Formentauben – Wikipedia

Strasser, blau ohne Binden
Mondain, blauschimmel, eine kurze, breite Formentaube
Coburger Lerche, eine Formentaube mit langer Körperform
Schwarze Lahore, eine belatschte Formentaube
Ungarische Riesentaube als Vertreter der Riesentauben
Roter Ägyptischer Segler als Vertreter der Segler
Niederländische Schönheitsbrieftaube als Vertreter der Schautauben

Formentauben sind Rassetauben, die nach bestimmten Körperformen, den Gestalttypen, gezüchtet werden. Die Tiere dieser Rassengruppe haben eine hohe Körpermasse, die bei erwachsenen Tieren meist mehr als sechshundert Gramm beträgt. Sie eignen sich daher häufig als Wirtschaftstauben. Speziell für die Nutztaubenzucht herausgezüchtete Rassen werden auch Fleischtauben oder Positurtauben genannt. Die Mehrzahl der Rassen dieser Gruppe entstand in Deutschland, den USA, Frankreich oder Italien. Größtenteils sind Formentauben glattfüßig und ohne Kopfschmuck. Es gibt aber auch belatschte Rassen (d. h. mit befiederten Füßen) und Rassen mit Haube. Das Interesse der Rassetaubenzüchter gilt vorrangig ihrer spezifischen Körperform, der Gefiederzeichnung und ihrem infolge der Körpergröße ruhigen Temperament.

Riesentauben und Schautauben sind abgrenzbare Untergruppen der Formentauben.

Die eigentlichen Formentauben sind etwas größer als Farbentauben, aber kleiner als Riesentauben, besitzen eine typische Taubenform und können das Körpergewicht der Riesentauben erreichen oder überschreiten. Unter ihnen gibt es kurze und breite Rassen, wie Strasser, Mondain und Luchstaube, aber auch lange Rassen, wie Lahore, Coburger Lerche, Cauchois und Carneau.

Auch Segler und Wammentauben werden zu den Formentauben gezählt, obwohl mit ihnen Flugsport betrieben wird.

Die durch die Europäische Standard Kommission für Tauben (ESKT) des Europäischen Verbandes für Geflügel-, Tauben-, Vogel-, Kaninchen- und Caviazucht (EE) wurden dreiundsechzig Rassen in der Gruppe der Formentauben bestätigt:

  1. Abu-Abse-Wammentaube (D/0063)
  2. Ägyptischer Segler (GB/0043)
  3. Basraer Wammentaube (F/0041)
  4. Belgische Ausstellungsbrieftaube (B/0034)
  5. Beneschauer Taube (CZ/0054)
  6. Bergamasco (I/0059)
  7. Blauer Szovater (H/0061)
  8. Briver Schwarzkopf (F/0047)
  9. Buga-Taube (H/0062)
  10. Carneau (F/0007)
  11. Cauchois (F/0008)
  12. Coburger Lerche (D/0025)
  13. Criador Lusitano (P/0016)
  14. Damascener (GB/0042)
  15. Deutsche Schautaube (D/0032)
  16. Exhibition Homer (GB/0028)
  17. Gascogne-Taube (F/0014)
  18. Genuine Homer (GB/0029)
  19. Giant Homer (ESKT/0030)
  20. Giertaube (F/0009)
  21. Lahore (D/0037)
  22. Libanontaube (D/0038)
  23. Luchstaube (D/0024)
  24. Lütticher Ausstellungsbrieftaube (B/0035)
  25. Mährische Strasser (CZ/0022)
  26. Mallorca-Riesentaube (E/0058)
  27. Manotte (F/0055)
  28. Mariola (P/0056)
  29. Mariolinha (P/0057)
  30. Martham (GB/0049)
  31. Mittelhäuser (auch Weiße Wirtschaftstaube;[1] D/0045)
  32. Mondain (F/0006)
  33. Montauban (F/0003)
  34. Mühlhausener Nutztaube (F/0010)
  35. Niederländische Schönheitsbrieftaube (NL/0033)
  36. Piacentino (I/0004)
  37. Picard Haube (F/0017)
  38. Piestanauer Riesentaube (SK/0048)
  39. Polnische Schönheitsbrieftaube (PL/0065)
  40. Prachener Kanik (CZ/0021)
  41. Revellois (F/0013)
  42. Romagnolo (I/0005)
  43. Römer (F/0001)
  44. Ronsenaar (auch Renaisien; B/0051)
  45. Roubaisien (F/0052)
  46. Saarlandtaube (D/0011)
  47. Schlesischer Farbenkopf (CZ/0064)
  48. Show Antwerp (GB/0026)
  49. Show Homer (GB/0027)
  50. Show Racer (ESKT/0031)
  51. Slowenische Weißkopftaube (SLO/0060)
  52. Smyter (D/0053)
  53. Sottobanca (I/0019)
  54. Sottobanca, franz. Zuchtrichtung (auch Französische Sottobanca; F/0020)
  55. Soultzer Haube (F/0018)
  56. Spaniertaube (D/0046)
  57. Strasser (D/0023)
  58. Syrische Gelockte Wammentaube (auch Gelockte Wammentaube; F/0040)
  59. Syrischer Segler (GB/0044)
  60. Syrische Wammentaube (GB/0039)
  61. Texaner (ESKT/0012)
  62. Ungarische Riesentaube (H/0002)
  63. Ungarische Schönheitsbrieftaube (H/0036)
  • Joachim Schütte: Handbuch der Taubenrassen. Die Taubenrassen der Welt. 1994, ISBN 978-3-9801504-4-6 (Gruppe I: Formentauben). 
  • Kurt Vogel: Biologie, Haltung, Fütterung. Ein Fachbuch für Züchter und Halter von Haustauben, Wildtauben, Sport- bzw. Brieftauben sowie anderen Flugsporttauben (= Die Taube). 3., unveränderte Auflage. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1984, OCLC 246277835. 
  • Hans-Joachim Schille: Das Taubenbuch. Anleitung für die Haltung und Zucht von Tauben. Hrsg.: Manfred Hartmann. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1986, OCLC 63215911, Formentauben, S. 28. 
  • Entente Européenne d’Aviculture et de Cuniculture: EE-Liste der Rassetauben (ELRT), Stand 11. Juni 2012 (PDF, ca. 150 kB)
  1. Mittelhäuser. im Tauben Lexikon. (Nicht mehr online verfügbar.) In: http://www.gefluegelzeitung.de. Hobby- und Kleintierzüchter Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, archiviert vom Original am 11. November 2014; abgerufen am 21. Oktober 2012: „Der Mittelhäuser wurde im Verbandsgebiet des ehemaligen VKSK der DDR unter dem Namen „Weiße Wirtschaftstaube“ geschaffen […]. Die Benennung in der Bundesrepublik erfolgte nach Ort Mittelhausen in Thüringen.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gefluegelzeitung.de