Friedberg, Bayern – Wikipedia

before-content-x4

Platz in Bayern, Deutschland

Friedberg ist eine Stadt im Landkreis Aichach-Friedberg, Bayern, mit rund 30.000 Einwohnern. Es liegt neben Augsburg am Lech. Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert gegründet, um von den Menschen, die die Brücke über den Lech benutzen, eine Gebühr zu erheben.

Die Stadt liegt fast ausschließlich am westlichen Rand der Hügel entlang der Lechleite, wo der Fluss Lech aus Schmelzwasser ein breites Bett gebildet hat.

Geschichte[edit]

Siedlungen in der Gegend von Friedberg lassen sich durch archäologische Funde von Töpfer- und Ziegelwerken in den Bezirken Hügelshart, Rohrbach (aus dem letzten Drittel des 3. Jahrhunderts n. Chr.), Stätzling (Ende des 3. bis 4. Jahrhunderts n. Chr.) Und Wulfertshausen bis in die Römerzeit zurückverfolgen .[2]

Die Stadt wird erstmals in historischen Dokumenten in einem Schutzschreiben von Konrad vom Haus Hohenstaufen zusammen mit Herzog Ludwig II., Auch genannt, erwähnt “der Strikte”, von Bayern und dem Bürger von Augsburg, im Jahre 1264. Die Fridberch Die Burg wurde später als Grenzschutz- und Zollstelle für das Herzogtum Bayern errichtet, stellte die Stadt jedoch der freien Stadt Augsburg gegenüber. Die Burg war die Ursache für die erste Verbrennung von Friedberg durch Augsburg im Jahr 1396. Die Stadt war den vielen häufigen Kriegen zwischen Schwaben, Bayern und Augsburg ausgesetzt.[3]

1485 wurde Balthasar Hubmaier, eine führende Figur der Baptistenreformation, in der Stadt geboren.

Eine Wiederbelebung des Stadtvermögens kam, als die Herzogin Christine 1568 nach dem Tod ihres Mannes das Schloss Friedberg als ihren Sitz wählte. Die Stadt wurde zum Zentrum des bayerischen Hoflebens, war aber nur von kurzer Dauer, als die Stadt 1599 von der Pest heimgesucht wurde. Mehr Leid kam, als die Stadt während des Dreißigjährigen Krieges zweimal von den Schweden geplündert wurde. Nach dem Krieg standen nur noch das Rathaus, die Burg und die Stadtmauer. Die Stadt blühte bald wieder auf, als die Herzöge von Bayern die Handwerker ermutigten, sich mit der Gründung von Zünften im benachbarten Augsburg in der Gegend niederzulassen. Aufgrund der Überfüllung bot Friedberg den vertriebenen Handwerkern Unterkunft, die in Augsburg keine Zimmer fanden und noch keine Meister waren.

Die Wallfahrtskirche von “Die Ruhe unseres Herrn”Die 1753 erbaute Herrgottsruh gilt als eine der schönsten Kirchen des bayerischen Rokoko.[4]

Die Stadt überlebte den Zweiten Weltkrieg praktisch unversehrt.

Stadtstruktur[edit]

Die Gemeindereform von 1978, die die Stadt Friedberg in folgende 14 Bezirke aufteilte:[5][6]

Friedberg, bestehend aus:

Nachbargemeinden[edit]

Angrenzend an die Stadt liegen Augsburg, Affing, Obergriesbach, Dasing, Adelzhausen, Eurasburg, Ried und Kissing.

