DRG Kleinlokomotive Klasse II – Wikipedia

Deutsche Kleinlokomotiven (wörtlich: kleine Lokomotiven) wie die DRG Kö II (später: Köf II) wurden als Lokomotiven mit geringem Gewicht und geringer Antriebsleistung für den leichten Rangierdienst entwickelt. Es gab zwei Klassen, basierend auf der Motorleistung. Das Klasse II waren Motoren, die mehr als 40 (später 50) PS leisteten.

Nach Erprobungen mit mehreren Versuchslokomotiven wurden sie ab 1932 von der Deutschen Reichsbahn (DRG) in Dienst gestellt und auf kleinen Bahnhöfen für leichte Rangier- und Rangierarbeiten eingesetzt. Sie sollten die Abwicklung des Güterverkehrs wirtschaftlicher machen. Dazu musste ein entsprechend geschulter Lotse in der Lage sein, Rangieraufgaben mit der Lokomotive zu bewältigen. Dementsprechend wurde die Lok robust und einfach zu bedienen konstruiert.

Technologie[edit]

Leichte Lokomotiven verwendeten hauptsächlich Dieselmotoren (ursprünglich klassifiziert als Kö/Köf/Köe der DRG), als Energiequelle, es gab aber auch Ausführungen mit Benzol-Motoren, bezeichnet als Kb/Kbf/Kbe, und mit elektrischen Batterien (Akkuwagen: Ks/Ka), sowie eine Lokomotive mit Dampflok. Der dritte Buchstabe, falls vorhanden, gab die Art der Kraftübertragung an. Wenn keine vorhanden war, hatte die Lokomotive ein mechanisches Getriebe mit Trockenkupplung. Ein f stand für einen hydraulischen Antrieb und ein e für elektrische Fahrmotoren, die von einem Generator gespeist werden. Köfstand also für eine leichte Lokomotive (Kleinlok) mit Dieselmotor (Öl-(Diesel-)Motor) und hydraulisches Getriebe (Flüssigkeitsgetriebe). Die Kraftübertragung auf die Achsen erfolgt über ein Kettenglied.

Die Lok ist sehr klein und doch von yet 1.435 mm (4 ft 8+1/2 im), Normalspur, Breite, füllt aber nur etwa die Hälfte des Laderaumprofils aus. Dadurch kann es auf Flachwagen verladen werden. So wurden die Lokomotiven zwischen Bahnhöfen oder zu Betriebshöfen zur Überholung und Reparatur transportiert. Die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h (19 mph) machte es für die Lokomotiven unpraktisch, sich selbst über die Hauptstrecke zu bewegen.

Die leichten Diesellokomotiven waren die ersten deutschen Dieselmotoren, die von mehreren Herstellern in Serie gebaut wurden. Sie wurden zunächst in zwei Machtgruppen unterteilt:

  • Klasse I (zunächst 40 PS oder 30 kW, später 50 PS oder 37 kW)
  • Klasse II (bis 90 PS oder 67 kW)

Über 700 neue Köf II-Lokomotiven ließ die DB nach dem Krieg neu bauen und weiterentwickeln. In der DDR wurden 32 Kö II im Dessauer Instandhaltungswerk für die DR (umgebaut) (darunter die letzte jemals gebaute von 1968). Mehr als 360 sehr ähnliche Fahrzeuge wurden ausschließlich für Industriebahnen produziert, Baureihe N3 mit Kettengliedantrieb und 60 PS (44 kW), von den Herstellern als N3 bezeichnet, und Baureihe N4 mit Lenkstangenantrieb und 90 PS (67 kW). Die erste richtige Weiterentwicklung kleiner Rangierlokomotiven in der DDR war die V 10 B, die zur Baureihe V 15 weiterentwickelt wurde. Ein Plan – ähnlich dem der DB – eine Reihe stärkerer Köf III zu bauen, wurde in der Folge verworfen und ersetzt durch das Projekt DR-Klasse V 60.

Später entwickelte die DB einen Köf III mit bis zu 240 PS (180 kW). 1987 wurden die Lokomotiven der Baureihe 260/261 (bis 1968 V 60 genannt) in leichte Lokomotiven umklassifiziert und in die Baureihen 360/361 umnummeriert.

