79,6 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst seit der Fusion mit Bruck-Waasen am 1. Jänner 2018 nunmehr 58 Ortschaften, davor 14 (Einwohner Stand 1. Jänner 2021[3]):

  • Achleiten (67)
  • Adenbruck (62)
  • Aichet (31)
  • Besenberg (73)
  • Blindenau (16)
  • Brandstätten (29)
  • Breitau (82)
  • Bruck an der Aschach (157)
  • Buch (114)
  • Dunkenedt (11)
  • Eckartsroith (59)
  • Erleinsdorf (27)
  • Feichten (13)
  • Freiling (11)
  • Fuchshub (148)
  • Greinsfurth (22)
  • Gschwendthäuser (22)
  • Haargassen (10)
  • Höhenstein (421)
  • Holzleithen (14)
  • Hötzmannsberg (26)
  • Hub (29)
  • Itzling (20)
  • Kastlingeredt (82)
  • Köppensteegen (7)
  • Leithen (19)
  • Mittereibach (17)
  • Mühlbrenning (51)
  • Niederaching (18)
  • Niederensfelden (20)
  • Niederweiding (23)
  • Nußbaum (12)
  • Oberaching (23)
  • Oberndorf (56)
  • Oberngrub (14)
  • Oberweiding (21)
  • Parz bei Gattern (17)
  • Peuerbach (1674)
  • Pfarrhofheuberg (175)
  • Prambeckenhof (20)
  • Pühret (38)
  • Ranna (27)
  • Ratzling (17)
  • Schieferhub (112)
  • Sölden an der Straß (43)
  • Spielmannsberg (37)
  • Staureth (8)
  • Stefansdorf (69)
  • Steingrüneredt (31)
  • Teucht (137)
  • Thomasberg (51)
  • Untereibach (6)
  • Unterheuberg (74)
  • Untertreßleinsbach (125)
  • Usting (90)
  • Waasen (16)
  • Waasnerau (50)
  • Winkl (17)

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche: Stichtag 31. Dezember 2017[4]):

  • Bruck (1108,22 ha)
  • Peuerbach (1100,87 ha)
  • Waasen (1730,91 ha)

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Peuerbach erhielt im Jahr 1280 das Marktrecht. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Bekannt ist der Ort vor allem für seine Rolle in den Bauernkriegen (1625/26). In der politisch und religiös wirren Zeit zwischen 1620 und 1660 verließ eine große Zahl von Peuerbacher Exulanten ihre Heimat.[5] Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Im Jahr 1995 erhielt Peuerbach das Stadtrecht.

Am 1. Jänner 2018 erfolgte die Fusionierung der Stadtgemeinde mit der Nachbargemeinde Bruck-Waasen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renaissance-Portal des ehemaligen Schlosses
Der Sturm auf Peuerbach – Zinnfigurendiorama aus dem Peuerbacher Bauernkriegsmuseum

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Star Movie Kino
  • verschiedene Pubs und Gasthäuser
  • Freibad
  • Kletterhalle
  • Eislaufhalle (nur im Winter)
  • Fußball-/Tennisplatz

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1997 findet der Silvesterlauf Peuerbach statt, einer der bestbesetzten Straßenläufe Österreichs, der von 1981 bis 1996 in Natternbach ausgetragen wurde.

In Peuerbach gibt es zwei Sportvereine, die Union Peuerbach und die ASKÖ Bruck-Peuerbach.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peuerbach ist Endpunkt einer Stichstrecke der Linzer Lokalbahn.

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peuerbach liegt an der Eferdinger Straße (B129).

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat wurde wegen der Gemeindefusionierung per 1. Jänner 2018 aufgelöst.
Er hatte bis Ende 2017 25 Mitglieder:

  • 14 ÖVP
  • 4 SPÖ
  • 4 FPÖ
  • 3 Grüne

Der Stadtrat zählte 7 Mitglieder:

  • 4 ÖVP
  • je 1 SPÖ, FPÖ und Grüne

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1850–1855: Silvester Terpinitz
  • 1855:–1855 Mathias Lißberger
  • 1855–1864: Karl Mayrhofer
  • 1864–1867: Karl Stöbner
  • 1867–1870: Franz Wezlmayr
  • 1870–1879: Alois Spanlang
  • 1879–1883: Ignaz Starzengruber
  • 1883–1886: Franz Hoflehner
  • 1886–1917: Heinrich Pramendorfer
  • 1917–1938: Josef Heuberger
  • 1938–1945: Alois Trappmaier
  • 1945–1947: Alois Schmidauer
  • 1947–1961: Johann Peham
  • 1961–1990: Rudolf Orthofer
  • 1990–2001: August Falkner (ÖVP)
  • 2001–2017, 2018–2021: Wolfgang Oberlehner (ÖVP)
  • Vom 1. Jänner 2018 bis zur Neuwahl des Bürgermeisters am 8. April 2018 wurden die Geschäfte interimistisch durch den vom Land Oberösterreich bestellten Regierungskommissär Andreas Wenzl getätigt.[7]
  • Am 8. April 2018 wurde nach der Fusion der Gemeinderat und Bürgermeister neu gewählt. ÖVP-Kandidat Wolfgang Oberlehner erhielt 43,8 Prozent der Stimmen, SPÖ-Kandidat Fritz Peham 24,3 Prozent. Am 22. April 2018 erfolgte eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten,[8][9] bei der sich Wolfgang Oberlehner (ÖVP) mit 52,85 Prozent der Stimmen durchsetzte.[10]