Führung[edit]

Der Stadtrat besteht aus einem parteiunabhängigen Bürgermeister ab 2018, Roland Eichmann, und dreißig Stadträten.[7]

Die Stimmenverteilung bei den Wahlen 2008 war wie folgt:

  • CSU (Christlich Soziale Union in Bayern) – 39,1%
  • SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands Bayern) – 37,7%
  • Grüne (Bundis 90 / Die Grünen) – 7,9%
  • Freie Interessen – 7,4%
  • Interessenige – 4,7%
  • FDP (Freien Demokratischen Partei in Bayern) – 3,1%

Wirtschaft und Infrastruktur[edit]

Die wirtschaftliche Situation in Friedberg hängt derzeit hauptsächlich vom Einzelhandel sowie vom Möbelgeschäft ab Segmüller, das sein Hauptbüro und seine Polstermöbelfabrik in Friedberg unterhält.

Lokale Verkehrsanbindung[edit]

  • Autobahn A8 Stuttgart-Ulm-Augsburg-München
  • Autobahn 2 (Romantische Straße)
  • Autobahn 300-Augsburg-Regensburg-Schrobenhausen Aichach

öffentlicher Verkehr[edit]

  • Friedberg liegt an der Bahnstrecke von Augsburg nach Ingolstadt.
  • Seit dem 12. Dezember 2010 fährt die Straßenbahnlinie Nr. 6 der Augsburger Transportgesellschaft vom Augsburger Hauptbahnhof in den Augsburger Textilbezirk, Herrenbach und Hochzoll nach Friedberg West.
  • Die Buslinie 200 verbindet die Innenstadt (Friedberg Ost – Süd Friedberg – Friedberg – Friedberg West) sowohl mit der Talbahn als auch mit der Straßenbahnlinie Nr. 6.
  • Darüber hinaus werden viele regionale Buslinien von der GCU Friedberger Stadtbegiet in den Stadtteilen und der Umgebung betrieben.

Schulen[edit]

  • 2 Grundschulen
  • Eine Sonderschule
  • 1 Mittelschule
  • Eine High School (Konradin Schule)
  • Ein Gymnasium (Gymnasium Friedberg)
  • Eine technische Sekundarschule
  • Eine berufliche Sekundarschule

Kunst und Kultur[edit]

Museen[edit]

  • Schlossmuseum mit vielen gut erhaltenen Friedberg-Uhren.

Gebäude[edit]

  • Schloss Friedberg (1257 erbaut, 99% des heutigen Gebäudes stammen aus dem 16. Jahrhundert)
  • Rathaus (um 1680), erbaut von einem Schüler von Elias Holl
  • Pfarrkirche St. Jacob (1871–1872)
  • Pilgerkirche “Die Ruhe unseres Herrn” (1731–1753), eine bayerische Rokokostruktur.
  • Marienbrunnen am Marienplatz zum Gedenken an die Pest (1600)
  • Kirche St. Stephen, (1698)
  • Kirche St. Afra auf dem Feld (1710). An diesem Ort soll St. Afra den Märtyrertod erlitten haben.
  • Pilgerkapelle Maria Alber (1686)
  • Historische Stadtmauer (1409)
  • Pallottinische Kirche mit Plakette für die Pazifisten und Pallottiner Pater Franz Reinisch, der Hitler den Eid verweigerte und deshalb 1942 in Brandenburg-Gorden ermordet wurde

Regelmäßige Veranstaltungen[edit]

  • Friedberger Zeit (auch Old Town Festival genannt), ein historisches Ereignis in Schwaben. Die nächste Fälligkeit findet alle drei Jahre statt und ist 2016 (8. bis 17. Juli).
  • Skatertag (jeweils an einem Sonntag, Ende Mai)
  • Weihnachtsmarkt “Friedberger Advent”
  • Friedberger Folk und Folk Festival, Anfang des Jahres bis Mitte August auf dem Festivalplatz
  • Friedberger Musikwettbewerb in der “Friedberger School of Music”, gesponsert vom Lions Club
  • Offenmarktverkauf Sonntag, 4 mal im Jahr (März Judikamarkt, Juni Johannimarkt, September: Matthäusmarkt, November: Martinsmarkt) im alten Friedberger
  • Seifenkiste Derby
  • Friedberger Halbmarathon im September, erstmals 2003 aufgeführt

Sport[edit]