Die Bremskraft der Kö wurde zunächst nur durch das Gewicht des Lokführers und die maximale Kraft, die er über das Bremspedal übertragen konnte, bestimmt. Mit der Einführung neuer, leistungsstärkerer Motoren (bis 128 PS bzw. 95 kW) und entsprechender Zugkraftsteigerung war dies nicht ausreichend; Daher wurden viele leichte Loks der DB und DR mit einer Druckluftbremse ausgestattet, die auch die Bremsen von Anbauwagen betätigen konnte. DR-Motoren waren nicht mit eigenen Bremszylindern ausgestattet, so dass nur die angehängten Waggons luftgebremst waren. Bei der DB wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 auf 45 km/h angehoben, wenn Druckluftbremsen eingebaut waren. Diese Loks sind leicht an ihren Luftbehältern auf der Vorderseite zu erkennen. Da das offene Fahrerhaus im Winter keinen wirklichen Wetterschutz bot, wurden im Zuge der Hauptuntersuchungen ab Ende der 1950er Jahre Türen und Fenster eingebaut.

Klassifizierungen[edit]

Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft: Leistungskategorie (Leistungsgruppe) II, Kb/Kö/Köf/Kbf 4001 bis 6047
Deutsche Bundesbahn: Fortführung der Produktion von Köf II bis Köf 6835
Deutsche Bundesbahn: 1968 Umbenennung in Baureihe 321-324
Deutsche Reichsbahn (Ostdeutschland): neue Modelle Kö 4002 bis 4032
Deutsche Reichsbahn (Ostdeutschland): 1970 Umbenennung in Baureihe 100
Deutsche Reichsbahn (Ostdeutschland): 1973 Schmalspur-KÖ umbenannt in Baureihe 199
Deutsche Bahn AG: 1992 Umbenennung der DR-Baureihe 100 in DBAG-Baureihe 310

  • BR 321: Vmax = 30 km/h, Fußbremse, umgebaut in 322-324, eingestellt im Februar 1974
  • Klasse 322: Vmax = 30 km/h, Druckluftbremse
  • Klasse 323-324: Vmax = 45 km/h, Druckluftbremse

Erhaltene Lokomotiven[edit]

Deutsche Bundesbahn/Deutsche Bahn AG[edit]

In den 1980er Jahren waren noch zahlreiche Köf II bei DB und DR im Einsatz (teilweise über 50 Jahre alt. Die DB 323 412 und 323 415 waren zeitweise die ältesten Lokomotiven der Deutschen Bundesbahn), sowie eine Handvoll Batterie- betriebene leichte Loks der Baureihen 381 und 382. Seit 1999 sind keine Köf II mehr für die Deutsche Bahn AG im Einsatz. Viele arbeiten jedoch weiterhin für andere Eisenbahngesellschaften und Gesellschaften, sowohl im Linienverkehr als auch als Museumslokomotiven.

DDR Deutsche Reichsbahn[edit]

1970 nahm die Deutsche Reichsbahn 378 Maschinen der Leistungsklasse 2 in ihr EDV-Klassifizierungsschema auf als Klasse 100. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden diese Klasse 310 bei der DB AG. Nur wenige leichte Lokomotiven der DR verfügten über eine hydraulische Kraftübertragung; sie wurden in die Unterklasse 100.8 gruppiert. Nach dem alten Nummernschema wurden sie klassifiziert als Köf. Griffe des toten Mannes (Sifa) und Funkgeräte zum Rangieren waren nicht üblich. Die Deutsche Reichsbahn baute viele Kö auf Druckluftbremsen um, dieses Programm war mit dem Fall der Berliner Mauer noch nicht abgeschlossen.

1983/84 wurden drei DR Kö II auf Meterspur umgerüstet für die Halle Industriebahn und die Harzer Schmalspurbahn. Sie sind erhalten geblieben.

Galerie[edit]

Siehe auch[edit]

Literatur[edit]

  • Große, Peter; Troche, Horst (2002). Die Einheitskleinlokomotiven Leistungsgruppen I und II (auf Deutsch). EK-Verlag Freiburg. ISBN 3-88255-217-4.

Externe Links[edit]