Ehemalige Bürgermeister von Bruck-Waasen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1873–1906: Johann Zehetmayr
  • 1906:–1906 Johann Humer
  • 1906–1912: Anton Lugmair
  • 1912–1942: Josef Wohlmair
  • 1942–1945: Alois Trappmair
  • 1945–1946: Alois Schmidauer
  • 1946–1955: Johann Zauner
  • 1955–1967: Josef Aschauer
  • 1967–1984: August Mayrhuber
  • 1984–1997: Rudolf Mayr
  • 1997–2006: Josef Emprechtinger
  • 2006–2017: Peter Sattlberger (ÖVP)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Gold ein silberner, gequaderter Torbau mit aufgeschlagenen roten Türflügeln und drei Zinnen mit schwarzen Schießlöchern. In der durchbrochenen Toröffnung auf einem blauen, vom Schildfuß ausgehenden und mit drei silbernen, eins zu zwei gestellten Ringen belegten Dreiberg ein schwarzer, linkshin gewendeter Rabe mit einem goldenen Eichenzweig mit drei Eicheln im Schnabel.“[11]

Eine kaiserliche Wappenverleihung an den Markt Peuerbach ist nicht bekannt. Das Siegelrecht ist in der Marktordnung des Grafen Johann Franz von Strattmann vom 24. Oktober 1699 festgelegt. Das älteste bekannte Marktsiegel als Abdruck auf einem Akt vom 20. Mai 1750 zeigt im ovalen Siegelbild einen Vogel mit einem Zweig im Schnabel, der nach rechts gewendet auf einem Dreiberg sitzt. 1763 ist erstmals das Wappen in der späteren Form mit Torbau nachgewiesen. Dieses Wappen wurde mit der Stadterhebung 1994 bestätigt.[12]

Nach der Fusion von Peuerbach mit Bruck-Waasen wurde ein neues Wappen geschaffen, das 2019 von der Landesregierung verliehen wurde[11] und Elemente aus den Wappen der beiden Vorgängergemeinden vereint. Der Torbau, der Dreiberg und der Rabe mit drei Eicheln wurde aus dem Peuerbacher Gemeindewappen übernommen, wobei die Farbe des Grundes von blau zu gold und des Dreibergs von grün zu blau geändert wurde. Die drei silbernen Ringe auf blauem Grund stammen aus dem Wappen von Bruck-Waasen.[13]

Der mit Zinnen versehene Torbau verweist auf die bei Märkten seltene, durch die damalige Lage nahe der Grenze zu Bayern bedingte Befestigung Peuerbachs. Der Rabe entstammt dem Familienwappen der Schifer, deren Hauptstamm im 14. Jahrhundert zu Hueb (Schiferhub) bei Peuerbach ansässig war, bis es 1368 an die Grafen von Schaunberg verkauft wurde. Die drei Eicheln fanden sich bis ins 17. Jahrhundert auf dem Dienstkleid des Marktdieners.[12] Die drei Ringe waren das Stammwappen der Vatershaimer, die im 15. Jahrhundert im Besitz von Schloss Bruck waren.[14]

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Barucher (* um 1390), Benediktiner und langjähriger Pfarrer, Kirchenrechtler an der Univ. Wien, Mentor von Georg von Peuerbach
  • Reinhold Entholzer (* 1959), Politiker (SPÖ)
  • Walter Entholzer (* 1953), Arzt und Politiker (ÖVP)
  • Kajetan Alois Gloning (1836–1910), Lehrer und Fachschriftsteller
  • Martin Gollner (* 1968), Arzt und Politiker
  • Manfred Hebenstreit (* 1957), Maler und Grafiker
  • Walter Knoglinger (1928–2012), Journalist, Publizist und Segelsportfunktionär
  • Doris Schmidauer (* 1963), Politikerin (Grüne) und Ehefrau des amtierenden österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen
  • Julius Strnadt: Peuerbach. Ein rechtshistorischer Versuch. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 27, Linz 1868, S. 1–634 (zobodat.at [PDF; 46 MB]).
  1. OÖ: Zwei Gemeinden fusionieren orf.at, 6. November 2016, abgerufen 6. November 2016.
  2. Verordnung der Oö. Landesregierung betreffend die Vereinigung der Gemeinden Bruck-Waasen und Peuerbach, abgerufen am 6. Dezember 2017
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  4. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2017, abgerufen am 4. Jänner 2018
  5. Eberhard Krauß: Vertreibung, Flucht, Migration: Exulanten aus Peuerbach in Franken, Schwaben und anderswo. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 2006, S. 135 (gesamter Artikel S. 123–138, land-oberoesterreich.gv.at [PDF]).
  6. MVP. Abgerufen am 16. Juni 2017. 
  7. Startseite der Stadtgemeinde Peuerbach, abgerufen am 7. Jänner 2018
  8. orf.at: Neue Bürgermeister: Stichwahl in Peuerbach. Artikel vom 8. April 2018, abgerufen am 9. April 2018.
  9. orf.at: Bürgermeisterwahlen in drei Bezirken. Artikel vom 8. April 2018, abgerufen am 9. April 2018.
  10. orf.at: Neue Bürgermeister in Peuerbach und Micheldorf. Artikel vom 22. April 2018, abgerufen am 22. April 2018.
  11. ab Landesgesetzblatt für Oberösterreich Nr. 24/2019
  12. ab Land Oberösterreich: Wappen der Gemeinde Peuerbach
  13. Neues Gemeindewappen für Peuerbach. meinbezirk.at vom 20. Februar 2019.
  14. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs, 8. Nachtrag (1988–1991). In: Oberösterreichische Heimatblätter, Heft 3, 1992, S. 293–293 (PDF im Forum OoeGeschichte.at).