Wiebelsheim – Wikipedia

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Platz in Rheinland-Pfalz, Deutschland

Wiebelsheim ist ein Ortsgemeinde – eine Gemeinde, die a Verbandsgemeinde, eine Art Kollektivgemeinde – im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Es gehört zu den Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein mit Sitz in Emmelshausen.

Geographie[edit]

Ort[edit]

Die Gemeinde liegt am östlichen Rand des Hunsrück, etwa 7 km vom Rhein bei Oberwesel und 8 km nordnordwestlich von Rheinböllen auf einer Höhe von rund 440 m über dem Meeresspiegel. Es wird im Osten von der Rheinschlucht begrenzt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, und dem Teil des Rheintals, in dem sich die Loreley befindet, obwohl dieser auf der anderen Seite vorbei ist. Hier trennt die Schlucht den Hunsrück vom Plateau auf der anderen Seite, dem Taunus. Wiebelsheim hat 631 Einwohner und eine Fläche von 7,32 km2.

Geschichte[edit]

Wiebelsheim könnte zum ersten Mal zwischen 800 und 1000 als eine der Siedlungen in den Höhen des Hunsrück entstanden sein, als andere Orte mit dem Ende des Ortsnamens – Heim Es ist bekannt, dass sie in dieser Zeit von den Franken gegründet wurden.

Die Geschichte des Dorfes ist eng mit der von Oberwesel verwoben. Um 1400 wurde Wiebelsheim dem 1392 in Damscheid geschaffenen Altar-Wohltat zugeteilt, allerdings im Rahmen der beiden größeren Pfarreien Oberwesels, Unserer Lieben Frau und des Heiligen Martin (Liebfrauen und St. Martin), zu denen Wiebelsheim gehörte. Noch 1786 mussten die Kinder der Gemeindemitglieder aus Wiebelsheim an der „Markusprozession“ in Oberwesel teilnehmen und leisteten gleichzeitig einen Beitrag zum Bau eines neuen Pfarrhauses für St. Martin.

Im 15. Jahrhundert hatte Wiebelsheim einen eigenen Hof von Schöffen (ungefähr „Laienjuristen“), deren oberstes Gericht das Oberwesel Town Court war.

Ab 1794 lag Wiebelsheim unter französischer Herrschaft. Die 1798 von den Franzosen eingeführte kantonale Verwaltung hielt nicht lange an, und 1800 Mairies („Bürgermeister“) wurden innerhalb der Kantone eingerichtet. Ursprünglich war vorgesehen, dass Oberwesel und Wiebelsheim zu einem verschmelzen würden Mairie, aber die Dörfer Damscheid, Liebshausen, Perscheid, Wiebelsheim, Dellhofen und Langscheid (diese beiden letzten sind jetzt abgelegene Zentren von Oberwesel), die alle zu den gehörten Amt von Oberwesel vor der Französischen Revolution eine konzertierte Opposition gegen die Fusion mit ihren alten Amt Sitz, der zumindest teilweise aus alten Feindseligkeiten entstand, wie einem Prozess von 1787.

Infolge des Wiener Kongresses ging das Land zwischen der Mosel und der Nahe 1815 an Preußen über. Im Zuge der anschließenden Verwaltungsreform entstand 1816 der Bezirk St. Goar, der unter anderem umfasste Orte, die Bürgermeisterei („Bürgermeisteramt“) von Wiebelsheim, obwohl Liebshausen davon abgespalten und in den Bezirk Simmern eingeteilt wurde. 1828 wurde Wiebelsheims damaliger Bürgermeister namens Hörter der erste gewählte Bezirksabgeordnete im neuen Bezirk St. Goar. Im Jahr 1884 wurde die Bürgermeistereien von Oberwesel und Wiebelsheim, die 1851 getrennt worden waren, wurden wieder vereint. Der Name des Amt von Wiebelsheim wurde durch das Selbstverwaltungsgesetz vom 5. Oktober 1954 in Oberwesel geändert, so dass fortan die Stadt und Amt von Oberwesel, die von derselben Körperschaft regiert wurden. Die Verwaltungsreform von 1968 veränderte die Ämter in Verbandsgemeinden.

Am 11. April 1826 brannte Wiebelsheim nieder. Nur neun Häuser wurden verschont. Das historische Feuerwehrauto aus dieser Zeit, das von starken Männern mit Muskelkraft betrieben wurde, befindet sich noch heute im Ausrüstungsgebäude der freiwilligen Feuerwehr Wiebelsheim.

1846 wurde die heute noch stehende Kirche gebaut, die dem heiligen Petrus geweiht ist. Eine seiner Besonderheiten ist, dass es eine der wenigen Kirchen in der Gegend ist, die zwei Türme haben. Am 16. August 1982 wurde die Kirche als Kulturdenkmal unter Schutz gestellt.

