Krauss-Maffei ML 2200 C’C’ – Wikipedia

Krauss-Maffei ML 2200 C’C’
JŽ D 66 / JŽ 761
Krauss-Maffei ML 3000 C’C’
DB V 300 001 / DB 230 001

ML-2200 Jugoslawische Eisenbahnen JZ D-66 (April 1957)

Typ und Herkunft
Leistungsart Diesel
Baumeister Krauss-Maffei
Seriennummer ML 2200 C’C’
(Jugoslawien):
JŽ D 66-001 “Dinara”
JŽ D 66-002 “Kozara”
JŽ D 66-003 “Sutjeska”
später: JŽ 761 001-003
ML 3000 C’C’
(Ungarn):
MÁV M 61 2001 (1960)
Deutsche Bundesbahn:
V 300 001 (1963-1968), 230 001 (nach 1968)
Erstellungsdatum 1957
Gesamt produziert 4
Umbaudatum 1958 (Umbau ML 2200 C’C’ auf ML 3000 C’C’)
Nummer umgebaut 3
Leistungsdaten
Maximale Geschwindigkeit ML 2200 C’C’: 120 km/h (75 mph)
ML 3000 C’C’: 140 km/h (87 mph)
Leistung ML 2200 C’C’: 2 × 1.200 PS (890 kW)
ML 3000 C’C’: 2 × 1.500 PS (1.100 kW)
Karriere
Im Ruhestand JZ 1991, DB 1975
Verschrottet DB: 1980

Die dieselhydraulische Lokomotive ML 2200 C’C’ war eine 6-achsige Variante der DB-Lokomotiven der Baureihe V 200, die vom Hersteller Krauss-Maffei für die Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ) gebaut wurden.

Die JDŽ kaufte drei Einheiten, die sie ursprünglich nannten D 66, später wurden diese benannt JŽ-Serie 761

Ein vierter Motor wurde als ML 3000 C’C’, das schließlich von der Deutschen Bundesbahn gekauft und nummeriert wurde V 300 001 (nach 1968 als 230 001).

Hintergrund, Design und Produktion[edit]

1955 führte die Deutsche Bundesbahn gemeinsam mit der Firma Krauss-Maffei die DB-Lokomotive V 200 V 200 005 auf eine Demonstrationsfahrt in die Türkei, Griechenland und Jugoslawien.

Dies hatte zur Folge, dass das Interesse der JDŽ an der V 200 geweckt wurde und 1956 drei Lokomotiven bestellte; bei jugoslawischen Eisenbahnen betrug die Achslastgrenze jedoch 16 t;[1] so hat Krauss-Maffei die ML 2200 C’C’, eine sechsachsige Version des V 200 mit entsprechend geringeren Achslasten.[note 1] Dies war die Version, die das JDŽ beschaffte. Außerdem wurde ein effizienteres Kühlsystem als bei der V 200 verbaut, da Jugoslawien ein wärmeres Klima hat als Deutschland.

Der Hauptrahmen wurde geschweißt, die Grundkonstruktion und Konstruktion entsprach der der DB-Baureihe V 200: Im Maschinenraum befanden sich die 2 Maybach MD650-Motoren mit je 1100 PS, einer über jedem Drehgestell, jedes Drehgestell wurde von einer separaten Hydraulik angetrieben Getriebe, Maybach Mekydro K104. Das Kühlsystem befand sich zwischen den Dieselmotoren. Gegenüber einer V 200 erhöhte sich die Länge um 1,77 m von 18,5 m auf 20,27 m. Das Gewicht betrug 96 Tonnen, was einer Achslast von 16 Tonnen entspricht. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 120 km/h niedriger als beim V 200.

Die Werksnummern der drei Lokomotiven waren 18368 bis 18370. Alle Maschinen waren blau-weiß lackiert. JZ D 66-001 wurde im Frühjahr 1957 auf der Hannover Messe ausgestellt und im Mai nach Jugoslawien überführt und am 27. Mai 1957 anlässlich des 65. Geburtstags des Präsidenten nach Belgrad geliefert.

Betrieb[edit]

Nach einer kurzen Einführungszeit wurden die Lokomotiven für den “Blauen Zug” gechartert, der von der Regierung gecharterte Zug des Präsidenten Josip Broz Tito verwendet wurde. Außerhalb des Präsidentenzuges bespannten die Lokomotiven auch Schnellzüge. Die Lokomotiven wurden benannt: D66-001 war “Dinara”, D66-002 “Kozara” und D66-003 “Sutjeska”.[2] Die Namen waren in silbernen Lettern an den Seitenwänden der Lokomotiven angebracht. In der 1978 wurden die Präsidentenlokomotiven durch vier EMD JT22CW-2 ersetzt.

Nach Titos Tod 1980 wurden die Lokomotiven von Belgrad in das Depot in Subotica verlegt, wo sie als gewöhnliche Lokomotiven arbeiteten und 1991 endgültig eingestellt wurden.