  • Die Herrenmannschaft der Volleyballspieler des TSV Friedberg spielt in der zweiten deutschen Volleyballliga.
  • Die Handballspieler der Herrenmannschaft des TSV Friedberg spielen in der dritten Liga.
  • Seit 2009 ist der TSV Friedberg eine äußerst erfolgreiche Sportakrobatikgruppe.
  • Am Stadtrand von Friedberg befindet sich die Friedberger Strecke (Größe: 450 x 430 m, Oberflächenwasser: ca. 18 ha) mit Wasserski, Parkplatz, großen Rasenflächen, Beachvolleyball, Kinderstrand, Toiletten, Restaurant, Kiosk und Rettungsschwimmerstation.
  • Darüber hinaus gibt es zwei lokale Fußballmannschaften Friedberg: TSV Friedberg und Sportfreunde Friedberg.

Ehrenbürger der Stadt Friedberg[edit]

  • 1860: Aries Caesar, Bezirksrichter der Königin
  • 1913: Kaspar Wieland, Erster Bürgermeister und Abgeordneter
  • 1916: Josef Probst, Royal. Pfarrer und geistlicher Rat
  • 1920: Charles Brennpunkt, der Bezirksrichter
  • 1930: Robert Hartl, Ehrenbürgermeister und Bezirksfeuerwehrchef
  • 1957: Karl Lindner, erster Bürgermeister und Bezirksvorsteher
  • 1972: Christian Wall Reiter, Direktor des Bayerischen Rundfunks
  • 1991: Georg Fendt, Abgeordneter und 2. Bürgermeister
  • 2004: Albert Kling, ehemaliger erster Bürgermeister

Bemerkenswerte Bewohner[edit]

  • Afra von Augsburg (gestorben 304), christlicher Märtyrer (im Stadtgebiet war die Geburt eigentlich nicht in Friedberg).
  • Balthasar Hubmaier (1485–1528), ehemaliger katholischer Priester, Waldshuter-Reformer und führende Figur der Baptistenbewegung
  • Ginther Anton (1655–1725), katholischer Autor und Dekan heiliger Werke.
  • Anna Maria Peter (1670–1718), (nicht physisch), Großmutter von Wolfgang Amadeus Mozart
  • Karl Klocker (1748–1805), Benediktinermönch und Abt des Klosters zuletzt Benediktbeuern
  • Hans Segmüller, Gründer der gleichnamigen Firmeneinrichtung.
  • Anton Losinger (* 1957), Bischof
  • Michael Fuchs-Gamböck (* 1965), Herausgeber und Autor
  • Firat Arslan (* 1970), deutscher Boxer türkischer Abstammung und ehemaliger WBA-Weltmeister im Cruisergewicht.

Städtepartnerschaften[edit]

Siehe auch[edit]

Derchinger Baggersee

Verweise[edit]

Quellen[edit]

  • Franz Schaffer, Horst Güttler: Sozialtopographie der Altstadt: Die Entwicklungsentwicklung bei Deutschen und Ausländer, eine Kartendokumentation über den Altstadtbereich von Friedberg, Bayern. Augsburg 1982.
  • Karen Eva Noetzel: Friedberg im Nationalsozialismus: ein Stadtführer. Friedberg 2005.
  • Karen Ostertag, Manfred Dilling: Stadtansichten Friedberg. Text: Hubert Raab, Augsburg 1986.
  • Regine Nägele: Die Friedberger Mozartin. Friedberg 2005.
  • Sebastian Hiereth: Die Landgerichte Friedberg und Mering. Historischer Atlas von Bayern / Teil Schwaben, 1. München: Kommission für bayerische Landesgeschichte 1952.
  • Wolfgang Wüst: Friedberg als bayerische Landstadt, in: Stadtbuch Friedberg, Bd. 1, hrsg. v. Stadt Friedberg, Friedberg / Bayern 1991, S. 192–211.

Externe Links[edit]


after-content-x4