Von 1940 bis 1941, während des Zweiten Weltkriegs, war Wiebelsheim der Standort von Stalag XII C. Seit 1946 gehört Wiebelsheim zum damals neu gegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz.

Das Dorf, das einst hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt war, hat in den letzten Jahrzehnten seine Sichtweise erheblich verändert. Landwirtschaftliche Unternehmen, sowohl Vollzeitbetriebe als auch Nebenbetriebe, sind verschwunden, und Wirtschaftsgebäude wurden entweder umgebaut oder abgerissen. Neue Gebäudezonen wurden eröffnet. Schon der Bau der Autobahn A 61 sorgte dafür, dass die Landwirte Angestellte wurden und zu Arbeitsplätzen in Rheinböllen, Simmern, Koblenz oder im Frankfurter Rheinhauptgebiet pendelten.

Angespornt durch die hervorragende Lage direkt an der A 61 begannen Ende der 1980er Jahre die Arbeiten zur Eröffnung des Industrieparks Wiebelsheim. Viele kommerzielle Betriebe stellten fest, dass dies genau der Ort war, den sie suchten. Die daraus resultierenden neuen Arbeitsplätze und der neue Hausbau, der ebenfalls stattfand, führten in nur wenigen Jahren zu einem Bevölkerungswachstum von 25% auf 500 ab 2006. Der Charakter des Dorfes blieb jedoch durch Renovierungsarbeiten am Dorf erhalten Zentrum, eine Rekonstruktion des historischen Dorfbrunnens und ein neues Gebäude, das Gemeindezentrum St. Aldegundis.

Dieses Gemeindezentrum dient dem örtlichen Verein Kirchenchor Cäcilia (Kirchenchor), die freiwillige Feuerwehr Wiebelsheim, der Tischtennisclub, der Frauenverband, die Seniorengruppe, die Jugendgruppe und alle Einwohner, jung und alt.

Für sportliche Aktivitäten wurde die Erddeponie in der Perscheider Straße, die Anfang der 90er Jahre beim Bau des Industrieparks genutzt wurde, als neuer Sportplatz angelegt. Auf den Wiesen der Gemeinde wurden mit der Füllung drei Hochebenen errichtet. Auf der höchsten wurde eine Wiese angelegt, meist durch freiwillige Arbeit. Das Feld wird von Freizeitfußballern (Männer- und Frauenteams) des TTC Wiebelsheim (Sportverein) sowie von Schul- und Jugendmannschaften des Sportvereins Laudert-Wiebelsheim genutzt.[2]

Politik[edit]

Gemeinderat[edit]

Der Rat besteht aus 12 Ratsmitgliedern, die bei den Kommunalwahlen am 7. Juni 2009 mit Stimmenmehrheit gewählt wurden, und dem Ehrenbürgermeister als Vorsitzendem.[3]

Bürgermeister[edit]

Wiebelsheims Bürgermeister ist Stephan Doorn, und seine Stellvertreter sind Rudi Fischer und Petra Klein.[4]

Wappen[edit]

Das deutsche Wappen lautet: Das Wappen zeigt in Grün über goldene Rechteem Schilde oben eine silberne Taube, unter zwei gekreuzte rote Schlüssel.

Die Waffen der Gemeinde könnten in englischer heraldischer Sprache folgendermaßen beschrieben werden: Per fess vert ein Taubenargent und oder zwei Schlüssel pro Saltire, die Schutzzauber und Häuptlinge.

Die Taube ist eines der Attribute der Heiligen Aldegonde und repräsentiert somit den Schutzpatron der Gemeinde. Die Kapelle der Heiligen Aldegonde im Wald ist längst verschwunden, lebt aber unter den Einwohnern weiter, und die Heilige Aldegonde selbst wird jedes Jahr auf einem Markt in Erinnerung gerufen Aldegundismarkt, die seit Jahrhunderten gehalten wird. Die Schlüssel sind das Attribut des Petersdoms und repräsentieren somit die Peterskirche (Petruskirche).[5]

Kultur und Sightseeing[edit]

Gebäude[edit]

Im Rheinland-Pfalz-Verzeichnis der Kulturdenkmäler sind folgende Gebäude oder Stätten aufgeführt:[6]

  • Katholische Kirche St. Peter und St. Paul (Kirche St. Peter und Paul), Simmerner Straße 3 – Steinbruchkirche, 1846/1847
  • Simmerner Straße 9 – Holzrahmen Quereinhaus (eine Kombination aus Wohn- und Geschäftshaus, die für diese beiden Zwecke in der Mitte senkrecht zur Straße aufgeteilt ist), teilweise solide oder geplant, Mitte des 19. Jahrhunderts

Wirtschaft und Infrastruktur[edit]

Etablierte Unternehmen[edit]

In Wiebelsheim befinden sich die Hauptsitze der beiden Verlage Quelle & Meyer und Aula.

Verweise[edit]

Externe Links[edit]


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