Landkreis Lohr am Main – Wikipedia

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Der Landkreis Lohr am Main, offiziell Landkreis Lohr a.Main, heute oft Altlandkreis Lohr genannt, war ein Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken.

Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Landkreis Gelnhausen (in Hessen) sowie an die Landkreise Gemünden am Main, Karlstadt, Marktheidenfeld, Aschaffenburg und Alzenau.

Bezirksamt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwaltungsgebiet des Bezirksamtes Lohr um 1890

Das Bezirksamt Lohr wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Lohr und Rothenfels gebildet.[1]

Das Königliche Bezirksamt Lohr wurde 1872 um das aufgelöste Bezirksamt Gemünden am Main vergrößert. Gleichzeitig wurden die Gemeinden Bergrothenfels, Erlach am Main, Neustadt am Main, Rothenfels, Steinfeld und Waldzell des alten Landgerichts Rothenfels an das Bezirksamt Marktheidenfeld abgetreten.

Am 21. Oktober 1873 wurde die Gemeinde Pflochsbach des Bezirksamtes Marktheidenfeld eingegliedert.

Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter erhielt das Bezirksamt Lohr am Main am 1. Januar 1880 die Gemeinden Habichsthal, Krommenthal, Neuhütten, Rothenbuch und Wiesthal des Bezirksamtes Aschaffenburg und die Gemeinden des alten Landgerichts Rothenfels aus dem Bezirksamt Marktheidenfeld zurück.

Am 1. Januar 1889 wurde die Gemeinde Steinbach aus dem Bezirksamt Karlstadt eingegliedert.

Im Jahr 1902 wurde das Bezirksamt Gemünden am Main durch Ausgliederung aus dem Bezirksamt Lohr am Main wieder neu gebildet.

Die Gemeinde Halsbach wechselte am 1. Januar 1905 vom Bezirksamt Gemünden am Main ins Bezirksamt Lohr am Main.

Landkreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Lohr am Main.

Am 1. Juli 1972 ging der der größte Teil des Landkreises im Zuge der Gebietsreform mit den Landkreisen Gemünden, Karlstadt und Marktheidenfeld im Landkreis Mittelmain auf, der am 1. Mai 1973 seinen heutigen Namen Landkreis Main-Spessart erhielt.[3] Die Gemeinde Rothenbuch wurde mitsamt dem gemeindefreien Gebiet Rothenbucher Forst dem Landkreis Aschaffenburg zugeschlagen.[4]

Jahr Einwohner Quelle
1864 22.401 [5]
1885 33.999 [6]
1900 34.012 [7]
1910 21.601 [7]
1925 22.937 [8]
1939 24.691 [9]
1950 34.397 [10]
1960 33.700 [11]
1971 36.800 [12]

Landräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt eine weiße, senkrechte geschlängelte Teilung, die den Main symbolisiert. Auf der (heraldisch) linken Seite befindet sich Eichenlaub, das den Spessart repräsentiert. Oben auf der rechten Seite befindet sich das weiße Kurmainzer Rad auf rotem Grund, darunter gelbe und rote Balken aus dem Wappen der Grafen von Rieneck.

Der Landkreis Lohr umfasste anfänglich 26 Gemeinden, davon zwei Städte und einen Markt.[7] Nachdem 1939 Sendelbach der Stadt Lohr und 1971 Bergrothenfels der Stadt Rothenfels angegliedert worden waren, umfasste der Landkreis bei seiner Auflösung noch 24 Gemeinden. Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben:

1Wiesen kam 1972 zunächst zum Landkreis Main-Spessart und wechselte 1976 in den Landkreis Aschaffenburg.

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen LOH zugewiesen. Es wurde bis zum 3. August 1974 ausgegeben.

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 513 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 749; 762.
  4. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  5. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864, S. 106 (Digitalisat).
  6. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  7. abc www.gemeindeverzeichnis.de: Unterfranken
  8. für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  9. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  10. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  13. Konditor wird Bürgermeister und Landrat, abgerufen am 15. April 2014
  14. Rudolf Balles ist tot: letzter Landrat des Landkreises Lohr, abgerufen am 15. April 2014

    In drei Wahlperioden viel bewegt

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