1998 befanden sich die Lokomotiven in einem baufälligen Zustand, 2007 befanden sie sich in Topčider (einem Vorort von Belgrad), wo sie Teil eines dortigen Eisenbahnmuseums sind: Die ehemalige jugoslawische Regierung baute für sie ein spezielles Gebäude in Topčider.[3][4]

Der vierte ML 2200 C’C’[edit]

Weitere Aufträge kamen aus Jugoslawien nicht, da die finanziellen Mittel dafür fehlten. Trotzdem baute Krauss-Maffei 1957 aus eigenem Antrieb einen ML 2200 C’C’ kauffertig in Blau und Creme lackiert. Auf der Front war das Krauss-Maffei Logo und an den Seitenwänden „KRAUSS-MAFFEI AG“. Die Seriennummer war 18 416. Diese Maschine wurde von September bis Oktober 1957 auf der Semmeringbahn in Österreich getestet.

Damit standen für den Betrieb auf der Bundesbahn Leistungsmessungen zur Verfügung; die Lokomotive arbeitete in fahrplanmäßigen Reisezügen und Güterzügen bis 612 Tonnen Gewicht. Die Erkenntnisse aus diesen Reisen führten zur Entwicklung des Krauss-Maffei ML 4000 C’C’

ML 3000 C’C’[edit]

Bei Tests auf der Schwarzwaldbahn im Oktober 1957 stellte sich heraus, dass die Höchstgeschwindigkeit der Lokomotiven nicht ausreichte; dies veranlasste Krauss-Maffei, den Umbau der Lokomotive in Angriff zu nehmen. Der Umbau erfolgte von Oktober 1957 bis Mai 1958, danach erhielt die Lokomotive die Bezeichnung ML 3000 C’C’. Es wurden besonders stärkere Motoren des Typs MD 12 V 538 TB 10 Maybach MD655 mit je 1500 PS verbaut. Aufgrund der gesteigerten Leistung wurde auch ein neues Getriebe benötigt, dies war das Maybach Mekydro K184U Getriebe.

Es wurde in Creme und Rot mit einem weißen Band am Fahrzeugrahmen lackiert. Nach Fertigstellung im Juli 1958 wurde das Fahrzeug auf der Schwarzwaldbahn und später auf der Mittenwaldbahn (Mittenwalder Bahn) und auf der Allgäubahn (Linien München–Allgäu und Lindau), sowie die österreichischen Semmeringbahn.

Im September 1960 fuhr die Lokomotive in Ungarn, zu diesem Zeitpunkt war die Maschine nummeriert M61 2001.

DB Baureihe V 300 001[edit]

Im Januar 1963 wurde die vierte Lokomotive von der Deutschen Bundesbahn angemietet, die sie nummerierte V 300 001, war aber zunächst ansonsten unverändert. Die DB kaufte die Lokomotive am 17. April 1964. Zu diesem Zeitpunkt erhielt sie die gleiche rotgraue Lackierung wie die V 200 sowie das charakteristische „V“ auf der Nase.

Zunächst wurde es im Express- und Güterverkehr eingesetzt und stand im Lokschuppen Hamm. Ab 1968 wurde die Lokomotive mit der Änderung des Nummernsystems der DB umklassifiziert als 230 001

Im August 1970 war sie im Lokschuppen Hamburg-Altona stationiert und arbeitete an den täglichen Schnellzügen der Marschbahn in Westerland in Schleswig-Holstein

Die Stilllegung erfolgte im August 1975 und wurde 1977 an den italienischen Lokomotivhändler Bulfone in Udine . verkauft[5][page needed] Obwohl die Zugkraft gut war, schränkte die Länge der Maschine einige Nebenstrecken ein, so dass die Maschine nach etwa einem Jahr Aufenthalt Ende 1978 nach Deutschland zurückgebracht wurde, da der Italien-Verkauf eingestellt wurde.

1980 wurde die Lokomotive bei der Firma Layritz in Penzberg verschrottet.

  1. ^ Zwei Drehgestelle je drei Achsen, dadurch die Achslast ~ 2/3 der V 200

Verweise[edit]

  • Koschinski, Konrad (2005). “EJ Sonderausgabe 1/2005: V 200”. Fürstenfeldbruck: Verlagsgruppe Bahn.
  • Maier, Matthias; Heilmann, Frank; Block, Rüdiger (Mai 1997). Dieselkomotiven deutscher Eisenbahnen: Technische Entwicklungen. Die Baureihen (auf Deutsch). Alba-Publikation.
  • Obermayer, Horst J. (1993). “EJ special 5/93 Die Baureihe V 200”. Fürstenfeldbruck: Merker Verlag.
  • Tompkins, Doug. “Dieselhydraulische Lokomotive V300 001 (230 001-0) der Deutschen Bundesbahn”. Verband der westlichen Lokomotiven. Archiviert von das Original am 14. Februar 2012.

Externe Links[edit]